DE3543552A1 - Laengswasserdichtes kabel und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Laengswasserdichtes kabel und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Bei kunststoffisolierten Kabeladern, insbesondere bei viel
paarigen Nachrichtenkabeln, tritt das Problem des sich über
weite Strecken des Kabels ausbreitenden Längswassers auf.
Das Kabel kann dadurch funktionsuntauglich werden. Während
die früher verwendete Papierisolierung durch ihr Aufquellen
bei Zutritt von Wasser ein natürliches Hindernis gegen die
Ausbreitung des Leckwassers bildete, fällt diese Sperre bei
Kunststoffkabeln weg.
Es ist bekannt, Nachrichtenkabel mit kunststoffisolierten
Adern kontinuierlich oder in bestimmten Abständen mit einer
Feuchtigkeitsbarriere zu versehen, welche die weitere axiale
Ausdehnung des eingedrungenen Wassers verhindert. Zur Erzie
lung dieser Längsdichtigkeit wird beispielsweise eine Wasser
abweisende hochviskose Flüssigkeit oder ein Gel in das Kabel
eingebracht. Am häufigsten werden sogenannte Petrolate ein
gesetzt.
Diese Substanzen haben sich aber nicht immer bewährt, vor
allem ist beim Abisolieren das Entfernen dieser Massen von
den Adern sehr unbequem. Gelegentlich sind auch schon größe
re Hohlräume in der Füllung mit pastösen Substanzen aufge
treten. Die Gefahr des sich längs des Kabels ausbreitenden
Leckwassers bleibt deshalb bestehen. Dies trifft nicht nur
auf lagenweise sondern auch auf bündelweise aufgebaute Kabel
zu.
In den letzten Jahren ist besonders Quellpulver als Füllsub
stanz angewendet worden. In der DE-OS 28 08 214 werden Stopf
massen auf Zellulosebasis beschrieben. Zum Einbringen eines
solchen Pulvers werden Riefen oder Rillen in eine metallische
Hülse eingearbeitet, in die das Quellpulver eingelagert
wird. Weiterhin ist es aus der DE-OS 22 49 188 bekannt, in
eine Folie Näpfe oder Taschen zu prägen und diese Hohlräume
mit Quellpulver zu füllen. Dieses Pulver bleibt aber während
der Herstellung des Kabels nicht in den Taschen sondern wird
als Feuchtigkeitsbarriere auf die Hohlräume des Kabels ver
teilt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Band zu schaf
fen, welches zur Deponierung von Quellpulver auch nach der
Herstellung des Kabels in dosierbaren Mengen geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Dabei wird ein Trägerband mit Aussparungen versehen, in die
das in Wasser quellfähige Material eingelagert ist. Weiter
bildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen 2 bis 6 zu
entnehmen und Verfahren zur Herstellung eines längswasser
dichten Kabels sind in den Unteransprüchen 7 bis 16 gekenn
zeichnet.
Die Aussparungen im Trägerband können Durchgangslöcher sein,
aber auch Vertiefungen, die sich nicht bis zur gegenüberlie
genden Bandoberfläche erstrecken. Es ist vorteilhaft, die
Aussparungen zu hinterschneiden, so daß deren Querschnitt
mit der Tiefe zunimmt. Auf jeden Fall muß Sorge dafür getra
gen werden, daß die Längswasserdichtigkeit bewirkenden Mate
rialien - d. h. das Quellpulver - in den Aussparungen
fixiert sind. Zu diesem Zweck können dem Quellpulver Binde
mittel zugesetzt werden. Eine bevorzugte Möglichkeit, das
Quellpulver in den Aussparungen sicher zu deponieren, be
steht darin, das Trägerband durch Walzen laufen zu lassen,
um damit das Quellpulver zu verdichten. Dabei kann ebenfalls
ein Bindemittel zugesetzt werden.
Die Vorteile der Erfindung liegen in der preisgünstigeren
Herstellung des Bandes und der besseren Dosierbarkeit des
Quellpulvers gegenüber herkömmlichen, beschichteten Bändern.
Nach der üblichen Herstellung der Kabelseele wird diese mei
stens mit einer die Längswasserdichtigkeit bewirkenden Füll
substanz versetzt und mit einem Band sowie einem Innenmantel
umhüllt. Bei Nachrichtenkabeln ist es üblich, zwischen
Innen- und Außenmantel ein Metallband zur Abschirmung vorzu
sehen. Dabei ist es auch nötig, für die Herstellung der
Längswasserdichtigkeit ein Band einzufahren, das Quellpulver
enthält. Nach der Erfindung wird dieses Band als Trägerband
mit Aussparungen versehen, in eine Füllkammer geführt und
die Aussparungen mit Quellpulver gefüllt. Am Ende der Füll
kammer wird das quellfähige Material verdichtet. Das Band
ist zu einem Rohr geformt, welches die Kabelseele bzw. das
vorgefertigte Kabel umgibt.
Das mit Aussparungen versehene Trägerband kann entweder vor
oder nach der Formung zu einem Rohr durch eine Vorrichtung
laufen, in der das Quellpulver eingefüllt und anschließend
verdichtet wird. Ist das Trägerband noch nicht zu einem Rohr
geformt, also flach, kann es beispielsweise durch Walzen
laufen. Ist das gefüllte Trägerband rohrförmig vorgeformt,
um die Kabelseele zu umhüllen, so ist die Verdichtung des
darin befindlichen Quellpulvers etwas schwieriger. Die Ver
dichtung geschieht mittels eines sich verengenden Teiles der
Füllkammer, durch die das Trägerband und die Kabelseele zu
sammen gezogen werden und gegebenenfalls durch umlaufende
Walzen.
