DE3546029A1 - Handgefuehrtes verbrennungsmotorisch angetriebenes arbeitsgeraet - Google Patents
Handgefuehrtes verbrennungsmotorisch angetriebenes arbeitsgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Arbeitsgerät nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
Bei Geräten dieser Art werden ausgehend von der Antriebs
einheit, also vom Verbrennungsmotor und den damit rota
torisch oder translatorisch bewegten Teilen Schwingungen
erzeugt, die zumindest teilweise auch auf den oder
die Handgriffe des Gerätes übertragen werden. Hierdurch
wird die Bedienungsperson des Gerätes in teilweise
erheblichem Maße durch Schwingungen belastet, was nicht
nur unangenehm, sondern auch gesundheitsschädlich sein
kann. Bekanntermaßen beeinflussen diese Schwingungen an
den Griffen auch das Arbeitsergebnis, da die Bedienungs
person, insbesondere bei längerem Arbeiten, zwangsläufig
in den Händen und Armen verkrampft. Man ist deshalb
seit langem bemüht, die Schwingungen der Antriebseinheit
so gering wie möglich zu halten und die Griffteile so
weit wie möglich schwingungszuisolieren. Hierzu ist die
Antriebseinheit in der Regel in bezug auf das Gehäuse,
mindestens aber in bezug auf den oder die Griffe gedämpft
gelagert, was durch Antivibrationselemente, also durch
Schwingungsdämpfer erreicht wird. Die Schwingungsdämpfer
bestehen meist aus elastischem Material und sind zwischen
Erregersystem und den Griffen bzw. dem Gehäuse des
Gerätes angeordnet, um eine höchstmögliche Schwingungs
dämpfung zu erreichen. Trotz zahlreicher Versuche hat
sich jedoch gezeigt, daß eine nahezu vollständige
Isolierung der Schwingungen von den Griffen nicht möglich
ist und die erreichte Schwingungsisolierung nicht voll
befriedigt, so daß die Bedienungsperson immer noch er
heblichen Belastungen durch diese zwar verminderten,
aber weiterhin noch bestehenden Schwingungen ausgesetzt
ist.
Zur weiteren Reduzierung dieser Schwingungen wurden die
oszillierenden Massen des Motors durch entsprechende
konstruktive Gestaltung (Leichtbauweise) und durch ent
sprechende Materialwahl (Leichtmetall und Leichtmetallegierungen)
so weit wie möglich reduziert. Hierdurch
konnten die Schwingungen im Griffteil verringert, aber
nicht beseitigt werden.
Um die Schwingungsisolierung zwischen dem Erregersystem
(Antriebseinheit) und den Haltegriffen zu erhöhen, wurden
die aus Gummi oder Stahlfedern bestehenden Dämpfungs
glieder durch weichere ersetzt. Hierdurch konnte der
Isolationsgrad zwar erheblich erhöht werden, doch brachte
dies den Nachteil mit sich, daß die notwendige Führung
des Gerätes beeinträchtigt war. Die Dämpfungselemente
wurden deshalb wieder härter abgestimmt, wobei bei der Ab
stimmung immer ein Kompromiß zwischen exakter Führung
und Schwingungsdämpfung geschlossen wird. Harte Dämpfer
ermöglichen zwar ein gutes, direktes Führen der Maschine,
übertragen aber auch einen erheblichen Teil der von der
Antriebseinheit ausgehenden Schwingungen, bei weichen
Dämpfern ist es genau umgekehrt.
