DE3542756A1 - Verfahren zur herstellung einer neuen tetraploiden und bisabololreichen kamille mit verbesserten eigenschaften - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer neuen tetraploiden und bisabololreichen kamille mit verbesserten eigenschaftenInfo
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Description
Degussa Aktiengesellschaft
Weissfrauenstraße 9, 6000 Frankfurt/Main
Verfahren zur Herstellung einer neuen tetraploiden
und bisabololreichen Kamille mit verbesserten Eigenschaften
Zubereitungen der Blütenköpfchen der Echten Kamille (Chamomilla recutita (L.) Rauschert, synonym mit
Matricaria chamomilla L.) finden wegen ihrer antiphlogistischen und spasmolytischen Wirkung eine breite
therapeutische Verwendung und bilden einen wichtigen Bestandteil des pflanzlichen Arzneischatzes. Besondere
therapeutische Bedeutung kommt dabei den Wirkstoffen (-)-OC-Bisabolol und Chamazulen zu. Eine gute
Kamillendroge sollte deshalb einen möglichst hohen Gehalt an diesen beiden Substanzen aufweisen.
Die natürlich vorkommenden diploiden Kamillen sind hinsichtlich ihres Wirkstoffgehaltes sehr heterogen. Insbesondere
ist von den wichtigsten Wirkstoffen Chamazulen und (-)-Ot-Bisabolol nur einer vorhanden, oder diese beiden
Wirkstoffe fehlen ganz beziehungsweise treten zusammen nur in sehr geringer Menge auf, wobei in solchen Fällen die
Hauptkomponente des ätherischen Öls aus den weniger wirksamen Bisaboloiden (Bisabolonoxid A oder B, Bisabololoxid
A) besteht.
Unter der Bezeichnung DEGUMILL (es handelt sich hierbei um die im Patentanspruch der deutschen Patentschrift
24 02 802 erwähnte Kamillensorte; DDR-Sortenschutzrecht Degumill; Italienisches Patent 1 035 096) ist eine
- ίο - 354275a
Kamillensorte bekannt, die einen gleichzeitig hohen Gehalt an (-)-oL-Bisabolol und Chamazulen aufweist.
Der Chamazulen- und Bisabololgehalt dieser Kamillensorte DEGUMILL ist jedoch nur dann beständig, wenn
jegliche Einkreuzung beziehungsweise Fremdbestäubung mit anderen Kamillensorten, deren Bisabolol- und
Chamazulengehalt erheblich niedriger ist, beziehungsweise mit der überall vorhandenen wirkstoffarmen
Wildkamille, verhindert wird. Diese Einkreuzungsgefahr durch Fremdbestäubung ist fast immer vorhanden, da
die Wildkamille praktisch überall vorkommt. Weiterhin sind verschiedene tetraploide Kamillensorten
bekannt (beispielsweise BODEGOLD, DDR; POHORELICKY, CSSR; ZLOTY LAN, Polen; BK-2, Ungarn). Diese tetraploiden
Kamillensorten weisen zwar einen befriedigenden Chamazulengehalt auf, jedoch ist der wichtige Wirkstoff
(-)- Qi-Bisabolol in diesen bekannten tetraploiden Kamillensorten
nur in äußerst geringer Menge vorhanden, und es herrschen stattdessen die übrigen Bisaboloide (Bisabololoxid
A und B sowie Bisabolonoxid) vor, die zusammen mehr als die Hälfte des ätherischen Öls bei den bekannten
tetraploiden Kamillensorten ausmachen.
Es wurde nun gefunden, daß ganz allgemein aus natürlich vorkommenden Kamillen-Populationen oder diploiden oder
tetraploiden Zuchtkamillen durch bestimmte Behandlungs- beziehungsweise Verfahrensschritte bisabololreiche
tetraploide Kamillenpflanzen erhalten werden können, die einerseits nicht mehr anfällig gegen die Fremdbestäubung
mit natürlich vorkommenden Kamillen sind und andererseits einen gleichzeitig hohen Gehalt an
Chamazulen und (-)-OC-Bisabolol aufweisen, wobei der Gehalt an (-)-OC-Bisabolol den Chamazulengehalt
erheblich übertrifft und gleichzeitig die übrigen Bisaboloide praktisch nicht oder nur in
sehr geringer Menge auftreten. Von wesentlicher Bedeutung ist hierbei also, daß der hohe Gehalt an den Hauptwirkstoffen
(-) -(Χ,-Bisabolol und Chamazulen bei der
erfindungsgemäßen Kamille beständig ist, das heißt bei jeder Vermehrung erhalten bleibt.
Die Erfindung betrifft die durch die Patentansprüche definierten Gegenstände beziehungsweise Sachverhalte,
insbesondere ein Verfahren zur Herstellung einer neuen tetraploiden Kamille mit vorteilhaften und verbesserten
Eigenschaften.
Die neue verfahrensgemäße tetraploide Kamille zeichnet sich überraschenderweise gegenüber den bisher bekannten
Kamillen beziehungsweise KamillenSorten durch eine Reihe
von neuen und vorteilhaften Eigenschaften aus. Insbesondere ist sie nicht mehr anfällig gegen die Fremdbestäubung
mit den natürlich vorkommenden Kamillen-Populationen (Wildkamille) wie die bekannte Kamillensorte
DEGUMILL. Gegenüber den übrigen bekannten diploiden Kamillen und tetraploiden Kamillensorten unterscheidet
sich die verfahrensgemäße Kamille überraschenderweise durch einen höheren Gehalt an dem wichtigen Wirkstoff
(-)- Οι -Bisabolol (mindestens 200 mg%), während der Gehalt
an den übrigen Bisaboloiden (zum Beispiel Bisabololoxiden) sehr gering ist und weniger als 50 mg% beträgt. So weisen
beispielsweise die bekannten und in der Literatur beschriebenen Kamillensorten alle einen sehr hohen Gehalt
an Bisabololoxiden und zum Teil Bisabolonoxid auf, der in der Regel ca. 50 % des ätherischen Öls der Droge ausmacht
(das heißt bei 1 % ätherischem Öl-Gehalt ca. 500 mg pro 100 g Droge).
Weiterhin ist die erfindungsgemäße Kamille im Gegensatz
zu den bisher bekannten tetraploiden Kamillensorten inhaltsstoffmäßig homogen, wobei die Eigenschaften
chamazulen- und (-)-öi-bisabololhaltig beständig
(das heißt homozygot) sind.
Demgegenüber zeigt die Einzelpflanzentestung der bekannten tetraploiden Kamillensorten, daß die einzelnen
Individuen verschiedenen Inhaltsstofftypen zuzurechnen sind, daß heißt jede Stichprobe einer hieraus hergestellten
Droge liefert ein sowohl qualitativ als auch quantitativ unterschiedliches, inhomogenes Ergebnis.
Darüberhinaus unterscheidet sich die erfindungsgemäße
Kamille von den bekannten tetraploiden Kamillensorten überraschenderweise beispielsweise durch eine oder
mehrere der folgenden Eigenschaften: verbesserte Keimfähigkeit der Samen, geringerer Anfall von nicht brauchbarer
Krautmasse (das heißt höherer Blütenertrag); niedrigerer Wassergehalt der Blüten (das heißt bessere
Ausbeute an getrockneten Blüten und kürzere Trocknungszeiten);
bessere Eignung für die maschinelle Ernte, weil die Blüten weitgehend in einer Ebene lokalisiert sind und die meisten
Blüten gleichzeitig blühen (dadurch wird auch ein einheitlicher Erntetermin möglich); bessere Haltbarkeit der
Droge (geringere Neigung zu Zerfall und Grusbildung); besonders aromatischer und typischer Kamillegeruch.
Die zuletzt genannten Vorteile treten beispielsweise auf, wenn außer auf den Wirkstoff gehalt noch eine Selektion
auf eines oder mehrere der vorgenannten Merkmale erfolgt, von den ausselektierten Pflanzen Saatgut gewonnen wird,
aus den daraus gezogenen Nachkommen erneut selektiert wird und diese Maßnahmen 3 - 5mal wiederholt werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung einer neuen
tetraploiden Kamille mit verbesserten Eigenschaften,
insbesondere einem erhöhten Gehalt an (-)-(X-Bisabolol.
Die Herstellung der neuen verfahrensgemäßen Kamille erfolgt dadurch, daß man
a) bekannte diploide Kamillen, bei denen (-)-ö(-Bisabolol
die Hauptkomponente des ätherischen Öls darstellt, tetraploidisiert (Genom-Mutation), die so erhaltenen
tetraploiden Pflanzen ausselektiert und von diesen ausgewählten tetraploiden Pflanzen wiederum
die Pflanzen ausselektiert, deren bei 40° C getrocknete Blüten einen Mindestgehalt an Chamazulen
von 100 mg%; einen Mindestgehalt an (-)-c(,-Bisabolol
von 200 mg% und einen Gehalt an übrigen Bisaboloiden von höchstens 50 mg% aufweisen (Ernte der Blüten
zu dem Zeitpunkt, wo 30 - 70 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens aufgeblüht sind), und
gegebenenfalls hieran weitere übliche Selektionsund Vermehrungsschritte anschließt (zum Beispiel
Mutterstammbaumzüchtung für vegetativ vermehrbare Fremdbefruchter)
oder
oder
b) von bekannten tetraploiden Kamillen, bei denen (-)-C\-Bisabolol die Hauptkomponente des
ätherischen Öls darstellt, die Pflanzen ausselektiert, deren bei 40° C getrocknete Blüten
einen Mindestgehalt an Chamazulen von 100 mg%, einen Mindestgehalt an (-)-^-Bisabolol von 200
mg% und einen Gehalt an übrigen Bisaboloiden von höchstens 50 mg% aufweisen (Ernte der Blüten zu
dem Zeitpunkt, wo 30 - 70 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens aufgeblüht sind), und gegebenen-
_ 14 -
falls hieran weitere übliche Selektions- und Vermehrungsschritte anschließt (zum Beispiel Mutterstammbaumzüchtung
für vegetativ vermehrbare Fremdbefruchter).
Als diploide Ausgangskamillen kommen zum Beispiel in Frage: "Kamille argentinischer Provenienz" (siehe L. Z. Padula,
R.V.D. Rondina und J.D. Coussio, Quantitative Determination
of Essential Oil, Total Azulenes and Chamazulene in German
IQ Chamomile, Matricaria chamomilla, Cultivated in Argentina;
Planta med. 3U), Seiten 273-280, 1976) sowie alle Kamillen, welche im ätherischen öl deutlich meßbare Konzentrationen
an (-)-(X-Bisabolol (in der Regel über 5 % des ätherischen
Öls) aufweisen. Beispielsweise kommen solche diploiden Kamillen in Frage, die in folgenden Literaturstellen beschrieben
sind: Schilcher, H. "Neuere Erkenntnisse bei der Qualitätsbeurteilung von Kamillenöl beziehungsweise
Kamillenblüten", Planta med. 2_3, 132-144 (1973); Motl,
0., M. Felklovä, V. Lukes & M. Jasicovä "Zur gaschromatographischen
Analyse und zu chemischen Typen von Kamillenöl" , Arch. Pharm. 3_1_0, 210-215 (1977); Franz, Ch.,
J. Hölzl & A. Vömel "Preliminary Morphological and
Chemical Characterization of some Populations and Varieties of Matricaria chamomilla L.", Acta Hort. 73,
109-114 (1978).
Weiterhin kommt als Ausgangskamille die diploide Kamillensorte DEGUMILL (Deutsches Patent 24 02 802)
in Frage. Auch in diesem Fall erhält man beispielsweise eine tetraploide Kamille mit einem Chamazulengehalt
von mindestens 150 mg% und einem Bisabololgehalt von mindestens 200 mg%, falls die Ernte der
Kamillenblütenköpfchen dieser Kamille in dem Vegetationsstadium erfolgt, wo erst 30 - 70 % der
Röhrenblüten eines Köpfchens geöffnet sind, und die Trocknung bei einer Lufttemperatur von höchstens
50° C durchgeführt wird.
Durch nachgeschaltete Selektions- und Vermehrungsschritte
gemäß dieser Anmeldung lassen sich die angegebenen Bisabolol- und Azulenwerte auch hier noch weiter erhöhen.
Das ätherische öl der Kamille besteht in der Regel aus
den Hauptkomponenten Farnesen, Spathulenol, Chamazulen einem der 4 Bisaboloide ((-) -d.-Bisabolol, Bisabololoxid
A, Bisabololoxid B oder Bisabolonoxid, soweit es diploide Einzelpflanzen betrifft; in der Mischprobe der
Population sowie in tetraploiden Individuen können mehrere
Bisaboloide nebeneinander enthalten sein) sowie aus den Spiroäthern. Die genannten Stoffe machen zusammen meist
70 - 80 % des ätherischen Öls aus. Besonders geeignet sind daher diploide Ausgangskamillen/ wo (-)- fX-Bisabolol
die überwiegende Komponente (mehr als die Hälfte der Summe der vorgenannten Stoffe) darstellt. Insbesondere
kommen als Ausgangskamillen diploide Kamillen in Frage, bei denen zum Beispiel das (-)-Pi-Bisabolol mindestens 40 %
des ätherischen Öls oder mindestens 90 % der Bisaboloide darstellt.