Die Seele besteht im allgemeinen aus Aderbündeln, die mit
einem Gel gefüllt, mit einer Bebänderung versehen sind und
schließlich einen aufextrudierten Innenmantel aufweisen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Füllen des Trägerbandes in
perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 die Vorrichtung im Schnitt,
Fig. 3 zeigt das Trägerband mit durchgehenden Löchern,
Fig. 4 zeigt das Trägerband mit kreisrunden Vertiefungen.
Das erfindungsgemäße Trägerband wird beispielsweise durch
Ausstanzen kreisrunder Löcher von 0,5 mm Durchmesser aus ei
nem Kunststoffband der Dicke d=0,14 mm und der Breite b=40
mm hergestellt. Dieses Trägerband 1 mit den Aussparungen 2
läuft in die Füllkammer 4 ein, wobei das Trägerband mit
Quellpulver gefüllt wird. Das Quellpulver gelangt über den
Füllstutzen 5 in die eigentliche Füllkammer, wo es durch die
Laufrichtung des Aderbündels bzw. der Seele 7 in die sich
konisch verengende Füllkammer gedrückt wird und dabei die
Aussparungen mit Quellpulver unter Druck gefüllt werden. Im
anschließenden Flansch 9 (s. Abb. 2) rotiert der Walzen
träger 10, dessen Walzen 11 das Pulver weiter verdichten.
Der Antrieb erfolgt beispielsweise über eine Riemenscheibe
12.
Durch den sich direkt anschließenden Extruder 6 wird ein
Mantel extrudiert, der die durch das Trägerband gebildete
zylindrische Schicht fest umhüllt. Dadurch ist gewähr
leistet, daß Quellpulver nicht verloren gehen kann.
Das Trägerband kann abweichend von dem hier gezeigten Bei
spiel auch längs einlaufen und überlappend oder nicht über
lappend zu einem Rohr geformt werden. Eine der beiden
Flächen des Trägerbandes kann auch mit einer entsprechenden
Copolymerschicht versehen sein. Die chemische Natur des
Copolymers richtet sich nach dem Innen- oder Außenmantel, an
dem das Copolymer direkt anliegt und mit dem es verschweißen
soll.
Eine andere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß
das Trägerband bevor es zu einem Rohr geformt wird mit dem
Quellpulver gefüllt wird. Durch Walzen kann das Quellpulver
verdichtet werden. Außerdem kann einseitig, wie oben be
schrieben, eine Copolymerschicht aufgebracht werden, bevor
das Band zu einem Rohr geformt die Seele oder die Aderbündel
7 umgibt.
Vorzugsweise kann das Trägerband auch aus 2 Schichten beste
hen, deren eine Durchgangslöcher enthält, während die andere
mit einer Kleberschicht versehen ist, welche einerseits die
Bänder verbindet andererseits das Quellpulver festhält.
Das Quellpulver wird mittels geeigneter Auswahl von Größe
und Anzahl der Aussparungen dosiert.
Claims (16)
1. Längswasserdichtes Kabel mit einem unter dem Kabelman
tel angeordneten Trägerband, welches zur Aufnahme von
die Längswasserdichtigkeit bewirkendem Material vorge
sehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerband
(1) Aussparungen (2) aufweist, in die in Wasser quell
fähige Materialien eingelagert sind.
2. Längswasserdichtes Kabel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das in den Aussparungen eingelagerte
Material nach der Herstellung des Kabels zu mehr als 50%
in den Aussparungen deponiert ist.
3. Längswasserdichtes Kabel nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere Trägerbänder vorgese
hen sind.
4. Längswasserdichtes Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen (2) im
Trägerband Durchgangslöcher sind.
5. Längswasserdichtes Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen Vertie
fungen (3) sind, die sich nicht bis zur gegenüber
liegenden Bandoberfläche erstrecken.
6. Längswasserdichtes Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Aus
sparungen nicht konstant ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines längswasserdichten
Kabels mit einem unter dem Kabelmantel angeordneten
Trägerband, welches zur Aufnahme von die Längswasser
dichtigkeit bewirkendem Material vorgesehen ist, nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägerband (1) mit Aussparungen (2, 3) versehen
wird, daß das Trägerband zu einem Rohr geformt wird und
daß in die Aussparungen in Wasser quellfähiges Material
in einer Füllkammer (4) eingebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das ebene Trägerband (1) durch eine Füllkammer läuft,
in welcher die Aussparungen mit quellfähigem Material
gefüllt werden, daß das quellfähige Material verdichtet
wird, und daß das Trägerband zu einem Rohr um das Ader
bündel (5) geformt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Aussparungen ausgestanzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Verseillage von einem Trägerband
(1) umhüllt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 7 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß ein Aderbündel von einem Trägerband (1) um
hüllt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß quellfähiges Material in feinverteil
ter Form in die Aussparungen des Trägerbandes einge
bracht wird und daß Mittel vorgesehen sind, die es er
möglichen, daß die eingebrachten Materialien in den
Aussparungen haften bleiben.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material in Pulverform einge
bracht wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material in den Aussparungen ver
dichtet und/oder verklebt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß als quellfähiges Material ein Gel
verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aussparungen als Rillen hergestellt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543552 DE3543552A1 (de) | 1985-12-10 | 1985-12-10 | Laengswasserdichtes kabel und verfahren zu seiner herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3543552A1 true DE3543552A1 (de) | 1987-06-11 |
Family
ID=6288068
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853543552 Ceased DE3543552A1 (de) | 1985-12-10 | 1985-12-10 | Laengswasserdichtes kabel und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3543552A1 (de) |
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- 1985-12-10 DE DE19853543552 patent/DE3543552A1/de not_active Ceased
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