Die auf den Griff übertragenen Schwingungen hängen nach
bisheriger Ansicht wesentlich von der Auswuchtgüte der
Antriebseinheit ab. Hierzu ist man bemüht, die Un
wuchten der rotierenden Bauteile des Motors so klein wie
möglich zu halten (vgl. hierzu auch VDI-Richtlinie 2060),
weshalb beispielsweise an der Kurbelwelle zwei ausge
prägte Kurbelwangen vorgesehen sind, zwischen denen die
Kolbenstange angelenkt ist. Die Ausgleichsgewichte in den
Kurbelwangen dienen dazu, die Massenkräfte des Kolbens
im oberen Totpunkt auszugleichen; sie sind deshalb so ange
ordnet, daß sie diesen Kräften entgegenwirken. Auch die
Kurbelwelle selbst mit den darauf sitzenden Teilen, wie
beispielsweise Lüfterrad und Kupplung, wird so weit wie
möglich statisch und dynamisch ausgewuchtet.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein gattungsgemäßes Arbeitsgerät mit konstruktiv einfachen
und in der Herstellung billigen Mitteln so auszubilden,
daß eine deutliche Reduzierung der noch vorhandenen
Schwingungen in dem oder den Handgriffen und damit eine
verbesserte Handhabung des Arbeitsgerätes für die
Bedienungsperson erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Maschine
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst.
Durch die nach Lage und Betrag definierte Unwucht der
Kurbelwelle wird eine erhebliche Schwingungsreduzierung
im Handgriff bzw. in den Handgriffen bewirkt. Die
erfindungsgemäße Ausbildung ist billig und einfach in
der Herstellung, da lediglich an einem Teil der Kurbel
welle ein Unwuchtgewicht bzw. eine entsprechende Aus
sparung als Unwucht vorzusehen ist, ohne daß konstruktive
Änderungen an der Antriebseinheit oder anderen Teilen
des Gerätes vorzunehmen sind.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Ansprüchen 2 bis 11.
Die hervorgerufene Unwucht der Kurbelwelle und ihrer fest
damit verbundenen Teile kann statisch sein, beispiels
weise durch einseitiges Hinzufügen oder Herausnehmen von
Masse an einem auf der Kurbelwelle sitzenden Teil, auch
eine rein dynamische Unwucht reicht aus, um die gewünschte
Schwingungsreduzierung in den Griffteilen zu erzeugen.
Das bzw. die Unwuchtgewichte können am Lüfterrad, an
der Kurbelwelle, an einer oder beiden Kurbelwangen oder
an dem rotierenden Teil der Kupplung allein oder in
Kombination vorgesehen sein. Bevorzugt sind die
Unwuchtgewichte bei einer Kolbenstellung im oberen Tot
punkt in einem Winkel von 45° bis 135°, vorzugsweise
etwa senkrecht zur Zylinderachse angeordnet. Auch andere
Anordnungen sind möglich, wesentlich hierbei ist jedoch,
daß durch die Unwucht ein nach Größe und Richtung
definiertes Drehmoment um den Motorenschwerpunkt erzeugt
wird, das in der Stellung des Kolbens im oberen Totpunkt
um die Zylinder-Hochachse wirksam ist.
Konstruktiv und herstellungsmäßig ist es günstig, ein
einzelnes Unwuchtgewicht am Lüfterrad vorzusehen, da bei
dieser Ausbildung die Kurbelwelle und die damit ver
bundenen Teile in üblicher Weise gefertigt und ausgewuchtet
werden, wobei lediglich am Lüfterrad ein nach Lage und
Masse bestimmtes Unwuchtgewicht angebracht wird, wodurch
die gewünschte Unwucht erzeugt wird.