Als tetraploide Ausgangskamillen kommen zum Beispiel in Frage: Die Kamillensorten Bodegold (DDR), Pohorelicky
(CSSR), Zloty Lan (Polen), BK-2 (Ungarn). Diese Sorten sind in den folgenden Literaturstellen beschrieben:
M. Chlädek und V. Kosova, Pharmazie JJ3, 712-713 (1958);
W. Czabajska, Diss. Poznan (1963); W. Poethke und P. Bulin, Pharm. ZHalle 108, 813-823 (1969);
I. Särkäny, Herb. Hungar. ^ (1), 125-169 (1965).
Im übrigen gilt für die tetraploiden Ausgangskamillen hinsichtlich des (-) -d-Bisabololgehalts dasselbe wie für
die diploiden Ausgangskamillen.
Insbesondere kommen solche diploiden und tetraploiden
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Kamillenpopulationen in Betracht, welche in der Drogen-Mischprobe in der Regel mindestens 100 mg% Chamazulen
und 50 - 100 mg% (-)-οι-Bisabolol aufweisen (bezogen
auf die Trockensubstanz der bei 40° C getrockneten Blüten), das heißt aus solchen Kamillenpopulationen
wird im Falle einer diploiden Ausgangskamille Saatgut gewonnen und dieses Saatgut tetraploidisiert (ohne Berücksichtigung
und/oder Kenntnis des Bisabololgehaltes der Elternpflanzen). Im Falle einer tetraploiden Ausgangskamille
wird das wie oben beschriebene Saatgut dann unmittelbar den folgenden Selektions- und Vermehrung
sschritten unterworfen.
Die geeigneten diploiden und tetraploiden Ausgangskamillen
werden durch Einzelpflanzen-Untersuchungen herausselektiert. Im allgemeinen ist es erforderlich,
von einer Ausgangspopulation beispielsweise 1000 . 10000 Individuen zu untersuchen, um einige Individuen
zu finden, die einen hohen (-)-od-Bisabololgehalt gemäß
den oben angegebenen Kriterien aufweisen und als Ausgangskamille
geeignet sind. Von solchen ausgesuchten Individuen wird dann in üblicher Weise Saatgut gewonnen
und dieses tetraploidisiert. Nach der abgeschlossenen Tetraploidisierung werden die tetraploiden Pflanzen von
den übrigen diploid gebliebenen Pflanzen ausselektiert. Von den so erhaltenen tetraploiden Pflanzen, gegebenenfalls
nach vorhergehender Vermehrung, werden nun alle die Pflanzen ausselektiert, deren bei 40° C getrocknete
Blüten mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg%
(-)-c(-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthalten. Die Ernte dieser Blüten erfolgt
dabei in dem Entwicklungsstadium, wo 30 - 70 % aller Röhrenblüten des Blütenköpfchens geöffnet sind. Gegebenenfalls
können sich hieran weitere Selektions- und Vermehrungsschritte anschließen, die zum Beispiel
354275 eine Verbesserung hinsichtlich folgender Merkmale beziehungsweise
Eigenschaften bewirken: Gleichzeitiger Blühtermin, gleichmäßige grundständige Verzweigung und
schmale Blühzone {das heißt bessere Eignung für die maschinelle Ernte), große Blütenköpfchen, bessere Haltbarkeit der Droge, besonders aromatischer Geruch.
Falls man von 'vornherein von einer tetraploiden Kamille
ausgeht, erfolgt lediglich die zuvor angegebene Selektion solcher Pflanzen, deren bei 40° C getrocknete Blüten
mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (~)-oC~
Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthalten, wobei ebenfalls die Ernte dieser Blüten in
dem Entwicklungsstadium erfolgt, wo 30 - 70 % aller Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind. Auch
in diesem Fall können sich gegebenenfalls weitere Selektions- und Vermehrungsschritte anschließen, aus
denen weitere Verbesserungen (wie oben angegeben) resultieren.
Eine besonders vorteilhafte Kamille erhält man, wenn
bei der Selektion nach dem Chamazulen- und (-)-oC-Bisabololgehalt
solche Pflanzen (bekannte oder verfahrensgemäß hergestellte) ausselektiert werden,
deren Chamazulengehalt mindestens 200 mg%, vorzugsweise 250 mg% und deren (-)~oC-Bisabololgehalt mindestens
mg%, vorzugsweise 400 mg% beträgt (Gehalt an übrigen Bisaboloiden stets unter 50 mg%).
Die Tetraploidisierung kann beispielsweise in an sich bekannter Weise durch Behandlung von Pflanzenteilen
(Samen, Wurzeln, Sproßspitzen, Keimen, Achselknospen) oder Gewebe der diploiden Ausgangs-Kamillenpflanzen mit
o_ Chemikalien, Röntgenstrahlen, Gammastrahlen oder UV-
Strahlen erfolgen. Sie kann weiterhin nach der
Dekapitierungs-Kallus-Methode, durch Antherenkultur oder durch Anwendung von hohen oder auch niedrigen
Temperaturen auf die Kamillenpflanzen beziehungsweise Pflanzenteile oder Gewebe der Kamillenpflanzen erfolgen.
Es wird hierzu beispielsweise auf das Buch von Werner Gottschalk "Die Bedeutung der Polyploidie für die
Evolution der Pflanzen", Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1976, insbesondere Seiten 13 bis 22 verwiesen.
Die Tetraploidisierung durch Chemikalien.
Als Chemikalien für die Tetraploidisierung kommen zum Beispiel in Frage: Colchicin, Acenaphthen, Alkaloide
wie Atropin, Veratrin, Nicotin, Sanguinarin, Derivate
des Benzols, Diphenyls und Phenanthrens, Naphthalin und Naphthalinderivate, Diphenylamin, Tribromanilin,
Paradichlorbenzol, Methylnaphtochinon, Methylnaphthohydrochinon,
Salicylsäure und verwandte Substanzen, Hexachlorhexan, Methamphetamin (Hydrochlorid), Alkyl-Alkali-Carbamate
wie Isopropyl-Natrium-Carbamat, Phenylurethan,
Salze der Kakodylsäure (zum Beispiel Natriumsalz), Glykoside von Convallaria wie Convallarin, Convallatoxin
und Convallamarin, Heteroauxin, Germisan (Phenylmercuribrenzkatechin),
organische Quecksilberverbindungen wie Ethyl-Quecksilber-Phosphat, Ethyl-Quecksilber-Chlorid,
Phenyl-Quecksilber-Hydroxid, Phenyl-Quecksilber-Dinaphthylmethandisulfonat,
Chloroform, Lachgas (N2O)
sowie Gemische dieser Stoffe. Weiterhin kommen auch Ölkuchen, Kompost und Kuhdung in Betracht.
Die Behandlung mit den hier erwähnten Stoffen erfolgt beispielsweise bei Temperaturen zwischen 0 und 35° C,
vorzugsweise zwischen 12 und 30° C, insbesondere 15 und 25° C.
Die Applizierung erfolgt beispielsweise durch Behandeln von Samen, Sproßspitzen, Wurzeln (insbesondere Wurzel-
Die Applizierung erfolgt beispielsweise durch Behandeln von Samen, Sproßspitzen, Wurzeln (insbesondere Wurzel-
spitzen oder Wurzeln von Keimlingen), Fruchtknoten, von Schnittflächen an Blättern oder Stengeln, von Zellsuspensionen
aus Meristem-Gewebe, von Kalluskulturen oder auch durch Injektion in die basale Stengelregion
oder in den Bereich der Achselknospen. Die Chemikalien werden im allgemeinen in Form von Lösungen in Wasser,
schwach alkoholischen (Alkoholgehalt in der Regel unter 5 %) oder schwach sauren Lösungen angewendet.
Der pH-Wert der schwach sauren Lösungen liegt beispielsweise bei 5,5 - 6,5, wobei das Ansäuern beispielsweise
mittels niederen organischen aliphatischen Säuren wie Essigsäure erfolgt. Falls man alkoholische
Lösungen verwendet, können diese ebenfalls schwach sauer sein. Die Konzentrationen der Chemikalien in
diesen Lösungen kann beispielsweise 0,01 bis 0,5 %, vorzugsweise 0,02 bis 0,2 %, insbesondere 0,05 bis 0,1 %
betragen. Gasförmige Stoffe kommen als solche, gegebenenfalls unter Druck (zum Beispiel 1 bis 10 bar) zur Anwendung.
Die Behandlungsdauer beträgt beispielsweise 1 bis 36, vorzugsweise 2 bis 12, insbesondere 4 bis 6
Stunden.
Die wirksamsten Konzentrationen sowie die Einwirkungsdauer sollten zweckmäßig jeweils in Vorversuchen getestet
werden.
Besonders günstig ist zum Beispiel die Behandlung mit
Colchicin bei Temperaturen zwischen 0 und 35° C, vorzugsweise 12 bis 30° C, insbesondere 15 bis 25° C. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß Samen der diploiden Ausgangskamille in einer 0,01 bis 0,2 %igen,
insbesondere 0,02 bis 0,1 %igen, vorzugsweise 0,05 %igen Colchicinlösung zum Quellen gebracht werden oder
daß ausgekeimte, 5 bis 7 Tage alte gut entwickelte Keimlinge der diploiden Ausgangskamille (mit den Keimblättern
nach unten) in eine 0,01 bis 0,2 %ige, insbe-
sondere 0,02 bis 0,1 %ige, vorzugsweise 0,05 %ige Colchicinlösung getaucht werden. Bei letzterem Verfahren
soll die umgebende Atmosphäre nahezu 100 % relative Luftfeuchtigkeit aufweisen. Die Dauer der
Colchicin-Behandlung beträgt beispielsweise 3 bis 36 Stunden, insbesondere 4 bis 10 Stunden. Bei der Verwendung
von Keimlingen ist im allgemeinen eine Einwirkungsdauer bis zu 10 Stunden ausreichend. Bei der
Verwendung von Samen kann sich die Einwirkungsdauer gegebenenfalls bis zu 36 Stunden erstrecken.
Nach der Behandlung mit den Chemikalien werden die gequellten Samen, Keimlinge, beziehungsweise sonstige
Pflanzenteile, mit Wasser mehrmals gespült. Die gequellten Samen werden beispielsweise ausgesät. Die
Pflanzen mit behandelten Wurzeln oder sonstige Pflanzenteile oder die behandelten Keimlinge werden beispielsweise
in Pflanzkisten pikiert. Aus den so behandelten Samen beziehungsweise Keimlingen werden die Pflanzen aufgezogen
(zum Beispiel im Gewächshaus: Temperatur zwischen 18 bis 25° C am Tag und 10 bis 16° C nachts) und die Pflanzen
ausgewählt, deren Pollen etwa 1 1/2 mal größer sind als die Pollen des Ausgangsmaterials beziehungsweise eine
Chromosomenzahl der somatischen Zellen von 36 aufweisen.
Falls man sonstige Pflanzenteile (ober- oder unterirdische
Teile) der Chemikalienbehandlung unterwirft, werden ausschließlich die aus den behandelten Teilen
hervorgegangenen Triebe, Wurzeln oder Blüten/Samen einer späteren Untersuchung auf erfolgte Tetraploidisierung
unterzogen. Wenn beispielsweise eine Sproßbehandlung oder eine Achselbehandlung vorgenommen wurde, wird anschließend
nur der aus dieser Achsel beziehungsweise aus diesem Sproß entstehende neue Trieb und die auf ihm
gebildeten Blüten beziehungsweise Samen auf Chromosomenzahl untersucht.
Die Pollengrößeniaessungen und die Chromosomenzählung können beispielsweise so durchgeführt werden wie in
Beispiel 3 angegeben ist.
Die Tetraploidisierung durch Strahlen.
Die Einwirkung erfolgt beispielsweise auf Samen oder Wurzelspitzen bei Temperaturen zwischen 0 und 35° C,
vorzugsweise 10 und 30° C, insbesondere 15 und 25° C. Bestrahlungssumme: 5 bis 50 Krad. Vorzugsweise kommen
Gamma- oder Röntgenstrahlen in Frage.
Als UV-Strahlen kommen beispielsweise solche mit einer Wellenlänge von 400 bis 30 nm, vorzugsweise von 350 nm
in Frage,
Die so bestrahlten Pflanzen beziehungsweise Pflanzenteile werden dann ebenso weiterbehandelt wie nach der Behandlung mit Chemikalien.
Die so bestrahlten Pflanzen beziehungsweise Pflanzenteile werden dann ebenso weiterbehandelt wie nach der Behandlung mit Chemikalien.
Anwendung hoher und niedriger Temperaturen. Als hohe Temperaturen kommen beispielsweise Temperaturen
zwischen 33 und 50° C, vorzugsweise 42 bis 45° C in Frage. Diesen Temperaturen werden beispielsweise ausgesetzt:
gequollene Samen, Keimlinge, Triebspitzen und meristematisches Gewebe. Dauer der Behandlung: zum Beispiel
1 bis 48, vorzugsweise 12 bis 24 Stunden.
Als niedrige Temperaturen kommen beispielsweise in Frage: 0 bis 5° C, vorzugsweise 0,5 bis 4° C, insbesondere
2° C. Diesen Temperaturen werden beispielsweise ausgesetzt: gequollene Samen, Keimlinge, Triebe
und meristematisches Gewebe. Dauer der Behandlung: zum Beispiel 1 bis 100, vorzugsweise 20 bis 40 Tage.
Die so behandelten Pflanzen beziehungsweise Pflanzenteile werden ebenso weiterbehandelt wie nach der Behandlung
mit Chemikalien.
