DE3446217C2 - Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung

Info

Publication number
DE3446217C2
DE3446217C2 DE19843446217 DE3446217A DE3446217C2 DE 3446217 C2 DE3446217 C2 DE 3446217C2 DE 19843446217 DE19843446217 DE 19843446217 DE 3446217 A DE3446217 A DE 3446217A DE 3446217 C2 DE3446217 C2 DE 3446217C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bisabolol
flowers
less
bisaboloids
chamazulen
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE19843446217
Other languages
English (en)
Other versions
DE3446217A1 (de
Inventor
Chlodwig Franz
Otto Dr Isaac
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Meda Pharma GmbH and Co KG
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Priority to DE19843446217 priority Critical patent/DE3446217C2/de
Priority to BG7267585A priority patent/BG50925A3/xx
Priority to YU197085A priority patent/YU45993B/sh
Priority to DD28455085A priority patent/DD240135B5/de
Priority to CN85108903A priority patent/CN1034631C/zh
Priority to IL7737885A priority patent/IL77378A/xx
Priority to AT366585A priority patent/AT406732B/de
Priority to SU853991685A priority patent/RU1836004C/ru
Priority to PT8170185A priority patent/PT81701B/pt
Priority to FI855061A priority patent/FI81007C/fi
Publication of DE3446217A1 publication Critical patent/DE3446217A1/de
Priority to HRP-1970/85A priority patent/HRP920748A2/xx
Application granted granted Critical
Publication of DE3446217C2 publication Critical patent/DE3446217C2/de
Priority to JP10214064A priority patent/JPH1189459A/ja
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/28Asteraceae or Compositae (Aster or Sunflower family), e.g. chamomile, feverfew, yarrow or echinacea

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Alternative & Traditional Medicine (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Medical Informatics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
  • Breeding Of Plants And Reproduction By Means Of Culturing (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Mitteln mit antiphlogistischer Wirkung aus Matricaria chamomilla.
Arzneimittel und kosmetische Mittel aus Zubereitungen der Blütenköpfchen der Echten Kamille (Chamomilla recutita (L.) Rauschert, synonym mit Matricaria chamomilla L.) finden wegen ihrer antiphlogistischen und spasmolytischen Wirkung eine breite Verwendung. Besondere Bedeutung kommt dabei den Wirkstoffen (-)-α-Bisabolol und Chamazulen zu. Ein aus Kamille hergestelltes Mittel sollte deshalb einen möglichst hohen Gehalt an diesen beiden Substanzen aufweisen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit vorteilhaften Eigenschaften unter Verwendung von tetraploiden Kamillen gefunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung, welches sich insbesondere durch einen erhöhten Gehalt an (-)-α- Bisabolol und Chamazulen auszeichnet, wobei der Gehalt an Chamazulen mindestens 30 mg%, an (-)-α-Bisabolol mindestens 100 mg% und der Gehalt an übrigen Bisaboloiden weniger als 50 mg% ist, zur Verfügung zu stellen.
Die Erfindung betrifft die durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen eines Verfahrens nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels werden folgende Kamillen verwendet:
  • a) Bekannte diploide Kamillen, bei denen (-)-α-Bisabolol die Hauptkomponente des ätherischen Öls darstellt.
    Diese Kamillen werden tetraploidisiert (Genom- Mutation), die so erhaltenen tetraploiden Pflanzen ausselektiert und von diesen ausgewählten tetra­ ploiden Pflanzen wiederum die Pflanzen ausselektiert, deren bei 40°C getrocknete Blüten einen Mindestge­ halt an Chamazulen von 100 mg%; einen Mindestgehalt an (-)-α-Bisabolol von 200 mg% und einen Gehalt an übrigen Bisaboloiden von höchstens 50 mg% aufweisen (Ernte der Blüten zu dem Zeitpunkt, wo 30-70% der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens aufgeblüht sind), und gegebenenfalls hieran weitere übliche Selektions- und Vermehrungsschritte angeschlossen (Mutterstamm­ baumzüchtung für vegetativ vermehrbare Fremdbe­ fruchter).
  • b) Bekannte tetraploide Kamillen, bei denen (-)-α- Bisabolol die Hauptkomponente des ätherischen Öls darstellt.
    Von diesen Kamillen werden die Pflanzen aus­ selektiert, deren bei 40°C getrocknete Blüten einen Mindestgehalt an Chamzuien von 100 mg%, einen Mindestgehalt an (-)-α-Bisabolol von 200 mg% und einen Gehalt an übrigen Bisabololden von höchstens 50 mg% aufweisen (Ernte der Blüten zu dem Zeitpunkt, wo 30-70% der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens aufgeblüht sind), und gegebenen­ falls hieran weitere übliche Selektions- und Ver­ mehrungsschritte angeschlossen (Mutterstammbaum­ züchtung für vegetativ vermehrbare Fremdbefruchter).
Die dipioiden Ausgangskamillen werden zum Beispiel aus folgenden Kamillen erhalten: "Deutsche" Kamille (siehe L.Z. Padula, R.V.D. Rondina und J.D. Coussio, Quantitative Determination of Essential Oil, Total Azulenes and Chamazulene in German Chamomile, Matricaria chamomilla, Cultivated in Argentina; Planta med. 30, Seiten 273-280, 1976) sowie alle Kamillen, welche im ätherischen Öl deut­ lich meßbare Konzentrationen an (-)-α-Bisabolol (in der Regel über 5% des ätherischen Öls) aufweisen. Beispiels­ weise kommen solche diploiden Kamillen in Frage, die in folgenden Literaturstellen beschrieben sind: Schilcher, H. "Neuere Erkenntnisse bei der Qualitätsbeurteilung von Kamillenöl beziehungsweise Kamillenblüten", Planta med. 23, 132-144 (1973); Motl, O., M. Felklová, V. Lukes & M. Jasicová "Zur gaschromatographischen Analyse und zu chemischen Typen von Kamillenöl", Arch. Pharm. 310, 210- 215 (1977); Franz, Ch., J. Hölzl & A. Vömel "Preliminary Morphological and Chemical Characterization of some Populations and Varieties of Matricaria chamomilla L.", Acta Hort. 73, 109-114 (1978).
Weiterhin kommt als Ausgangskamille die diploide Kamillensorte DEGUMILL (Deutsches Patent 24 02 802) in Frage. Auch in diesem Fall erhält man beispiels­ weise eine tetraploide Kamille mit einem Chamazulen­ gehalt von mindestens 150 mg% und einem Bisabolol­ gehalt von mindestens 200 mg%, falls die Ernte der Kamillenblütenköpfchen dieser Kamille in dem Vegetationsstadium erfolgt, wo erst 30-70% der Röhrenblüten eines Köpfchens geöffnet sind, und die Trocknung bei einer Lufttemperatur von höchstens 50°C durchgeführt wird.
Durch nachgeschaltete Selektions- und Vermehrungsschritte gemäß dieser Anmeldung lassen sich die angegebenen Bisabolol- und Azulenwerte auch hier noch weiter er­ höhen.
Das ätherische Öl der Kamille(nblüten) besteht in der Regel aus den Hauptkomponenten Farnesen, Spathulenol, Chamazulen (beziehungsweise Matricin), einem der 4 Bisa­ boloide ((-)-α-Bisabolol, Bisabololoxid A, Bisabololoxid B oder Bisabolonoxid, soweit es die Einzelpflanze betrifft; in der Mischprobe der Population können mehrere Bisaboloide nebeneinander enthalten sein) sowie aus den Spiroäthern. Die genannten Stoffe machen zusammen meist 70-80% des ätherischen Öls aus. Besonders geeignet sind daher diploide Ausgangskamillen, wo (-)-α-Bisabolol die überwiegende Komponente (mehr als die Hälfte der Summe der vorgenannten Stoffe) darstellt. Insbesondere kommen als Ausgangskamillen diploide Kamillen in Frage, bei denen zum Beispiel das (-)-α-Bisabolol mindestens 40% des ätherischen Öls oder mindestens 90% der Bisaboloide darstellt.
Als tetraploide Ausgangskamillen kommen zum Beispiel in Frage: Die Kamillensorten Bodegold (DDR), Pohorelicky (CSSR), Zloty Lan (Polen), BK-2 (Ungarn). Diese Sorten sind in den folgenden Literaturstellen beschrieben: M. Chládek und V. Kosova, Pharmazie 13, 712-713 (1958); W. Poethke und P. Bulin, Pharm. ZHalle 108, 813-823 (1969); I. Sárkány, Herb. Hungar. 4 (1), 125-169 (1965). Im übrigen gilt für die tetraploiden Ausgangskamillen hin­ sichtlich des (-)-α-Bisabololgehalts dasselbe wie für die diploiden Ausgangskamillen.