Bei einer Ausbildung gemäß Anspruch 11, bei der nur eine
Kurbelwange auf der Kurbelwelle vorgesehen ist und die
fehlende zweite Wange durch entsprechende gewichts
mäßige Ausbildung des Lüfterrades ersetzt ist, kann es
herstellungsmäßig von Vorteil sein, das Unwuchtgewicht
so anzubringen, daß es bei einer Kolbenstellung im oberen
Totpunkt etwa bei 180° nach OT in bezug auf Drehachse und Dreh
richtung der Kurbelwelle angeordnet ist. Hierbei wird die Masse des
Lüfterrades, die die zweite Kurbelwange ersetzt, ent
sprechend verringert bzw. vergrößert.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen, die
Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen und im
folgenden näher beschrieben sind. Es zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine
teilweise im Schnitt dargestellte
Seitenansicht einer Kettensäge
(ohne Werkzeug),
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte
Draufsicht auf die Maschine nach
Fig. 1,
Fig. 3 in vergrößerter und stark vereinfachter
Darstellung die Kurbelwelle der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Maschine sowie die An
ordnung der Unwuchtmasse,
Fig. 4 in schematischer Darstellung eine
Ansicht in Richtung der Kurbelwellen
achse,
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit
anderer Anordnung der Unwuchtmasse,
Fig. 6 die Ausführung nach Fig. 5 in Dar
stellung nach Fig. 4,
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel zur
Anordnung der Unwuchtmassen,
Fig. 8 die Ausführung nach Fig. 7 in Dar
stellung nach Fig. 4,
Fig. 9 eine Ausführung, bei der die Unwucht
massen in den Kurbelwangen angeordnet
sind,
Fig. 10 die Ausführung nach Fig. 9 in Dar
stellung nach Fig. 4,
Fig. 11 eine Ausführung, bei der vier Unwucht
massen an der Kurbelwelle vorgesehen
sind,
Fig. 12 die Ausführung nach Fig. 11 in Dar
stellung nach Fig. 4,
Fig. 13 ein konstruktives Ausführungsbeispiel
einer Kurbelwange mit einem Unwucht
gewicht bzw. Aussparung,
Fig. 14 eine Draufsicht auf ein Lüfterrad mit
Unwuchtmasse,
Fig. 15 einen Schnitt längs der Linie XV-XV
in Fig. 14.
Das in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellte Gerät ist
eine Kettensäge, die Sägeschiene mit umlaufender Säge
kette ist hier nicht dargestellt. Die Maschine weist eine
Antriebseinheit 1 auf, die in dieser Ausführung über
vier Antivibrationselemente 2 (Dämpfungsglieder) mit dem
Gehäuse 3 verbunden ist. An dem Gehäuse 3 sind zwei
Handgriffe 4 und 5 angebracht, die zum Halten und Führen
der Maschine dienen. Uber die Antivibrationselemente 2
ist die Antriebseinheit 1 gegenüber dem Gehäuse 3 und
somit auch den Griffen 4 und 5 schwingungsgedämpft.
Die Antriebseinheit 1 besteht aus einem Verbrennungs
motor mit einem Zylinder 6 mit einem darin geführten
Kolben 7, der über eine Kolbenstange 8 mit einer Kurbel
welle 9 verbunden ist. Die Kurbelwelle 9 ist drehbar
um ihre Drehachse 10 gelagert, die senkrecht zur Zylinder
achse 11 angeordnet ist. Die Kurbelwelle 9 dieser
Maschine weist zwei ausgeprägte Kurbelwangen 12 auf,
zwischen denen die Kolbenstange 8 gelagert ist. Die
Kurbelwangen 12 sind als "Gegengewicht" ausgebildet und
sorgen für einen Massenausgleich des sich im Betrieb
auf- und abbewegenden Kolbens 7. Die Kurbelwangen 12
sind in bekannter Weise so angeordnet, daß bei Bewegung
des Kolbens 7 in Richtung auf den oberen Totpunkt
eine entsprechend entgegenwirkende Kraft an der Kurbel
welle 9 erzeugt wird. Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt
den Kolben in seiner Stellung am unteren Totpunkt.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Maschine sitzt
an einem Ende der Kurbelwelle 9 eine Kupplung 13, über
die die Antriebsleistung zum nicht dargestellten
Antriebsritzel übertragen wird, das die Sägekette treibt.