Die Dekapitierungs-Kallus-Methode (Dekapitierung =
Köpfung oder Entspitzung oder Rückschnitt). Die Dekapitierung wird beispielsweise an Jungpflanzen
am Stengel, vorzugsweise am Spitzenvegetationskegel, nach Ausbildung von 4 bis 6 Blättern oder auch an
Blattstielen oder Seitentrieben durchgeführt. Die aus dem Wundgewebe (Kallusgewebe) entstehenden Knospen beziehungsweise
Sprosse werden abgeschnitten, zur Bewurzelung gebracht, in Topfen weiterkultiviert und die
tetraploidisierten Pflanzen in gleicher Weise wie bei der Chemikalienbehandlung ausselektiert.
Antherenkultur (Erzeugung von Pflanzen mit einfachem
Chromosomensatz aus den Staubbeuteln mit anschließender spontaner oder künstlicher Tetraploidisierung).
Von blühenden Pflanzen werden geschlossene Röhrenblüten geerntet, deren Antheren (Staubbeutel) sich im Stadium
vor der ersten Pollenmitose befinden. Die Antheren werden
mittels Mikromanipulator aus den Blütenknospen entnommen und in Petrischalen übertragen, die beispielsweise
mit dem Nährmedium nach Nitsch und Nitsch (Tabelle 1) gefüllt sind. Anschließend werden die Petrischalen in
einem Kulturraum im 16-Stunden-Tag bei 28° C Tag- und
20° C Nachttemperatur aufbewahrt. Nach circa vier Wochen beginnen die Antheren aufzubrechen und Pflänzchen herauszuwachsen.
Diese sind bei diploidem Elternteil haploid, bei tetraploidem Elternteil dihaploid; sie werden nach
Ausbildung von Wurzeln beispielsweise in Gartenerde getopft und im Gewächshaus zum Blühen gebracht. Diese
(di)haploiden Pflanzen sind steril, können jedoch durch Sproßspitzen-, Wurzel- oder Stengelbehandlung mit
Chemikalien, wie zum Beispiel Colchicin polyploidisiert werden, wobei homozygote Pflanzen entstehen, die sich
dann über Samen weitervermehren lassen. Weiteres Vorgehen siehe bei der Behandlung mit Chemikalien (zum Beispiel
Colchicinbehandlung).
1 Tabelle
Kulturmedium nach Nitsch und Nitsch (Science, 1969)
mg/1
KNO3 | 950 | Ethylendiamintetraessigsäure-dinatriumsalz | 100 |
NH4NO3 | 720 | und 5,57 g FeSO4 χ 7 H3O auf 1000 ml | 2 |
MgSO4 X 7 H2O | 185 | myo-Inosit | 5 |
CaCl2 | 166 | Glycin | 0,5 |
KH2PO4 | 68 | Nicotinsäure | 0,5 |
MnSO4 χ 4 H2O | 25 | Pyridoxin-HCl | 0,5 |
H3BO3 | 10 | Thiamin-HCl | 0,05 |
ZnSO4 χ 7 H2O | 10 | Folsäure | 20 g |
Na2MoO4 x 2 H2O | 0,25 | Biotin | 8 g |
CuSO4 χ 5 H2O | 0,025 | Saccharose | 0,1 |
5 ml einer Lösung aus 7,45 g | Fertignährboden (DIFCO-Bacto-Agar) | ||
Indolessigsäure | |||
pH des Mediums eingestellt auf 5,5 35
Von den durch Pollengrößenmessung und/oder Chromosomenzählung ausselektierten tetraploiden Kamillenpflanzen,
die nach den vorstehend beschriebenen Möglichkeiten erhalten werden können, werden dann die Pflanzen ausselektiert,
die einen Mindestgehalt an Chamazulen von 100 mg% und einen Mindestgehalt an Bisabolol von
200 mg% aufweisen, während der Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere Bisabololoxide) unter
50 mg% (bezogen auf die getrockneten Blüten, siehe Beispiel 1) liegen soll.
Die so ausselektierten Pflanzen werden nach Entfernung aller bereits aufgeblühten Blütenkörbchen im Gewächshaus
bei 18 - 24° C Tag- und 12 - 14° C Nacht-Temperatur
und einer Tageslänge von mindestens 14 Stunden abblühen lassen, wobei über einen Zeitraum von 4 Wochen alle
Blütenköpfchen die verblüht oder kurz vor dem Zerfallen sind, zur Saatgutgewxnnung geerntet werden. Nach Trocknen
bei einer Lufttemperatur zwischen 20 - 35° C erhält man beispielsweise das Vermehrungsgut der erfindungsgemäßen
Kamille.
Als weitere Kriterien für diese Selektion können zusätzlich noch die folgenden zur Anwendung kommen:
a) ungefähr gleichzeitiges Blühen,
b) eine gleichmäßige, grundständige Verzweigung und eine schmale Blühzone von circa 10, insbesondere
5 cm,
c) große Blütenköpfchen mit einem Außendurchmesser von circa 30 mm (20 bis 40 mm), insbesondere
25 - 35 mm,
Die Anwendung der zusätzlichen Kriterien a), b) und/
oder c) führt beispielsweise zu hohen Blüten- und Drogenerträgen und besserer Eignung für die maschinelle Ernte.
Falls man von bereits bekannten tetraploiden Kamillen ausgeht, erfolgt die zuvor beschriebene Selektion sowie
gegebenenfalls die weiteren Selektions- und Vermehrung
ssehritte in gleicher Weise.
Um eine Kamille zu erhalten, die außer einem Gehalt von
mindestens 100 mg% Chamazulen und mindestens 200 mg% (-)-C£-Bisabolol (bezogen auf die getrockneten Blütenköpfchen)
auch noch einen hohen Blütenertrag aufweist und für die maschinelle Ernte besser geeignet ist,
empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Die ausselektierten
Pflanzen (wie oben beschrieben) werden vegetativ durch Stecklinge vermehrt und über 3 bis 5 Generationen ausgelesen,
wobei die Auswahl stets nach dem oben angegebenen Kriterium sowie gegebenenfalls den zusätzlichen
Kriterien a) - c) erfolgt. Die gemäß diesen Kriterien ausgesuchten Pflanzen werden verklont, aus den verklonten
Pflanzen wird Saatgut gewonnen, die hieraus erhaltenen Pflanzen wiederum nach dem oben angegebenen Mindestgehalt
an Chamazulen und Bisabolol sowie gegebenenfalls den zusätzlichen Kriterien a) - c) ausselektiert und aus
letzteren wieder Saatgut gewonnen.
Die Sequenz Aussaat - Selektion gemäß dem oben angegebenen Mindestgehalt an Chamazulen von 100 mg% und
(-)-G^-Bisabolol von mindestens 200 mg% (andere
Bisaboloide unter 50 mg%) sowie gegebenenfalls den zu- SQ sätzlichen Kriterien a.) - c) - Saatgutgewinnung
kann 3-5 mal wiederholt werden.
Daran schließt sich nochmals eine Sequenz Aussaat wie zuvor angegebene Selektion (gegebenenfalls Verklonung)
- Saatgutgewinnung an.
Das zuletzt erhaltene Saatgut ist dann das Vermehrungsgut der erfindungsgemäßen Kamille.
Das zuletzt erhaltene Saatgut ist dann das Vermehrungsgut der erfindungsgemäßen Kamille.
Die Stecklxngsvermehrung erfolgt dabei auf folgende Weise:
Zur Stecklingsvermehrung müssen die Ausgangspflanzen (Klonmutterpflanzen) unter Kurztagbedingungen blütenknospenfreie
Kurztriebe ausbilden. Dies erfolgt im Winterhalbjahr im Gewächshaus ohne Zusatzbeleuchtung oder in
Klimakammern bei einer Tageslänge von 6 bis 10, vorzugsweise 8 Stunden und Temperaturen von 10 bis 15° C,
vorzugsweise 12° C. Zur Verklonung beziehungsweise Vermehrung
eignen sich Blatt-, Trieb- und insbesondere Kurztrieb- (Seitentrieb-) Stecklinge. Ihre Bewurzelung erfolgt
bei 12 bis 18° C, vorzugsweise 15° C und Tageslängen von 12 bis 16, vorzugsweise 14 Stunden in gespannter Atmosphäre
(ca. 100 % relative Luftfeuchte). Als Substrat kann beispielsweise ein Torf-Sand-Gemisch im Verhältnis
1:1 verwendet werden; es eignen sich aber .auch reiner Quarzsand, Steinwolle-Stecklingswürfel, Torf-Stecklingswürfel
und ähnliches.
Für die Aussaat kommen hierbei beispielsweise folgende Böden in Betracht: Gartenerde; humose, mittelschwere
Lehmböden; lehmige oder humose Sandböden. Es kann im Gewächshaus oder auch im Freiland ausgesät
werden. Die Temperaturen für Keimung und Wachstum der
go Pflanzen liegen beispielsweise zwischen 12 bis 24° C,
inbesondere 18 bis 20° C. Falls im Freiland ausgesät wird, wird vorzugsweise im Herbst (September/Oktober)
oder im Frühjahr (März/April) gesät. Diese Termine gelten für sämtliche in Frage kommenden Anbaugebiete
(zum Beispiel nördliche Hemisphäre, gemäßigte bis subtropische Klimagebiete).
3542758
Die neue, verfahrensgemäße Kamille gehört zur Kulturpflanzenart der echten Kamille mit der botanischen
Bezeichnung Matricaria Chamomilla L. (synonym Chamomilla recutita (L.), Rauschert) und wird durch die Wirkstoffangaben
des Patentanspruchs 1 definiert. Die angegebenen Werte für die Wirkstoffgehalte an Chamazulen, (-)-06-Bisabolol
und Bisabololoxiden beziehen sich jeweils auf dasjenige Blüten-Entwicklungsstadiuin, welches erreicht ist,
wenn 30 bis 70 %, insbesondere 40 bis 60 % aller Röhrenbluten
eines Blütenköpfchens geöffnet sind (das heißt die für die Wirkstoffbestimmung verwendeten Blüten wurden zu
diesem Zeitpunkt gepflückt und dann 72 Stunden bei 40° C im Trockenschrank getrocknet).
Falls die Ernte der Kamillenblüten zu einem Zeitpunkt erfolgt, in dem das Blüten-Entwicklungsstadium weiter fortgeschritten
ist, das heißt, wo beispielsweise 100 % oder bis zu 100 % aller Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet
sind (zum Beispiel Stadium der Vollblüte) und/oder falls die Trocknung der geernteten Blüten bei höherer
Temperatur als 40° C erfolgt, kann der Gehalt an den Wirkstoffen (-)-oC-Bisabolol und Chamazulen niedriger sein,
da durch höhere Trockentemperaturen und/oder bei späterer
Ernte ein stärkerer Abbau des Azulens und Bisabolols eintreten kann.
Unter der Bezeichnung "übrige Bisaboloide" in dem
Anspruch 1 werden insbesondere verstanden: (-)-flL-Bisabololoxid A und B; (-)-üC-Bisabolonoxid A;
Weitere Bestandteile des ätherischen Öls der verfahrensgemäßen Kamillensorte sind En-In-Dicycloether, Farnesen,
Spathulenol und in geringen Konzentrationen verschiedene leichtflüchtige Terpenkohlenwasserstoffe.
Beispielsweise enthalten die im Trockenschrank bei 40° C getrockneten Blüten (geerntet wie oben angegeben) der
verfahrensgemäßen Kamille zwischen 100 bis 200 mg%
Chamazulen, zwischen 200 bis 450 mg% (-)-oC-Bisabolol
- 28 - 354275^
und nur wenig, das heißt zwischen 5 bis 50 mg% andere
Bisaboloide bezogen auf die Trockensubstanz (das heißt bezogen auf das absolute Trockengewicht der Blüten).
Dieses absolute Trockengewicht wird durch Trocknung einer separaten Probe von Kamillenblüten der verfahrensgemäßen
Kamille im Trockenschrank bei 105° C bis zur Gewichtskonstanz (72 bis 96 Stunden) bestimmt. Der
Wirkstoffgehalt der bei beispielsweise 35 bis 50° C getrockneten Blüten (Droge) wird dann auf die bei 105° C
ermittelte Trockenmasse der Blüten berechnet.
In ihrem Phänotyp ist die verfahrensgemäße.Kamille
den bisher bekannten tetraploiden Kamillensorten (zum Beispiel Bodegold, Zloty Lan, BK-2, Pohorelicky Velkokvety)
ähnlich; sie unterscheidet sich von diesen insbesondere dadurch, daß bei der verfahrensgemäßen Kamille {-)-oC~
Bisabolol die Hauptkomponente des ätherischen Öls der Blüten ist und außerdem der Gehalt an den übrigen
Bisaboloiden (Bisabololoxide A und B; Bisabolonoxid) ganz erheblich niedriger ist. Weitere Bestandteile
des ätherischen Öls der Kamille sind Farnesen, Spathulenol und En-In-Dicycloäther.
Die verfahrensgemäße Kamille kann auf allen Böden mit Ausnahme von Böden mit einem Gehalt von mehr als 20 %
an organischer Substanz (Humusstoffe und Bodenorganismen) erfolgreich angebaut werden; es sind keine besonderen
agrotechnischen Verfahren oder Kulturmaßnahmen erforderlich; Lediglich ist für den Anbau ein Langtag
mit über 13 Stunden maximale Tageslänge notwendig, das heißt für den Anbau kommen insbesondere die gemäßigten
Zonen und die Subtropen in Frage.
