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Die
Erfindung betrifft einen Richtrotor, einen Rotorrichter sowie ein
entsprechendes Richtverfahren.
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Ein
derartiger Rotorrichter ist beispielsweise aus der
US 1,936,679 oder
DE 39 10 221 A1 bekannt.
Hierbei wird ein Stab oder ein ähnliches Werkstück
durch ein umlaufendes Gestell eines Richtrotors geführt
und mittels einiger Richtelemente derart radial ausgelenkt, dass
er bzw. es seine vormalige Krümmung verliert und einen
gewünschten Verlauf, vorzugsweise einen geradlinigen Verlauf,
erhält. Hierbei zeigt die
US
1,936,679 ein Einlaufrichtelement sowie zwei Auslaufrichtelemente,
welche in dem Gestell koaxial ein Werkstück greifen, während zwischen
den Einlauf- bzw. Auslaufelementen drei biegend wirksame Richtelemente
vorgesehen sind, von denen ein zentrales Richtelement radial versetzt angeordnet
ist. Der in der
DE
39 10 221 A1 dargestellte Rotorrichter hingegen weist zwei
Einlaufrichtelemente sowie zwei Auslaufrichtelemente auf, die ebenfalls
in einem rotierenden Gestell eines Richtrotors gelagert sind, von
denen jedoch die jeweils äußeren Richtelemente
fest an dem rotierendem Gestell befestigt sind, während
im übrigen die Richtelemente durch Wälzkörper
gebildet werden. Auch der Richtrotor nach der
DE 39 10 221 A1 weist drei
innenliegende weitere Richtelemente auf, die jedoch allesamt radial
versetzt angeordnet sind.
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Während
der Richtrotor nach der
US 1,936,679 als
Richtelemente Walzenanordnungen verwendet, schlägt die
DE 39 10 221 A1 Richtdüsen vor.
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Derartige
Rotorrichter sind nicht zu verwechseln mit nicht rotierenden Richtapparaten,
wie sie beispielsweise aus der
DE 195 03 850 C1 oder aus der
DE 43 25 492 A1 bekannt
sind und bei welchen bereits ein hoher Automatisierungsgrad bei
der Justierung der Richtelemente erreicht ist, wie in diesen Druckschriften
und auch von Marcus Paech in seinem Artikel
"Innovative
Richttechnik" in Draht 2/1999, Seiten 46 bis 51 dargelegt
wird.
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Dementsprechend
bestehen auch Bestrebungen, bei Richtflügelrotoren bzw.
Rotorrichtern den Automatisierungsgrad zu erhöhen, wie
dieses beispielsweise in der
DE 197 09 733 C2 , in der
DE 25 23 831 B2 , in der
DE 43 11 566 A1 und
in der
WO 03/084695
A1 offenbart ist. Hierbei beschränken sich die
jeweiligen Maßnahmen zunächst jedoch auf Versuche,
Richtelemente in geeignete Weise zu positionieren. Bei der Umsetzung
dieser Ansätze hat sich herausgestellt, dass durch diese
Justiereinrichtungen erhebliche bauliche Maßnahmen in dem
Richtrotor bzw. in einer entsprechenden Richtmaschine notwendig
werden, die einerseits einen derartigen Richtrotor bzw. eine derartige
Richtmaschine äußerst kostspielig werden lassen
und die andererseits, bedingt durch erhebliche Fliehkräfte,
Wuchtungsprobleme mit sich bringen bzw. lediglich im Stillstand
des Rotors betriebssicher eingesetzt werden können.
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Es
ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Richtrotor bzw. einen
Rotorrichter sowie ein Richtverfahren mit einem Richtrotor derart
weiterzuentwickeln, dass höhere Drehzahlen gefahren werden können.
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Als
Lösung schlägt die Erfindung einerseits einen
Richtrotor vor, welcher sich durch wenigstens zwei frei positionierbare
Wuchtmittel auszeichnet, die axial bezüglich einer Drehachse
des Richtrotor im wesentlichen symmetrisch zu einer Mittelebene
angeordnet sind.
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In
Abweichung zum Stand der Technik lassen sich über frei
positionierbare Wuchtmittel Änderungen in der Masseverteilung
des Richtrotors, insbesondere wenn sie beispielsweise auch durch
das Werkstück bedingt sind, berücksichtigen. Fest
vorgesehene Wuchtmittel, wie beispielsweise Wuchtbohrungen oder
auch vorgegebene und ansetzbare Wuchtmassen, die in Abhängigkeit
von einer Arbeitsstellung von Richtelementen angesetzt werden können,
sind insbesondere hierzu nicht in der Lage. Auch können
derartige Maßnahmen eine Feineinstellung, wie sie beispielsweise
bei einer individuellen Nachjustierung der Richtmittel notwendig
ist, in der Regel nicht bewerkstelligen.
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Erst
durch die erfindungsgemäßen frei positionierbaren
Wuchtmittel kann der Schwerpunkt – und bedingt durch die
Anordnung der Wuchtmittel axial bezüglich einer Drehachse
des Richtrotors im Wesentlichen symmetrisch zu der Mittelebene auch die
Schwerpunktachse – optimal ausgerichtet werden, was letztlich
erst entsprechend hohe Drehzahlen erlaubt.
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Je
nach konkreten Erfordernissen können die Wuchtmittel einerseits
im Wesentlichen spiegelsymmetrisch bezüglich der Mittelebene
oder andererseits im Wesentlichen punktsymmetrisch bezüglich
eines Schwerpunkts des Richtrotors bzw. bezüglich eines
Mittelpunkts des Richtrotors ausgerichtet sein. Während
der Schwerpunkt vorliegend das theoretische oder tatsächliche
Ergebnis einer Masseverteilung des Richtrotors in einem idealisierten
Zustand darstellt, stellt letzterer eine rechnerische Größe
aufgrund der räumlichen Verteilung des Richtrotors dar. Hierbei
versteht es sich, dass Abweichungen von diesen Punkten durch die
Wuchtmittel entsprechend aufgeglichen werden können. Eine
derartig symmetrische Anordnung ist an sich verhältnismäßig
einfach bereitzustellen und ermöglicht insbesondere eine Ausrichtung
sowohl des Schwerpunkts als auch einer Schwerpunktachse, um etwaige
Unwuchten zu minimieren und damit eine maximale Drehzahl zu ermöglichen.