Am anderen Ende der Kurbelwelle 9 ist ein Lüfterrad
14 vorgesehen, das fest auf der Kurbelwelle 9 sitzt und
im Betrieb den zur Kühlung des Zylinders 6 erforderlichen
Kühlluftstrom bereitstellt. Die Ausbildung der Kurbel
welle 9 mit den ausgeprägten Kurbelwangen 12, mit der
darauf sitzenden Kupplung 13 und dem fest mit der Kurbel
welle verbundenen Lüfterrad 14 ist in den Fig. 3 bis 12
schematisch dargestellt. Die Darstellungen sind stark
vereinfacht und zeigen lediglich Ausführungsbeispiele
für die Anordnung eines oder mehrerer Unwuchtgewichte
15. Im folgenden wird nur die Anordnung von Unwuchtge
wichten beschrieben; es ist bekannt, daß ein solches
Unwuchtgewicht 15 auch durch eine entsprechende um 180°
zur Drehachse der Kurbelwelle 9 versetzte Aussparung
gleichwertiger Masse ersetzt werden kann, weshalb im
folgenden lediglich die Anbringung von Unwuchtgewichten
beschrieben wird.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführung weist
ein Unwuchtgewicht 15 im Lüfterrad 14 auf, das in bezug
auf die vorgesehene Drehrichtung 16 der Kurbelwelle 9
in einer Stellung um 270° nach OT (Stellung des Kolbens
7 im oberen Totpunkt) angeordnet ist. Das Unwuchtgewicht
15 ist hier also bei UT- und OT-Stellung des Kolbens 7
senkrecht und mit Abstand zur Zylinderachse 11 angeordnet.
Das mit Abstand zur Drehachse 10 der Kurbelwelle 9
angebrachte Unwuchtgewicht 15 erzeugt eine statische
Unwucht, also ein Parallelverschieben der Schwerpunkt
achse der Kurbelwelle. Die hier dargestellte Ausführung
ist besonders günstig und einfach in der Herstellung, da
die Kurbelwelle 9 mit ihren daran befestigten Teilen 12,
13 und 14 in bekannter Weise hergestellt und ausgewuchtet
wird, wonach lediglich im Lüfterrad 14 ein vorbestimmtes
Unwuchtgewicht 15 in der beschriebenen Winkelstellung
und dem vorbestimmten Abstand zur Kurbelwellendrehachse 10
angebracht wird. Insbesondere bei hochtourig umlaufenden
Kurbelwellen ist auf Einhaltung eines exakten Abstandes
zwischen Unwuchtgewicht 15 und Drehachse 10 zu achten, die
Winkelstellung um die Drehachse 10 hat einen erheblich
größeren Toleranzbereich.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Ausführung, bei der ein
Unwuchtgewicht 15 an der Kupplung 13 angebracht ist, die
mit der Kurbelwelle 9 umläuft. Das Unwuchtgewicht 15
muß an einem Teil der Kupplung 13 angebracht sein, das
im Betrieb mit der Kurbelwelle 9 umläuft. Es ist in
dieser Ausführung in bezug auf die vorgesehene Drehrichtung
16 der Kurbelwelle 9 um 90° nach OT mit Abstand zur Kurbel
wellendrehachse 10 angebracht. Hierdurch wird ebenfalls
eine statische Unwucht gebildet, die im Betrieb zu einer
Reduzierung der auf die Griffe 4 und 5 übertragenen
Schwingungen führt.
Die in den Fig. 7 und 8 dargestellte Ausführung weist ein
Lüfterrad 14 mit einem Unwuchtgewicht 15 wie bei der
Ausführung nach den Fig. 3 und 4 und eine Kupplung 13 mit
einem Unwuchtgewicht 15 wie nach der vorbeschriebenen
Ausführung (Fig. 5 und 6) auf. Die Unwuchtgewichte 15
sind in gleicher Weise wie vorbeschrieben an der Kurbel
welle 9 angebracht, Lüfterrad 14 mit Unwuchtgewicht 15
270° nach OT und Kupplung 13 mit Unwuchtgewicht 15
90° nach OT. Die Unwuchtgewichte 15 haben gleiche Masse
und sind im gleichen Abstand von der Drehachse 10 ange
bracht, entsprechend könnte auch eine geringere Masse mit
größerem Achsabstand oder eine größere Masse mit
kleinerem Achsabstand vorgesehen sein. In dieser Aus
führung ist die Kurbelwelle 9 mit den darauf sitzenden
Teilen 12 bis 14 bis auf eine herstellungsbedingte Toleranz
- abgesehen von den Ausgleichsmassen in den Kurbelwangen -
statisch ausgewuchtet. Durch die beiden Unwuchtgewichte
15 ist eine rein dynamische Unwucht gebildet, d.h. die
Schwereachse der Kurbelwelle ist um den Schwerpunkt 17
gedreht, so daß bei Rotation der Kurbelwelle 9 ein um
laufendes Drehmoment um den Schwerpunkt 17 und auch um
die Zylinderachse 11 erzeugt wird. Durch diese nach
Größe und Lage definierte dynamische Unwucht wird beim
Betrieb der Maschine eine erhebliche Schwingungs
reduzierung in den Griffen 4 und 5 erreicht.