Die verfahrensgemäße Kamille weist häufig zusätzlich noch folgende Vorteile auf: Hoher Ertrag, mittelspäter
Erntetermin, einheitliche Wuchshöhe mit schmaler Blühzone und große Blütenköpfchen; daher besondere
Eignung für die mechanische Ernte. Hinzu kommt, daß zu gleicher Zeit ausgesäte Pflanzen im allgemeinen
praktisch zur gleichen Zeit gemeinsam abblühen, so daß auch hierdurch die Ernte sehr vereinfacht und
erleichtert wird.
Die zuletzt genannten Vorteile treten dann auf, wenn
folgende Verfahrensbedingungen zur Anwendung kommen:
Von den tetraploiden Kamillenpflanzen, die einen Mindestgehalt an Chamazulen von 100 mg% und an (-) -dL-Bisabolol
von 200 mg% aufweisen, während der Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere Bisabololoxiden) unter 50 mg%
liegt (alle Werte bezogen auf die getrockneten Blütenköpfchen), werden nur diejenigen ausselektiert, welche
- ungefähr gleichzeitig blühen,
- eine gleichmäßige grundständige Verzweigung und eine schmale Blühzone von ca. 10 cm sowie
- große Blütenköpfchen mit einem Außendurchmesser von
ca. 30 mm aufweisen.
Die ausselektierten Pflanzen werden vegetativ über Stecklinge
vermehrt und über 3-5 Generationen ausgelesen, wobei die Auswahl stets nach den oben genannten Kriterien
erfolgt. Die ausgesuchten Pflanzen werden vegetativ vermehrt (verklont), gemeinsam abblühen gelassen, und es
wird hiervon das Saatgut gewonnen. Die aus dem Saatgut erhaltenen Pflanzen werden wiederum nach den oben angegebenen
Kriterien selektiert und die Sequenz Aussaat-Selektion-Saatgutgewinhung-Aussaat
wird 3 - 5mal wiederholt.
Eine aus der verfahrensgemäßen Kamille hergestellte Droge enthält den maximalen Gehalt an den Wirkstoffen
Chamazulen und (-)-CC-Bisabolol dann, wenn die Ernte
der Kamillenblütenköpfchen in dem Vegetationsstadium erfolgt, wo beispielsweise 30 bis 70 %, vorzugsweise
40 bis 60 %, das heißt im allgemeinen 50 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind und
die Trocknung bei einer Lufttemperatur von höchstens 50° C, beispielsweise 35 bis 50° C, insbesondere 40° C,
erfolgt.
Die Trocknung kann entweder durch künstliche Luftzufuhr oder auch durch Trocknung im Schatten, gegebenenfalls auch
in der Sonne erfolgen, wobei jedoch darauf geachtet werden soll, daß die Wärmezufuhr nicht über das zur vollständigen
Trocknung erforderliche Maß hinausgeht. Es ist also vorteilhaft, daß man sich durch Kontrollwägungen von der
erreichten Gewichtskonstanz überzeugt. Die Trocknung kann spontan oder künstlich (zum Beispiel mit künstlicher
Warmluft) erfolgen. Die Wirkstoffausbeute ist am größten bei spontaner Trocknung unter Ausschluß des Sonnenlichts,
vorzugsweise bei 40 - 60° C, insbesondere 40 - 50° C.
Der Trocknungsprozeß soll möglichst bald beziehungsweise umgehend nach der Ernte stattfinden. Die Trocknung
soll in dünnen Schichten, beispielsweise von 5 bis 20 cm, vorzugsweise 10 cm Dicke durchgeführt werden. Die Trocknung
ist zum Beispiel auch in gut durchlüfteten Hallen bei einer Lufttemperatur zwischen 20 - 30° C möglich. Im allgemeinen
soll die Lufttemperatur für die Trocknung nicht höher als 60° C sein. Günstig ist zum Beispiel eine Lufttemperatur
zwischen 35 und 50° C.
Der Wirkstoffgehalt einer aus der erfindungsgemäßen Kamille hergestellten Droge, insbesondere an den Hauptwirkstoffen
Chamazulen und (-)-d-Bisabolol ist abhängig von dem Vegetationsstadium, in dem sich die Blüten zum
Erntezeitpunkt befinden und von der Trocknung der geernteten
Blüten. Je höher die Trocknungstemperatur ist, desto stärker ist der Abbau der Wirkstoffe, das heißt,
desto niedriger der Gehalt der getrockneten Blüten an den Wirkstoffen. Aus dem gleichen Grund hat direktes
Sonnenlicht bei der Trocknung einen nachteiligen Einfluß und soll nach Möglichkeit vermieden werden.
Das Vegetationsstadium einer Blüte wird dadurch charakterisiert, wieviel % der Röhrenblüten eines
Blütenköpfchens zu einem bestimmten Zeitpunkt (hier dem Zeitpunkt der Ernte) geöffnet sind. Es können
also Blüten geerntet werden, wo beispielsweise zwischen 30 - 50 %, 30 - 70 %, 40 - 60 %, 60 - 100 % oder
90 - 100 % der Röhrenblüten eines Köpfchens geöffnet sind; Der Wirkstoffgehalt ist abhängig davon, in
welchem Stadium sich die Blüten jeweils befinden und er ist bei der erfindungsgemäßen Kamille am größten,
wenn 40 - 60 % aller Röhrenblüten geöffnet sind und er ist sowohl bei weniger als auch bei mehr geöffneten
Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geringer.
Es ist daher gerade ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Kamille, daß bei dieser das Abblühen der
einzelnen Pflanzen gleichmäßig erfolgt, das heißt daß von einer Aussaat die überwiegende Zahl der
Pflanzen jeweils das gleiche Blühstadium aufweisen, das heißt, daß beispielsweise bei den weitaus meisten
Pflanzen 40 - 60 % aller Röhrenblüten eines Blütenköpfchens zum gleichen Zeitpunkt geöffnet sind. Dadurch
ist gerade bei der erfindungsgemäßen Kamille eine vollständige Erfassung der Blütenköpfchen zum optimalen
Zeitpunkt möglich und die erfindungsgemäße Kamille des-
— *5 O _
halb besonders geeignet für die mechanische Ernte.
Der Zusammenhang des Gehalts an Chamazulen und
(-) -o(-Bisabolol einerseits mit dem Blühstadium zur Zeit der Ernte und andererseits mit der Trocknungstemperatur bei der Drogengewinnung ist beispielsweise in folgender Tabelle dargestellt (der Gehalt an übrigen Bisaboloiden ist in allen Fällen weniger als 50 %) .
(-) -o(-Bisabolol einerseits mit dem Blühstadium zur Zeit der Ernte und andererseits mit der Trocknungstemperatur bei der Drogengewinnung ist beispielsweise in folgender Tabelle dargestellt (der Gehalt an übrigen Bisaboloiden ist in allen Fällen weniger als 50 %) .
Trocknungstemperatur.
(Lufttemperatur)
(Lufttemperatur)
nicht höher
als 50° C
als 50° C
nicht höher
als 50° C
als 50° C
zwischen
50-70° C
50-70° C
Vegetationsstadium der Blüten zum Erntezeitpunkt
30 - 70 % aller Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet
Wirkstoffgehalt im getrockneten Material:
Chamazulen:
mindestens 100 mg%
mindestens 100 mg%
(-) - Od -Bisabolol: mindestens 200 mg%
Wirkstoffgehalt im alkoholischen Auszug:
Chamazulen:
mindestens 5,0 mg%
mindestens 5,0 mg%
(_)_ oi -Bisabolol: mindestens 10,0 mg%
Wirkstoffgehalt im getrockneten Material: 70 - 100 % aller Röhrenblüten
eines Blütenköpfchens geöffnet
Wirkstoffgehalt im getrockneten Material:
Chamazulen:
mindestens 40 mg%
mindestens 40 mg%
(-)- (tf-Bisabolol: mindestens 120 mg%
Wirkstoffgehalt im alkoholischen Auszug:
Chamazulen:
mindestens 2,0 mg%
mindestens 2,0 mg%
H-Ä-Bisabolol:
mindestens' 6,0 mg%
Wirkstoffgehalt im getrockneten Material:
Chamazulen:
mindestens 50 mg%
mindestens 50 mg%
(_)_ oi -Bisabolol: mindestens 150 mg%
Chamazulen:
mindestens 30 mg%
mindestens 30 mg%
(-) -οι -Bisabolol: mindestens 100 mg%
Trocknungstemperatur (Lufttemperatur)
zwischen 50-70° C
Vegetationsstadium der Blüten zum Erntezeitpunkt 30 - 70 % aller Röhren- 70 - 100 % aller Rohren
blüten eines Blütenköpfchens geöffnet
Wirkstoffgehalt im alkoholischen Auszug:
Chamazulen: mindestens 2,5 mg%
j H-οί'-Bisabolol:
i mindestens 7,5 mg%
bluten eines Blütenköpfchens
geöffnet
Wirkstoffgehalt im alkoholischen Auszug:
Chamazulen:
mindestens 1,5 mg%
mindestens 1,5 mg%
{-) - o[ -Bisabolol:
mindestens 10,0 mg%
Hieraus folgt, daß aus der Kamille, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt wird, beispielsweise
bei einer Ernte, die im Vegetationsstadium stattfindet, wo zwischen 30 - 100 % der Röhrenblüten der
Blütenköpfchen geöffnet sind und die Trocknung bei Lufttemperaturen bis zu 70° C erfolgen kann, ein
trockenes Material erhalten wird, dessen Chamazulengehalt in jedem Fall mindestens 30 mg% und dessen (-)-<?£-Bisabololgehalt
mindestens 100 mg% beträgt, während der Gehalt an übrigen Bisaboloiden stets geringer als 50 mg% ist.
In den alkoholischen Auszügen ist der Gehalt an übrigen
Bisaboloiden stets niedriger als 10 mg%.
Der Gehalt des ätherischen Öls, welches gemäß den Bedingungen der vorstehend angegebenen Tabelle aus einem
getrockneten Material hergestellt wird, an Chamazulen und Bisabolol ist stets mindestens 3,5 % Chamazulen,
mindestens 10 % (-)-oC-Bisabolol und weniger als 10 %
an übrigen Bisaboloiden.
- 34 - 354275a
Die Bestimmung des Chamazulens erfolgt spektralphotometrisch
ähnlich der bei Kamillenextrakten üblichen Weise.
Die Bestimmung des (-) -(X-Bisabolols sowie der übrigen
Inhaltsstoffe des Kamillenöls erfolgt nach der hierfür üblichen gaschromatographischen Methode.
Eine genaue Schilderung der analytischen Bestimmungsmethoden enthält die Anlage A.
Der Wirkstoff Chamazulen liegt in den Kamillenblüten
nicht als solcher, sondern in Form des Sesquiterpenlactons Matricin vor. Das Matricin besitzt eine
pharmakologische Wirkung, die ähnlich derjenigen des Chamazulens ist. Aus dieser Vorstufe Matricin entsteht beispielsweise
beim Erhitzen (zum Beispiel Wasserdampfdestillation, Teeaufguß) sofort das Chamazulen. Es
ist daher üblich, bei der Kamille nicht den Gehalt an Matricin, sondern den Gehalt des sich hieraus
bildenden Chamazulens anzugeben.
Verwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Kamille
sind beispielsweise: Gewinnung von Kamillendroge, Kamillenöl, Kamillenextrakten sowie (-) - oC-Bisabolol,
Chamazulen und anderen Kamilleninhaltsstoffen.
So können aus der Droge, die aus der erfindungsgemäßen
Kamille erhalten wird, zum Beispiel durch Extraktion mit Alkoholen beziehungsweise wässrigen Alkoholmischungen
oder durch Extraktion mit überkritischen Gasen Kamillenauszüge beziehungsweise Kamillenextrakte erhalten werden.
Weiterhin können aus der Droge Kamillenöl, (-)-Od-Bisabolol,
Chamazulen und andere Kamilleninhaltsstoffe erhalten werden.
Alkoholische Auszüge der Droge enthalten beispielsweise
3542758
mindestens 1,5 mg%, vorzugsweise 5,0 mg% Chamazulen und mindestens 5,0 mg%, vorzugsweise mindestens
10 mg% (-)-CL-Bisabolol im alkoholischen Drogenauszug
und weniger als 8 mg% an übrigen Bisaboloiden.
Die Herstellung solcher Auszüge erfolgt in der hierfür üblichen Weise.
Für die Extraktion können beispielsweise Mischeinrichungen, zum Beispiel sogenannte Muldenmischmaschinen,
Perkolatoren und andere geeignete Extraktionsapparaturen
verwendet werden. Die Temperatur während der Extraktion beträgt beispielsweise 10 bis 50° C. Eine Kühlung ist
nicht erforderlich.
Als Lösungsmittel kommen insbesondere gerade oder verzweigte aliphatische, ein- oder mehrwertige Alkohole
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie zum Beispiel Methanol, Ethanol, Propanol-(2), Butanol, Glycerin,
Isopropyliden-glycerol und ähnliche in Frage, sowie Gemische dieser Lösungsmittel mit Wasser.
Es können auch Gemische dieser Lösungsmittel verwendet werden. Die Mindestmenge an Lösungsmitteln beträgt
2 Teile Lösungsmittel auf 1 Teil des getrockneten Materials. Im allgemeinen verwendet man 2 bis 20 Teile
Lösungsmittel auf 1 Teil des getrockneten Materials, insbesondere 3 bis 10 Teile Lösungsmittel auf 1 Teil
des getrockneten Materials.