Insbesondere kommen solche diploiden und tetraploiden Kamillenpopulationen in Betracht, welche in der Drogen- Mischprobe in der Regel mindestens 100 mg% Chamazulen und 50-100 mg% (-)-α-Bisabolol aufweisen (bezogen auf die Trockensubstanz der bei 40°C getrockneten Blüten), das heißt aus solchen Kamillenpopulationen wird im Falle einer diploiden Ausgangskamille Saatgut gewonnen und dieses Saatgut tetraploidisiert (ohne Be­ rücksichtigung und/oder Kenntnis des Bisabololgehaltes der Elternpflanzen). Im Falle einer tetraploiden Aus­ gangskamille wird das wie oben beschriebene Saatgut dann unmittelbar den folgenden Selektions- und Ver­ mehrungsschritten unterworfen.
Die geeigneten diploiden und tetraploiden Ausgangs­ kamillen werden durch Einzelpflanzen-Untersuchungen herausselektiert. Im allgemeinen ist es erforderlich, von einer Ausgangspopulation beispielsweise 1000- 10 000 Individuen zu untersuchen, um einige Individuen zu finden, die einen hohen (-)-α-Bisabololgehalt gemäß den oben angegebenen Kriterien aufweisen und als Aus­ gangskamille geeignet sind. Von solchen ausgesuchten Individuen wird dann in üblicher Weise Saatgut gewonnen und dieses tetraploidisiert. Nach der abgeschlossenen Tetraploidisierung werden die tetraploiden Pflanzen von den übrigen diploid gebliebenen Pflanzen ausselektiert. Von den so erhaltenen tetraploiden Pflanzen, gegebenen­ falls nach vorhergehender Vermehrung, werden nun alle die Pflanzen ausselektiert, deren bei 40°C getrocknete Blüten mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthalten. Die Ernte dieser Blüten erfolgt dabei in dem Entwicklungsstadium, wo 30-70% aller Röhrenblüten des Blütenköpfchens geöffnet sind. Ge­ gebenenfalls können sich hieran weitere Selektions- und Vermehrungsschritte anschließen, die zum Beispiel eine Verbesserung hinsichtlich folgender Merkmale be­ ziehungsweise Eigenschaften bewirken: Gleichzeitiger Blühtermin, gleichmäßige grundständige Verzweigung und schmale Blühzone (das heißt bessere Eignung für die maschinelle Ernte), große Blütenköpfchen, bessere Halt­ barkeit der Droge, besonders aromatischer Geruch.
Falls man von vornherein von einer tetraploiden Kamille ausgeht, erfolgt lediglich die zuvor angegebene Selektion solcher Pflanzen, deren bei 40°C getrocknete Blüten mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-)-α- Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthalten, wobei ebenfalls die Ernte dieser Blüten in dem Entwicklungsstadium erfolgt, wo 30-70% aller Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind. Auch in diesem Fall können sich gegebenenfalls weitere Selektions- und Vermehrungsschritte anschließen, aus denen weitere Verbesserungen (wie oben angegeben) resultieren.
Besonders günstig ist es, wenn bei der Selektion nach dem Chamazulen- und (-)-α-Bisabololgehalt solche Pflanzen (bekannte oder verfahrensgemäß hergestellte) ausselektiert werden, deren Chamazulengehalt mindestens 200 mg%, vorzugsweise 250 mg% und deren (-)-α-Bisabolol­ gehalt mindestens 300 mg%, vorzugsweise 400 mg% beträgt (Gehalt an übrigen Bisaboloiden stets unter 50 mg%).
Die Tetraploidisierung kann in an sich bekannter Weise durch Behandlung von Pflanzenteilen (Samen, Wurzeln, Sproßspitzen, Keimen, Achselknospen) oder Gewebe der diploiden Ausgangs-Kamillenpflanzen mit Chemikalien, Röntgenstrahlen, Gammastrahlen oder UV-Strahlen erfolgen. Sie kann weiterhin durch Antherenkultur oder durch Anwendung von hohen oder auch niedrigen Temperaturen auf die Kamillenpflanzen beziehungsweise Pflanzenteile oder Gewebe der Kamillen­ pflanzen erfolgen. Es wird hierzu beispielsweise auf das Buch von Werner Gottschalk "Die Bedeutung der Poly­ ploidie für die Evolution der Pflanzen", Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1976, insbesondere Seiten 13 bis 22 verwiesen.
Die Tetraploidisierung durch Chemikalien.
Als Chemikalien für die Tetraploidisierung kommen zum Beispiel in Frage: Colchicin, Acenaphthen, Alkaloide wie Atropin, Veratrin, Nicotin, Sanguinarin, Derivate des Benzols, Diphenyls und Phenanthrens, Naphthalin und Naphthalinderivate, Diphenylamin, Tribromanilin, Paradichlorbenzol, Methylnaphtochinon, Methylnaphtho­ hydrochinon, Salicylsäure und verwandte Substanzen, Hexachlorhexan, Methamphetamin (Hydrochlorid), Alkyl-Alkali- Carbamate wie Isopropyl-Natrium-Carbamat, Phenylurethan, Salze der Kakodylsäure (zum Beispiel Natriumsalz), Glykoside von Convallaria wie Convallarin, Convallatoxin und Convallamarin, Heteroauxin, Germisan (Phenyl­ mercuribrenzkatechin), organische Quecksilberverbindungen wie Ethyl-Quecksilber-Phosphat, Ethyl-Quecksilber- Chlorid, Phenyl-Quecksilber-Hydroxid, Phenyl-Quecksilber- Dinaphthylmethandisulfonat, Chloroform, Lachgas (N2O) sowie Gemische dieser Stoffe. Weiterhin kommen auch Ölkuchen, Kompost und Kuhdung in Betracht.
Die Behandlung mit den hier erwähnten Stoffen erfolgt beispielsweise bei Temperaturen zwischen 0 und 35°C, vorzugsweise zwischen 12 und 30°C, insbesondere 15 und 25°C.
Die Applizierung erfolgt beispielsweise durch Behandeln von Samen, Sproßspitzen, Wurzeln (insbesondere Wurzel­ spitzen oder Wurzeln von Keimlingen), Fruchtknoten, von Schnittflächen an Blättern oder Stengeln, von Zell­ suspensionen aus Meristem-Gewebe, von Kalluskulturen oder auch durch Injektion in die basale Stengelregion oder in den Bereich der Achselknospen. Die Chemikalien werden im allgemeinen in Form von Lösungen in Wasser, schwach alkoholischen (Alkoholgehalt in der Regel unter 5%) oder schwach sauren Lösungen angewendet. Der pH-Wert der schwach sauren Lösungen liegt bei­ spielsweise bei 5,5-6,5, wobei das Ansäuern bei­ spielsweise mittels niederen organischen aliphatischen Säuren wie Essigsäure erfolgt. Falls man alkoholische Lösungen verwendet, können diese ebenfalls schwach sauer sein. Die Konzentrationen der Chemikalien in diesen Lösungen kann beispielsweise 0,01 bis 0,5%, vorzugsweise 0,02 bis 0,2%, insbesondere 0,05 bis 0,1% betragen. Gasförmige Stoffe kommen als solche, gegebenen­ falls unter Druck (zum Beispiel 1 bis 10 bar) zur An­ wendung. Die Behandlungsdauer beträgt beispielsweise 1 bis 36, vorzugsweise 2 bis 12, insbesondere 4 bis 6 Stunden.
Die wirksamsten Konzentrationen sowie die Einwirkungs­ dauer sollte zweckmäßig jeweils in Vorversuchen getestet werden.
Besonders günstig ist zum Beispiel die Behandlung mit Colchicin bei Temperaturen zwischen 0 und 35°C, vor­ zugsweise 12 bis 30°C, insbesondere 15 bis 25°C. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß Samen der diploiden Ausgangskamille in einer 0,01 bis 0,2%igen, insbesondere 0,02 bis 0,1%igen, vorzugsweise 0,05 %igen Colchicinlösung zum Quellen gebracht werden oder daß ausgekeimte, 5 bis 7 Tage alte gut entwickelte Keimlinge der diploiden Ausgangskamille (mit den Keim­ blättern nach unten) in eine 0,01 bis 0,2%ige, insbe­ sondere 0,02 bis 0,1%ige, vorzugsweise 0,05%ige Colchicinlösung getaucht werden. Bei letzterem Ver­ fahren soll die umgebende Atmosphäre nahezu 100% relative Luftfeuchtigkeit aufweisen. Die Dauer der Colchicin-Behandlung beträgt beispielsweise 3 bis 36 Stunden, insbesondere 4 bis 10 Stunden. Bei der Ver­ wendung von Keimlingen ist im allgemeinen eine Ein­ wirkungsdauer bis zu 10 Stunden ausreichend. Bei der Verwendung von Samen kann sich die Einwirkungsdauer gegebenenfalls bis zu 36 Stunden erstrecken.
