DE3546029C2 - Handgeführtes, verbrennungsmotorisch angetriebenes Arbeitsgerät - Google Patents
Handgeführtes, verbrennungsmotorisch angetriebenes ArbeitsgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein handgeführtes, verbrennungsmoto
risch angetriebenes Arbeitsgerät nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Ein derartiges aus der US-3,525,373 bekanntes Arbeitsgerät
ist als Kettensäge ausgebildet und besteht im wesentlichen
aus einer von einem Verbrennungsmotor gebildeten Antriebs
einheit zum Antrieb einer Sägekette, die auf einer mit der
Antriebseinheit verbundenen Führungsschiene umläuft. Zum
Halten und Führen des Arbeitsgerätes sind am Motor Hand
griffe vorgesehen, die als Griffeinheit ferner die zum
Betrieb des Verbrennungsmotors notwendigen Komponenten
tragen. Um die Handgriffe der Griffeinheit vibrationsarm
auszulegen, ist die Antriebseinheit in der Griffeinheit mit
schwingungsdämpfenden, elastischen Antivibrationselementen
(Dämpfungselementen) montiert. Eine gute Schwingungsent
kopplung der Griffeinheit bzw. der Handgriffe von der
Antriebseinheit wird durch weiche Antivibrationselemente
erzielt; weiche Antivibrationselemente beeinträchtigen
jedoch erheblich die präzise Führung der Kettensäge, da
beim Aufbringen von Führungskräften aufgrund der weichen
Antivibrationselemente zwischen den Handgriffen und der
Antriebseinheit erhebliche Relativverschiebungen möglich
sind.
Um eine gute Führungsqualität zu erhalten, müssen die Anti
vibrationselemente daher zumindest so steif ausgelegt
werden, daß die auf die Handgriffe aufgebrachten Führungs
kräfte ohne große Relativverschiebung zwischen der Griff
einheit bzw. den Handgriffen und der Antriebseinheit über
tragen werden. Steife Antivibrationselemente hingegen über
tragen einen großen Anteil der Motorschwingungen auf die
Griffeinheit bzw. die Handgriffe.
Die Auslegung der Antivibrationselemente ist daher immer
ein Kompromiß zwischen der notwendigen Führungsqualität und
der gewünschten Vibrationsdämpfung. Dabei muß hingenommen
werden, daß die Antivibrationselemente immer einen Teil der
Motorvibrationen auf die Gehäuseeinheit bzw. die Handgriffe
übertragen.
Um trotz des notwendigen Kompromisses die Vibrationen an
den Handgriffen deutlich zu senken, wird die Antriebsein
heit selbst aufwendig statisch und dynamisch ausgewuchtet.
So ist aus der DE-Z "Das Motorrad", 47. Jahrgang, Heft 10,
Seite 294 und 295 bekannt, einen Einzylinderhubkolbenmotor
durch Gegengewichte zum Kolben auszuwuchten. Dabei wurde
festgestellt, daß ein bezogen auf den oberen Totpunkt
vollständiges Auswuchten des Kolbengewichtes in anderen
Kolbenstellungen zu einer erhöhten Unwucht führt, weshalb
zur Vermeidung dieser dann auftretenden Unwuchten und damit
verbundenen zusätzlichen Schwingungen nur ein teilweises
Ausgleichen des Kolbengewichtes im oberen Totpunkt vorge
schlagen ist. Mit dieser Maßnahme wird zwar ein Auswuchten
des Einzylinderhubkolbenmotors erreicht, die verbleibenden
Motorvibrationen werden aber abhängig von den gewählten
Antivibrationselementen weiterhin auf die Handgriffe
übertragen und müssen vom Benutzer hingenommen werden.
