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Längsdichtes Nachrichtenkabel mit kunststoffisolierten Adern und Verfahren
zu seiner Herstellung Bei Nachrichtenkabeln besteht bei einer Beschädigung des Mantels
die Gefahr, daß sich die eindringende Feuchtigkeit axial ausbreiten kann, so daß
ein größerer Abschnitt des Kabels volläuft. Diese Gefabr der axialen Ausbreitung
von infolge Beschädigung eindringender Feuchtigkeit ist besonders bei Nachrichtenkabeln
mit kunststoffisolierten Adern sehr groß, da die kunststoffisolierten Adern dem
axialen -Vordringen der eindringenden Feuchtigkeit keinen Widerstand entgegensetzen.
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Bs ist daher bereits bekannt, Nachrichtenkabel mit kunststoffisolierten
Adern kontinuierlich oder in bestimmten Abständen mit einer Feuchtigkeitsbarriere
zu versehen, welche die weitere axiale Ausdehnung des eingedrungenen Wassers verhindert.
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Zur Erzielung dieser Längsdichtigkeit wird teispiels-weise uber die
ganze Länge des Kabels eine vaselineartige Paste auf Kohlenwasserstoffbasis in das
Kabel eingebracht. Als die Längsdichtigkeit gewährleistende Substanz kommen auch
pastöse Massen wie beispielsweise ein Gemisch aus mikrokrostallinen Petroleumwachsen
und--ölen infrage (deutsche Auslegschrift 2 028 286, deutsche Offenlegungsschrift
1 465 286).
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Bei in dieser Weise abgestopften Nachrichtenkabeln können mitunter
Undichtigkeiten auStreten, die beispielsweise dadurch hervorgerufen werden, daß
der Raum zwischen der Kabelseele und einer auf die Kabelseele aufgebrachten Bespinnung
und bzw. oder der Raum zwischen der auf die Kabelseele aufgebrachten Bespinnung
und im Kabelmantel nur ungenügend mit der wasserundurchdringlichen Substanz ausgefüllt
ist. Zur Uberwindung
dieser Schwierigkeiten ist vorgesehen, auf
die mit der die Längsdichtigkeit gewährleistenden Substanz gefüllte Kabels@@le unmittelbar
eine dünnwandige geschlossene metallene Hülle aufzubringen und diese metallene Hülle
in kurzen Abständen über den ganzen Umfang verteilt fortlaufend einzudrücken (deu-tsche
Auslegeschrift 2 028 286). Hierbei erfolgt eine Verdichtung der mit der Abstopfmasse
gefüllten Kabelseele, wobei die Abstopfmasse auch in die zwischen der dünnen metallenen
Schicht und der Kabel seele vorhandenen Hohlräume eingepreßt wird. Auf diese Weise
wird erreicht, daß die Kabelseele auch im Bereich der auf die Kabelseele aufgebrachten
Bespinnung längswasserdicht ist.
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Mit dieser Maßnahme lassen sich jedoch nur relativ kleine Hohlräume
zwischen der Kabelseele und dem Kabelmantel abdichten, was insbesondere für niederpaarige
längsdichte Nachrichtenkabel zutrifft. Dagegen können bei höherpaarigen, insbesondere
bündelverseilten Nachrichtenkabeln die Hohlräume zwischen der Kabelseele und dem
Kabelmantel nicht mehr vollständig durch eine Verformung eines auf die Kabelseele
aufgebrachten dünnen Metallbandes erreicht werden. Im übrigen kann bei zu starker
Deformation des Metallbandes die mechanische Festigkeit dieses Metallbandes und
die Dichtigkeit der aus diesem Metallband gebildeten Hülle beeinträchtigt werden.
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Die Erfindung, die sich mit der Herstellung eines längsdichten Nachrichtenkabels
mit kunststoffisolierten Adern befaßt, geht zur Lösung der bekannten Aufgabe, nämlich
ein Nachrichtenkabel mit kunststoffisolierten Adern, bei dem die Hohlräume innerhalb
der Kabelseele mit einer die Längsdichtigkeit gewährleistenden Substanz auf der
Basis von Vaseline bzw.