Die Fig. 9 und 10 zeigen eine Ausführung, bei der durch
zwei um 180° zur Drehachse 10 versetzte Unwuchtgewichte
15 eine rein dynamische, nach Betrag und Lage definierte
Unwucht erzeugt wird. Die Unwuchtgewichte 15 sind in
dieser Ausführung an je einer Kurbelwange 12 angebracht.
Auch hier entsteht bei Rotation der Kurbelwelle 9 ein
umlaufendes Drehmoment um den Schwerpunkt 17 und die
Zylinderachse 11, wodurch die Schwingungen in den
Griffen 4 und 5 reduziert werden.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 11 und 12 ist
eine Kombination der Ausführung nach den Fig. 7 und 8
und der nach den Fig. 9 und 10, wobei hier durch vier
Unwuchtgewichte 15 ebenfalls eine rein dynamische Unwucht
erzeugt wird. Die Unwuchtgewichte 15 sind hier wie folgt
angebracht: Unwuchtgewicht 15 im Lüfterrad 14 270° nach
OT, Unwuchtgewicht 15 in der zum Lüfterrad 14 weisenden
Kurbelwange 270° nach OT, Unwuchtgewicht 15 in der zur
Kupplung weisenden Wange 12 90° nach OT und Unwuchtge
wicht 15 der Kupplung 13 90° nach OT. Auch bei dieser
Ausführung wird im Betrieb ein umlaufendes Drehmoment
um den Schwerpunkt 17 des Rotationskörpers und auch um
die Zylinderachse 11 erzeugt, um die von der Antriebsein
heit 1 erzeugten und über die Antivibrationselemente
2 auf das Gehäuse 3 bzw. die Griffe 4 und 5 übertragenen
Schwingungen zu reduzieren.
Fig. 13 zeigt eine konstruktive Lösung, wie beispiels
weise ein Unwuchtgewicht 15 a an einer Kurbelwange 12
anzubringen ist. Die hier dargestellte Kurbelwange könnte
beispielsweise für die der Kupplung 13 gegenüberliegende
Kurbelwange 12 im vorherigen Ausführungsbeispiel einge
setzt werden (Fig. 11 und 12). Das Unwuchtgewicht 15
ist bei OT-Stellung etwa in Höhe der Drehachse 10 an der
Oberseite einer Wangenhälfte angeordnet und wird
zweckmäßigerweise direkt bei der Herstellung zusammen mit
der Wange gegossen. Durch entsprechendes Aus- oder
Abfräsen kann die Masse des Unwuchtgewichtes genau abge
stimmt werden. Das Unwuchtgewicht 15 a ist in Fig. 13 an
der rechten Wangenseite angeordnet, durch die Ausbildung
eines gleichen Unwuchtgewichtes 15 a auf der linken Seite
einer weiteren Kurbelwange 12 kann eine rein dynamische
Unwucht erzeugt werden.
