DE258428C - - Google Patents
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- DE258428C DE258428C DENDAT258428D DE258428DA DE258428C DE 258428 C DE258428 C DE 258428C DE NDAT258428 D DENDAT258428 D DE NDAT258428D DE 258428D A DE258428D A DE 258428DA DE 258428 C DE258428 C DE 258428C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D49/00—Details or constructional features not specially adapted for looms of a particular type
- D03D49/60—Construction or operation of slay
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Looms (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 258428 KLASSE 86 c. GRUPPE
KÖNIG & HOHMANN in LÜTTRINGHAUSEN.
Vorrichtung für Webstühle zum Verarbeiten von minderwertigem Garn
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Januar 1912 ab.
Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand eine Vorrichtung für Webstühle zum
Verarbeiten von minderwertigem Garn, gleichgleichzeitig aber auch zum Schonen desselben.
Bekannt sind Webeblätter, die aus zwei in Schußrichtung gegeneinander bewegten Einzelblättern
oder aus versetzten Stäben, aus hintereinander eingebundenen Stabreihen in Trapezform oder ausgesparten bestehen.
ίο Gegenüber diesen bekannten Webeblättern
besteht die Erfindung darin, daß das Webeblatt aus zwei Teilen zusammengesetzt ist,
dessen einer Teil feststehend in der Weblade angeordnet ist, während dessen anderer
Teil derart beweglich gelagert ist, daß beim Rückgang der Weblade die Blätter in Kettenrichtung
auseinandergezogen, beim Vorgang dagegen im Augenblick des Anschlages des Schusses ineinandergedrückt werden. Die
beiden Rietteile sind gelenkig miteinander verbunden derart, daß beide durch Daumen- und
Hebestange zum erforderlichen Zeitpunkt ineinandergefügt, durch eine Feder o. dgl. dagegen
getrennt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsformen
der Erfindung und ihre Wirkungsweise.
Es ist α (Fig. i) der Schläger, der in bekannter
Weise bewegt wird. An ihm befindet sich der Rahmen b für das Rietblatt, das aus
den geraden Stäben c sowie aus den Stäben c1 besteht, die gelenkig bei f mit den Stäben c
verbunden sind. Mittels eines Gelenkes e ist der Rahmen d dieser Stäbe mit dem Rahmenteil
b verbunden. An ihm befindet sich ein Röllchen m, auf welches eine unrunde Scheibe i
einwirken kann, die auf einer Achse k aufgekeilt ist. An die Scheibe i greift eine Stange h
an, welche in Verbindung mit einer Kurbelscheibe g steht. Die Wirkungsweise ist nun
die, daß beim Vorgehen des Schlägers durch den Daumen i, welcher infolge seiner Gestaltung
der Schlägerbewegung zu folgen vermag, die Teile c1, d vorgedrückt, die Stäbe c1
also zwischen die Stäbe c gelangen, das Riet somit seine zum Anschlagen des Schusses erforderliche
Besetzung hat, während beim Rückgang des Schlägers durch eine Feder o. dgl. die Teile c1, d wieder so gedreht werden, daß
die Stäbe c1 außerhalb der Stäbe c zu liegen kommen. Man kann natürlich auch die
Drehachsen e und f in den unteren Teil des Rietes verlegen oder aber (Fig. 3), wie strichpunktiert
ersichtlich, dem beweglichen Riet eine horizontale Bewegung verleihen.
Die Arbeitsweise wird noch veranschaulicht durch die schematisch gezeichneten Fig. 4
bis 8, in welchen c, c1 das in zwei Ebenen zerlegbare Blatt, 0 die um die Ruten p geführten,
durch die Harnischschlitze q gezogenen und zum Brustbaum r geleiteten Kettenfäden
bezeichnen, die zum fertigen Band s verarbeitet werden, das dann durch die Preßwalzen
u geht._ In Fig. 4 ist das Webeblatt fertig zum Anschlagen, also zusammengeklappt
in feiner Besetzung. Fig. 5 zeigt das Webeblatt unmittelbar nach dem Anschlag beim
Rückgang des Schlägers, also sofort in zwei Ebenen geteilt in grober Besetzung, während
gleichzeitig die Kettenfäden 0 ins Fach gehoben werden. Fig. 6 stellt die Fachbildung
vollendet dar; das geteilte Webeblatt befindet
55
sich in seiner hintersten Stellung. Die Fig. 7 und 8 veranschaulichen das allmähliche Schließen
des Faches sowie die Rückkehr des Blattes in die in Fig. 4 gekennzeichnete Anschlagstellung,
wobei Fig. 8 die baldige Schließung des Blattes bzw. die Rückkehr zur feinen Besetzung erkennen läßt.