Nach der Behandlung mit den Chemikalien werden die ge­ quellten Samen, Keimlinge, beziehungsweise sonstige Pflanzenteile, mit Wasser mehrmals gespült. Die ge­ quellten Samen werden beispielsweise ausgesät. Die Pflanzen mit behandelten Wurzeln oder sonstige Pflanzen­ teile oder die behandelten Keimlinge werden beispielsweise in Pflanzkisten pikiert. Aus den so behandelten Samen beziehungsweise Keimlingen werden die Pflanzen aufgezogen (zum Beispiel im Gewächshaus: Temperatur zwischen 18 bis 25°C am Tag und 10 bis 16°C nachts) und die Pflanzen ausgewählt, deren Pollen etwa 1 ½ mal größer sind als die Pollen des Ausgangsmaterials beziehungsweise eine Chromosomenzahl der somatischen Zellen von 36 aufweisen. Falls man sonstige Pflanzenteile (ober- oder unter­ irdische Teile) der Chemikalienbehandlung unterwirft, werden ausschließlich die aus den behandelten Teilen hervorgegangenen Triebe, Wurzeln oder Blüten/Samen einer späteren Untersuchung auf erfolgte Tetraploidisierung unterzogen. Wenn beispielsweise eine Sproßbehandlung oder eine Achselbehandlung vorgenommen wurde, wird an­ schließend nur der aus dieser Achsel beziehungsweise aus diesem Sproß entstehende neue Trieb und die auf ihm gebildeten Blüten beziehungsweise Samen auf Chromosomen­ zahl untersucht.
Die Pollengrößenmessungen und die Chromosomenzählung können beispielsweise so durchgeführt werden wie in Beispiel 3 angegeben ist.
Die Tetraploidisierung durch Strahlen.
Die Einwirkung erfolgt beispielsweise auf Samen oder Wurzelspitzen bei Temperaturen zwischen 0 und 35°C, vorzugsweise 10 und 30°C, insbesondere 15 und 25°C. Bestrahlungssumme: 5 bis 50 Krad. Vorzugsweise kommen Gamma- oder Röntgenstrahlen in Frage.
Als UV-Strahlen kommen beispielsweise solche mit einer Wellenlänge von 400 bis 30 nm, vorzugsweise von 350 nm in Frage.
Die so bestrahlten Pflanzen beziehungsweise Pflanzen­ teile werden dann ebenso weiterbehandelt wie nach der Behandlung mit Chemikalien.
Anwendung hoher und niedriger Temperaturen.
Als hohe Temperaturen kommen beispielsweise Temperaturen zwischen 33 und 50°C, vorzugsweise 42 bis 45°C in Frage. Diesen Temperaturen werden beispielsweise ausge­ setzt: gequollene Samen, Keimlinge, Triebspitzen und meristematisches Gewebe. Dauer der Behandlung: zum Bei­ spiel 1 bis 48, vorzugsweise 12 bis 24 Stunden.
Als niedrige Temperaturen kommen beispielsweise in Frage: 0 bis 5°C, vorzugsweise 0,5 bis 4°C, insbe­ sondere 2°C. Diesen Temperaturen werden beispiels­ weise ausgesetzt gequollene Samen, Keimlinge, Triebe und meristematisches Gewebe. Dauer der Behandlung: zum Beispiel 1 bis 100, vorzugsweise 20 bis 40 Tage. Die so behandelten Pflanzen beziehungsweise Pflanzen­ teile werden ebenso weiterbehandelt wie nach der Be­ handlung mit Chemikalien.
Antherenkultur (Erzeugung von Pflanzen mit einfachem Chromosomensatz aus den Staubbeuteln mit anschließender Tetraploidisierung durch Chemikalien oder Strahlen).
Von blühenden Pflanzen werden geschlossene Röhrenblüten geerntet, deren Antheren (Staubbeutel) sich im Stadium vor der ersten Pollenmitose befinden. Die Antheren wer­ den mittels Mikromanipulator aus den Blütenknospen ent­ nommen und in Petrischalen übertragen, die beispiels­ weise mit dem Nährmedium nach Nitsch und Nitsch (Tabelle 1) gefüllt sind. Anschließend werden die Petrischalen in einem Kulturraum im 16-Stunden-Tag bei 28°C Tag- und 20°C Nachttemperatur aufbewahrt. Nach circa vier Wochen beginnen die Antheren aufzubrechen und Pflänzchen heraus­ zuwachsen. Diese sind bei diploidem Elternteil haploid, bei tetraploidem Elternteil dihaploid; sie werden nach Ausbildung von Wurzeln beispielsweise in Gartenerde ge­ topft und im Gewächshaus zum Blühen gebracht. Diese (di)haploiden Pflanzen sind steril, können jedoch durch Sproßspitzen-, Wurzel- oder Stengelbehandlung mit Chemikalien, wie zum Beispiel Colchicin polyploidisiert werden, wobei homozygote Pflanzen entstehen, die sich dann über Samen weitervermehren lassen. Weiteres Vor­ gehen siehe bei der Behandlung mit Chemikalien (zum Bei­ spiel Colchicinbehandlung).
Kulturmedium nach Nitsch und Nitsch (Science, 1969)
mg/l
KNO₃|950
NH₄NO₃ 720
MgSO₄ × 7 H₂O 185
CaCl₂ 166
KH₂PO₄ 68
MnSO₄ × 4 H₂O 25
H₃BO₃ 10
ZnSO₄ × 7 H₂O 10
Na₂MoO₄ × 2 H₂O 0,25
CuSO₄ × 5 H₂O 0,025
5 ml einer Lösung aus 7,45 g Ethylendiamintetraessigsäure-dinatriumsalz und 5,57 g FeSO₄ × 7 H₂O auf 1000 ml myo-Inosit 100
Glycin 2
Nicotinsäure 5
Pyridoxin-HCl 0,5
Thiamin-HCl 0,5
Folsäure 0,5
Biotin 0,05
Saccharose 20 g
Fertignährboden (DIFCO-Bacto-Agar) 8 g
Indolessigsäure 0,1
pH des Mediums eingestellt auf 5,5
Von den durch Pollengrößenmessung und/oder Chromosomen­ zählung ausselektierten tetraploiden Kamillenpflanzen, die nach den vorstehend beschriebenen Möglichkeiten erhalten werden können, werden dann die Pflanzen aus­ selektiert, die einen Mindestgehalt an Chamazulen von 100 mg% und einen Mindestgehalt an Bisabolol von 200 mg% aufweisen, während der Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere Bisabololoxide) unter 50 mg% (bezogen auf die getrockneten Blüten, siehe Beispiel 1) liegen soll.
Die so ausselektierten Pflanzen werden nach Entfernung aller bereits aufgeblühten Blütenkörbchen im Gewächshaus bei 18-24°C Tag- und 12-14°C Nacht-Temperatur und einer Tageslänge von mindestens 14 Stunden abblühen lassen, wobei über einen Zeitraum von 4 Wochen alle Blütenköpfchen die verblüht oder kurz vor dem Zerfallen sind, zur Saatgutgewinnung geerntet werden. Nach Trocknen bei einer Lufttemperatur zwischen 20-35°C erhält man beispielsweise das Vermehrungsgut einer solchen Kamille.
Als weitere Kriterien für diese Selektion können zu­ sätzlich noch die folgenden zur Anwendung kommen:
  • a) ungefähr gleichzeitiges Blühen,
  • b) eine gleichmäßige, grundständige Verzweigung und eine schmale Blühzone von circa 10, insbesondere 5 cm,
  • c) große Blütenköpfchen mit einem Außendurchmesser von circa 30 mm (20 bis 40 mm), insbesondere 25-35 mm.
Die Anwendung der zusätzlichen Kriterien a), b) und/ oder c) führt beispielsweise zu hohen Blüten- und Drogen­ erträgen und besserer Eignung für die maschinelle Ernte.
Falls man von bereits bekannten tetraploiden Kamillen ausgeht, erfolgt die zuvor beschriebene Selektion so­ wie gegebenenfalls die weiteren Selektions- und Ver­ mehrungsschritte in gleicher Weise.