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Petrolaten und/oder synthetischen Kohlenwasserstoffölen, -fetten oder
-wachsen gefüllt werden, so auszubilden, daß die Längsdichtigkeit über den gesamten
Querschnitt der Kabelseele
sichergestellt ist> - einen emderen
Lief. Die Erfindung geht dabei von einem Verfahren aus, bei dem nach dem- Rillen
der Kabel seele rnit der die Längsdichtigkeit gewährleistenden Substanz auf die
Kabelseele eine Bespinnug und darüber ein Kabelmantel aufgebracht wird. Gemaß der
Erfindung wird zum Bespinnen der Kabelseele ein koinpressibles, mit taschenartigen
Vertiefungen oder Öffnuien versehenes Bandverwendet, dessen Vertiefungen oder Öffnungen
mit die Längsdichtigkeit gewährleistender Substanz gefüllt sind; für die Erfindung
ist dabei weiterhin wesentlich, daß die besponnene Kabelseele beim Aufbringen des
Kabelmantels deformiert wird, indem der Innendurchmesser des Kabelmantels kleiner
als der größte Durchmesser der an sich unrunden Kabelseele gewählt wird.
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Bei einem gemäß der Erfindung ausgebildeten Herstellungsverfahren
wird also zum Bespinnen der Kabelseele ein Band verwendet, das entweder aus einem
kompressiblen Werkstoff besteht oder das aufgrund seiner besonderen Formgebung kompressibel
-ist und das mit der die Längsdichtigkeit gewährleistenden Substanz angereichert
ist. Beim Aufbringen des Kabelmantels wird dieses Band unter der Einwirkung der
auftretenden Drücke verformt, so daß die in diesem Band enthaltene die Längsdichtigkeit
gewährleistende Substanz aus dem Band herausgepreßt und in Bereiche abgegeben wird,
in denen aufgrund unterschiedlicher Krümmungsradien der an sich unrunden Kabelseele
und des Kabelmantels Spalte vorhanden sind.
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Die Verformung des aufgesponnenen Bandes setzt dabei zwangsweise an
den Stellen ein, an denen der Krummungsradius der Kabelseele kleiner ist als der
Radius des aufgebrachten Kabelmantels.
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Um beim Aufbringen des Kabelmantels das Eindringen der die Längsdichtigkeit
gewährleistenden Substanz in die zwischen der Kabelseele und dem Kabelmantel vorhandenen
Hohlräume zu
erleichtern, empfichlt es sich in Weiteybildunß? der
Erfindung, die Bespinnung und damit gleichzeitig die in dem Spinnmaterial enthaltene
die Längsdichtigkeit gewährleistende Substanz lcicilt zu erlYirmcn, um ihre Viskosität
zu verkleinern.
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Bei dem aul' die Bespinnung aufzubringenden Kabelmantel wird es sich
in der Regel um einen sogenalmten Schichtenmantel handeln, bei dem zunächst ein
längseinlaufendes, beidseitig mit einer Klebeschicht beschichtetes Metallband zu
einelll Rohr geformt und im Überlappungsbereich der Bandkanten verschweißt und anschließend
ein Kunststoffmantel auf dieses Rohr extrudiert wird. Die Defolmation der Seelenbespinnung
und damit die Verteilung der die Längsdichtigkeit gewährleistenden Substanz erfolgt
beim Aufbringen eines solchen Mantels sowohl unter den beim Aufbringen der dünnen
metallenen Schicht als auch beim Aufbringen des Kunststoffmantels auftretenden Drücken.
Durch Abstimmung des Durchmessers des für die Formung des Metallbandes zum Rohr
verwendeten konischen Schlußnippels auf den Durchmesser der Kabelseele ist zu erreichen,
daß eine Komprimierung der Seelenbespinnung praktisch nur in den Bereichen entsteht,
in denen die unrunde Kabelseele kleinere Krümmungsradien aufweist, als es dem Radius
des aus dem längseinlaufenden Metallband geformten Rohres entspricht.