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Dementsprechend
ist es, unabhängig von der genauen Anordnung der Wuchtmittel
vorteilhaft, wenn diese in zweiter Ordnung, das heißt insbesondere
bezüglich der Schwerpunktsachse, welche in ihrer absoluten
Lage sowie in ihrer Richtung ausrichtbar sein sollte, wirksam sind.
Letzteres lässt sich insbesondere baulich besonders einfach
durch genau zwei Wuchtmittel, die in zweiter Ordnung entsprechend
wirksam sind, entsprechend umsetzen.
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Vorzugweise
sind die Wuchtmittel während des Umlaufens verstellbar,
so das etwaige Schwankungen, die insbesondere beispielsweise durch Wanderungseffekte
bzw. durch Schwankungen im Werkstück auftreten können,
unmittelbar und zeitnah aufgefangen werden können. Es versteht
sich hierbei, dass während des Umlaufens verstellbare Wuchtmittel
auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender
Erfindung bei einem Richtrotor entsprechend vorteilhaft zur Anwendung
kommen können.
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Vorzugsweise
können die Wuchtmittel Wuchtmassen umfassen, die während
des Umlaufens entsprechend verstellbar sind. Mittels derartiger Wuchtmassen
lässt sich eine Ausrichtung der Schwerpunktachse besonders
einfach und präzise realisieren.
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Letzteres
gilt insbesondere dann, wenn die Wuchtmassen in Umfangrichtung verlagerbar
sind, wodurch insbesondere auch bei hohen Drehzahlen eine betriebssichere
Verstellung gewährleistet werden kann, als dieses bei Anordnungen
nach dem Stand der Technik möglich ist, da auf die Wuchtmassen
wirkende Fliehkräfte bei einer Bewegung in Umfangrichtung
keine Rolle spielen. Dementsprechend versteht es sich, dass in Umfangsrichtung
verlagerbare Wuchtmassen auch unabhängig von den übrigen
Merkmalen vorliegender Erfindung vorteilhaft sind.
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In
Umfangsrichtung verlagerbare Wuchtmassen lassen sich besonderes
einfach durch Wuchtscheiben realisieren, wobei in einer besonders einfachen
Ausgestaltung eine derartige Wuchtscheibe asymmetrisch zu ihrer
Mittelachse eine Ausnehmung aufweisen kann, so dass der Schwerpunkt
beziehungsweise die Schwerpunktsachse der Wuchtscheibe von der Mittelachse
abweicht. Mit zwei derartigen Wuchtscheiben lässt sich
dann der Gesamtschwerpunkt innerhalb eines durch die Masseexzentrizität
der Wuchtscheiben definierten Maximalradiusses beliebig ausrichten.
Derartige Wuchtscheiben lassen sich insbesondere verhältnismäßig
präzise – und ggf auch bei hohen Drehzahlen – entsprechend einstellen.
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Darüber
hinaus schlägt die Erfindung einen Rotorrichter mit einem
Richtrotor vor, welcher sich durch eine Einrichtung zur Unwuchtmessung
des Richtrotors auszeichnet. Durch eine derartige Anordnung kann,
in Abweichung zum Stand der Technik die Unwucht des Richtrotors
in dem Rotorrichter erfasst werden, so dass auch Einflüsse
der Lagerung und Ähnliches mit erfasst werden können.
Dieses gewährleistet eine wesentlich genauere Erfassung
der Unwucht, so dass höhere Drehzahlen ermöglicht werden.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn die Messeinrichtung während des
Richtens wirksam ist bzw. sein kann, so dass auch Einflüsse,
die während des Richtens auftreten, dementsprechend erfasst werden
können.
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Vorzugsweise
erfasst die Messeinrichtung Unwuchten zweiter Ordnung, so dass durch
entsprechende Wuchtmittel die Schwerpunktachse des Richtrotors optimal
ausgerichtet werden kann.
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Da
in der Regel in einem Maschinenpark mehrerer Rotorrichter zur Anwendung
kommen, kann die Messeinrichtung vorzugsweise eine entkoppelbar
Messauswertung umfassen, so dass die Messauswertung an mehreren
Rotorrichtern zur Anwendung kommen kann. Auf diese Weise lassen
sich Kosten sparen, wobei gegebenenfalls sogar die Sensorik entkoppelbar
ausgebildet sein kann.
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Darüber
hinaus schlägt die Erfindung ein Richtverfahren mit einem
Richtrotor vor, welches sich dadurch auszeichnet, dass während
des Richtens die Unwucht des Richtrotors gemessen wird. Auf diese
Weise können insbesondere Einflüsse des Werkstücks
bzw. während des Richtens auftretende Schwankungen erfasst
werden, so dass eine Schwerpunktachse optimal ausgerichtet werden kann,
wodurch die Drehzahlen dementsprechend erhöht werden können.
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Vorzugweise
werden Wuchtmassen auch während des Richtens entsprechend
der Messergebnisse verstellt, so dass der Richtrotor dementsprechend
während des Richtens optimal ausgewuchtet ist.
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Letzteres
erfolgt vorzugsweise durch die Definition einer Schwerpunktachse,
die dann dementsprechend vorzugsweise durch Wuchtmassen bezüglich
der Drehachse ausgerichtet wird.
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Es
versteht sich, dass vorliegende Erfindung nicht nur zur Erhöhung
der Drehzahlen zur Anwendung kommen kann. Bei gleichen Drehzahlen
bedingt vorliegende Erfindung eine Entlastung des Materials, so
dass ggf. die Lebensdauer erhöht bzw. mit geringeren Stabilitäten
gearbeitet werden kann. Insbesondere kann durch die Vorortmessung
der Unwucht und/oder ein Vorortwuchten die Rüstzeit für
einen entsprechenden Richtrotor auch erheblich reduziert werden.
Darüber hinaus kann durch die Kopplung von Vorortmessung
und Vorortwuchten ein entsprechender Regelkreis ausgebildet werden,
der ein besonders präzises Auswuchten, insbesondere ohne komplexe
theoretische Überlegungen sondern lediglich anhand der
tatsächlich auftretenden Messergebnisse und Unwuchten,
ermöglicht.
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Vorzugsweise
umfasst der Richtrotor in einer besonderen Ausgestaltung Wuchtelemente,
welche über einen Wuchttrieb bezüglich der Richtrotorachse positionierbar
und über eine Fixierung in einer Position fixierbar sind,
wobei der mitrotierende Wuchttrieb und die Fixierung über
einen linearen Weg von außen zugänglich und über
eine diesen Weg umlaufende oder entlang dieses Weges gerichtete
Bewegung zu betätigen sind. Auf diese Weise kann der Richtrotor
zuverlässig und schnell nach Bedarf gewuchtet werden.