Um eine Kamille zu erhalten, die außer einem Gehalt von mindestens 100 mg% Chamazulen und mindestens 200 mg% (-)-α-Bisabolol (bezogen auf die getrockneten Blüten­ köpfchen) auch noch einen hohen Blütenertrag aufweist und für die maschinelle Ernte besser geeignet ist, empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Die ausselektierten Pflanzen (wie oben beschrieben) werden vegetativ durch Stecklinge vermehrt und über 3 bis 5 Generationen aus­ gelesen, wobei die Auswahl stets nach dem oben ange­ gebenen Kriterium sowie gegebenenfalls den zusätzlichen Kriterien a)-c) erfolgt. Die gemäß diesen Kriterien ausgesuchten Pflanzen werden verklont, aus den verklonten Pflanzen wird Saatgut gewonnen, die hieraus erhaltenen Pflanzen wiederum nach dem oben angegebenen Mindestgehalt an Chamazulen und Bisabolol sowie gegebenenfalls den zusätzlichen Kriterien a)-c) ausselektiert und aus letzteren wieder Saatgut gewonnen.
Die Sequenz Aussaat - Selektion gemäß dem oben ange­ gebenen Mindestgehalt an Chamazulen von 100 mg% und (-)-α-Bisabolol von mindestens 200 mg% (andere Bisaboloide unter 50 mg%) sowie gegebenenfalls den zu­ sätzlichen Kriterien a)-c) - Saatgutgewinnung kann 3-5 mal wiederholt werden.
Daran schließt sich nochmals eine Sequenz Aussaat - wie zuvor angegebene Selektion (gegebenenfalls Ver­ klonung) - Saatgutgewinnung an.
Das zuletzt erhaltene Saatgut ist dann das Vermehrungs­ gut der erfindungsgemäßen Kamille.
Die Stecklingsvermehrung erfolgt dabei auf folgende Weise: Zur Stecklingsvermehrung müssen die Ausgangspflanzen (Klonmutterpflanzen) unter Kurztagbedingungen blüten­ knospenfreie Kurztriebe ausbilden. Dies erfolgt im Winter­ halbjahr im Gewächshaus ohne Zusatzbeleuchtung oder in Klimakammern bei einer Tageslänge von 6 bis 10, vor­ zugsweise 8 Stunden und Temperaturen von 10 bis 15°C, vorzugsweise 12°C. Zur Verklonung beziehungsweise Ver­ mehrung eignen sich Blatt-, Trieb- und insbesondere Kurz­ trieb- (Seitentrieb-) Stecklinge. Ihre Bewurzelung erfolgt bei 12 bis 18°C, vorzugsweise 15°C und Tageslängen von 12 bis 16, vorzugsweise 14 Stunden in gespannter Atmo­ sphäre (ca. 100% relative Luftfeuchte). Als Substrat kann beispielsweise ein Torf-Sand-Gemisch im Verhältnis 1 : 1 verwendet werden; es eignen sich aber auch reiner Quarzsand, Steinwolle-Stecklingswürfel, Torf-Stecklings­ würfel und ähnliches.
Für die Aussaat kommen hierbei beispielsweise folgende Böden in Betracht: Gartenerde; humose, mittelschwere Lehmböden; lehmige oder humose Sandböden.
Es kann im Gewächshaus oder auch im Freiland ausgesät werden. Die Temperaturen für Keimung und Wachstum der Pflanzen liegen beispielsweise zwischen 12 bis 24°C, inbesondere 18 bis 20°C. Falls im Freiland ausgesät wird, wird vorzugsweise im Herbst (September/Oktober) oder im Frühjahr (März/April) gesät. Diese Termine gelten für sämtliche in Frage kommenden Anbaugebiete (zum Beispiel nördliche Hemisphäre, gemäßigte bis sub­ tropische Klimagebiete).
Besonders günstig ist es, wenn folgende Verfahrens­ bedingungen zur Anwendung kommen:
Von den tetraploiden Kamillenpflanzen, die einen Mindest­ gehalt an Chamazulen von 100 mg% und an (-)-α-Bisabolol von 200 mg% aufweisen, während der Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere Bisabololoxiden) unter 50 mg% liegt (alle Werte bezogen auf die getrockneten Blüten­ köpfchen), werden nur diejenigen ausselektiert, welche
  • - ungefähr gleichzeitig blühen,
  • - eine gleichmäßige grundständige Verzweigung und eine schmale Blühzone von ca. 10 cm sowie
  • - große Blütenköpfchen mit einem Außendurchmesser von ca. 30 mm aufweisen.
Die ausselektierten Pflanzen werden vegetativ über Steck­ linge vermehrt und über 3-5 Generationen ausgelesen, wobei die Auswahl stets nach den oben genannten Kriterien erfolgt. Die ausgesuchten Pflanzen werden vegetativ vermehrt (verklont), gemeinsam abblühen gelassen, und es wird hiervon das Saatgut gewonnen. Die aus dem Saatgut erhaltenen Pflanzen werden wiederum nach den oben ange­ gebenen Kriterien selektiert und die Sequenz Aussaat- Selektion-Saatgutgewinnung-Aussaat wird 3-5 mal wieder­ holt.
Die Kamille, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel verwendet wird, gehört zur Kulturpflanzenart der echten Kamille mit der botanischen Bezeichnung Matricaria Chamomilla L. (synonym Chamomilla recutita (L.), Rauschert). Das bei einer Temperatur von höchstens 70°C getrocknete Material aus den Blüten dieser Kamille, die in dem Vegetationsstadium geerntet wird, wo 30-100% der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind, enthält mindestens 30 mg% Chamazulen, mindestens 100 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden.
Falls die Ernte der Kamillenblüten zu einem Zeitpunkt er­ folgt, in dem das Blüten-Entwicklungsstadium weiter fort­ geschritten ist, das heißt, wo beispielsweise 100% oder bis zu 100% aller Röhrenblüten eines Blütenköpfchens ge­ öffnet sind (zum Beispiel Stadium der Vollblüte) und/oder falls die Trocknung der geernteten Blüten bei höherer Temperatur als 40°C erfolgt, kann der Gehalt an den Wirk­ stoffen (-)-α-Bisabolol und Chamazulen niedriger sein, da durch höhere Trockentemperaturen und/oder bei späterer Ernte ein stärkerer Abbau des Azulens und Bisabolols ein­ treten kann.
Beispielsweise enthalten die im Trockenschrank bei 40°C getrockneten Blüten (geerntet wie oben angegeben) der verfahrensgemäßen Kamille zwischen 100 bis 200 mg% Chamazulen, zwischen 200 bis 450 mg% (-)-α-Bisabolol und nur wenig, das heißt zwischen 5 bis 50 mg% andere Bisaboloide bezogen auf die Trockensubstanz (das heißt bezogen auf das absolute Trockengewicht der Blüten). Dieses absolute Trockengewicht wird durch Trocknung einer separaten Probe von Kamillenblüten im Trocken­ schrank bei 105°C bis zur Gewichtskonstanz (72 bis 96 Stunden) bestimmt. Der Wirkstoffgehalt der bei bei­ spielsweise 35 bis 50°C getrockneten Blüten wird dann auf die bei 105°C ermittelte Trockenmasse der Blüten berechnet.
Ein besonders wirkungsvolles Mittel erhält man (mit maximalem Gehalt an den Wirkstoffen Chamazulen und (-)-α-Bisabolol), wenn die Ernte der Kamillenblütenköpfchen in dem Vegetationsstadium erfolgt, wo beispielsweise 30 bis 70%, vorzugsweise 40 bis 60%, das heißt im allge­ meinen 50% der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens ge­ öffnet sind und die Trocknung bei einer Lufttemperatur von höchstens 50°C, beispielsweise 35 bis 50°C, insbeson­ dere 40°C erfolgt. Beispielsweise enthalten im Trocken­ schrank bei 40°C getrocknete Blüten (geerntet, wo 40- 60% der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind) mindestens 100 mg%, zum Beispiel zwischen 100 bis 150 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg%, zum Beispiel zwischen 200 und 300 mg% (-)-α-Bisabolol und nur wenig, das heißt zwischen 5 bis 50 mg% andere Bisaboloide bezogen auf die Trockensubstanz (das heißt bezogen auf das absolute Trockengewicht der Blüten). Dieses absolute Trockengewicht wird durch Trocknung einer separaten Probe von Kamillenblüten im Trockenschrank bei 105°C bis zur Gewichtskonstanz (72 bis 96 Stunden) bestimmt. Der Wirkstoffgehalt der bei beispielsweise 35 bis 50°C getrockneten Blüten wird dann auf die bei 105°C er­ mittelte Trockenmasse der Blüten berechnet.