Die Wirkungsweise dieser Arbeitsweise ist wie folgt: Die Vorrichtung' bezweckt ein
grobes Kämmen beim Rückgang und ein feineres Kämmen vermittels des Rietes beim Vorgang der Lade.
Durch das plötzliche Auseinandergehen des Rietes, welches weit schneller als der Rückgang
der Lade und auch ganz unabhängig hiervon erfolgt, wird dem Kettenmaterial sofort
nach dem Anschlag der Lade, also bevor die Fäden zum Durchlassen des Schützens ins Fach treten, nicht nur doppelt so viel
Spielraum gegeben, sondern es wird auch schon ein grobes Kämmen erzielt. Der Rückgang
der Lade und das öffnen des Rietes sind unabhängig voneinander und kann das
öffnen des Rietes nach Belieben bzw. nach Beschaffenheit des Materials entsprechend erfolgen.
Alles Material, das beim Rückgang der Lade, also der groben Besetzung, durchgelassen
wird, wird beim Vorgehen der Lade, wenn das Riet langsam zugeht, fein gekämmt;
es haben deshalb die Fäden keine Gelegenheit, Unregelmäßigkeiten zu bilden.
Der Effekt ist so groß, daß sich Knoten glatt durcharbeiten ohne abzureißen und die
Knotenenden völlig unsichtbar in der Ware verarbeitet werden, weil sie durch das Kämmen
glatt an die Fäden gestrichen werden.
Beim groben Kämmen der Fäden wird lediglich verhindert, daß sich Unregelmäßigkeiten
im Material bilden, da die Fäden durch die kämmende Rückwärtsbewegung jedesmal wieder geteilt werden und sich nicht zusammenballen
können.
Beim feinen Kämmen werden die Fäden glattgekämmt und etwa in dem Material befindliche
Flusen entfernt. Es ist am Stuhl deutlich zu erkennen, daß die Fäden vorn, soweit die Lade und das Riet zurückgehen,
viel glatter sind als weit hinten, wo das Riet noch nicht kämmt.
Bei dem bekannten System wird lediglich ein Durchlassen von Knoten und Unregelmäßigkeiten
erzielt, während gemäß der Erfindung durch das Kämmen nach beiden Richtungen eine Verbesserung minderwertigen Materials
und dadurch bessere Ware erzielt wird.
Die Erfindung ist für alle Stühle verwendbar, während z. B. alle Systeme mit Auf- und
Abwärtsbewegung des Rietes an fünfspuligen Jacquardbandstühlen keine Verwendung finden
können, da die Anschlagfläche begrenzt ist. Es ist nämlich unmöglich, wenn sowohl das
Riet als auch Vorderschläger beide gleichzeitig eine Auf- und Abwärtsbewegung machen,
genau die Anschlagfläche einzuhalten.
Claims (2)
1. Vorrichtung für Webstühle zum Verarbeiten von minderwertigem Garn, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feinstellung des Rietes in der Anschlagstellung und die Grobstellung des Rietes während der
Fachbildung dadurch ermöglicht wird, daß ein zweiteiliges Webeblatt verwendet wird,
dessen einer Teil feststehend in der Weblade angeordnet ist, während dessen anderer
Teil derart beweglich gelagert ist, daß beim Rückgang der Weblade die Blätter in Kettenrichtung auseinandergegezogen,
beim Vorgang dagegen im Augenblick des Anschlagens des Schusses ineinandergedrückt
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche
Rietteil mit dem feststehenden gelenkig verbunden ist und beide durch Daumen-
und Hebestange zum erforderlichen Zeitpunkt ineinandergebracht werden, während
ihre Trennung durch eine Feder o. dgl. erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE258428C true DE258428C (de) |
Family
ID=516251
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE258428C (de) |
-
0
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