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Ebenso
kann der Richtrotor wenigstens ein über eine Justiereinrichtung
radial justierbaren Richtelement umfassen, wobei die Justiereinrichtung
einen mitrotierenden Stelltrieb und eine Fixierung aufweist und
der mitrotierende Stelltrieb und die Fixierung über einen
linearen Weg von außen zugänglich und über
eine um diesen Weg umlaufende oder entlang dieses Weges gerichtete
Bewegung zu betätigen sind.
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Dieser
Ansatz weicht unabhängig von den Merkmalen vorliegender
Erfindung von den bis dato für eine Automatisierung getätigten Überlegungen ab,
welche verhältnismäßig komplexe Justierungen am
Rotor verlangen. Vorliegender Ansatz greift somit an sich auf die
bereits seit 1933 aus der
US 1,936,679 bekannten
Richtrotoren zurück und ermöglicht bei diesen durch
geeignete Ausgestaltung des mitrotierenden Stelltriebs und der Fixierung, dass
diese betriebssicher auch von einem Automaten zu betätigen
sind.
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So
weist der Richtrotor nach der
US 1,936,679 jeweils
seitliche, tief im Inneren des rotierenden Gestells vorgesehene
Klemmschrauben auf, welche von einem Automaten unter vertretbaren
Aufwand an sich nicht betriebssicher erfasst und zu betätigen
sind. Auch bei der
DE
39 10 221 A1 ist eine Betätigung der Fixierung
für die Richtelemente durch einen Automaten nicht möglich,
da ein Öffnen der die Richtelemente justierenden Schrauben
zu einem völligen Ladeverlust der Schrauben bzw. der Richtelemente
selbst führen würde. Für eine Betätigung
sind demnach noch weitere Maßnahmen, wie beispielsweise
eine Zwischenfixierung der Richtelemente oder der Befestigungsklammern
und Schrauben oder ähnliches notwendig.
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Dieser
Ansatz geht dementsprechend abweichend von den Überlegungen
aus dem Stand der Technik von der Grunderkenntnis aus, dass für
eine automatische Justierung, und somit für eine erhebliche
Verbesserung und Reproduzierbarkeit des Richtergebnisses, ein Richtrotor
in eine Justierposition verfahren werden soll, in welcher dann von
außen, mit einem Automaten der entsprechenden Richtmaschine
eine Justierung erfolgt. Es versteht sich, dass ein derartiger Ansatz
bei Richtrotoren, die ein Wuchten während des Rotierens
ermöglichen, nicht notwendig ist.
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Dementsprechend
schlägt dieser Ansatz darüber hinaus auch unabhängig
von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung einen
Rotorrichter mit einem Richtrotor mit wenigstens einem über
eine Justiereinrichtung radial justierbaren Richtelement vor, wobei
die Justiereinrichtung einen mitrotierenden Stelltrieb und eine
Fixierung sowie einen stationären Antrieb umfasst, welche
Richtmaschine sich dadurch auszeichnet, dass sowohl der Richtrotor
als auch der stationäre Antrieb eine Justierposition, in welcher
der stationäre Antrieb mit dem Stelltrieb und/oder der
Fixierung in Wirkverbindung tritt, und der stationäre Antrieb
eine von der Justierposition abweichende Betriebsposition aufweisen,
in welcher der Richtrotor frei rotierbar ist. Auf diese Weise kann in
der Justierposition das Richtelement durch den stationären
Antrieb justiert werden, während in der Betriebsposition
der stationäre Antrieb eine Rotation des Rotors nicht behindert.
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Auch
schlägt dieser Ansatz unabhängig von den übrigen
Merkmalen vorliegender Erfindung dementsprechend ein Verfahren zur
Justierung eines Richtelements eines Richtrotors vor, welches sich dadurch
kennzeichnet, dass bei Stillstand des Richtrotors ein stationärer
Antrieb mit einem Stelltrieb und/oder einer Fixierung des Richtelements
wirkverbunden, dann durch gezielte Ansteuerung des Antriebs das
Richtelement justiert, gelöst bzw. fixiert sowie anschließend
der Antrieb und der Stelltrieb getrennt werden.
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Insofern
weicht dieser Ansatz von den Vorgaben nach dem Stand der Technik
und auch von den während des Umlaufens verstellbaren, vorstehend
beschriebenen Wuchtmitteln ab, die eine Düsenjustierung
bei rotierendem Rotor ermöglichen bzw. zu ermöglichen
suchen. Hierdurch ermöglicht es vorliegende Erfindung,
eine entsprechende Richtmaschine gegenüber dem Stand der
Technik wesentlich kostengünstiger auszugestalten, obgleich
ein während des Umlaufens mögliches Auswuchten über Wuchtscheiben
ebenfalls kostengünstig realisierbar ist. Darüber
hinaus kann der entsprechende Richtrotor wesentlich leichter und
besser ausgewuchtet ausgebildet werden, da ein mitlaufender Antrieb
für den Wuchttrieb nicht benötigt wird, wodurch
höhere Drehzahlen und somit eine höhere Leistung
des Richtrotors gewährleistet wird. Darüber hinaus
ermöglicht es dieser Ansatz, auf verhältnismäßig
kostengünstige Weise mehrere, wenn nicht alle, Richtelemente
nach Bedarf mittels eines Automaten zu justieren, was bei bekannten
Vorrichtungen nicht bzw. nur unter erheblichem Aufwand möglich
ist.
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Der
eigentliche Justiervorgang kann dabei der Gestalt erfolgen, dass
zunächst der Richtrotor in seiner Justierposition angehalten
wird. Dann kann der stationäre Antrieb entsprechend in
seine Justierposition gebracht werden. Durch eine Wirkverbindung
zwischen dem stationären Antrieb mit dem Stelltrieb bzw.
der Fixierung kann das Richtelement dann gelöst, geeignet
verlagert bzw. justiert und/oder wieder befestigt werden.