Zur weiteren Reduzierung der Motorvibrationen ist auch
bekannt, die oszillierenden Massen des Motors durch eine
leichte konstruktive Gestaltung (Leichtbauweise) und durch
entsprechende Materialauswahl (Leichtmetall und Leichtme
tallegierungen) zu reduzieren. Der hierzu betriebene
Aufwand ist jedoch sehr hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsge
mäßes Arbeitsgerät mit konstruktiv einfachen und in der
Herstellung billigen Mitteln so auszubilden, daß eine
deutliche Reduzierung der nach einem Massenausgleich noch
vorhandenen Schwingungen in einem Handgriff des Arbeitsge
rätes und damit eine verbesserte Handhabung des Arbeitsge
rätes für die Bedienungsperson erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Arbeitsgerät
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Entgegen der bisherigen Lehre eines möglichst vollständigen
Massenausgleichs wird gezielt eine schwingungsanregende
Unwucht erzeugt, durch die eine über die bisherigen
Maßnahmen hinaus überraschende, weitere Schwingungs
reduzierung im Handgriff des Arbeitsgerätes bewirkt ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung ist kostengünstig und
einfach in der Herstellung, da lediglich an einem Teil der
Kurbelwelle ein Unwuchtgewicht bzw. eine entsprechende
Aussparung als Unwucht vorzusehen ist, ohne daß konstruk
tive Änderungen an der Antriebseinheit selbst oder an
anderen Teilen des Arbeitsgerätes vorzunehmen sind. Die
Unwuchtgewichte sind bei einer Kolbenstellung im oberen
Totpunkt in einem Winkel von 45 bis 135°, vorzugsweise etwa
senkrecht zur Zylinderachse angeordnet, wobei durch die
Unwucht ein nach Größe und Richtung definiertes Drehmoment
um den Motorschwerpunkt erzeugt wird, das im oberen
Totpunkt des Kolbens um die Zylinderhochachse wirksam ist.
Die vorgesehene Unwucht der Kurbelwelle und ihrer fest
damit verbundenen Teile kann statisch sein, beispielsweise
durch einseitiges Hinzufügen oder Herausnehmen von Masse an
einem auf der Kurbelwelle sitzenden Teil. Auch eine rein
dynamische Unwucht reicht aus, um die gewünschte
Schwingungsreduzierung in den Handgriffen zu erzeugen. Das
bzw. die Unwuchtgewichte können am Lüfterrad, an der
Kurbelwelle, an einer der beiden Kurbelwangen oder an dem
rotierenden Teil der Kupplung allein oder in Kombination
vorgesehen sein.
Konstruktiv und herstellungsmäßig ist es günstig, ein
einzelnes Unwuchtgewicht am Lüfterrad vorzusehen. Bei
dieser Ausbildung kann die Kurbelwelle und die damit
verbundenen Teile in üblicher Weise gefertigt und ausge
wuchtet werden; lediglich am Lüfterrad ist das nach Lage
und Masse bestimmte Unwuchtgewicht anzubringen.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Ansprüchen. In den Zeichnungen sind nachfolgend im
einzelnen beschriebene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine
teilweise im Schnitt dargestellte
Seitenansicht einer Kettensäge
(ohne Werkzeug),
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte
Draufsicht auf das Arbeitsgerät nach
Fig. 1,
Fig. 3 in vergrößerter und stark vereinfachter
Darstellung die Kurbelwelle des in den Fig. 1 und 2
dargestellten Arbeitsgerätes sowie die An
ordnung der Unwuchtmasse,
Fig. 4 in schematischer Darstellung eine
Ansicht in Richtung der Kurbelwellen
achse,
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit
anderer Anordnung der Unwuchtmasse,
Fig. 6 die Ausführung nach Fig. 5 in Dar
stellung nach Fig. 4,
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel zur
Anordnung der Unwuchtmassen,
Fig. 8 die Ausführung nach Fig. 7 in Dar
stellung nach Fig. 4,
Fig. 9 eine Ausführung, bei der die Unwucht
massen in den Kurbelwangen angeordnet
sind,
Fig. 10 die Ausführung nach Fig. 9 in Dar
stellung nach Fig. 4,
Fig. 11 eine Ausführung, bei der vier Unwucht
massen an der Kurbelwelle vorgesehen
sind,
Fig. 12 die Ausführung nach Fig. 11 in Dar
stellung nach Fig. 4,
Fig. 13 ein konstruktives Ausführungsbeispiel
einer Kurbelwange mit einem Unwucht
gewicht bzw. einer Aussparung,
Fig. 14 eine Draufsicht auf ein Lüfterrad mit
Unwuchtmasse,
Fig. 15 einen Schnitt längs der Linie XV-XV
in Fig. 14.