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Für die Durchführung des neuen Herstellungsverfahrens und auch für
ein nach diesem Verfahren hergestelltes längsdichtes Nachrichtenkabel ist wesentlich,
daß für die Seelenbespinnung ein Material verwendet wird, das aufgrund der Werkstoffauswahl
oder der Formgebung kompressibel und dazu geeignet ist, wasserundurchdringliche
Substanzen, wie sie für die Längsabdichtung von Nachrichtenkabeln verwendet werden,
zu speichern. Hierbei kann es sich beispielsweise um Bänder aus Kunststoff, Papier
oder Textilgewebe handeln. Beispielsweise können durchgehend offenporig oder nur
an der Oberfläche offenporig verzellte Kunststoffolien verwendet werden, wobei
die
Poren, also taschenartige Vertiefungen oder Öffnungen, mit der die Längsdichtigkeit
gewährleistenden Substanz gefüllt sind. Es kommen auch Kunststoffolien infrage,
die in an sich bekannter Weise durch Tiefzichen oder Prägen mit Vertiefungen versehen
sind, in denen die die Längsdiehtigkeit gewährleistende Substanz gespeichert werden
kann. In gleicher lei.se sind Papiere geeignet, die b-eispielsweise abwechselnd
in der Reihe und von Reihe zu Reihe zueinander versetzt kugelförmige Verti-efungen
und Erhebungen aufweisen.
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Derartige Papiere sind beispielsweise unter dem Begriff "Kugelpapier"
im Handel erhältlich. Geeignet sind weiterhin auch Verbundkonstruktionen zwischen
Kunststoffolien und Papierfolien oder unterschiedlichen Kunststoffolien untereinander,
wobei wesentlich ist, daß die jeweiligen Folien Speicherelemente, also taschenartige
Vertiefungen oder Öffnungen, zur Aufnahme der die Längsdichtigkeit gewährleistenden
Substanz enthalten. Hierbei ist wesentlich, daß diese taschenartigen Öffnungen oder
Vertiefungen auf beiden Seiten des Bandes, insbesondere jedoch an der beim Aufspannen
des Bandes nach außen weisenden Seite vorhanden sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels eines gemäß der Erfindung ausgebildeten längs dichten Nachrichtenkabels
sowie anhand von Ausführungsbeispielen von zur Durchführung der Erfindung verwendeten
Bändern zur Bespinnung der Kabelseele näher erläutert.
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Das in Fig. 1 dargestellte Nachrichtenkabel 1 ist in herkömmlicher
Weise aufgebaut. Die Kabelseele besteht aus sieben miteinander verseilten Grundbündeln
2, von denen jedes fünf Sternvierer enthält. Die Kabelseele wurde mit einer die
Längsdichtigkeit gewährleistenden Substanz 6, beispielsweise Vaseline, gefüllt und
anschließend mit der Bespinnung 3 aus einem Papier- oder Kunststoffband umgeben.
Da die verseilte Kabelseele
aufgrund des Bündelaufbaues un@und
ist, ergibt sich auch nach dem Aufbringen der Bespinnung 3 ein unrunder Querschnitt.
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Auf die besponnene Kabelseele ist ein sogenannter Schichtenmantel
aufgebracht, der aus einer cli nen, aus einen längseinlaufenden Metallband zu einem
Rohr geformten metallenen Schicht 4 und dem Polyäthylenmantel 5 besteht. Die dünne
metallene Schicht 4 hat einen kreisrunden bzw. annähernd kreisrunden Querschnitt.
Hierdurch entstehen zwischen der umsponnenen Kabelseele und der diinncn metallenen
Schicht 4 hohlräume 7. In diesen Hohlräumen befindet sich keine die Längsdichtgkeit
gewährleistende Substanz, so daß bei einer Beschädigung des Kabelmantels in diese
Hohlräume Feuchtigkeit pder Wasser eindringen und in Längsrichtung des Kabels vordringen
kann.
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In den Figuren 2 und 3 ist dargestellt, wie die Hohlräume 7 im Rahmen
der Erfindung beseitigt werden.