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Dementsprechend
wird kumulativ bzw. alternativ ein Rotorrichter mit einem Richtrotor
mit wenigstens einem über eine Justiereinrichtung radial justierbaren
Richtelement vorgeschlagen, bei welchem die Justiereinrichtung einen
mitrotierenden Stelltrieb und eine Fixierung sowie einen stationären Antrieb
umfasst und welcher sich dadurch auszeichnet, dass im Antriebsstrang
zwischen stationären Antrieb und mitrotierendem Stelltrieb
bzw. Fixierung eine Trenneinrichtung vorgesehen ist.
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Eine
entsprechende Trenneinrichtung kann beispielsweise über
den Kopf einer Schraube und das komplementäre Gegenstück
eines Schraubendrehers realisiert werden. Andererseits kann auch jede
andere lösbare Verbindung, mit welcher ein Antrieb mit
einem entsprechenden Stelltrieb bzw. mit einer entsprechenden Fixierung
lösbar wirkverbunden werden kann, zur Anwendung kommen.
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Der
vorstehend beschriebene Ansatz kann in unmittelbar nachvollziehbarer
Weise auch für einen Wuchttrieb und dessen Fixierung zur
Anwendung kommen.
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Vorzugsweise
weisen der Stelltrieb bzw. der Wuchttrieb und die Fixierung einen
gleichen Anschluss auf, so dass der stationäre Antrieb
nach Bedarf zu der Fixierung bzw. zu dem Stelltrieb oder einem Wuchttrieb
verlagert und mit diesem wirkverbunden werden kann. Auf diese Weise
kann ein einziger stationärer Antrieb für verschiedene
Stelltriebe, Wuchttrebe bzw. Fixierungen genutzt werden. In diesem
Zusammenhang sei betont, dass sich der Begriff „stationär"
lediglich auf die Rotation des Richtrotors bezieht. Ansonsten kann
der stationäre Antrieb beispielsweise entlang des Richtrotors
verlagerbar sein. Dieses kann beispielsweise in baulich besonders
einfacher Weise über eine lineare Stelleinrichtung geschehen.
Darüber hinaus können auch Mittel vorgesehen sein,
mit denen der stationäre Antrieb radial bezüglich
des Richtrotors verlagert werden kann, so dass er, wenn er bezüglich
des jeweiligen Stelltriebs oder Wuchttriebs bzw. der jeweiligen
Fixierung axial positioniert ist, mit dem Stelltrieb oder Wuchttrieb bzw.
der Fixierung wirkverbunden also in seine Justierposition gebracht
werden kann, in dem beispielsweise die Trenneinrichtung geschlossen
bzw. in Wirkverbindung gebracht wird.
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Je
nach konkreter Ausgestaltung der Stell- bzw. Wuchttriebe bzw. der
Fixierung können diese auch einen identischen Anschluss
aufweisen. Dieses kann insbesondere dann der Fall sein, wenn für
die Stell- bzw. Wuchttriebe selbsthemmende Gewinde oder sonstige
selbsthemmende Einrichtung zur Anwendung kommen, die dementsprechend
sowohl auch als Fixierung dienen können. Andererseits sind etwas
komplexere Anordnungen denkbar, bei denen ein Justieren, also ein
Verstellen sowie der Betriebsumgebung angepasstes, ausreichendes
Fixieren, über einen identischen Anschluss gewährleistet werden
kann.
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Alternativ
können Stell- bzw. Wuchttrieb und Fixierung auch getrennt
ausgebildet sein. So sind beispielsweise einander entgegengesetzt
wirksame Schrauben oder sonstige Gewindeanordnungen denkbar, bei
denen ein Lösen der einen Schraube eine Verlagerung bzw.
Verstellung des Richtelementes mittels der anderen Schraube ermöglicht.
Auch hier sind verschiedenste, konkrete Umsetzungen möglich,
mittels derer auf baulich einfache Weise ein Richtelement bzw. ein
Wuchtmittel oder eine Wuchtmasse justiert, das heißt, geeignet
verstellt und fixiert werden kann.
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Da
derartige Richtrotoren mit bis zu 8.000 U/min und mehr rotieren,
erweisen sich Richtzeiten für eine Verstellung der Richtelemente
bzw. Wuchtmassen als kritisch. Dieses insbesondere dann, wenn eine
Justierung bei einem Stillstand des Richtrotors erfolgt, da es eine
erhebliche Zeit dauert, bis die entsprechenden Drehzahldifferenzen
durchlaufen sind. Dieses ist offensichtlich auch der Anlass für die
Bestrebungen, ein Justieren bei laufendem Richtrotor zu ermöglichen.
Von diesen Überlegungen abweichend, ist vorliegender Ansatz
zu der Erkenntnis gelangt, dass die Zeitverluste, welche durch ein
Justieren bei stillstehendem Richtrotor bedingt sind, sich in Grenzen
halten lassen, wenn vor und nach gegebenenfalls auch während
des Justierens der Drehsinn des Richtrotors beibehalten wird. Insbesondere sollte
vermieden werden, dass während des Justierens eine Drehsinnumkehr
erfolgt. Eine derartige Vorgehensweise ermöglicht es insbesondere,
dass ein Justieren der Richtelemente oder Wuchtmassen auch bei in
dem Richtrotor vorhandenem Werkstück erfolgen kann. Dementsprechend
erfolgt bereits während der Beschleunigungsphasen, sowohl
bei einer Drehzahlerhöhung als auch bei einer Drehzahlabsenkung,
ein Richten des Werkstücks, allerdings mit gesenktem Durchsatz.
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Durch
die Verwendung eines Automaten zum Justieren kann jedoch bei diesem
Ansatz die Stillstandzeit auf ein Minimum reduziert werden, so dass
durch die Justierung während des Stillstands nur minimale
Zeitverluste bedingt sind, welche die vorstehend beschriebenen Vorteile,
insbesondere eine erhöhte Drehzahl und somit einen erhöhten Durchsatz,
nur unwesentlich schmälern. In diesem Zusammenhang versteht
es sich, dass die Beibehaltung des Drehsinns vor, nach bzw. während
Justierens unter Stillstand sowie die Justierung bei schon eingelegtem
Werkstück einzeln oder zusammen auch unabhängig
von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung für
die Justierung der Richtelemente eines Richtrotors unter zu Hilfenahme
eines die Justierung bewirkenden Automaten vorteilhaft ist.
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Sowohl
der Richtrotor als auch ein stationärer Antrieb der Richtmaschine
können vorzugsweise Positionierpositionen aufweisen, in
welchen der stationäre Antrieb mit dem Wuchttrieb in Wirkverbindung treten
kann, so dass durch den Antrieb ein Positionieren des Wuchtelements
möglich ist.