Das in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellte Arbeitsgerät ist
eine Kettensäge; die Führungsschiene mit der darauf umlaufenden Sägekette
ist hier nicht dargestellt. Die Kettensäge weist eine
Antriebseinheit 1 auf, die in dieser Ausführung über
vier Antivibrationselemente 2 (Dämpfungsglieder) mit dem
Gehäuse 3 verbunden ist. An dem Gehäuse 3 sind zwei
Handgriffe 4 und 5 angebracht, die zum Halten und Führen
der Kettensäge dienen. Über die Antivibrationselemente 2
ist die Antriebseinheit 1 gegenüber dem Gehäuse 3 und
somit auch den Griffen 4 und 5 schwingungsgedämpft.
Die Antriebseinheit 1 besteht aus einem Verbrennungs
motor mit einem Zylinder 6 und einem darin geführten
Kolben 7, der über eine Kolbenstange 8 mit einer Kurbel
welle 9 verbunden ist. Die Kurbelwelle 9 ist drehbar
um ihre Drehachse 10 gelagert, die senkrecht zur Zylinder
achse 11 angeordnet ist. Die Kurbelwelle 9 dieser Kettensäge
weist zwei ausgeprägte Kurbelwangen 12 auf,
zwischen denen die Kolbenstange 8 gelagert ist. Die
Kurbelwangen 12 sind als "Gegengewicht" ausgebildet und
sorgen für einen Massenausgleich des sich im Betrieb
auf- und abbewegenden Kolbens 7. Die Kurbelwangen 12
sind in bekannter Weise so angeordnet, daß bei Bewegung
des Kolbens 7 in Richtung auf den oberen Totpunkt (OT)
eine entsprechend entgegenwirkende Kraft an der Kurbel
welle 9 erzeugt wird. Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt
den Kolben in seiner Stellung am unteren Totpunkt (UT).
Bei dem den Fig. 1 und 2 dargestellten Arbeitsgerät sitzt
an einem Ende der Kurbelwelle 9 eine Kupplung 13, über
die die Antriebsleistung zum nicht dargestellten
Antriebsritzel übertragen wird, das die Sägekette treibt.
Am anderen Ende der Kurbelwelle 9 ist ein Lüfterrad
14 vorgesehen, das fest auf der Kurbelwelle 9 sitzt und
im Betrieb den zur Kühlung des Zylinders 6 erforderlichen
Kühlluftstrom bereitstellt. Die Ausbildung der Kurbel
welle 9 mit den ausgeprägten Kurbelwangen 12, mit der
darauf sitzenden Kupplung 13 und dem fest mit der Kurbel
welle verbundenen Lüfterrad 14 ist in den Fig. 3 bis 12
schematisch dargestellt. Die Darstellungen sind stark
vereinfacht und zeigen lediglich Ausführungsbeispiele
für die Anordnung eines oder mehrerer Unwuchtgewichte 15.
Es ist bekannt, daß ein solches
Unwuchtgewicht 15 auch durch eine entsprechende um 180°
zur Drehachse der Kurbelwelle 9 versetzte Aussparung
gleichwertiger Masse ersetzt werden kann, weshalb im
folgenden lediglich die Anbringung von Unwuchtgewichten
beschrieben wird.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführung weist
ein Unwuchtgewicht 15 im Lüfterrad 14 auf, das in bezug
auf die vorgesehene Drehrichtung 16 der Kurbelwelle 9
in einer Stellung um 270° nach OT
angeordnet ist. Das Unwuchtgewicht
15 ist hier also bei UT- und OT-Stellung des Kolbens 7
senkrecht und mit Abstand zur Zylinderachse 11 angeordnet.