Die Fig. 14 und 15 zeigen die konstruktive Ausbildung
eines Lüfterrades mit Unwuchtgewicht, wie es anhand der
Fig. 3 und 4 bereits beschrieben wurde. Das hier darge
stellte Lüfterrad 14 weist einen hier nicht dargestellten
Magneten an seinem Außenumfang auf, der im Betrieb an
einer ortsfest im Maschinengehäuse angeordneten Spule
vorbeiläuft und auf diese Weise den für die elektrische
Zündung benötigten Strom induziert. Der Magnet ist in
dieser Ausführung durch ein Magnetpaket gebildet, das in
Darstellung nach Fig. 14 etwa an der Oberseite des Lüfter
rades angeordnet ist. Das Magnetpaket sitzt in einem
Aufsatz 18, der auf einer Flachseite des Lüfterrades 14
befestigt ist. Der Aufsatz 18 trägt ein Ausgleichsgewicht
19, das in bezug auf die Drehachse 10 des Lüfterrades
(und der Kurbelwelle) um 180° versetzt zum Magneten ange
ordnet ist. Das so ausgewuchtete Lüfterrad ist mit
einem zusätzlichen Unwuchtgewicht 15 b versehen, das in
einer Bohrung 20 im Aufsatz 18 vorgesehen ist. Diese
Bohrung kann beispielsweise mit Blei oder einem anderen
Material ausgegossen sein, um das gewünschte Unwuchtge
wicht zu erzeugen. Das hier dargestellte Unwuchtgewicht
15 b liegt im eingebauten Zustand in einer Stellung von
270° nach OT. Durch die hier gezeigte Ausbildung kann
auf einfachste und billigste Weise ein Unwuchtgewicht 15
angebracht werden, wobei weder das Lüfterrad 14 noch
der darauf befestigte Aufsatz 18 konstruktiv zu verändern
sind, es ist lediglich eine Bohrung 20 im Aufsatz vor
zusehen, die einfach und billig anzubringen ist.
Die vorbeschriebenen Ausführungen zeigen nur einige der
zahlreichen Anordnungsmöglichkeiten eines oder mehrerer
Unwuchtgewichte. Ein Unwuchtgewicht 15 zur Erzeugung
einer statischen Unwucht, wie es beispielsweise anhand
der Fig. 3 und 4, 5 und 6 und 14 und 15 beschrieben
ist, beträgt bei der hier beschriebenen Einzylinder
maschine beispielsweise 10 g bei einem Abstand zur Kurbel
wellendrehachse von 20 mm, so daß eine statische Unwucht
von 200 g mm erreicht wird. Die daraus resultierende
dynamische Unwucht (Moment um den Schwerpunkt) beträgt
etwa 14 000 g mm2. Die in dieser Weise ausgebildete
Kurbelwelle ist für eine Höchstdrehzahl von 12 000 U/min
und eine Lastdrehzahl von 9000 U/min ausgelegt. Insbe
sondere bei hohen Motordrehzahlen wirkt sich die vorge
sehene definierte Unwucht vorteilhaft aus, hier ist
die Reduzierung der Schwingungen in den Griffen 4 und 5
verglichen mit einer ausgewuchteten Maschine am größten.
Die hier genannten Zahlen bezüglich der Unwuchtgröße
sind nur beispielhaft zu verstehen, sie sind in Abhängig
keit von Maschinengröße, Leistung, Drehzahl usw. im
einzelnen abzustimmen.
Bei Geräten, die nur eine ausgeprägte Kurbelwange inner
halb des Kurbelwellengehäuses aufweisen, und bei denen
die andere Kurbelwange außerhalb des Kurbelwellengehäuses
auf der Welle sitzt, kann die außerhalb sitzende Kurbel
wange in das Lüfterrad integriert werden. Bei dieser
Ausbildung kann es vorteilhaft sein, die im Lüfterrad
integrierte Kurbelwange etwa schwerer auszubilden, um die
definierte Unwucht zu erhalten. Diese Unwucht kann dann
wie die im Lüfterrad integrierte Kurbelwange etwa 180°
nach OT angeordnet sein. Diese Ausführung hat sich
insbesondere bei kleinen Maschinen bewährt.
Durch die nach Größe und Lage definierte Unwucht an der
Kurbelwelle oder ihren damit umlaufenden Teilen wird
bei Maschinen der genannten Art, bei denen die Antriebs
einheit mittels Dämpfungselementen mittelbar oder unmittel
bar mit dem oder den Griffen verbunden ist, eine erheb
liche Reduzierung der Schwingungen im Griffteil erreicht.
Die hierzu erforderlichen baulichen Maßnahmen sind
denkbar einfach und verursachen nahezu keine zusätzlichen
Kosten.