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Entsprechend
der Verfahrensführung bei der Justierung kann auch ein
Wuchten bei Stillstand des Richtrotors erfolgen. Hierbei kann ein
Antrieb mit einem Wuchttrieb eines Wuchtelements wirkverbunden,
dann durch gezielte Ansteuerung des Antriebs das Wuchtelement positioniert
sowie anschließend der Antrieb und der Wuchttrieb wieder
getrennt werden. Es versteht sich, dass ein derartiger Wuchtvorgang
bei eingebautem Richtrotor auch unabhängig von den übrigen
Merkmalen vorliegender Er findung vorteilhaft ist. Insbesondere bedingt
eine derartige Vorgehensweise einen minimalen Eingriff in den eigentlichen
Richtvorgang wie dieses bereits bezüglich der Richtelementjustierung
beschrieben worden ist.
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Wie
bereits bezüglich des Stelltriebs bzw. der Fixierung offenbart,
ist es von Vorteil, wenn der stationäre Antrieb eine von
der Wuchtposition abweichende Betriebsposition aufweist, in welcher
der Richtrotor frei rotieren kann. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn
im Antriebsstrang zwischen stationärem Antrieb und mitrotierendem
Wuchttrieb eine Trenneinrichtung vorgesehen ist, so dass der stationäre
Antrieb von dem Wuchttrieb ohne Weiteres getrennt werden kann.
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Vorzugsweise
weisen der Wuchttrieb und der Stelltrieb einen gleichen Anschluss
auf. Auf diese Weise kann der stationärer Antrieb sowohl
mit einem Stelitrieb bzw. einer Fixierung als auch mit einem Wuchttrieb
und ggf. dessen Fixierung in Wirkverbindung gebracht werden. Somit
baut die Gesamtanordnung äußerst kostengünstig
und der Richtrotor kann bei Stillstand sowohl hinsichtlich seiner
Richtelemente justiert als auch gewuchtet werden.
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Es
versteht sich, dass der stationäre Antrieb – je
nach axialer Lage der Stell- bzw. Wuchttriebe oder Fixierungen– mehrere,
unterschiedliche Justierpositionen bzw. Wuchtpositionen aufweisen
kann. Ebenso kann es vorteilhaft sein, dass der stationäre Antrieb über
eine lineare Stelleinrichtung verfügt, über welche
ein antreibbares Verbindungsglied des stationären Antriebs,
welches den stationären Antrieb mit einem Stelltrieb, einer Fixierung
und/oder einem Wuchttrieb verbinden kann, axial entlang des Richtrotors
verlagerbar ist. Mittels einer derartigen Anordnung kann der stationäre
Antrieb schnell und betriebssicher von einer Justierposition bzw.
Wuchtposition in eine Betriebsposition oder umgekehrt gebracht werden,
wobei in der Betriebsposition einerseits der Richtrotor frei drehen
und andererseits der stationäre Antrieb axial entlang des
Richtrotors positioniert werden kann. Eine derartige Anordnung baut bei
Richtmaschinen mit rotierendem Richtrotor besonders kompakt und
ermöglicht es, sehr wenige Komponenten an dem Richtrotor
selbst zu belassen, während ein Großteil der Komponenten,
die für eine Justierung der Richtelemente bzw. für
ein Wuchten erforderlich sind, über den stationären
Antrieb bereitgestellt werden können.
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Je
nach konkreter Anordnung der Stell- bzw. Wuchttriebe oder Fixierungen
bzw. Wuchttriebe kann der Richtrotor auch mehrere Justierpositionen
bzw. Wuchtpositionen aufweisen. Auf diese Weise können mittels
eines Automaten in Umfangsrichtung unterschiedlich angeordnete Stelltriebe,
Fixierungen bzw. Wuchttriebe ohne Weiteres angesteuert werden. Es versteht
sich, dass eine Richtmaschine bzw. ein Justierverfahren für
eine Richtmaschine, bei welchen eine oder mehrere Justierpositionen
bzw. Wuchtpositionen vorgesehen sind, in denen ein Automat eine Justierung
und/oder ein Wuchten vornehmen kann, auch unabhängig von
den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung vorteilhaft
ist.
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Vorzugsweise
umfasst der Richtrotor wenigstens eine Wuchtmasse, die mittels eines
Stelltriebs eines justierbaren Richtelements verlagerbar ist. Auf
diese Weise kann eine Wuchtmasse in dem Moment, indem ein Richtelement
verstellt wird, verlagert werden, so dass – zumindest in
gewissen Grenzen – einer durch die Verlagerung des Richtelements bedingten
Unwucht begegnet wird. Es versteht sich, dass eine derartige Kopplung
zwischen Stelltrieb und Wuchtmasse auch unabhängig von
den übrigen Merkmalen bei einem Richtrotor mit justierbaren Richtelementen
vorteilhaft ist, um das Auftreten einer Unwucht bzw. den Zeitraufwand
für die Kompensation einer derartigen Unwucht, wenn das
Richtelement verstellt wird, zu minimieren. Auch versteht es sich, dass
sich eine derartige Wuchtmasse gerade von den frei positionierbaren
Wuchtmitteln unterscheidet.
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So
kann beispielsweise der Stelltrieb einen Gewindebolzen umfassen,
der sowohl das Richtelement als auch die Wuchtmasse verlagert. Eine
derartige Anordnung baut äußerst kompakt, was
insbesondere unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten
und der hohen Drehzahlen von Vorteil ist.
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Auch
kann ein derartiger Gewindebolzen ein gegenläufiges Gewinde
mit zwei Teilgewinden aufweisen, wobei das Richtelement mit einem
ersten der beiden Teilgewinde und die Wuchtmasse mit einem zweiten
der beiden Teilgewinde wirkverbunden ist. Bei einer Rotation des
Bolzens bewegen sich dann Richtelement und Wuchtmasse gegensinnig,
wobei die se gegensinnige Bewegung bei geeigneter Anordnung für
eine Unwuchtkompensation genutzt werden kann. Je nach konkreter
Ausgestaltung des Richtrotors können die beiden Teilgewinde
unterschiedliche Steigungen aufweisen. Ebenso sind verschiedene Bolzenstärken
denkbar.
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Insbesondere
bei hohen Drehgeschwindigkeiten zeigen bekannte Rotoren unabhängig
davon, ob die Richtelemente justierbar sind oder nicht, Schwächen.