Für die Herstellung von Extrakten, insbesondere alkoholischen Extrakten, können auch frische Kamillenbluten
beziehungsweise eingefrorene Kamillenblüten (falls frische Bluten eingefroren wurden) verwendet
werden.
Ein aus der Droge erhaltenes ätherisches öl enthält mindestens 3,5 % Chamazulen, vorzugsweise mindestens
3542758
5 % Chamazulen und mindestens 10 % (-)- cL-Bisabolol,
vorzugsweise mindestens 15 % (-) -oL-Bisabolol und weniger
als 10 % an übrigen Bisaboloiden.
Die Herstellung eines solchen ätherischen Öls erfolgt im allgemeinen dadurch, daß man die Droge mit Wasser,
beispielsweise in Gegenwart von Ascorbinsäure (zum Beispiel als Salz, insbesondere als Natriumsalz)
bei einem pH-Wert zwischen 4 und 6, vorzugsweise 5 bis 5,5 zum Sieden erhitzt. Der pH-Wert wird beispielsweise
mittels einer Säure, wie Salzsäure, eingestellt. Auf 1 Gewichtsteil des getrockneten Materials werden
beispielsweise 10 bis 50 Gewichtsteile Wasser und gegebenenfalls 0,1 bis 1 Gewichtsteil Ascorbinsäure verwendet.
Es wird im allgemeinen 2 bis 8 Stunden erhitzt.
Das erhaltene wässrige Destillat wird mehrmals mit einem niederen aliphatischen, flüssigen Kohlenwasserstoff
(zum Beispiel Petrolether (zum Beispiel Kp 35 - 60° C), Pentan, Xylol, Decalin) mehrmals ausgeschüttelt, die
organische Phase getrocknet (zum Beispiel mittels Natriumsulfat) und das organische Lösungsmittel in
schonender Weise entfernt (beispielsweise durch Abdestillieren im Rotationsverdampfer oder durch
Destillation bei 40 - 70° C, vorzugsweise bei 50 - 60° C). Bei höhersiedenden Lösungsmitteln wird dieses Abdestillieren
unter Vakuum durchgeführt.
Die Bestimmung der Inhaltsstoffe erfolgt wie bereits
angegeben.
Werden die Blüten der erfindungsgemäßen Kamille in einem Vegetationsstadxum geerntet, wo 30 - 100 % der
Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur bis zu 70° C
-37- 3542758
getrocknet, so enthält eine so erhaltene Droge beispielsweise mindestens 30 mg% Chamazulen, mindestens
100 mg% (-)- CC-Bisabolol und weniger als 50 mg% an
übrigen Bisaboloiden und ein aus dieser Droge durch Destillation in Gegenwart von Wasser hergestelltes
ätherisches öl mindestens 3,5 % Chamazulen, mindestens
10 % (-)-0C-Bisabolol und weniger als 10 mg% an übrigen
Bisaboloiden, und ein durch Extraktion mit niederen Alkoholen hergestellter alkoholischer Kamillenauszug
mindestens 1,5 mg% Chamazulen, mindestens 5,0 mg% (~)-0t -Bisabolol und weniger als 10 mg% an übrigen
Bisaboloiden.
Werden die Blüten der erfindungsgemäßen Kamille in dem
Vegetationsstadium geerntet, wo 30 - 70 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind und die
Blüten bei einer Lufttemperatur von nicht höher als 50° C getrocknet, so enthält eine solche Droge beispielsweise
mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% ■(-) -OC-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen
Bisaboloiden, ein gegebenenfalls hieraus hergestelltes ätherisches öl mindestens 3,5 % Chamazulen, mindestens
10 % (-) -(X, -Bisabolol und weniger als 10 % an übrigen
Bisaboloiden, und ein aus dieser Droge hergestellter alkoholischer Auszug mindestens 5,0 mg% Chamazulen,
mindestens 10,0 mg% (-)-oi. -Bisabolol und weniger als
10,0 mg% an übrigen Bisaboloiden.
Werden die Blüten der erfindungsgemäßen Kamille in dem
Vegetationsstadium geerntet, wo 30 - 70 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind und die
Blüten bei einer Lufttemperatur zwischen 50 - 70° C getrocknet, so enthält die so erhaltene Droge zum
Beispiel mindestens 50 mg% Chamazulen, mindestens 150 mg% (-)- Οι -Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen
Bisaboloiden, ein gegebenenfalls hieraus hergestelltes ätherisches öl mindestens 3,5 % Chamazulen,
mindestens 10 % (-)-iX-Bisabolol und weniger als
1O % an übrigen Bisaboloiden und ein aus einer solchen
Droge hergestellter alkoholischer Auszug mindestens 2,5 mg% Chamazulen, mindestens 7,5 mg% (-)-c(-Bisabolol
und weniger als 10,0 mg% an übrigen Bisaboloiden.
Werden die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet, wo 70 - 100 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens
geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur von nicht höher als 50° C getrocknet, so enthält die
so erhaltene Droge beispielsweise mindestens 40 mg% Chamazulen, mindestens 120 mg% (-)- oi.-Bisabolol und
weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden, ein gegebenenfalls hieraus hergestelltes ätherisches öl
mindestens 3,5 % Chamazulen, mindestens 10 % (-)-<?(-Bisabolol
und weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden und ein aus dieser Droge hergestellter alkoholischer
Auszug mindestens 2,0 mg% Chamazulen, mindestens 6,0 mg% (-)-(Λ-Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an übrigen
Bisaboloiden.
Werden die Blüten der erfindungsgemäßen Kamille in dem Vegetationsstadium geerntet, wo 70 - 100 % der
Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur zwischen
50 - 70° C getrocknet, so enthält die so erhaltene Droge beispielsweise mindestens 30 mg% Chamazulen,
mindestens 100 mg% (-)- 0(-Bisabolol und weniger als
50 mg% an übrigen Bisaboloiden, ein gegebenenfalls hieraus hergestelltes ätherisches öl mindestens 3,5 %
Chamazulen, mindestens 10 % {-)-&-Bisabolol und
weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden und ein aus dieser Droge hergestellter alkoholischer Auszug
mindestens 1,5 mg% Chamazulen, mindestens 10 mg% (-)- 0(-Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an übrigen
Bisaboloiden.
_ 39 - 3542758
(Ausgangskamille ist tetraploid)
Durch Einzelpflanzenvariabilitätstests von 10 000 Pflanzen der tetraploiden Kamillensorte, die von
I. Särkäny (Herba Hungar. _4(1), 125 - 169 (1965) beschrieben
wurde, wurde gefunden, daß auf etwa 1000 Individuen eine Pflanze kommt, die im ätherischen öl
einen hohen Chamazulengehalt von 20 Gewichtsprozent sowie einen hohen (-)-<#-Bisahololgehalt von 50 Gewichtsprozent
aufweist, wobei gleichzeitig der Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere (-)-<£ -Bisabolonoxid)
sehr gering (weniger als 5 Gewichtsprozent) ist.
Diese Individuen wurden ausselektiert und folgenden Schritten unterworfen:
Schritt 1:
Von der Nachkommenschaft der (wie oben beschriebenen) ausselektierten tetraploiden Kamillenpflanzen wurden
diejenigen Individuen ausgelesen, die
A) etwa gleichzeitig blühen,
B) eine gleichmäßige, grundständige Verzweigung und eine schmale Blühzone von ca. 10 cm, vorzugsweise
5 cm, aufweisen,
C) große Blütenköpfchen mit einem Außendurchmesser
von ca. 30 mm, vorzugsweise 25 - 35 mm aufweisen,
D) einen Mindestgehalt für Chamazulen von 150 mg% und Bisabolol von 300 mg% erreichen oder überschreiten
und deren Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere Bisabololoxide) deutlich unter
50 mg% liegt. (Sämtliche Werte beziehen sich auf Blütenköpfchen, die bei 40° C getrocknet wurden und
deren Ernte in dem Stadium erfolgte, wo 30 - 70 % aller Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind.
Diese Pflanzen wurden verklönt. Hierzu wurden die Pflanzen
(Klonmutterpflanzen) zunächst auf circa 15 cm Sproßlänge zurückgeschnitten, unter 8 bis 10 Stunden Tageslänge
und 12 bis 14° C zum Neuaustrieb (kurze Seitentriebe)
gebracht. Die Kurztriebe wurden geschnitten und in ein Torf-Sand-Gemisch gesteckt. Bei circa 100 % relativer
Luftfeuchte, 15° C Lufttemperatur und einer Tageslänge von 14 Stunden dauerte die Bewurzelung der Stecklinge
7 bis 14 Tage.
Anstelle der angegebenen konventionellen Verklonung (Stecklingsvermehrung) kann auch die in-vitro-Vermehrung
teilungsfähiger Gewebspartien der Pflanze eingesetzt werden (sogenannte Meristem-Vermehrung). Zur Etablierung
einer Kamillen-Kultur eignen sich verschiedene Teile der Pflanze, vorzugsweise die Sproßspitzen oder die
Achselknospen.
Nach Abspülen der Pflanzen mit H3O2 werden unter aseptischen
Bedingungen im "Laminar Flow" (Hochleistungs-Schwebstoff-Filter mit turbulenzarmer Verdrängungsströmung) Sproßspitzen der Blattachselknospen entnommen und in Reagenzgläser
übertragen, die mit einem Nährmedium, beispielsweise nach Murashige und Skoog (Physiol.Plant. Xb_, 473-497,
1962) gefüllt sind. Die Reagenzgläser werden in einen Klimaraum mit 12-18, vorzugsweise 16 Stunden Tageslänge
(erreicht durch Fluoreszenz-Leuchtstoffröhren), einer Lichtintensität von 500 - 10.000 lux, vorzugsweise 1.000 3.000
lux und einer Temperatur von 15 - 30° C, vorzugsweise 22 - 27° C gestellt.
Sobald die Explantate ein gutes Wachstum zeigen, werden
sie auf ein obengenanntes Nährmedium, jedoch mit einer höheren Cytokininkonzentration* (zum Beispiel 30 mg/1
6-Isopentenyladenin) und wenig oder gar keinem Auxin
(0 - 0,3 mg/1 Indolessigsäure) überführt. In der Folge strecken sich die Achsen und es werden Adventivorgane
sowie vermehrt Achselknospen gebildet. Diese können nach der vorerwähnten Weise entnommen und angezogen werden.
Die für die Pflanzenvermehrung in größerer Zahl bestimmten
Explantate (der 3. Passage = 3. Vermehrungsgeneration) werden nach Anwachsen und Ausbildung der
Blätter auf dem erstgenannten Nährmedium auf einen Nährboden übertragen, welcher 10 mg/1 Indolessigsäure oder
3-Indolbuttersäure oder 0,1 - 0,3 mg/1 Ct-Naphthylessigsäure
enthält. Dabei bewurzeln sich die Pflänzchen und können nach etwa 4 Wochen in mit sterilisierter Gartenerde
(12 Stunden bei 120° C gedämpft) gefüllte Töpfe gepflanzt und im Gewächshaus (unter Bedingungen wie für
die konventionelle Stecklingsvermehrung üblich) weiterkultiviert werden.
Nährmedium | nach Murashige & | Skoog: | mg/1 |
mg/1 | 2,0 | ||
NH4NO3 | 400 | Indolessigsäure | 0,1 |
Ca(NO3) 2.4ί | I2O 144 | Furfuryladenin | 0,1 |
KNO3 | 80 | Thiamin | 0,5 |
KH2PO4 | 12,5 | Nicotinsäure | 0,5 |
MgSO4.7H2O | 72 | Pyridoxin | 2,0 |
KCl | 65 | Glycin | 100 |
NaFe-EDTA | 25 | myo-Inosit | 1000 |
H3BO3 | 1,6 | Casein-Hydrolys. | 2 % |
MnSO4.4H2O | 6,5 | Saccarose | |
ZnSO4.7H2O | 2,7 | gereinigtes | 1 % |
KJ | 0,75 | Agar-Pulver | |
* Cytokinine sind Phytohormone, welche die Zellteilung fördern.
Schritt 2:
Die nach Schritt 1 erhaltenen Pflanzen blühten unter
isolierten Bedingungen im Gewächshaus gemeinsam ab. Die Pflanzen standen hierbei in 11-cm-Töpfen, gefüllt
mit Gartenerde, bei 18 bis 24° C Tag- und 12 bis 14° C Nacht-Temperatur. Die Tageslänge betrug mindestens
14 Stunden und wurde im Winterhalbjahr durch Zusatzbelichtung (200 Watt/m2) erreicht. Die Wasserversorgung erfolgte
nach Bedarf.
Von der Gesamtheit der selektierten Individuen wurden über einen Zeitraum von 4 Wochen laufend diejenigen
Köpfchen zur Saatgutgewinnung geerntet, die verblüht und kurz vor dem Zerfallen waren. Trocknung erfolgte
in einer gut durchlüfteten Halle bei einer Lufttemperatur 15
zwischen 20 - 30° C; anschließend wurde das Saatgut mittels eines Schlitzsiebes (5 χ 0,4 mm) abgesiebt und durch einen
Steigsichter nachgereinigt.
Schritt 3:
^ Aus dem nach Schritt 2 erhaltenen Saatgut wurde eine
Stichprobe entnommen und hieraus circa 2000 Nachkommen gezogen (ökologische Bedingungen wie bei Schritt 2)
und nach den gleichen Kriterien A) bis D) von Schritt selektiert. Mit den so selektierten Individuen wurde
dann gemäß Schritt 2 verfahren.
Schritt 4:
Von dem Saatgut gemäß Schritt 3 wurde ein Teil an zwei verschiedenen Standorten im Herbst ausgesät.