Die Trocknung der Kamillenblüten kann entweder durch künstliche Luftzufuhr oder auch durch Trocknung im Schatten, gegebenenfalls auch in der Sonne erfolgen, wobei jedoch darauf geachtet werden soll, daß die Wärmezufuhr nicht über das zur vollständigen Trocknung erforderliche Maß hinausgeht. Es ist also vorteilhaft, daß man sich durch Kontrollwägungen von der erreichten Gewichtskonstanz überzeugt. Die Trocknung kann spontan oder künstlich (zum Beispiel mit künstlicher Warmluft) erfolgen. Die Wirkstoffausbeute ist am größten bei spontaner Trocknung unter Ausschluß des Sonnenlichts, vorzugsweise bei 40-60°C, insbesondere 40-50°C. Der Trocknungsprozeß soll möglichst bald beziehungsweise umgehend nach der Ernte stattfinden. Die Trocknung soll in dünnen Schichten, beispielsweise von 5 bis 20 cm, vorzugsweise 10 cm Dicke durchgeführt werden. Die Trocknung ist zum Beispiel auch in gut durchlüfteten Hallen bei einer Lufttemperatur zwischen 20-30°C möglich. Im allgemeinen soll die Lufttemperatur für die Trocknung nicht höher als 60°C sein. Günstig ist zum Beispiel eine Lufttemperatur zwischen 35 und 50°C.
Der Wirkstoffgehalt der erfindungsgemäßen Mittel, ins­ besondere an den Hauptwirkstoffen Chamazulen und (-)-α- Bisabolol, ist abhängig von dem Vegetationsstadium, in dem sich die Kamillenblüten zum Erntezeitpunkt befinden und von der Trocknung der geernteten Blüten. Je höher die Trocknungstemperatur ist, desto stärker ist der Abbau der Wirkstoffe, das heißt desto niedriger der Gehalt der getrockneten Blüten an den Wirkstoffen. Aus dem gleichen Grund hat direktes Sonnenlicht bei der Trocknung einen nachteiligen Einfluß und soll nach Möglichkeit vermieden werden.
Das Vegetationsstadium einer Blüte wird dadurch charakterisiert, wieviel % der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens zu einem bestimmten Zeitpunkt (hier dem Zeitpunkt der Ernte) geöffnet sind. Es können also Blüten geerntet werden, wo beispielsweise zwischen 30-50%, 30-70%, 40-60%, 60-100% oder 90-100% der Röhrenblüten eines Köpfchens geöffnet sind. Der Wirkstoffgehalt ist abhängig davon, in welchem Stadium sich die Blüten jeweils befinden und er ist bei der Kamille, die erfindungsgemäß eingesetzt wird, am größten, wenn 40-60% aller Röhrenblüten geöffnet sind und nimmt ab in dem Maße, wie der Prozent­ gehalt an geöffneten Röhrenblüten eines Blütenköpfchens zunimmt. Es ist daher gerade ein großer Vorteil dieser Kamille, daß bei ihr das Abblühen der einzelnen Pflanzen gleichmäßig erfolgt, das heißt, daß von einer Aussaat die überwiegende Zahl der Pflanzen jeweils das gleiche Blühstadium aufweisen, das heißt, daß beispielsweise bei den weitaus meisten Pflanzen 40-60% aller Röhren­ blüten eines Blütenköpfchens zum gleichen Zeitpunkt ge­ öffnet sind. Dadurch ist eine vollständige Erfassung der Blütenköpfchen zum optimalen Zeitpunkt möglich. Die Kamille, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel verwendet wird, ist deshalb besonders geeignet für die mechanische Ernte.
Der Zusammenhang des Gehalts an Chamazulen und (-)-α-Bisabolol einerseits mit dem Blühstadium zur Zeit der Ernte und andererseits mit der Trocknungs­ temperatur zur Gewinnung der erfindungsgemäßen Mittel ist beispielsweise in folgender Tabelle dargestellt (der Gehalt an übrigen Bisaboloiden ist in allen Fällen weniger als 50%).
Hieraus folgt, daß aus der Kamille, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt wird, beispiels­ weise bei einer Ernte, die im Vegetationsstadium statt­ findet, wo zwischen 30-100% der Röhrenblüten der Blütenköpfchen geöffnet sind und die Trocknung bei Lufttemperaturen bis zu 70°C erfolgen kann, ein trockenes Material erhalten wird, dessen Chamazulengehalt in jedem Fall mindestens 30 mg% und dessen (-)-α-Bisabolol­ gehalt mindestens 100 mg% beträgt, während der Gehalt an übrigen Bisaboloiden stets geringer als 50 mg% ist.
In den alkoholischen Auszügen ist der Gehalt an übrigen Bisaboloiden stets niedriger als 10 mg%.
Der Gehalt des ätherischen Öls, welches gemäß den Be­ dingungen der vor stehend angegebenen Tabelle aus einem getrockneten Material hergestellt wird, an Chamazulen und Bisabolol ist stets mindestens 3,5% Chamazulen, mindestens 10% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10% an übrigen Bisaboloiden.
Die Kamille, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel verwendet wird, hat einen mittelspäten Erntetermin, eine einheitliche Wuchshöhe mit schmaler Blühzone und große Blütenköpfchen und ist daher be­ sonders für mechanische Ernte geeignet. Hinzu kommt, daß zu gleicher Zeit ausgesäte Pflanzen der neuen tetraploiden Kamille im allgemeinen praktisch zur gleichen Zeit gemeinsam abblühen, so daß auch hierdurch die Ernte sehr vereinfacht und erleichtert wird. Diese neue Kamille erbringt außerdem einen hohen Ertrag. Die erfindungsgemäß aus dieser Kamille hergestellten bisabolol- und chamazulenreichen Mittel mit anti­ phlogistischer Wirkung werden zum Beispiel in der Medizin, der Kosmetik sowie in Form von Tees verwendet. So können aus dem erfindungsgemäß erhaltenen getrockneten Material zum Beispiel durch Extraktion mit Alkoholen beziehungsweise wäßrigen Alkoholmischungen oder durch Extraktion mit überkritischen Gasen Kamillenauszüge beziehungsweise Kamillenextrakte erhalten werden. Weiterhin können aus dem getrockneten Material Kamillenöl, (-)-α-Bisabolol, Chamazulen und andere Kamilleninhaltsstoffe erhalten werden.
So enthalten alkoholische Auszüge des trockenen Materials gemäß Anspruch 1 mindestens 1,5 mg%, vorzugsweise 5,0 mg% Chamazulen und mindestens 5,0 mg%, vorzugsweise mindestens 10,0 mg% (-)-α-Bisabolol im alkoholischen Drogenauszug und weniger als 8 mg% an übrigen Bisaboloiden.
Die Herstellung solcher Auszüge erfolgt in der hierfür üblichen Weise.
Für die Extraktion können beispielsweise Mischein­ richtungen, zum Beispiel sogenannte Muldenmischmaschinen, Perkolatoren und andere geeignete Extraktionsapparaturen verwendet werden. Die Temperatur während der Extraktion beträgt beispielsweise 10 bis 50°C. Eine Kühlung ist nicht erforderlich.
Als Lösungsmittel kommen insbesondere gerade oder ver­ zweigte aliphatische, ein- oder mehrwertige Alkohole mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und Solketal (2-Dimethyl-4- oxymethyl-1,3-dioxolan) in Frage, wie zum Beispiel Methanol, Ethanol, Propanol-(2), Butanol, Glycerin und ähnliche, sowie Gemische dieser Lösungsmittel mit Wasser.
Es können auch Gemische dieser Lösungsmittel verwendet werden. Die Mindestmenge an Lösungsmitteln beträgt 2 Teile Lösungsmittel auf 1 Teil des getrockneten Materials. Im allgemeinen verwendet man 2 bis 20 Teile Lösungsmittel auf 1 Teil des getrockneten Materials, insbesondere 3 bis 10 Teile Lösungsmittel auf 1 Teil des getrockneten Materials.
Ein aus dem trockenen Material gemäß Anspruch 1 er­ haltenes ätherisches Öl enthält mindestens 3,5%, vor­ zugsweise mindestens 5% Chamazulen und mindestens 10%, vorzugsweise mindestens 15% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10% an übrigen Bisaboloiden.
Die Herstellung des ätherischen Öls erfolgt im allge­ meinen dadurch, daß man das getrocknete Material mit Wasser, beispielsweise in Gegenwart von Ascorbinsäure (zum Beispiel als Salz, insbesondere als Natriumsalz) bei einem pH-Wert zwischen 4 und 6, vorzugsweise 5 bis 5,5 zum Sieden erhitzt. Der pH-Wert wird beispiels­ weise mittels einer Säure, wie Salzsäure, eingestellt. Auf 1 Gewichtsteil des getrockneten Materials werden beispielsweise 10 bis 50 Gewichtsteile Wasser und ge­ gebenenfalls 0,1 bis 1 Gewichtsteil Ascorbinsäure ver­ wendet.