Diese resultieren in einer Beeinträchtigung der Oberfläche
des Werkstücks, so dass diese Richtrotoren nicht mit der
gewünschten Drehzahl und somit mit dem gewünschten
Durchsatz betrieben werden können. Um diesem Nachteil begegnen
zu können, wird vorgeschlagen, dass der Richtrotor wenigstens
ein einlaufseitiges und ein auslaufseitiges Richtelement sowie ein
dazwischen angeordnetes zentrales, exzentrisch anordenbares Richtelement umfasst,
wobei das einlaufseitige oder das auslaufseitige Richtelement eine
Mehrseitenführung und das zentrale Richtelemente eine Richtdüse
aufweist. Eine derartige Anordnung führt einlaufseitig
bzw. auslaufseitig das Werkstück ausreichend, so dass insbesondere
Schwingungen vermieden werden, die sich bei Rotoren nach dem Stand
der Technik, die bei steigenden Drehzahlen betrieben werden, immer stärker
ausbilden und das Werkstück beschädigen können.
Andererseits kann durch die Verwendung einer Richtdüse
im zentralen Richtelement, welches den eigentlichen Biege- und Richtprozess
durchführt, eine unnötig hohe Materialbelastung
des Werkstücks vermieden werden.
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In
vorliegendem Zusammenhang zeichnen sich einlauf- bzw. auslaufseitige
Richtelemente entsprechend dadurch aus, dass sie radial bezüglich
einer Drehachse des Richtrotors nicht verstellbar bzw. auf der Drehachse
des Richtrotors angeordnet sind. Zentrale Richtelemente hingegen
sind exzentrisch oder verstellbar bezüglich der Drehachse
vorgesehen.
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Diese
Maßnahme führt zu einem von den Richtrotoren der
DE 39 10 221 A1 und
US 1,936,679 abweichenden
Richtrotor, die bei sehr hohen Drehzahlen eben nicht betrieben werden
können. Dieses ist erst mit der Kombination von einlaufseitiger und/oder
auslaufseitiger Mehrseitenführung und der Verwendung einer
zentralen Richtdüse möglich, wie vorstehend vorgeschlagen.
Es versteht sich hierbei, dass eine sowohl einlaufseitig als auch
auslaufseitig vorgesehene Mehrseitenführung ab gewissen
Drehzahlen besonders vorteilhaft ist.
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Zur
Minimierung der Belastung auf das Werkstück kann, je nach
konkreter Drehzahl und den dort auftretenden Drehzahlen, eine Wälzführung
für das einlaufseitige bzw. das auslaufseitige Richtelement
vorgesehen sein. Andererseits ist hier auch eine Kulissenführung
oder einer starre Führung vorstellbar. Eine Wälzführung
lässt sich beispielsweise durch zwei Walzen mit einer Toroidform
realisieren, die besonders einfach und unkompliziert auch verschiedene
Werkstückdurchmesser betriebssicher und materialschonend
ergreifen können. Alternativ können drei oder
mehr einander entgegen gerichtete Walzen vorgesehen sein. Durch
mehrere Walzen ist dann dementsprechend auch eine Mehrseitenführung
realisierbar.
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Unter
Umständen kann auf eine Mehrseitenführung bei
einem einlaufseitigen und/oder einem auslaufseitigen Richtelement
verzichtet werden, wobei sich in einem derartigen Fall insbesondere
eine Richtdüse anbietet, wobei diese insbesondere ein Spiel
unter 0,4 mm, vorzugsweise unter 0,3 mm, aufweisen kann, wodurch
unter gegebenen Umständen eine ausreichende Führung
gewährleistet werden kann.
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Zwischen
dem zentralen Richtelement und dem einlaufseitigen Richtelement
oder dem auslaufseitigen Richtelement kann vorzugsweise ein weiteres zentrales
Richtelement vorgesehen sein. Hierdurch lässt sich dass
Richtergebnis in Bezug auf einfacherer Anordnungen erheblich verbessern,
da auch stärker verformte Werkstücke bei niedrigem
Rotordurchmesser ausreichend stark verformt werden können. Vorzugsweise
ist auch dieses weitere zentrale Richtelement exzentrisch gelagert,
um diesen Effekt zu optimieren.
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Zur
Schonung des Materials ist es vorteilhaft, wenigstens eines der
zentralen Richtelemente, vorzugsweise alle, als wälzende
Richtdüse auszugestalten.
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Die
Ausgestaltung der einzelnen Richtelemente zeigt, auch unabhängig
von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung, die vorgenannten
Vorteile, so dass diese auch unabhängig von diesen Merkmalen einen
Richtrotor vorteilhaft verbessern, insbesondere wenn dieser bei
sehr hohen Drehzahlen betrieben werden soll.
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Weitere
Vorteile, Ziele und Eigenschaften werden in der nachfolgenden Beschreibung
anliegender Zeichnungen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines ersten erfindungsgemäßen
Rotorrichters;
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2 den
Rotorrichter nach 1 teilweise aufgebrochen;
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3 eine
Alternative für die einlaufseitigen bzw. auslaufseitigen
Richtelemente der Anordnung nach 1 und 2;
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4 eine
schematische Seitendarstellung der Wuchtscheiben für die
Anordnungen nach 1 bis 3;
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5 eine
schematische Seitenansicht eines weiteren erfindungsgemäßen
Rotorrichters; und
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6 eine
perspektivische, teilweise aufgebrochene Darstellung eines Richtrotors
für einen Richtmaschine Rotorrichter nach 5.
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Der
Rotorrichter nach 1 weist einen Richtrotor 1 auf,
welcher um eine Werkstück 2 rotiert, welches diesen
durchläuft. Der Richtrotor 1 weist ein Gestell 4 auf,
welches in Lagerböcken 5 gelagert ist und insgesamt
fünf Richtelemente 6 bis 10 trägt. Über
die Richtelemente 6 bis 10 wird das Werkstück 2 radial
bezüglich der Achse 3 des Richtrotors 1 verbogen,
während dieser rotiert und es diesen durchläuft.
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Hierbei
sind die Richtelemente 7, 8 und 9 als Richtdüsen
(nicht beziffert) in an sich bekannter Weise ausgebildet. Selbiges
gilt bei diesem Ausführungsbeispiel auch für die
einlaufseitigen und auslaufseitigen Richtelemente 6 und 10.
bei dem Ausführungsbeispiel nach 3 sind letztere
durch toroidförmige Walzen 11 mit versetzten Achsen
dargestellt, wobei die Toroide vorzugsweise derart ausgestaltet sind,
dass sie in Bezug auf ihren Achswinkel jeweils im Wesentlichen mit
einer geradlinigen Wirkungslinie an dem Werkstück 2 anliegen.