Standort I)
450 m NN, 48,5° N / 11,5° O,
750 mm Jahresniederschlagssumme, feucht-gemäßigtes Klima,
Januar -10 bis 0° C,
Juli +10 bis +20° C,
Juli +10 bis +20° C,
NN = nördlich Normalnull = Seehöhe 0N = nördliche Breite (ngrad)
0O = östliche Länge (ngrad)
0O = östliche Länge (ngrad)
Standort II)
200 m NN, 42° N / 1° 0,
400 mm Jahresniederschlagssumme,
mediterranes Klima,
Januar 0 bis +10° C,
Juli +20 bis +30° C.
Die Aussaat erfolgte an beiden Standorten Ende September/ Anfang Oktober.
Die so erhaltenen Feldversuchsbestände wurden hinsichtlich homogenem Wuchs, Blütengröße und Erntetermin
überprüft und beurteilt (bonitiert), außerdem wurden Stichproben der Blüten auf die Wirkstoffgehalte untersucht.
Aus dem Feldbestand wurden erneut diejenigen Individuen selektiert, die den bei Schritt 1 genannten Parametern
entsprechen. Von diesen wird Saatgut entsprechend Schritt 2, letzter Satz, gewonnen.
Schritt 5:
Mit dem Saatgut gemäß Schritt 4 wurden die Schritte 3 und 4 in der angegebenen Reihenfolge und Weise wiederholt.
Schritt 6:
Aus dem nach Schritt 5 gewonnenen Saatgut wurden circa 1500 Individuen gezogen (ökologische Bedingungen wie
bei Schritt 2) und nach dem gleichen Prinzip, wie bei Schritt 1 angegeben ist, selektiert. Von den so ausselektierten
Pflanzen wurden 34 Individuen ausgewählt und gemäß Schritt 1 verklont. Je 10 Pflanzen jedes
Klons wurden in zufälliger Verteilung im Abstand 40 χ 30 cm im Freiland (Standort I, siehe Schritt 4)
an isolierter Stelle aufgepflanzt. Der Boden war Lößlehm, pH 7,0; die Pflanzung erfolgte Anfang Juni, die
erste Ernte der Samen Mitte Juli, danach wurden die
Pflanzen zurückgeschnitten, blühten nochmals und lieferten Mitte bis Ende August eine zweite Saatguternte
.
Die Saatgutgewinnung dieses Materials erfolgte gemäß Schritt 2.
Das nach Schritt 6 erhaltene Saatgut ist das Vermehrungsgut der verfahrensgemäßen Kamille.
Blüten von Pflanzen aus diesem Vermehrungsgut (Aussaat September/Oktober, Ernte Anfang Juni des darauffolgenden
Jahres), die zu dem Zeitpunkt gepflückt werden, wenn 30 - 70 % der Röhrenblüten geöffnet sind, und die
sofort anschließend im Trockenschrank bei 40° 72 Stunden getrocknet wurden, enthalten, bezogen auf
das Gewicht der getrockneten Blüten (Trockensubstanz), beispielsweise mindestens: 150 mg% Chamazulen, 300 mg%
(-) -Ck -Bisabolol und höchstens 50 mg% übrige Bisaboloide.
Weitere beispielshafte Angaben zu den gemäß dem Beispiel erhaltenen Pflanzen der verfahrensgemäßen Kamille:
1. Wuchs
30
30
Stengel: aufrecht, wenig verzweigt;
2* Belaubung Blatt: fiederteilig, 2- bis 3fach;
Stärke: mittel;
Fiederblatt, Farbe mittelgrün;
Fiederblatt (Stengelmitte); Fiederung: mittel
bis stark gefiedert;
3. Blutenstand Blütenkörbchen (Blütenköpfchen):
circa 30 mm äußerer Durchmesser, circa 15 mm innerer Durchmesser;
Einzelkörbchengewicht (trocken): circa 45 mg;
Blütensproß, Länge (mm): circa 700, jedoch abhängig von Anbauort (Klima), Aussaattermin, Boden,
Düngung, Pflanzenbehandlung, Witterung;
Beginn der Blüte (Tag ab 1. Januar):
circa 160. Tag (Aussaat September, Standort Freising
Bundesrepublik Deutschland, ansonsten abhängig __ von den oben genannten Faktoren).
Blüte: Mitte Juni (siehe oben);
Blütenstände ohne Stiel, Gehalt an ätherischem Öl
(% der Trockensubstanz): circa 1,0 %; Gehalt an 30
Azulen im ätherischen öl: mindestens 15 %;
Zerfall der getrockneten Blütenstände, Blütendroge: gering, wenn vor öffnen der letzten Röhrenblüten
geerntet; ob
Pollendurchmesser: circa 30 μΐη;
Samenlänge: circa 1,25 mm;
Chromosomenzahl der somatischen Zellen: 4 η =36;
4. Frucht
Tausendkornmasse (TKM) der Samen: 0,06 bis 0,13 g;
5" Keimfähigkeit (KF)
ca. 75 %;
ca. 75 %;
6. Reinheit
ic 94 - 95 ϊ
7. Weitere Merkmale
Eintrocknungsverhältnis frisch : trocken (Blüte) = on 5,5 bis 6:1, charakteristisch aromatischer
Geruch der Droge, fein aromatischer, typischer
Geschmack des Teeaufgusses.
Geschmack des Teeaufgusses.
Darüberhinaus können folgende Eigenschaften vorliegen: nc Einheitliche Wuchshöhe (Ausgeglichenheit) mit schmaler
Blühzone, daher besonders geeignet für die mechanische Ernte, große Blütenköpfchen, mittelhoher Ertrag;
grundständig verzweigte (3 bis 5fach) Form.
grundständig verzweigte (3 bis 5fach) Form.
on Gewinnung der Droge:
Die gemäß diesem Beispiel erhaltene Kamille wird in
üblicher Weise feldmäßig ausgesät. Sobald die Pflanzen sich entwickelt haben und die Blütenköpfchen in dem
Vegetationsstadium sind, wo etwa 50 % der Röhrenblüten geöffnet sind, werden diese Blütenköpfchen mit einer
üblicher Weise feldmäßig ausgesät. Sobald die Pflanzen sich entwickelt haben und die Blütenköpfchen in dem
Vegetationsstadium sind, wo etwa 50 % der Röhrenblüten geöffnet sind, werden diese Blütenköpfchen mit einer
Kamillenpflückmaschine geerntet, wobei die Kammabstände
der Pflückmaschine so eingestellt sind, daß nur die Blütenköpfchen, deren Röhrenblüten zu 50 % offen sind,
abgestreift werden. Das Erntegut wird möglichst rasch an einen schattigen Ort transportiert und dort bis zur
Weiterverarbeitung in dünner Lage ausgebreitet. Anschließend werden die Blütenköpfchen in einer Siebanlage
von den Stengeln befreit und bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust beträgt etwa
,Q 80 %. Die Trocknung erfolgt im Schatten an einer gut
belüfteten Stelle auf Horden in einer Schichtdicke von etwa 10 cm.
Nach etwa 2-3 Tagen ist die Trocknung beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird die
Kamillendroge gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Analyse
Ätherisches Öl: 960 mg%
Chamazulen: 162 mg%
(-)- it-Bisabolol: 330 mg%.
(-)- it-Bisabolol: 330 mg%.
Erfolgt die Trocknung beispielsweise in einer stationären
Bandtrockenanlage mittels künstlich erwärmter Luft bei einer Temperatur zwischen 50 und 70° C, so ist die
Trocknung nach etwa 4-5 Stunden beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird die Droge
gesiebt und anschließend in Ballen gepresst. 30
Die Analysenwerte einer solchen Droge sind zum Beispiel: Ätherisches öl: 870 mg%
Chamazulen: 94 mg%
Chamazulen: 94 mg%
(-)- «!-Bisabolol: 197 mg%.
(Ausgangskamille ist tetraploid)
Durch Einzelpflanzenvariabilitätstests von 10 000 Pflanzen der tetraploiden Kamillensorte, die von
I. Särkäny (Herba Hungar. j4(1), 125 - 169 (1965) beschrieben
wurde, wurde gefunden, daß auf etwa 1000 Individuen eine Pflanze kommt, die im ätherischen Öl
einen hohen Chamazulengehalt von 20 Gewichtsprozent sowie einen hohen (-)- Oi-Bisabololgehalt von 50 Gewichtsprozent
aufweist, wobei gleichzeitig der Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere (-J-Oi'-Bisabolonoxid sehr gering
(weniger als 5 Gewichtsprozent) aufweist.
Diese Individuen wurden ausselektiert und folgenden Schritten unterworfen:
Schritt 1:
Von der Nachkommenschaft der wie oben beschriebenen ausselektierten
tetraploiden Kamillenpflanzen wurden diejenigen Individuen ausgelesen, die einen Mindestgehalt
für Chamazulen von 100 mg% und für (-)-θί-Bisabolol von
200 mg% erreichen oder überschreiten und deren Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere Bisabololoxiden) unter
50 mg% liegt. Sämtliche Werte beziehen sich auf Blütenköpfchen, die bei ca. 4 0° C getrocknet wurden und deren
Ernte in dem Stadium erfolgte, wenn ca. 30 - 70 % aller Röhrenblüten eines Köpfchens geöffnet sind.
Schritt 2:
Von den nach Schritt 1 erhaltenen Pflanzen wurden alle aufgeblühten Blütenkörbchen entfernt, anschließend kamen
die Pflanzen in ein Gewächshaus und blühten unter isolierten Bedingungen gemeinsam ab. Die Pflanzen standen
hierbei in 11-cm-Töpfen, gefüllt mit Gartenerde, bei
18 bis 24° C Tag- und 12 bis 14° C Nacht-Temperatur. Die Tageslänge betrug mindestens 14 Stunden und wurde
im Winterhalbjahr durch Zusatzbelichtung (200 Watt/m2) erreicht. Die Wasserversorgung erfolgte nach Bedarf.
Von der Gesamtheit der selektierten Individuen wurden über einen Zeitraum von 4 Wochen laufend diejenigen
Köpfchen zur Saatgutgewinnung geerntet, die verblüht und kurz vor dem Zerfallen waren. Trocknung erfolgte
in einer gut durchlüfteten Halle bei einer Lufttemperatur zwischen 20 - 30° C; anschließend wurde das Saatgut mittels
eines Schlitzsiebes (5 χ 0,4 mm) abgesiebt und durch einen Steigsichter nachgereinigt.
.,_ Das nach Schritt 2 erhaltene Saatgut ist das Vermehrungs-Ib
saatgut der verfahrensgemäßen Kamille.
Blüten von Pflanzen aus diesem Vermehrungsgut (Aussaat September/Oktober, Ernte Anfang Juni des darauffolgenden
Jahres), die zu dem Zeitpunkt gepflückt werden, wenn _ 30 - 70 % der Röhrenblüten geöffnet sind, und die
sofort anschließend im Trockenschrank bei 40° C 72 Stunden getrocknet wurden, enthalten, bezogen auf
das Gewicht der getrockneten Blüten, mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-) -QC -Bisabolol und
höchstens 50 mg% übrige Bisaboloide. 25
Gewinnung der Droge:
Die gemäß diesem Beispiel erhaltene Kamille wird in
üblicher Weise feldmäßig ausgesät. Sobald die Pflanzen 30
sich entwickelt haben und die Blütenköpfchen in dem VegetationsStadium sind, wo etwa 50 % der Röhrenblüten
geöffnet sind, werden diese Blütenköpfchen mit einer Kamillenpflückmaschine geerntet, wobei die Kammabstände
O[r der Pflückmaschine so eingestellt sind, daß nur die
Blütenköpfchen, deren Röhrenblüten zu 50 % offen sind,
abgestreift werden. Das Erntegut wird möglichst rasch an einen schattigen Ort transportiert und dort bis
zur Weiterverarbeitung in dünner Lage ausgebreitet. Anschließend werden die Blütenköpfchen in einer Siebanlage
von den Stengeln befreit und bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust beträgt etwa
80 %. Die Trocknung erfolgt im Schatten an einer gut belüfteten Stelle auf Horden in einer Schichtdicke
von etwa 10 cm.
Nach etwa 2-3 Tagen ist die Trocknung beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird die
Kamillendroge gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Analyse
Ätherisches Öl: 940 mg%
Chamazulen: 132 mg%
(-)-it-Bisabolol: 243 mg%.
Erfolgt die Trocknung beispielsweise in einer stationären
Bandtrockenanlage mittels künstlich erwärmter Luft bei einer Temperatur zwischen 50 und 70° C, so ist die
Trocknung nach etwa 4-5 Stunden beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird die
Droge gesiebt und anschließend in Ballen gepresst. Die Analysenwerte einer solchen Droge sind zum Beispiel:
Ätherisches öl: 775 mg%
Chamazulen: 65 mg%
(-)- ά-Bisabolol: 163 mg%.
(Ausgangskamille ist diploid)
Durch Einzelpflanzenvaribilitätstests der diploiden, nur wenig Bisabolol enthaltenden, aber nicht bisabololfreien
Kamillen, die in Franz, Ch., J. Hölzl und
A. Vömel: Acta Horticulturae 12_, 109 - 114 (1978)
beschrieben werden, wurde gefunden, daß maximal bis zu 20 % aller Individuen im ätherischen öl einen
Chamazulengehalt von etwa 20 Gewichts-% und/oder einen hohen (-) - o(.-Bisabololgehalt von 50 Gewichts-% aufweisen,
wobei gleichzeitig der Gehalt an den übrigen Bisaboloiden (insbesondere (-)-OC-Bisabolonoxid) sehr gering ist.