Es wird im allgemeinen 2 bis 8 Stunden erhitzt.
Das erhaltene wäßrige Destillat wird mehrmals mit einem niederen aliphatischen, flüssigen Kohlenwasserstoff (zum Beispiel Petrolether (zum Beispiel Kp 35-60°C), Pental, Xylol, Decalin) mehrmals ausgeschüttelt, die organische Phase getrocknet (zum Beispiel mittels Natriumsulfat) und das organische Lösungsmittel in schonender Weise entfernt (beispielsweise durch Ab­ destillieren im Rotationsverdampfer oder durch Destillation bei 40-70°C, vorzugsweise bei 50-60°C). Bei höhersiedenden Lösungsmitteln wird dieses Ab­ destillieren unter Vakuum durchgeführt.
Die Bestimmung des Chamazulens erfolgt spektralphoto­ metrisch ähnlich der bei Kamillenextrakten üblichen Weise.
Die Bestimmung des (-)-α-Bisabolols sowie der übrigen Inhaltsstoffe des Kamillenöls erfolgt nach der hierfür üblichen gaschromatographischen Methode.
Eine genaue Schilderung der analytischen Bestimmungs­ methoden enthält die Anlage A.
Der Wirkstoff Chamazulen liegt in den Kamillenblüten nicht als solcher, sondern in Form des Sesquiter­ penlactons Matricin vor. Das Matricin besitzt eine pharmakologische Wirkung, die der des Chamazulens ent­ spricht. Aus dieser Vorstufe Matricin entsteht bei­ spielsweise beim Erhitzen (zum Beispiel Wasserdampf­ destillation, Teeaufguß) sofort das Chamazulen. Es ist daher üblich, bei der Kamille nicht den Gehalt an Matricin, sondern den analytisch erfaßbaren Gehalt des sich hieraus bildenden Chamazulens anzugeben.
Beispiel 1
Gewinnung eines Mittels mit antiphlogistischer Wirkung aus einer tetraploiden Ausgangskamille:
Eine Kamille, die man so erhält wie nachstehend be­ schrieben ist, wird in üblicher Weise feldmäßig ausge­ sät. Sobald die Pflanzen sich entwickelt haben und die Blütenköpfchen in dem Vegetationsstadium sind, wo etwa 50% der Röhrenblüten geöffnet sind, werden diese Blüten­ köpfchen mit einer Kamillenpflückmaschine geerntet, wobei die Kammabstände der Pflückmaschine so eingestellt sind, daß nur die Blütenköpfchen, deren Röhrenblüten zu 50% offen sind, abgestreift werden. Das Erntegut wird möglichst rasch an einen schattigen Ort transportiert und dort bis zur Weiterverarbeitung in dünner Lage aus­ gebreitet. Anschließend werden die Blütenköpfchen in einer Siebanlage von den Stengeln befreit und bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust beträgt etwa 80%. Die Trocknung erfolgt im Schatten an einer gut belüfteten Stelle auf Horden in einer Schichtdicke von etwa 10 cm.
Nach etwa 2-3 Tagen ist die Trocknung beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird das getrocknete Material gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Analyse
Ätherisches Öl:|960 mg%
Chamazulen: 162 mg%
(-)-α-Bisabolol: 330 mg%.
Erfolgt die Trocknung beispielsweise in einer stationären Bandtrockenanlage mittels künstlich erwärmter Luft bei einer Temperatur zwischen 50 und 70°C, so ist die Trocknung nach etwa 4-5 Stunden beendet. Zur Ent­ fernung von Stengelteilen und Blütengrus wird das ge­ trocknete Material gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Die Analysenwerte eines solchen Mittels sind zum Beispiel:
Ätherisches Öl:|870 mg%
Chamazulen: 94 mg%
(-)-α-Bisabolol: 197 mg%.
Die verwendete tetraploide Ausgangskamille wird wie folgt erhalten:
Durch Einzelpflanzenvariabilitätstests in der tetra­ ploiden Kamillensorte, die von I. Sarkany (Herba Hungar. 4(1), 125-169 (1965) beschrieben wurde, (es wurden ca. 10 000 Pflanzen getestet) wurde ge­ funden, daß auf etwa 1000 Individuen eine Pflanze kommt, die im ätherischen Öl einen hohen Chamazulen­ gehalt von 20 Gewichtsprozent sowie einen hohen (-)-α- Bisabololgehalt von 50 Gewichtsprozent aufweist, wo­ bei gleichzeitig der Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere (-)-α-Bisabolonoxid sehr gering (weniger als 5 Gewichtsprozent) ist.
Diese Individuen wurden ausselektiert und folgenden Schritten unterworfen:
Schritt 1
Von den (wie oben beschriebenen) ausselektierten tetra­ ploiden Kamillenpflanzen wurden diejenigen Individuen ausgelesen, die
  • A) etwa gleichzeitig blühen,
  • B) eine gleichmäßige, grundständige Verzweigung und eine schmale Blühzone von ca. 10 cm, vorzugsweise 5 cm, aufweisen,
  • C) große Blütenköpfchen mit einem Außendurchmesser von ca. 30 mm, vorzugsweise 25-35 mm aufweisen,
  • D) einen Mindestgehalt für Chamazulen von 150 mg% und Bisabolol von 300 mg% erreichen oder über­ schreiten und deren Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere Bisabololoxide) deutlich unter 50 mg% liegt. (Sämtliche Werte beziehen sich auf Blütenköpfchen, die bei 40°C getrocknet wurden und deren Ernte in dem Stadium erfolgte, wo 30-70% aller Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind.
Diese Pflanzen wurden verklont. Hierzu wurden die Pflanzen (Klonmutterpflanzen) zunächst auf circa 15 cm Sproßlänge zurückgeschnitten, unter 8 bis 10 Stunden Tageslänge und 12 bis 14°C zum Neuaustrieb (kurze Seitentriebe) gebracht. Die Kurztriebe wurden geschnitten und in ein Torf-Sand-Gemisch gesteckt. Bei circa 100% relativer Luftfeuchte, 15°C Lufttemperatur und einer Tageslänge von 14 Stunden dauerte die Bewurzelung der Stecklinge 7 bis 14 Tage.
Anstelle der angegebenen konventionellen Verklonung (Stecklingsvermehrung) kann auch die in-vitro-Vermehrung teilungsfähiger Gewebspartien der Pflanze eingesetzt werden (sogenannte Meristem-Vermehrung). Zur Etablierung einer Kamillen-Kultur eignen sich verschiedene Teile der Pflanze, vorzugsweise die Sproßspitzen oder die Achselknospen.
Nach Abspülen der Pflanzen mit H2O2 werden unter aseptischen Bedingungen im "Laminar Flow" (Hochleistungs-Schwebstoff- Filter mit turbulenzarmer Verdrängungsströmung) Sproß­ spitzen der Blattachselknospen entnommen und in Reagenz­ gläser übertragen, die mit einem Nährmedium, beispiels­ weise nach Murashige und Skoog (Physiol. Plant. 15, 473-497, 1962) gefüllt sind. Die Reagenzgläser werden in einen Klimaraum mit 12-18, vorzugsweise 16 Stunden Tageslänge (erreicht durch Fluoreszenz-Leuchtstoffröhren), einer Lichtintensität von 500-10 000 lux, vorzugsweise 1000- 3000 lux und einer Temperatur von 15-30°C, vorzugs­ weise 22-27°C gestellt.
Sobald die Explantate ein gutes Wachstum zeigen, werden sie auf ein obengenanntes Nährmedium, jedoch mit einer höheren Cytokininkonzentration (30 mg/l N6-Isopentenyl­ adenin) und wenig oder gar keinem Auxin (0-0,3 mg/l Indolessigsäure) überführt. In der Folge strecken sich die Achsen und es werden Adventivorgane sowie vermehrt Achselknospen gebildet. Diese können nach der vorer­ wähnten Weise entnommen und angezogen werden.
Die für die Pflanzenvermehrung in größerer Zahl be­ stimmten Explantate (der 3. Passage = 3. Vermehrungs­ generation) werden nach Anwachsen und Ausbildung der Blätter auf dem erstgenannten Nährmedium auf einen Nähr­ boden übertragen, welcher 10 mg/l Indolessigsäure oder 3-Indolbuttersäure oder 0,1-0,3 mg/l α-Naphthylessig­ säure enthält. Dabei bewurzeln sich die Pflänzchen und können nach etwa 4 Wochen in mit sterilisierter Garten­ erde (12 Stunden bei 120°C gedämpft) gefüllte Töpfe gepflanzt und im Gewächshaus (unter Bedingungen wie für die konventionelle Stecklingsvermehrung üblich) weiter­ kultiviert werden.