Während dieses Ausführungsbeispiel vorteilhaft
Schwingungen vermeidet, werden Schwingungen bei der Ausführungsform nach 2 durch
besonders enge einlauf- und auslaufseitige Richtdüsen vermieden,
die unter 0,2 mm Spiel zum Werkstück 2 belassen.
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Jeweils
einlaufseitig bezüglich des einlaufseitigen Richtelements 6 und
auslaufseitig bezüglich des auslaufseitigen Richtelements 10 sind
an dem Gestell 4 Wuchtmittel 20 (exemplarisch
beziffert) vorgesehen. Die Wuchtmittel sind im Wesentlichen spiegelsymmetrisch
bezüglich einer Mittelebene (nicht dargestellt) des Richtrotors 1,
die auf der Achse 3 senkrecht steht und mitten durch das
Richtelement 8 verläuft, angeordnet.
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Auf
diese Weise können zwei Wuchtmittel bereitgestellt werden,
die frei, insbesondere unabhängig von den Richtelementen,
ausgerichtet bzw. positioniert werden können. Insbesondere
kann hierdurch eine Schwerpunktachse ohne Weiteres in gewünschter
Weise hinsichtlich der Achse 3 in zweiter Ordnung optimiert
werden.
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Die
Wuchtmittel 20 werden bei den Ausführungsbeispielen
nach 1 bis 3 durch bezüglich des
Gestells 4 verdrehbare Wuchtscheiben 21A bis 21D gebildet.
Die Scheiben 21A bis 21D weisen, wie in 4 dargestellt,
Wuchtausnehmungen 22 auf, so dass die Wuchtscheiben 21A bis 21D jeweils in
Bezug auf ihren Außenumfang bzw. ihren Mittelpunkt 23 exzentrische
Schwerpunkte aufweisen. Durch ein Verdrehen der Wuchtscheiben 21A bis 21D kann
der gemeinsame Masseschwerpunkt ml bzw. m2 der Wuchtscheiben 21A und 21B bzw. 21C und 21D innerhalb
eines maximalen Radius verstellt werden. Die Anordnung der Wuchtscheiben 21A bis 21D beidseits
des Richtrotors 1 erlaubt dementsprechend ein Wuchten in
zweiter Ordnung, so dass eine Schwerpunktachse ohne Weiteres in
Bezug auf die Drehachse 3 ausgerichtet werden kann.
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Die
Wuchtscheiben 21A bis 21D können, insbesondere
bei einem manuellen Betrieb, mit Skalen versehen sein, so dass die
Wuchtscheiben 21A bis 21D betriebssicher eingestellt
werden können. Auch können die Wuchtscheiben 21A bis 21D mit
einem motorischen Antrieb gekoppelt werden, der einerseits feststehend,
von außen auf die Wuchtscheiben 21A bis 21D einwirken
oder andererseits mitdrehend vorgesehen sein kann. Insofern drehen
die Wuchtscheiben 21A bis 21D um die Achse 3 des Richtrotors,
so dass sie insbesondere nahezu ohne Einwirkung der Fliehkraft verlagert
werden können.
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Darüber
hinaus weist der Rotorrichter nach 1 eine Einrichtung 30 zur
Unwuchtmessung auf. Diese umfasst zwei Sensoren 31 sowie
einen Drehzahlmesser 32, die mittels Kabel 33 mit
einer Messauswertung 34 verbunden sind. Durch trennen der Kabel 33 kann
die Messauswertung 34 entkoppelt und anderen Rotorrichtern
zur Verfügung gestellt werden.
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Wie
unmittelbar ersichtlich ist die Messeinrichtung 30 während
des Richtens wirksam und erfasst Unwuchten zweiter Ordnung. Insbesondere, wenn
die Wuchtmittel 20 während des Drehens eingestellt
werden können, können die Ergebnisse der Messeinrichtung 30 unmittelbar
zum Auswuchten genutzt werden, wobei dann vorteilhafterweise die
Messauswertung 34 nicht entkoppelt werden sollte. Andererseits
kann anhand der Messauswertung auch eine Winkelstellung für
die manuelle Einstellung der Wuchtscheiben 21A bis 21D vorgeben
werden.
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Die
in den 5 und 6 dargestellte Richtmaschine
umfasst einerseits einen Richtrotor 101, welcher um ein
Werkstück 102 rotiert, welches diesen durchläuft,
und andererseits einen stationären Antrieb 103.
Der Richtrotor 101 weist ein Gestell 104 auf,
welches über Lager 105 gelagert ist und insgesamt
fünf Richtelemente 106 bis 110 trägt. Über
die Richtelemente 106 bis 110 wird das Werkstück 102 radial
bezüglich der Achse des Richtrotors verbogen, während
dieser rotiert und es diesen durchläuft.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel sind die Richtelemente 107, 108 und 109 als
Richtdüsen 115 (exemplarisch beziffert) ausgestaltet,
wobei – insbesondere zur Schonung des Werkstücks
bei hohen Drehzahlen – diese Düsen wälzgelagert
sind. Die einlaufseitigen bzw. auslaufseitigen Richtelemente 106 und 110 weisen
hingegen eine Mehrseitenführung auf, die bei vorliegenden
Ausführungsbeispielen durch toroidförmige Walzen 111 (exemplarisch
beziffert) mit versetzten Achsen gebildet sind. An dieser Stelle
kann alternativ auch eine Führung mit mehr als zwei Walzen
bzw. eine Führung über entsprechend mehrseitig
an dem Werkstück 2 anliegende Kulissen vorgesehen
sein. Wesentlich ist, dass einlaufseitig bzw. auslaufseitig bei
vorliegendem Ausführungsbeispiel eine mehrseitige Führung
vorgesehen ist, um Schwingungen des Werkstücks auch bei
hohen Drehzahlen vermeiden zu können. Auch kann durch Schrägstellung
der Achse ein Vorschub auf das Werkstück 102 übertragen
werden.