Diese Individuen wurden ausselektiert und wie folgt tetraploidisiert:
Samen der so ausselektierten Kamillenpflanzen wurden auf ein mit 0,05 %iger wässriger Colchicinlösung getränktes
Filterpapier aufgebracht und bei Raumtemperatur (20° C) 6 Stunden quellen lassen. Daraufhin wurden sie vom
Filterpapier entfernt, mit Wasser mehrmals gespült und in Saatkisten (Gewächshaus) ausgesät: Erde: Torf-Sand-Gemisch
1:1, Temperatur: 18 bis 20° C, relative Luftfeuchtigkeit: circa 60 %, Tageslänge bei künstlicher Belichtung: 14 Stunden.
Die keimenden Pflanzen wurden bis zur Blüte beobachtet, der Polyploidisierungserfolg wurde durch Vergleichsmessung
der Pollen- und Samengröße sowie durch Chromosomenzählung der Pflanzen (F--Nachkommenschaft = erste, aus
Samen gezogene Nachkommenschaft der als tetraploid bestätigten
colchicinierten Pflanzen) festgestellt.
Die Tetraploidisierung kann auch auf folgende Weise erfolgen:
Auf wassergetränktem Filterpapier ausgekeimte, 5 bis 7 Tage alte, gut entwickelte Kamillenkeimlinge wurden
bei Raumtemperatur (20° C) für 4 bis 6 Stunden mit den Keimblättern nach unten in eine 0,05 %ige Colchicinlösung
gestellt. Die empfindlichen Keimwurzeln wurden dabei geschont; um Trockenschäden an ihnen zu vermeiden, muß die
umgebende Atmosphäre nahezu 100 % relative Luftfeuchte
aufweisen. Nach der Behandlung wurden die Keimlinge mit Wasser mehrmals gespült und in Pflanzkistchen pikiert.
Die weitere Behandlung erfolgte wie bei den Samen.
Die Pollengrößenmessungen werden mit einem Leitz-Binokular-Forschungsmikroskop
mit Mikrometer-Meßokular und Mikrometer-Objektträger durchgeführt.
Die Chromosomenzählung findet an Wurzelspitzen statt:
Von den im Gewächshaus gezogenen Jungpflanzen oder Stecklingspflanzen werden 1 bis 2 cm lange frische
Wurzelenden gesammelt, 5 Stunden in 0,002 molare Hydroxychinolin-Lösung und anschließend 15 Minuten in
1N HCl eingelegt. Zur Untersuchung werden circa 1 mm der Wurzelspitzen mit 2 %iger Orcein-Essigsäure angefärbt
und in ölimmersion mikroskopisch untersucht. Bei den in Mitose befindlichen Zellen kann so der
4-fache Chromosomensatz der somatischen Zellen bestimmt werden (4n = 36).
Diejenigen Pflanzen, bei welchen der Pollendurchmesser um circa 50 % größer als derjenige des diploiden Ausgangsmaterials
(circa 30 statt pirca 20 μΐη) und bei denen der
Chromosomensatz der somatischen Zellen auf 36 verdoppelt war (bei dem diploiden Ausgangsmaterial ist die entsprechende
Zahl 18) sind tetraploid. Diese wurden ausselektiert. Ungefähr 0,1 bis 0,5 % der Samen beziehungsweise
der Keimlinge wurden bei der oben angegebenen Methode tetraploidisiert und entwickelten blühfähige,
intakte Pflanzen. Es schließen sich nun beispielsweise die Schritte 1 und 2 entsprechend Beispiel 2 an.
Die Blüten der so erhaltenen Kamille enthalten beispielsweise mindestens 100 mg% Chamazulen, 200 mg%
(-)-0(-Bisabolol und höchstens 50 mg% an übrigen
Bisaboloiden (Ernte zu dem Zeitpunkt, wo 30 - 70 % der Röhrenblüten geöffnet sind und 72stündiges Trocknen
im Trockenschrank bei 40° C).
Gewinnung der Droge:
Die gemäß diesem Beispiel erhaltene Kamille wird in üblicher Weise feldmäßig ausgesät. Sobald die Pflanzen
sich entwickelt haben und die Blütenköpfchen in dem Vegetationsstadium sind, wo etwa 50 % der Röhrenblüten
geöffnet sind, werden diese Blütenköpfchen mit einer Kamillenpflückmaschine geerntet, wobei die Kammabstände
der Pflückmaschine so eingestellt sind, daß nur die Blütenköpfchen, deren Röhrenblüten zu 50 % offen sind,
abgestreift werden. Das Erntegut wird möglichst rasch an einen schattigen Ort transportiert und dort bis zur
Weiterverarbeitung in dünner Lage ausgebreitet. Anschließend werden die Blütenköpfchen in einer Siebanlage
von den Stengeln befreit und bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust beträgt etwa
80 %. Die Trocknung erfolgt im Schatten an einer gut
belüfteten Stelle auf Horden in einer Schichtdicke von
etwa 10 cm.
Nach etwa 2-3 Tagen ist die Trocknung beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird die
Kamillendroge gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Analyse
Ätherisches öl: 910 mg%
Chamazulen: 117 mg%
(-)- ftf-Bisabolol: 252 mg%
-55- 3542758
{Ausgangskamille ist diploid)
Durch Einzelpflanzenvaribilitätstests der diploiden, nur wenig Bisabolol enthaltenden, aber nicht bisabololfreien
Kamillen, die in Franz, Ch., J. Hölzl und
A. Vömel: Acta Horticulturae 73, 109 - 114 (1978)
beschrieben werden, wurde gefunden, daß maximal bis zu 20 % aller Individuen im ätherischen öl einen
Chamazulengehalt von etwa 20 Gewichts-% und/oder einen
hohen (-)- (^-Bisabololgehalt von 50 Gewichts-% aufweisen,
wobei gleichzeitig der Gehalt an den übrigen Bisaboloiden (insbesondere (-)-C^-Bisabolonoxid) sehr gering ist.
Diese Individuen wurden ausselektiert und genau wie in Beispiel 3 angegeben ist tetraploidisiert und die
tetraploiden Individuen ausselektiert.
Ungefähr 0,1 bis 0,5 % der Samen beziehungsweise der Keimlinge wurden tetraploidisiert und entwickelten
blühfähige, intakte Pflanzen.
Es schließen sich nun beispielsweise die Schritte 1 bis 6 entsprechend Beispiel 1 an.
Die Blüten der so erhaltenen Kamille enthalten beispielsweise mindestens 150 mg% Chamazulen, 300 mg%
(-)-Qi-Bisabolol und höchstens 50 mg% an übrigen
Bisaboloiden (Ernte zu dem Zeitpunkt, wo 30 - 70 % der Röhrenblüten geöffnet sind und 72stündiges Trocknen
im Trockenschrank bei 40° C).
Die übrigen Eigenschaften entsprechen denen der nach
Beispiel 1 erhaltenen Kamille.
Gewinnung der Droge:
Die gemäß diesem Beispiel erhaltene Kamille wird in üblicher Weise feldmäßig ausgesät. Sobald die Pflanzen
sich entwickelt haben und die Blütenköpfchen in dem Vegetationsstadium sind, wo etwa 50 % der Röhrenblüten
geöffnet sind, werden diese Blütenköpfchen mit einer Kamillenpflückmaschine geerntet, wobei die Kammabstände
der Pflückmaschine so eingestellt sind, daß nur die Blütenköpfchen, deren Röhrenblüten zu 50 % offen sind,
abgestreift werden. Das Erntegut wird möglichst rasch an einen schattigen Ort transportiert und dort bis zur
Weiterverarbeitung in dünner Lage ausgebreitet. Anschließend werden die Blütenköpfchen in einer Siebanlage
von den Stengeln befreit und bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust beträgt etwa
80 %. Die Trocknung erfolgt im Schatten an einer gut belüfteten Stelle auf Horden in einer Schichtdicke von
etwa 10 cm.
Nach etwa 2-3 Tagen ist die Trocknung beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird die
Kamillendroge gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Analyse
Ätherisches öl: 1020 mg%
Chamazulen: 173 mg%
(-)-(X-Bisabolol: 418 mg%.
Herstellung eines Extraktes aus Kamillendroge:
Die Kamillenblüten für die eingesetzte Droge werden ° gemäß Beispiel 1 zu einem Zeitpunkt geerntet, wo
30 - 70 % der Röhrenblüten geöffnet sind und bei einer Lufttemperatur von nicht höher als 50° C getrocknet.
400 g der so erhaltenen Kamillendroge mit einem Gehalt von 105 mg% Chamazulen und 212 mg% (-)-£(-Bisabolol werden
mit 2100 g wässrigem Ethanol (40 Gewichtsprozent Ethanol) in einem Muldenmischer bei einer Drehzahl des
Mischwerks von 30 Umdrehungen pro Minute 3 Stunden lang extrahiert. Das Drogengut wird anschließend abgepreßt
1^ und der Extrakt filtriert.
Im Extrakt wird der Wirkstoffgehalt in bekannter Weise
ermittelt:
Chamazulen: 3,7 mg%
(-) _o( -Bisabolol: 1 0 , 2 mg%
(-) _o( -Bisabolol: 1 0 , 2 mg%
Herstellung eines Extraktes aus Frischkamille:
758 g frische Kamillenblüten einer Kamille, die gemäß Beispiel 1 zu einem Zeitpunkt geerntet werden, wo
30 - 70 % der Röhrenblüten geöffent sind (Wassergehalt: 74 %) werden mit 510 g Ethanol (84 Gewichtsprozent) in
einem Muldenmischer bei einer Drehzahl des Mischwerks von 65 Umdrehungen pro Minute 30 Minuten lang extrahiert.
Das Drogengut wird anschließend abgepreßt und der Extrakt filtriert.
Im Extrakt wird der Wirkstoffgehalt in bekannter Weise
ermittelt:
Chamazulen: 11,7 mg%
(-)-Oi-Bisabolol: 16,3 mg%
Beispiel 7
Herstellung eines ätherischen Kamillenöls:
Herstellung eines ätherischen Kamillenöls:
200 g gemäß Beispiel 1 erhaltene getrocknete Kamillenblüten (Trocknung erfolgte bei 50° C unter Ausschluß
von Sonnenlicht) werden in einem 5-Liter-Rundkolben
von Sonnenlicht) werden in einem 5-Liter-Rundkolben
mit 3,6 Liter Wasser und 2 g Natriumascorbat versetzt; das Gemisch wird mit 1 N HCl auf einen pH-Wert von 5,0
eingestellt. Nach Zugabe von Siedesteinen wird zum
Sieden erhitzt. Innerhalb von ca. 3 Stunden werden ca. 1,2 Liter Destillat aufgefangen.
Sieden erhitzt. Innerhalb von ca. 3 Stunden werden ca. 1,2 Liter Destillat aufgefangen.
Nach beendeter Destillation wird das Destillat dreimal mit je 100 ml Petroläther ausgeschüttelt und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Die getrocknete Lösung wird filtriert und das Lösungsmittel anschließend im
Rotationsverdampfer abdestilliert.
In dem erhaltenen ätherischen öl wird anschließend der Gehalt an Chamazulen und (-)-U-Bisabolol bestimmt.
Ausbeute: 1,44 g ätherisches Öl
Chamazulen: 3,6 % i. öl
(-)-θί-Bisabolol: 10,2 % i. öl.
(-)-θί-Bisabolol: 10,2 % i. öl.
Gewinnung_Ges_ätherischen_öls
Ausgangsmaterial ist eine Droge aus der erfindungsgemäßen
Kamille. Zur Herstellung der Droge werden nur solche Blütenköpfchen verwendet, bei denen 30 bis 70 %, insbesondere
40 bis 60 % der Röhrenblüten geöffnet sind. Die Trocknung erfolgt in einem Trockenschrank bei 40° C
während 72 Stunden.
Das ätherische öl der Kamillenblüten wird wie im folgenden beschrieben durch zweistündige Wasserdampfdestillation
der Droge gewonnen:
2,0 g unzerkleinerte Droge werden in einem Liter-Rundkolben mit 250 ml entsalztem Wasser versetzt und einer zweistündigen
Rücklaufdestillation in einer Clevenger-Apparatur (Wasserdampf-Destillations-Rücklauf-Apparatur
zur quantitativen Bestimmung kleiner Mengen ätherischer öle) unterzogen. Als Vorlage dient 1 ml Pentan pro
analysi. Die Rücklauf geschwindigkeit beträgt 40 +^
4 Tropfen/Minute. Nach Beendigung der Destillation wird das in Pentan gelöste ätherische öl möglichst wasserfrei
in Reagenzgläser abgelassen und eventuell restliches in der Apparatur anhaftendes ätherisches öl
mit Pentan nachgespült. Zur Entfernung eventueller Wasserreste wird der Lösung eine Spätelspitze getrocknetes
Na3SO4 zugesetzt und die Lösung anschließend
durch eine Glasfilternutsche der Porosität D 3 oder D 4
in Rollrandfläschchen abgenutscht. Nach Abdunsten des ® Pentans bei 40° C im Wasserbad und Nachtrocknen im
Exsikkator wird die ölmenge gravimetrisch bestimmt.