Nährmedium nach Murashige & Skoog
mg/l
NH₄NO₃|400
Ca(NO₃)₂ · 4 H₂O 144
KNO₃ 80
KH₂PO₄ 12,5
MgSO₄ · 7 H₂O 72
KCl 65
NaFe-EDTA 25
H₃BO₃ 1,6
MnSO₄ · 4 H₂O 6,5
ZnSO₄ · 7 H₂O 2,7
KJ 0,75
Indolessigsäure 2,0
Furfurylandenin 0,1
Thiamin 0,1
Nicotinsäure 0,5
Pyridoxin 0,5
Glycin 2,0
myo-Inosit 100
Casein-Hydrolys. 1000
Saccarose 2%
gereinigtes Agar-Pulver 1%
Schritt 2
Die nach Schritt 1 erhaltenen Pflanzen blühten unter isolierten Bedingungen im Gewächshaus gemeinsam ab. Die Pflanzen standen hierbei in 11-cm-Töpfen, ge­ füllt mit Gartenerde, bei 18 bis 24°C Tag- und 12 bis 14°C Nacht-Temperatur. Die Tageslänge betrug mindestens 14 Stunden und wurde im Winterhalbjahr durch Zusatzbe­ lichtung (200 Watt/m2) erreicht. Die Wasserversorgung er­ folgte nach Bedarf.
Von der Gesamtheit der selektierten Individuen wurden über einen Zeitraum von 4 Wochen laufend diejenigen Köpfchen zur Saatgutgewinnung geerntet, die verblüht und kurz vor dem Zerfallen waren. Trocknung erfolgte in einer gut durchlüfteten Halle bei einer Lufttemperatur zwischen 20-30°C; anschließend wurde das Saatgut mittels eines Schlitzsiebes (5×0,4 mm) abgesiebt und durch einen Steigsichter nachgereinigt.
Schritt 3
Aus dem nach Schritt 2 erhaltenen Saatgut wurde eine Stichprobe entnommen und hieraus circa 2000 Nachkommen gezogen (ökologische Bedingungen wie bei Schritt 2) und nach den gleichen Kriterien A) bis D) von Schritt 1 selektiert. Mit den so selektierten Individuen wurde dann gemäß Schritt 2 verfahren.
Schritt 4
Von dem Saatgut gemäß Schritt 3 wurde ein Teil an zwei verschiedenen Standorten im Herbst ausgesät.
Standort I)
450 m NN, 48,5° N / 11,5° O,
750 mm Jahresniederschlagssumme,
feucht-gemäßigtes Klima,
Januar -10 bis 0°C,
Juli +10 bis +20°C,
Standort II)
200 m NN, 42° N / 1° O,
400 mm Jahresniederschlagssumme,
mediterranes Klima,
Januar 0 bis +10°C,
Juli +20 bis +30°C.
NN = nördlich Normalnull = Seehöhe
°N = nördliche Breite (ngrad)
°O = östliche Länge (ngrad).
Die Aussaat erfolgte an beiden Standorten Ende September/ Anfang Oktober.
Die so erhaltenen Feldversuchsbestände wurden hinsicht­ lich homogenem Wuchs, Blütengröße und Erntetermin überprüft und beurteilt (bonitiert), außerdem wurden Stichproben der Blüten auf die Wirkstoffgehalte untersucht. Aus dem Feldbestand wurden erneut diejenigen Individuen selektiert, die den bei Schritt 1 genannten Parametern entsprechen. Von diesen wird Saatgut entsprechend Schritt 2, letzter Satz, gewonnen.
Schritt 5
Mit dem Saatgut gemäß Schritt 4 wurden die Schritte 3 und 4 in der angegebenen Reihenfolge und Weise wieder­ holt.
Schritt 6
Aus dem nach Schritt 5 gewonnenen Saatgut wurden circa 1500 Individuen gezogen (ökologische Bedingungen wie bei Schritt 2) und nach dem gleichen Prinzip, wie bei Schritt 1 angegeben ist, selektiert. Von den so aus­ selektierten Pflanzen wurden 34 Individuen ausgewählt und gemäß Schritt 1 verklont. Je 10 Pflanzen jedes Klons wurden in zufälliger Verteilung im Abstand 40×30 cm im Freiland (Standort I, siehe Schritt 4) an isolierter Stelle aufgepflanzt. Der Boden war Löß­ lehm, pH 7,0; die Pflanzung erfolgte Anfang Juni, die erste Ernte der Samen Mitte Juli, danach wurden die Pflanzen zurückgeschnitten, blühten nochmals und lieferten Mitte bis Ende August eine zweite Saatgut­ ernte.
Die Saatgutgewinnung dieses Materials erfolgte gemäß Schritt 2.
Das nach Schritt 6 erhaltene Saatgut ist das Vermehrungs­ gut der verfahrensgemäßen Kamille.
Blüten von Pflanzen aus diesem Vermehrungsgut (Aussaat September, Oktober, Ernte Anfang Juni des darauffolgenden Jahres), die zu dem Zeitpunkt gepflückt werden, wenn 30-70% der Röhrenblüten geöffnet sind, und die sofort anschließend im Trockenschrank bei 40° 72 Stunden getrocknet wurden, enthalten, bezogen auf das Gewicht der getrockneten Blüten (Trockensubstanz), beispielsweise mindestens: 150 mg% Chamazulen, 300 mg% (-)-α-Bisabolol und höchstens 50 mg% übrige Bisaboloide.
Beispiel 2
Gewinnung eines Mittels mit antiphlogistischer Wirkung aus einer tetraploiden Ausgangskamille:
Eine Kamille, die man so erholt wie nachstehend be­ schrieben ist, wird in üblicher Weise feldmäßig ausge­ sät. Sobald die Pflanzen sich entwickelt haben und die Blütenköpfchen in dem Vegetationsstadium sind, wo etwa 50% der Röhrenblüten geöffnet sind, werden diese Blütenköpfchen mit einem Kamillenpflückmaschine ge­ erntet, wobei die Kammabstände der Pflückmaschine so eingestellt sind, daß nur die Blütenköpfchen, deren Röhrenblüten zu 50% offen sind, abgestreift werden. Das Erntegut wird möglichst rasch an einen schattigen Ort transportiert und dort bis zur Weiterverarbeitung in dünner Lage ausgebreitet. Anschließend werden die Blütenköpfchen in einer Siebanlage von den Stengeln befreit und bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust beträgt etwa 80%. Die Trocknung er­ folgt im Schatten an einer gut belüfteten Stelle auf Horden in einer Schichtdicke von etwa 10 cm.
Nach etwa 2-3 Tagen ist die Trocknung beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird das getrocknete Material gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Analyse
Ätherisches Öl:|940 mg%
Chamazulen: 132 mg%
(-)-α-Bisabolol: 243 mg%.
Erfolgt die Trocknung beispielsweise in einer stationären Bandtrockenanlage mittels künstlich erwärmter Luft bei einer Temperatur zwischen 50 und 70°C, so ist die Trocknung nach etwa 4-5 Stunden beendet. Zur Ent­ fernung von Stengelteilen und Blütengrus wird das ge­ trocknete Material gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Die Analysenwerte eines solchen Mittels sind zum Beispiel:
Ätherisches Öl:|775 mg%
Chamazulen: 65 mg%
(-)-α-Bisabolol: 163 mg%.
Die verwendete tetraploide Ausgangskamille wird wie folgt erhalten:
Durch Einzelpflanzenvariabilitätstests in der tetra­ ploiden Kamillensorte, die von I. Sarkany (Herba Hungar. 4(1), 125-169 (1965) beschrieben wurde, (es wurden ca. 10 000 Pflanzen getestet) wurde ge­ funden, daß auf etwa 1000 Individuen eine Pflanze kommt, die im ätherischen Öl einen hohen Chamazulen­ gehalt von 20 Gewichtsprozent sowie einen hohen (-)-α- Bisabololgehalt von 50 Gewichtsprozent aufweist, wo­ bei gleichzeitig der Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere (-)-α-Bisabolonoxid sehr gering (weniger als 5 Gewichtsprozent) aufweist.