Das mit Abstand zur Drehachse 10 der Kurbelwelle 9
angebrachte Unwuchtgewicht 15 erzeugt eine statische
Unwucht, also ein Parallelverschieben der Schwerpunkt
achse der Kurbelwelle. Die hier dargestellte Ausführung
ist günstig und einfach in der Herstellung, da
die Kurbelwelle 9 mit ihren daran befestigten Teilen 12,
13 und 14 in bekannter Weise hergestellt und ausgewuchtet
wird, wonach lediglich im Lüfterrad 14 ein vorbestimmtes
Unwuchtgewicht 15 in der beschriebenen Winkelstellung
und dem vorbestimmten Abstand zur Kurbelwellendrehachse 10
angebracht wird. Insbesondere bei hochtourig umlaufenden
Kurbelwellen ist auf Einhaltung eines exakten Abstandes
zwischen Unwuchtgewicht 15 und Drehachse 10 zu achten; die
Winkelstellung um die Drehachse 10 hat einen erheblich
größeren Toleranzbereich.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Ausführung, bei der ein
Unwuchtgewicht 15 an der Kupplung 13 angebracht ist, die
mit der Kurbelwelle 9 umläuft. Das Unwuchtgewicht 15
muß an einem Teil der Kupplung 13 angebracht sein, das
im Betrieb mit der Kurbelwelle 9 umläuft. Es ist in
dieser Ausführung in bezug auf die vorgesehene Drehrichtung
16 der Kurbelwelle 9 um 90° nach OT mit Abstand zur Kurbel
wellendrehachse 10 angebracht. Hierdurch wird ebenfalls
eine statische Unwucht gebildet, die im Betrieb zu einer
Reduzierung der auf die Griffe 4 und 5 übertragenen
Schwingungen führt.
Die in den Fig. 7 und 8 dargestellte Ausführung weist ein
Lüfterrad 14 mit einem Unwuchtgewicht 15 wie bei der
Ausführung nach den Fig. 3 und 4 und eine Kupplung 13 mit
einem Unwuchtgewicht 15 wie nach der vorbeschriebenen
Ausführung (Fig. 5 und 6) auf. Die Unwuchtgewichte 15
sind in gleicher Weise wie vorbeschrieben an der Kurbel
welle 9 angebracht, Lüfterrad 14 mit Unwuchtgewicht 15
270° nach OT und Kupplung 13 mit Unwuchtgewicht 15
90° nach OT. Die Unwuchtgewichte 15 haben gleiche Masse
und sind im gleichen Abstand von der Drehachse 10 ange
bracht, entsprechend könnte auch eine geringere Masse mit
größerem Achsabstand oder eine größere Masse mit
kleinerem Achsabstand vorgesehen sein. In dieser Aus
führung ist die Kurbelwelle 9 mit den darauf sitzenden
Teilen 12 bis 14 bis auf eine herstellungsbedingte Toleranz
- abgesehen von den Ausgleichsmassen in den Kurbelwangen -
statisch ausgewuchtet. Durch die beiden Unwuchtgewichte
15 ist eine rein dynamische Unwucht gebildet, d. h. die
Schwereachse der Kurbelwelle ist um den Schwerpunkt 17
gedreht, so daß bei Rotation der Kurbelwelle 9 ein um
laufendes Drehmoment um den Schwerpunkt 17 und auch um
die Zylinderachse 11 erzeugt wird. Durch diese nach
Größe und Lage definierte dynamische Unwucht wird beim
Betrieb des Arbeitsgerätes eine erhebliche Schwingungs
reduzierung in den Griffen 4 und 5 erreicht.
Die Fig. 9 und 10 zeigen eine Ausführung, bei der durch
zwei um 180° zur Drehachse 10 versetzte Unwuchtgewichte
15 eine rein dynamische, nach Betrag und Lage definierte
Unwucht erzeugt wird. Die Unwuchtgewichte 15 sind in
dieser Ausführung an je einer Kurbelwange 12 angebracht.