In dem so erhaltenen öl (ca. 20 mg) werden anschließend
das Chamazulen und das Bisabolol bestimmt. 35
Meßlösung: Das gesamte, aus 2 g Droge erhaltene
ätherische Öl (ca. 20 mg) (erhalten wie vorstehend beschrieben) wird
in 25 ml η-Hexan oder Cyclohexan gelöst.
Meßgerät: Filterphotometer (zum Beispiel
Eppendorf).
10
10
Wellenlänge: 578 nm
Küvette: 1 cm
Spezifische Extinktion von Chamazulen
(1 g/100 ml; 1 cm): 20,8
(1 g/100 ml; 1 cm): 20,8
Kompensations-
flüssigkeit: η-Hexan oder Cyclohexan
Gefundener Gehalt
an Chamazulen in
an Chamazulen in
mg/100 g: 120 E,7R
'
Steht zur Messung kein Filterphotometer zur Verfügung, so kann die Bestimmung auch mit einem Spektralphotometer
durchgeführt werden:
Meßgerät: Spektralphotometer (zum Beispiel
PM Q II / Oder PM Q III "ZEISS")
Wellenlänge: 605 nm
Küvette: 1 cm
Küvette: 1 cm
Spezifische Extinktion von Chamazulen
(1 g/100 ml; 1 cm): 24,5
Kompensationsflüssigkeit: η-Hexan oder Cyclohexan
Gefundener Gehalt an Chamazulen in mg/100 g:
In der Meßlösung wird anschließend das Bisabolol bestimmt. 15
Gaschromatograph: Hewlett Packard Modell 5750, Erba Fractovap 2350 oder
ähnliches Gerät
Detektor: Flammen-Ionisations-Detektor
Trägergas:
Säule:
Helium 1/8 Zoll; 200 cm; Stahl
Säulenfüllung: 3 % Nitrilsilicongummi "XE 60"
auf Kieselgur silanisiert 11 Chromosorb WAW HP"
125 bis 150 μΐη als Trägermaterial
Temperatur: Detektor: Einspritzblock: Säule: 320° C
220° C 85 - 220° C
Temperaturprogrammierung:4 °/Minute
Probenlösung: Es wird die Meßlösung für das Chamazulen verwandt
Vergleichslösung:
Einspritzmenge:
Auswertung: Circa 15 mg Standard-Bisabolol werden in Cyclohexan zu 25 ml
gelöst
Von Probenlösung und Vergleichslösung je 5 μΐ
Die Auswertung erfolgt durch Peakflächenvergleich
3542758
Gehalt an Bisabolol in mg pro 100 g Droge:
10 χ Einwaage (Vergleich) /_ mg_7 x
Fläche (Probe)
Fläche (Vergleich)
Fläche (Vergleich)
Die Bestimmung der übrigen Bisaboloide kann ebenfalls durch Gaschromatographie, beispielsweise unter folgenden
Aufnahmebedingungen erfolgen:
Geräte: Packard, Modell 7721, Serie
800 beziehungsweise Erba Fractovap Serie 2350
Säulen:
Füllung:
Trägergas: Glassäulen, 3 m/2 mm im Durchmesser; 2m/ 2 mm im Durchmesser
3 % Methylphenylsilicongummi "OV 1" auf Kieselgur silanisiert "Gaschrom Q" 125 bis 150 μΐη
als Trägermaterial
30 ml/Minute N0
Temperatur-Programm: 80 bis 180° C, 2,5 (3)° C/Minute
Injektor/Detektor-Temperatur : 200° C
Detektor: Flammen-Ionisations-Detektor
nr. Einspritzmenge:
ca. 2 μ-l des ca. 1:50 verdünnten
ätherischen Öls
Die Auswertung erfolgt teils ohne, teils mit innerem
Standard. Als innerer Standard eignen sich Laurinsäuremethylester oder Hexadecan für chamazulenarme beziehungs-
, weise chamazulenf reie Öle. Bei ölen mit einem Chamazulengehalt über 5 % ist dieser als innerer Standard vorzuziehen,
wobei die Gehaltsbestimmung photometrisch
(bei 578 nm) erfolgt.
Claims (19)
1. Bisabololreiche, tetraploide Kamille der Kulturpflanzenart echte Kamille (Chamomilla recutita (L.)
Rauschert, synonym mit Matricaria chamomilla L.,
Asteraceae), deren bei 40° C getrocknete Blüten bezogen auf die Trockensubstanz mindestens 100 mg%
Chamazulen, mindestens 200 mg% (-) -oC-Bisabolol
und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden aufweisen.
2. Vermehrungsgut einer Kamille nach Anspruch 1.
3. Verfahren zur Herstellung einer neuen bisabololreichen,
tetraploiden Kamille der Kulturpflanzenart echte Kamille (Chamomilla recutita (L.) Rauschert,
synonym mit Matricaria chamomilla L., Asteraceae), deren bei 40° C getrocknete Blüten bezogen auf die
Trockensubstanz mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-)- (^-Bisabolol und weniger als
50 mg% an übrigen Bisaboloiden aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß man
daß man
ORIGINAL INSPECTED
aus einer tetraploiden Kamille, bei
der (-)- (/(-Bisabolol die Hauptkomponente des ätherischen Öls darstellt, diejenigen Pflanzen
ausselektiert, deren bei 40° C getrocknete ■5 Blüten mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens
200 mg% (-)- OC-Bisabolol und weniger als 50 mg%
an übrigen Bisaboloiden enthalten, und gegebenenfalls solche Pflanzen weiteren Selektions- und
Vermehrungsschritten unterwirft
und gegebenenfalls aus Kamillenpflanzen der so erhaltenen Kamillensorten Vermehrungsgut und/oder
eine Kamillendroge gewinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekenn ze ichnet,
dadurch gekenn ze ichnet,
daß die tetraploide Kamille aus einer diploiden Kamille, bei der (-)- Oi -Bisabolol die Hauptkomponente
des ätherischen Öls darstellt, durch Tetraploidisierung mittels Chemikalien bei Temperaturen zwischen 0 und 35° C, mittels
Gammastrahlen, Röntgenstrahlen oder UV-Strahlen, bei Temperaturen zwischen 0 und 35° C, mittels
hoher Temperaturen von 33 bis 50° C, mittels
niedriger Temperaturen von 0 bis 5° C, mittels der Dekapitierungs-Kallus-Methode oder durch
Antherenkultur mit anschließender Tetraploidisierung
erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Selektions- und Vermehrungsschritte in folgendem bestehen:
a) Selektion von mindestens 10 Individuen der tetraploiden Pflanzen nach Wirkstoffgehalt
(mindestens TOO mg% Chamazulen, mindestens
200 mg% Bisabolol und weniger als 50 mg% übrige Bisaboloide, alles bezogen auf die
Trockensubstanz), gleichzeitigem Blühtermin, gleichmäßiger grundständiger Verzweigung sowie
einer Blütenköpfchengröße von 20 bis
40 mm, Verklonung der so herausselektierten Pflanzen und Gewinnung von Saatgut aus den
durch die Verklonung erhaltenen Pflanzen,
b) Ziehung von Nachkommen aus dem gemäß a) erhaltenen Saatgut, anschließende Selektion gemäß
a) und Gewinnung von Saatgut aus den so ausselektierten Pflanzen,
c) 3 - 5malige Wiederholung der Maßnahmen gemäß b),
d) Ziehung von Nachkommen aus dem gemäß c) erhaltenen Saatgut, Selektion dieser Nachkommen
gemäß a), Verklonung der so selektierten
Pflanzen und Gewinnung von Saatgut aus den
durch die Verklonung erhaltenen Pflanzen.
6. Kamille oder Kamillenvermehrungsgut, erhalten nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche.
7. Verwendung von Kamille nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche zur Herstellung von
Vermehrungsgut.
8. Verfahren zur Herstellung von Vermehrungsgut, dadurch gekennzeichnet,
daß aus Kamillenpflanzen nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche in an sich bekannter
Weise Samen oder Stecklinge gewonnen werden.
9. Verwendung einer Kamille nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche zur Herstellung einer
Kamillendroge.
10. Verfahren zur Herstellung einer Kamillendroge aus Blüten der Kamille nach einem oder mehreren der
vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blüten in einem Vegetationsstadium geerntet 3U
werden, wo 30 - 100 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer
Lufttemperatur bis zu 70° C getrocknet werden, wobei eine so erhaltene Droge mindestens 30 mg%
Chamazulen, mindestens 100 mg% (-)-i&-Bisabolol
und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält und gegebenenfalls aus der so erhaltenen
Droge durch Destillation in Gegenwart von Wasser ein ätherisches Öl herstellt, das mindestens 3,5 %
Chamazulen, mindestens 10 % (-).- cC-Bisabolol und
weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden enthält, oder durch Extraktion mit niederen Alkoholen einen
alkoholischen Kamillenauszug herstellt, der mindestens 1,5 mg% Chamazulen, mindestens 5,0 mg%
(-)- oC-Bisabolol und weniger als 10 mg% an übrigen
Bisaboloiden enthält.
11. Verfahren zur Herstellung einer Kamillendroge aus
Blüten der Kamille nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet werden, wo 30 - 70 % der Röhrenblüten eines
Blütenköpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur von nicht höher als 50° C
getrocknet werden und diese Droge mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-)-Oi.-Bisabolol
und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält und ein gegebenenfalls hieraus
hergestelltes ätherisches Öl mindestens 3,5 % Chamazulen, mindestens 10 % (-)-o6-Bisabolol
und weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden und
ein hieraus hergestellter alkoholischer Auszug mindestens 5,0 mg% Chamazulen, mindestens 10,0 mg%
(-)-oC-Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an
übrigen Bisaboloiden enthält.
- 6 - 314275a
12. Verfahren zur Herstellung einer Kamillendroge aus Blüten der Kamille nach einem oder mehreren
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet
werden, wo 30 - 70 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer
Lufttemperatur zwischen 50 - 70° C getrocknet werden und die so erhaltene Droge mindestens 50 mg%
Chamazulen, mindestens 150 mg% (-)-CC-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden
enthält und ein gegebenenfalls hieraus hergestelltes ätherisches öl mindestens 3,5 % Chamazulen,
mindestens 10 % (-)- οι -Bisabolol und weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden und ein hieraus
hergestellter alkoholischer Auszug mindestens 2,5 mg% Chamazulen, mindestens 7,5 mg% (-)-flC-Bisabolol
und weniger als 10,0 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält.
20
20
13. Verfahren zur Herstellung einer Kamillendroge aus Blüten der Kamille nach einem oder mehreren der
vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet werden, wo 70 - 100 % der Röhrenblüten eines
Blütenköpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur von nicht höher als 50° C
getrocknet werden und die so erhaltene Droge mindestens 40 mg% Chamazulen, mindestens 120 mg%
(-)-θί-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen
Bisaboloiden enthält und ein gegebenenfalls hieraus hergestelltes ätherisches öl mindestens 3,5 %
Chamazulen, mindestens 10 % (-)-(^-Bisabolol und
•η _
weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden und ein hieraus hergestellter alkoholischer Auszug mindestens
2,0 mg% Chamazulen, mindestens 6,0 mg% {-)-θί~
Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält.
14. Verfahren zur Herstellung einer Kamillendroge aus Blüten der Kamille nach einem oder mehreren
der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet werden, wo 70 - 100 % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens
geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur zwischen 50 - 70° C getrocknet
werden und die so erhaltene Droge mindestens 30 mg% Chamazulen, mindestens 100 mg% (-)-Ol-Bisabolol
und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält und ein gegebenenfalls hieraus hergestelltes
ätherisches öl mindestens 3,5 % Chamazulen, mindestens 10 % (-)-06~Bisabolol und
weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden und ein hieraus hergestellter alkoholischer Auszug mindestens
1,5 mg% Chamazulen, mindestens 10 mg% {-)-0C-Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an übrigen
Bisaboloiden enthält»
15. Verfahren zur Herstellung einer Kamillendroge aus Blüten der Kamille nach einem oder mehreren der
vorangegangenen Ansprüche, die mindestens 100 mg% Chamazulen und mindestens 200 mg% (-)-Oi-Bisabolol
enthält, wobei der Gehalt an übrigen Bisaboloiden unter 50 mg% liegt.
35
35
-8- 354275g
16. Kamillendroge, die mindestens 100 mg% Chamazulen,
mindestens 200 mg% (-)- Ci-Bisabolol und weniger
als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zu ihrer Herstellung Blüten der Kamille
nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche verwendet werden.
17. Ätherisches öl, das unter Verwendung von frischen,
eingefrorenen oder getrockneten Blüten der tetraploiden Kamille gemäß dem Hauptanspruch erhalten
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens 3,5 % Chamazulen und mindestens 10 % (-)- (X-Bisabolol und weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden enthält.
dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens 3,5 % Chamazulen und mindestens 10 % (-)- (X-Bisabolol und weniger als 10 % an übrigen Bisaboloiden enthält.
18. Alkoholische Kamillenauszüge, die unter Verwendung von frischen, eingefrorenen oder getrockneten Blüten
der tetraploiden Kamille gemäß dem Hauptanspruch erhalten werden, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mindestens 1,5 mg% Chamazulen und mindestens 5,0 mg% (-) -ÖL -Bisabolol und weniger
als 10 mg% an übrigen Bisaboloiden enthalten.
19. Verwendung der tetraploiden Kamille gemäß
dem Hauptanspruch bezxehungsweise von deren getrockneten Blüten zur Herstellung von alkoholischen
Kamillenauszügen oder zur Herstellung von ätherischem Kamillenöl.
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