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Auf die in Fig. 2 dargestellte Kabelseele, die ebenfalls aus sieben
Grundbündeln 12 aufgebaut ist und mit der die Längsdichtigkeit gewährleistenden
Substanz 16, beispielsweise Vaseline, abgestopft ist, ist die Bespinnung 13 aufgebracht.
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Für diese Bespinnung ist ein Band verwendet, das taschenartige Vertiefungen
oder Öffnungen aufweist, die mit die Längsdichtigkeit gewährleistender Substanz
gefüllt sind.
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Hierbei ist wesentlich, daß das für die Bespinnung verwendete Material
aufgrund der Werkstoffauswahl oder der besonderen Formgebung kompressibel ist. Auch
im vorliegenden Fall weist die mit der Bespinnung 13 versehene Kabelseele einen
unrunden Querschnitt auf. Hierbei ergeben sich Bereiche 17, die einen kleinen Krümmungsradius
aufweisen, und Bereiche 19, die einen größeren Krümmungsradius aufweisen. Beim Aufbringen
des Kabelmantels, also beispielsweise zunächst einer dünnen
metallenen
Schicht 14 eines sogenannten Schichtenmantels, wird null in der Weise vorgegangen,
daß der Innendurchmesser des Kabelmantels kleiner als der größte Außendurchmesser
der besponnenen Kabelseele gewählt wird. Dadurch ergeben sich an den Stellen der
Kabel-ele, die kleine Krümmungsradien aufweisen, Drückstellen, an denen die Bespinnung
der Kabelseele zusammengedrückt wird, wobei die die Längsdichtigkeit gewährleistende
Substanz aus den taschenartigen Vertiefungen oder Öffnungen der Bespinnung herausgedrückt
und entsprechend den Pfeilen 18 in die Bereiche gedrückt wird, in denen die Kabelseele
einen größeren Krümmungsradius aufweist.
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Dadurch wird erreicht, daß der Zwischenraum zwischen der besponnenen
Kebelseele und dem Kabelmantel vollständig mit der die Langsdichtigkeit gewährleistenden
Substanz ausgefüllt wird, so daß sich, wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, ein Nachrichtenkabel
ergibt, das auch im Grenzbereich Kabelseele/ Kabelmantel längswasserdicht ist.
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Zur Herstellung eines gemäß ir Erfindung ausgebildeten Nachrichtenkabels
sind für die Seelenbespinnung Bänder geeignet, die, wie bereits erwähnt, taschenartige
Vertiefungen oder Öffnungen aufweisen, die mit der die Längsdichtigkeit gewährleistenden
Substanz gefüllt sind. Zwei Ausführungsbeispiele von zur Seelenbespinnung verwendeten
Bändern sind in den Figuren 4 bis 6 dargestellt.
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Die Figuren 4 und 5 zeigen im Querschnitt sowie in Ansicht ein Papierband,
das durch Prägen mit kugelartigen Vertiefungen 25 und Erhebungen 26 versehen ist
und bei dem diese Vertiefungen und Erhebungen mit die Längsdichtigkeit gewährleistender
Substanz gefüllt sind und das Band im übrigen auch mit einer dünnen Schicht 16 aus
dieser Substanz überzogen ist.
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Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich
um eine offenporig verzellte Kunststofffolie 33, deren Poren 34 mit die Längsdichtigkeit
gewährleistender Substanz 16 gefüllt sind.
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13" ei diesen beiden Ausführungsbeispielen ist also im Falle der Figuren
4 und 5 durch die Formgebung des Bandes gewährleisteht, daß das Band kompressibel
ist und die Langsdichtigkeit gewährleistende Substanz speichern kann, während bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 durch die Auswahl eines geeigneten Werkstoffes,
nämlich eines offenporig verzellten Kunststoffes, sowohl die Kompressibilität des
Spinnmaterials als auch die Speicherfähigkeit im Hinblick auf die die Längsdichtigkeit
gewährleistende Substanz sichergestellt ist.
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6 Figuren 5 Ansprüche