Auch hier entsteht bei Rotation der Kurbelwelle 9 ein
umlaufendes Drehmoment um den Schwerpunkt 17 und die
Zylinderachse 11, wodurch die Schwingungen in den
Griffen 4 und 5 reduziert werden.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 11 und 12 ist
eine Kombination der Ausführung nach den Fig. 7 und 8
und der nach den Fig. 9 und 10, wobei hier durch vier
Unwuchtgewichte 15 ebenfalls eine rein dynamische Unwucht
erzeugt wird. Die Unwuchtgewichte 15 sind hier wie folgt
angebracht: Unwuchtgewicht 15 im Lüfterrad 14 270° nach
OT; Unwuchtgewicht 15 in der zum Lüfterrad 14 weisenden
Kurbelwange 270° nach OT; Unwuchtgewicht 15 in der zur
Kupplung weisenden Wange 12 90° nach OT und Unwuchtge
wicht 15 der Kupplung 13 90° nach OT. Auch bei dieser
Ausführung wird im Betrieb ein umlaufendes Drehmoment
um den Schwerpunkt 17 des Rotationskörpers und auch um
die Zylinderachse 11 erzeugt, um die von der Antriebsein
heit 1 erzeugten und über die Antivibrationselemente
2 auf das Gehäuse 3 bzw. die Griffe 4 und 5 übertragenen
Schwingungen zu reduzieren.
Fig. 13 zeigt eine konstruktive Lösung, wie beispiels
weise ein Unwuchtgewicht 15a an einer Kurbelwange 12
anzubringen ist. Die hier dargestellte Kurbelwange könnte
beispielsweise für die der Kupplung 13 gegenüberliegende
Kurbelwange 12 im vorherigen Ausführungsbeispiel einge
setzt werden (Fig. 11 und 12). Das Unwuchtgewicht 15
ist bei OT-Stellung etwa in Höhe der Drehachse 10 an der
Oberseite einer Wangenhälfte angeordnet und wird
zweckmäßigerweise direkt bei der Herstellung zusammen mit
der Wange gegossen. Durch entsprechendes Aus- oder
Abfräsen kann die Masse des Unwuchtgewichtes genau abge
stimmt werden. Das Unwuchtgewicht 15a ist in Fig. 13 an
der rechten Wangenseite angeordnet; durch die Ausbildung
eines gleichen Unwuchtgewichtes 15a auf der linken Seite
einer weiteren Kurbelwange 12 kann eine rein dynamische
Unwucht erzeugt werden.
Die Fig. 14 und 15 zeigen die konstruktive Ausbildung
eines Lüfterrades 14 mit Unwuchtgewicht 15b, wie es anhand der
Fig. 3 und 4 bereits beschrieben wurde. Das hier darge
stellte Lüfterrad 14 weist einen hier nicht dargestellten
Magneten an seinem Außenumfang auf, der im Betrieb an
einer ortsfest im Gerätegehäuse angeordneten Spule
vorbeiläuft und auf diese Weise den für die elektrische
Zündung benötigten Strom induziert. Der Magnet ist in
dieser Ausführung durch ein Magnetpaket gebildet, das in
Darstellung nach Fig. 14 etwa an der Oberseite des Lüfter
rades angeordnet ist. Das Magnetpaket sitzt in einem
Aufsatz 18, der auf einer Flachseite des Lüfterrades 14
befestigt ist. Der Aufsatz 18 trägt ein Ausgleichsgewicht
19, das in bezug auf die Drehachse 10 des Lüfterrades
(und der Kurbelwelle) um 180° versetzt zum Magneten ange
ordnet ist. Das so ausgewuchtete Lüfterrad ist mit
dem zusätzlichen Unwuchtgewicht 15b versehen, das in
einer Bohrung 20 im Aufsatz 18 vorgesehen ist. Diese
Bohrung 20 kann beispielsweise mit Blei oder einem anderen
Material ausgegossen sein, um das gewünschte Unwuchtge
wicht 15b zu erzeugen. Das dargestellte Unwuchtgewicht
15b liegt im eingebauten Zustand in einer Stellung von
270° nach OT. Durch die gezeigte Ausbildung kann
auf einfache und billige Weise ein Unwuchtgewicht
angebracht werden, wobei weder das Lüfterrad 14 noch
der darauf befestigte Aufsatz 18 konstruktiv zu verändern
sind; es ist lediglich eine Bohrung 20 im Aufsatz vor
zusehen.