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Über
Gewindebolzen 112, 113 und 114 (lediglich
exemplarisch beziffert) sind die Richtelemente 106 bis 110 an
dem Gestell justierbar. Hierbei dient der Gewindebolzen 112 als
Stelltrieb und als Fixierung für die Walzen 111,
während der Bolzen 113 als Stellglied für
die Richtdüsen 115 genutzt wird. Der Gewindebolzen 114 bedingt
eine Verspannung des die jeweilige Richtdüse 115 tragenden
Bauteils sowie des jeweiligen Gewindebolzens 113 und dient
somit der Fixierung der Richtelemente 107 bis 109.
Einer seitlichen Führung und insbesondere einer Aufnahme
von Drehmomenten um die Achsen der Gewindebolzen 112, 113 und 114 dienen
nicht dargestellte Führungsleisten mit Nuten, in welche
Vorsprünge 116 (in 2 exemplarisch
beziffert) gleitend eingreifen.
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Zur
Verlagerung der Walzen 111 brauchen lediglich die Bolzen 112 entsprechend
gedreht zu werden, wobei diese unter den vorliegenden Betriebsbedingungen
selbsthemmend ausgestaltet sind. Zur Justierung der Richtdüsen 115 werden
zunächst die Gewindebolzen 114 gelöst.
Anschließend werden die Richtdüsen 116 über
die Gewindebolzen 113 in gewünschter Weise verlagert.
Abschließend werden die Gewindebolzen 114 wieder
angezogen und auf diese Weise die Richtdüsen 116 fixiert.
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Als
Wuchtmassen sind bei diesem Ausfürungsbeispiel zum Ausgleich
einer durch das Justieren bedingten Unwucht Platten 117 (exemplarisch beziffert)
vorgesehen, die ebenfalls mit den Gewindebolzen 113 in
Wirkverbindung stehen und über Vorsprünge 118 in
den vorgenannten Nuten geführt sind. Um entsprechende Wirkung
zu zeigen, sind die Bolzen 113 im Bereich der Platten 117 mit
einem Gewinde versehen, dessen Steigung von der Gewindesteigung
des übrigen Bolzens abweicht. Auf diese Weise können
die Platten 117 eine zu den Richtdüsen 116 proportionale
aber verschieden stark und/oder anders gerichtete Bewegung ausführen,
ohne dass ein separater Antrieb vorgesehen sein muss. Somit lässt sich
bei minimalem Aufwand eine, wenn auch unter Umständen nur
teilweise, Kompensation einer bei Justieren entstehenden Unwucht
erreichen, wodurch sich die Rüstzeiten minimieren lassen.
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Der
Richtrotor 101 weist darüber hinaus an seinen
Enden umfangsverteilt Wuchtelemente 119 auf, die als Gewindebolzen
in radial gerichteten Gewindebohrungen von als Wuchtmittel 120 genutzten Seitenwänden
des Gestells 104 gelagert sind und mithin unmittelbar Wuchtmassen
darstellen. Durch Drehen dieser Wuchtelemente 119 kann über
die Wirkung der Platten 117 hinausgehend der Richtrotor 101 ausgewuchtet
werden.
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Hierbei
sind die Gewindebohrungen im Wesentlichen punktsymmetrisch bezüglich
eines Mittelpunktes des Richtrotors (nicht dargestellt) angeordnet,
wobei der Mittelpunkt in einer Rotationsachse des Richtrotors 101 liegt
und genau auf der Mitte zwischen den Seitenwänden angeordnet
ist.
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Auf
diese Weise können zwei Wuchtmittel bereitgestellt werden,
die frei, insbesondere unabhängig von den Richtelementen,
ausgerichtet bzw. positioniert werden können. Insbesondere
kann hierdurch eine Schwerpunktachse ohne Weiteres in gewünschter
Weise hinsichtlich der Rotationsachse optimiert werden.
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Die
Bolzen 112, 113 und 114 sowie die Bolzen 119 weisen
jeweils einen identischen Kopf auf, der mit einem Verbindungsstück 121 des
stationären Antriebs 103 in Eingriff gebracht
werden kann. Hierzu ist das Verbindungsstück 121 einerseits
radial entlang des Pfeils 130 und über eine lineare
Stelleinrichtung 122 axial entlang des Pfeils 131 bezüglich
der Rotorachse verlagerbar. Auf diese Weise kann der stationäre
Antrieb 103 zwischen einer Betriebsposition, in welcher
der Rotor 101 frei drehen kann, und verschiedenen Justier-
und Wuchtpositionen, in denen er mit den jeweiligen Bolzen 112, 113, 114,
und 119 in Eingriff bzw. verbunden ist, verlagert werden. Dementsprechend
kann der Rotor 101 die Bolzen 112, 113, 114,
und 119 dem stationären Antrieb 103 durch
Verweilen in einer geeigneten Drehlage präsentieren und
sich in entsprechenden Justier- bzw. Wuchtpositionen befinden.
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Insofern
bilden die Bolzen 112, 113, 114 und 119 gemeinsam
mit den entsprechenden Gewinden die vorstehend erläuterten
Stelltriebe, Fixierungen bzw. Wuchttriebe, mit denen die jeweiligen
Baugruppen, Richtelemente, fixierende Elemente oder Wuchtelemente
bzw. Wuchtplatten, verlagert und/oder fixiert werden können.
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Durch
Rotation des Verbindungsstücks 121 mittels eines
Drehantriebs 123 können, wie durch Pfeil 132 angedeutet,
dann die Stelltriebe, Fixierungen und Wuchttriebe angetrieben und
die Bolzen 112, 113, 114, und 119 in
gewünschtem Maße verlagert werden. Die Verbindung
zwischen Verbindungsstück 121 und jeweiligem Bolzen 112, 113, 114,
und 119 kann durch Bewegen des Verbindungsstücks 121 entlang
des Pfeils 130 von dem Rotor 101 weg wieder getrennt
werden, wobei die Bewegung in Richtung des Pfeils 130 einerseits
lediglich durch das Bauteil 123 oder aber auch durch Bewegen
der linearen Stelleinrichtung 122 bedingt sein kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 1936679 [0002, 0002, 0003, 0026, 0027, 0052]
- - DE 3910221 A1 [0002, 0002, 0002, 0003, 0027, 0052]
- - DE 19503850 C1 [0004]
- - DE 4325492 A1 [0004]
- - DE 19709733 C2 [0005]
- - DE 2523831 B2 [0005]
- - DE 4311566 A1 [0005]
- - WO 03/084695 A1 [0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - "Innovative
Richttechnik" in Draht 2/1999, Seiten 46 bis 51 [0004]