Claims (11)
1. Handgeführtes verbrennungsmotorisch angetriebenes
Arbeitsgerät, insbesondere Kettensäge, Trennschleif
gerät, Freischneidegerät oder dgl., mit einer An
triebseinheit, die über mindestens ein Dämpfungselement
mit mindestens einem Haltegriff des Gerätes verbunden
ist, wobei die Antriebseinheit einen Kolbenmotor
mit Kurbelwelle und fest darauf sitzenden Teilen
aufweist und die Kurbelwelle mit Massenausgleich für
den Kolben versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Kurbelwelle (9)
mit ihren fest darauf sitzenden Teilen (12, 13, 14),
unabhängig vom Massenausgleich, eine nach Lage und
Betrag definierte Unwucht vorgesehen ist.
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht statisch ist.
3. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht ausschließlich
dynamisch ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht durch
mindestens ein Unwuchtgewicht (15) oder eine ent
sprechende Aussparung als Unwucht gebildet ist, das
bzw. die bei einer Kolbenstellung im oberen Totpunkt
in einem Winkel von 45° bis 135°, vorzugsweise etwa
90°, zur Zylinderachse (11) angeordnet ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem auf
der Kurbelwelle des Motors ein damit umlaufendes
Lüfterrad sitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Unwuchtgewicht (15)
oder die entsprechende Aussparung am Lüfterrad (14)
angeordnet ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem auf
der Kurbelwelle ein damit umlaufender Teil einer
Kupplung sitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Unwuchtgewicht (15)
oder die entsprechende Aussparung an dem mit der
Kurbelwelle (9) umlaufenden Teil der Kupplung (13)
angeordnet ist.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit zwei auf
der Kurbelwelle sitzenden Kurbelwangen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Unwuchtgewicht (15)
oder die entsprechende Aussparung an einer Kurbelwange
(12) vorgesehen ist.
8. Gerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Kurbelwange (12)
ein Unwuchtgewicht (15) oder eine entsprechende
Aussparung als Unwucht vorgesehen ist, und daß die
Unwuchtgewichte (15) bzw. die Aussparungen in bezug
auf die Drehachse (10) der Kurbelwelle (9) um 180°
versetzt angeordnet sind.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit zwei auf
der Kurbelwelle sitzenden Kurbelwangen, mit einem
auf der Kurbelwelle sitzenden Lüfterrad und mit einem
mit der Kurbelwelle umlaufenden Teil einer Kupplung,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Kurbelwange (12),
an dem Lüfterrad (14) und an dem mit der Kurbelwelle
(9) umlaufenden Teil der Kupplung (13) je ein Unwucht
gewicht (15) oder eine entsprechende Aussparung
vorgesehen ist, wobei die Unwuchtgewichte (15) bzw.
Aussparungen der Kurbelwangen (12) und die von Lüfter
rad (14) und Kupplung (13) jeweils in bezug auf die
Drehachse (10) der Kurbelwelle (9) um 180° versetzt
angeordnet sind.
10. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, mit nur einer auf der
Kurbelwelle sitzenden Kurbelwange und einem darauf
sitzenden Lüfterrad,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lüfterrad (14) so
ausgebildet ist, daß die Kurbelwelle (9) mit ihren
darauf sitzenden Teilen (12, 13, 14) die nach Lage
und Betrag definierte Unwucht aufweist, die bei einer
Kolbenstellung im oberen Totpunkt etwa in Richtung der
Zylinderachse liegt.
11. Verfahren zur Schwingungsreduzierung am Handgriff
eines handgeführten verbrennungsmotorisch getriebenen
Arbeitsgerätes, insbesondere einer Kettensäge, eines
Trennschleifgerätes, eines Freischneidegerätes oder
dgl., mit einer Antriebseinheit, die über mindestens
ein Dämpfungselement mit mindestens einem Haltegriff
des Gerätes verbunden ist, wobei die Antriebseinheit
einen Kolbenmotor mit Kurbelwelle und fest darauf
sitzenden Teilen aufweist und die Kurbelwelle mit Massen
ausgleich für den Kolben versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Kurbelwelle (9)
fest umlaufendenTeile (12, 13, 14) unabhängig vom
Massenausgleich als dynamisch und/oder statisch unausge
wuchtete Teile mit nach Lage und Betrag definierter
Unwucht rotieren.
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