Die vorbeschriebenen Ausführungen zeigen nur einige der
zahlreichen Anordnungsmöglichkeiten eines oder mehrerer
Unwuchtgewichte. Ein Unwuchtgewicht 15 zur Erzeugung
einer statischen Unwucht, wie es beispielsweise anhand
der Fig. 3 und 4, 5 und 6 und 14 und 15 beschrieben
ist, beträgt bei dem hier beschriebenen Einzylindergerät
beispielsweise 10 g bei einem Abstand zur Kurbel
wellendrehachse von 20 mm, so daß eine statische Unwucht
von 200 g mm erreicht wird. Die daraus resultierende
dynamische Unwucht (Moment um den Schwerpunkt) beträgt
etwa 14.000 g mm². Die in dieser Weise ausgebildete
Kurbelwelle ist für eine Höchstdrehzahl von 12.000 U/min
und eine Lastdrehzahl von 9.000 U/min ausgelegt. Insbe
sondere bei hohen Motordrehzahlen wirkt sich die vorge
sehene definierte Unwucht vorteilhaft aus; hier ist
die Reduzierung der Schwingungen in den Griffen 4 und 5
verglichen mit einer nur ausgewuchteten Maschine am größten.
Die genannten Zahlen bezüglich der Unwuchtgröße
sind nur beispielhaft zu verstehen, sie sind in Abhängig
keit von Gerätegröße, Leistung, Drehzahl usw. im
einzelnen abzustimmen.
Bei Geräten, die nur eine ausgeprägte Kurbelwange inner
halb des Kurbelwellengehäuses aufweisen, und bei denen
die andere Kurbelwange außerhalb des Kurbelwellengehäuses
auf der Welle sitzt, kann die außerhalb sitzende Kurbel
wange in das Lüfterrad integriert werden. Bei dieser
Ausbildung kann es vorteilhaft sein, die im Lüfterrad
integrierte Kurbelwange etwas schwerer auszubilden, um die
definierte Unwucht zu erhalten. Diese Unwucht kann dann
wie die im Lüfterrad integrierte Kurbelwange etwa 180°
nach OT angeordnet sein. Diese Ausführung hat sich
insbesondere bei kleinen Arbeitsgeräten bewährt.
Durch die nach Größe und Lage definierte Unwucht an der
Kurbelwelle oder ihren damit umlaufenden Teilen wird
bei Arbeitsgeräten der genannten Art, bei denen die Antriebs
einheit mittels Dämpfungselementen mittelbar oder unmittel
bar mit dem oder den Griffen verbunden ist, eine erheb
liche Reduzierung der Schwingungen im Griffteil erreicht.
Die hierzu erforderlichen baulichen Maßnahmen sind
einfach und verursachen nahezu keine zusätzlichen
Kosten.
Claims (9)
1. Handgeführtes, verbrennungsmotorisch angetriebenes Ar
beitsgerät, insbesondere Kettensäge, Trennschleifer,
Freischneidegerät oder dgl., mit einer Antriebseinheit (1),
die über mindestens ein Dämpfungselement (2) mit mindestens
einem Handgriff (4, 5) des Gerätes verbunden ist, wobei die
Antriebseinheit (1) einen Kolbenmotor mit Kurbelwelle (9) und
fest auf ihr sitzenden Teilen (12, 13, 14) aufweist und die Kurbelwelle
(9) mit einem Massenausgleich für den Kolben (7) versehen
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß an der von der Kurbelwelle
(9) und den fest auf ihr sitzenden Teilen (12, 13, 14)
gebildeten Einheit zusätzlich zum Massenausgleich eine
nach Lage und Betrag definierte Unwucht vorgesehen ist
und daß die durch mindestens ein Unwuchtgewicht (15, 15a, 15b)
oder eine entsprechende Aussparung gebildete Unwucht
bei oberer Totpunktlage des Kolbens (7) in einem Winkel von
45° bis 135°, vorzugsweise etwa 90°, zur Zylinderachse
(11) liegt.
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht statisch ist.
3. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht ausschließlich
dynamisch ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem auf der Kurbelwelle (9) des Motors ein damit umlau
fendes Lüfterrad (14) sitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht am Lüfterrad
(14) angeordnet ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem auf der Kurbelwelle (9) ein damit umlaufender Teil
einer Kupplung (13) sitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht an dem mit der
Kurbelwelle (9) umlaufenden Teil der Kupplung (13) an
geordnet ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
mit zwei auf der Kurbelwelle (9) sitzenden Kurbelwangen (12),
dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht an einer Kur
belwange (12) vorgesehen ist.
7. Gerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Kurbelwange (12)
ein Unwuchtgewicht (15, 15a) oder eine entsprechende Aus
sparung als Unwucht vorgesehen ist, und daß die beiden
Unwuchten in bezug auf die Drehachse (10) der Kurbel
welle (9) um 180° gegeneinander versetzt angeordnet
sind.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit zwei auf der Kurbelwelle (9) sitzenden Kurbelwangen (12),
mit einem auf der Kurbelwelle (9) sitzenden Lüfterrad (14) und
mit einem mit der Kurbelwelle (9) umlaufenden Teil einer Kupplung (13),
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Kurbelwange (12), an dem Lüfterrad (14) und an dem mit der Kurbelwelle (9) umlaufenden Teil der Kupplung (13) je eine Unwucht vorgesehen ist, wobei die Unwuchten der Kurbelwangen (12) und die Unwuchten von Lüfterrad (14) und Kupplung (13) jeweils in bezug auf die Drehachse (10) der Kur belwelle (9) um 180° gegeneinander versetzt angeordnet sind.
mit zwei auf der Kurbelwelle (9) sitzenden Kurbelwangen (12),
mit einem auf der Kurbelwelle (9) sitzenden Lüfterrad (14) und
mit einem mit der Kurbelwelle (9) umlaufenden Teil einer Kupplung (13),
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Kurbelwange (12), an dem Lüfterrad (14) und an dem mit der Kurbelwelle (9) umlaufenden Teil der Kupplung (13) je eine Unwucht vorgesehen ist, wobei die Unwuchten der Kurbelwangen (12) und die Unwuchten von Lüfterrad (14) und Kupplung (13) jeweils in bezug auf die Drehachse (10) der Kur belwelle (9) um 180° gegeneinander versetzt angeordnet sind.
9. Verfahren zur Schwingungsreduzierung am Handgriff (4, 5) eines
handgeführten verbrennungsmotorisch angetriebenen Ar
beitsgerätes, insbesondere einer Kettensäge, eines
Trennschleifgerätes, eines Freischneidegerätes oder
dgl., mit einer Antriebseinheit (1), die über mindestens
ein Dämpfungselement (2) mit mindestens einem Handgriff (4, 5)
des Gerätes verbunden ist, wobei die Antriebseinheit (1)
einen Kolbenmotor mit Kurbelwelle (9) und fest darauf
sitzenden Teilen (12, 13, 14) aufweist und die Kurbelwelle (9) mit Massenausgleich
für den Kolben (7) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Kurbelwelle (9)
fest umlaufenden Teile (12, 13, 14) unabhängig vom Mas
senausgleich als dynamisch und/oder statisch unausge
wuchtete Teile mit nach Lage und Betrag definierter Un
wucht rotieren.
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