Diese Individuen wurden ausselektiert und folgenden Schritten unterworfen:
Schritt 1
Von den wie oben beschriebenen ausselektierten tetra­ ploiden Kamillenpflanzen wurden diejenigen Individuen ausgelesen, die einen Mindestgehalt für Chamazulen von 100 mg% und für (-)-α-Bisabolol von 200 mg% er­ reichen oder überschreiten und deren Gehalt an übrigen Bisaboloiden (insbesondere Bisabololoxiden) unter 50 mg% liegt. Sämtliche Werte beziehen sich auf Blütenköpfchen, die bei ca. 40°C getrocknet wurden und deren Ernte in dem Stadium erfolgte, wenn ca. 30-70% aller Röhren­ blüten eines Köpfchens geöffnet sind.
Schritt 2
Von den nach Schritt 1 erhaltenen Pflanzen wurden alle aufgeblühten Blütenkörbchen entfernt, anschließend kamen die Pflanzen in ein Gewächshaus und blühten unter isolierten Bedingungen gemeinsam ab. Die Pflanzen standen hierbei in 11-cm-Töpfen, gefüllt mit Gartenerde, bei 18 bis 24°C Tag- und 12 bis 14°C Nacht-Temperatur. Die Tageslänge betrug mindestens 14 Stunden und wurde im Winterhalbjahr durch Zusatzbelichtung (200 Watt/m2) erreicht. Die Wasserversorgung erfolgte nach Bedarf.
Von der Gesamtheit der selektierten Individuen wurden über einen Zeitraum von 4 Wochen laufend diejenigen Köpfchen zur Saatgutgewinnung geerntet, die verblüht und kurz vor dem Zerfallen waren. Trocknung erfolgte in einer gut durchlüfteten Halle bei einer Lufttemperatur zwischen 20-30°C; anschließend wurde das Saatgut mittels eines Schlitzsiebes (5×0,4 mm) abgesiebt und durch einen Steigsichter nachgereinigt.
Das nach Schritt 2 erhaltene Saatgut ist das Vermehrungs­ saatgut der verfahrensgemäßen Kamille.
Blüten von Pflanzen aus diesem Vermehrungsgut (Aussaat September/Oktober, Ernte Anfang Juni des darauffolgenden Jahres), die zu dem Zeitpunkt gepflückt werden, wenn 30-70% der Röhrenblüten geöffnet sind, und die sofort anschließend im Trockenschrank bei 40°C 72 Stunden getrocknet wurden, enthalten, bezogen auf das Gewicht der getrockneten Blüten, mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-)-α-Bisabolol und höchstens 50 mg% übrige Bisaboloide.
Beispiel 3
Gewinnung eines Mittels mit antiphlogistischer Wirkung aus einer diploiden Ausgangskamille:
Eine Kamille, die man so erhält wie nachstehend be­ schrieben ist, wird in üblicher Weise feldmäßig ausgesät. Sobald die Pflanzen sich entwickelt haben und die Blüten­ köpfchen in dem Vegetationsstadium sind, wo etwa 50% der Röhrenblüten geöffnet sind, werden diese Blütenköpfchen mit einer Kamillenpflückmaschine geerntet, wobei die Kammabstände der Pflückmaschine so eingestellt sind, daß nur die Blütenköpfchen, deren Röhrenblüten zu 50% offen sind, abgestreift werden. Das Erntegut wird möglichst rasch an einen schattigen Ort transportiert und dort bis zur Weiterverarbeitung in dünner Lage ausgebreitet. An­ schließend werden die Blütenköpfchen in einer Sieb­ anlage von den Stengeln befreit und bis zur Gewichts­ konstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust beträgt etwa 80%. Die Trocknung erfolgt im Schatten an einer gut belüfteten Stelle auf Horden in einer Schichtdicke von etwa 10 cm.
Nach etwa 2-3 Tagen ist die Trocknung beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird das getrocknete Material gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Analyse
Ätherisches Öl:|910 mg%
Chamazulen: 117 mg%
(-)-α-Bisabolol: 252 mg%.
Die verwendete diploide Ausgangskamille wird wie folgt erhalten:
Durch Einzelpflanzenvaribilitätstests der diploiden, nur wenig Bisabolol enthaltenden, aber nicht bisabolol­ freien Kamillen, die in Franz, Ch., J. Hölzl und A. Vömel: Acta Horticulturae 73, 109-114 (1978) beschrieben werden, wurde gefunden, daß maximal bis zu 20% aller Individuen im ätherischen Öl einen Chamazulengehalt von etwa 20 Gewichts-% und/oder einen hohen (-)-α-Bisabololgehalt von 50 Gewichts-% aufweisen, wobei gleichzeitig der Gehalt an den übrigen Bisaboloiden (insbesondere (-)-α-Bisabolonoxid) sehr gering ist. Diese Individuen wurden aus selektiert und wie folgt tetraploidisiert:
Samen der so ausselektierten Kamillenpflanzen wurden auf ein mit 0,05%iger wäßriger Colchicinlösung getränktes Filterpapier aufgebracht und bei Raumtemperatur (20°C) 6 Stunden quellen lassen. Daraufhin wurden sie vom Filterpapier entfernt, mit Wasser mehrmals gespült und in Saatkisten (Gewächshaus) ausgesät: Erde: Torf-Sand-Gemisch 1 : 1, Temperatur: 18 bis 20°C, relative Luftfeuchtigkeit: circa 60%, Tageslänge bei künstlicher Belichtung: 14 Stun­ den.
Die keimenden Pflanzen wurden bis zur Blüte beobachtet, der Polyploidisierungserfolg wurde durch Vergleichs­ messung der Pollen- und Samengröße sowie durch Chromosomen­ zählung der Pflanzen (F1-Nachkommenschaft = erste, aus Samen gezogene Nachkommenschaft der als tetraploid be­ stätigten colchicinierten Pflanzen) festgestellt.
Die Tetraploidisierung kann auch auf folgende Weise erfolgen:
Auf wassergetränktem Filterpapier ausgekeimte, 5 bis 7 Tage alte, gut entwickelte Kamillenkeimlinge wurden bei Raumtemperatur (20°C) für 4 bis 6 Stunden mit den Keimblättern nach unten in eine 0,05%ige Colchicinlösung gestellt. Die empfindlichen Keimwurzeln wurden dabei ge­ schont; um Trockenschäden an ihnen zu vermeiden, muß die umgebende Atmosphäre nahezu 100% relative Luftfeuchte aufweisen. Nach der Behandlung wurden die Keimlinge mit Wasser mehrmals gespült und in Pflanzkistchen pikiert. Die weitere Behandlung erfolgte wie bei den Samen.
Die Pollengrößenmessungen werden mit einem Leitz-Bino­ kular-Forschungsmikroskop mit Mikrometer-Meßokular und Mikrometer-Objektträger durchgeführt.
Die Chromosomenzählung findet an Wurzelspitzen statt: Von den im Gewächshaus gezogenen Jungpflanzen oder Stecklingspflanzen werden 1 bis 2 cm lange frische Wurzelenden gesammelt, 5 Stunden in 0,002 molare Hydroxychinolin-Lösung und anschließend 15 Minuten in IN HCl eingelegt. Zur Untersuchung werden circa 1 mm der Wurzelspitzen mit 2%iger Orcein-Essigsäure ange­ färbt und in Ölimmersion mikroskopisch untersucht. Bei den in Mitose befindlichen Zellen kann so der 4fache Chromosomensatz der somatischen Zellen be­ stimmt werden (4n = 36).
Diejenigen Pflanzen, bei welchen der Pollendurchmesser um circa 50% größer als derjenige des diploiden Ausgangs­ materials (circa 30 statt circa 20 µm) und bei denen der Chromosomensatz der somatischen Zellen auf 36 verdoppelt war (bei dem diploiden Ausgangsmaterial ist die ent­ sprechende Zahl 18) sind tetraploid. Diese wurden aus­ selektiert. Ungefähr 0,1 bis 0,5% der Samen beziehungs­ weise der Keimlinge wurden bei der oben angegebenen Methode tetraploidisiert und entwickelten blühfähige, intakte Pflanzen. Es schließen sich nun beispielsweise die Schritte 1 und 2 entsprechend Beispiel 2 an.
Die Blüten der so erhaltenen Kamille enthalten bei­ spielsweise mindestens 190 mg% Chamazulen, 200 mg% (-)-α-Bisabolol und höchstens 50 mg% an übrigen Bisaboloiden (Ernte zu dem Zeitpunkt, wo 30-70% der Röhrenblüten geöffnet sind und 72 stündiges Trocknen im Trockenschrank bei 40°C).
Beispiel 4
Gewinnung eines antiphlogistisch wirkenden Mittels aus einer diploiden Ausgangskamille:
Eine Kamille, die man so erhält wie nachstehend be­ schrieben ist, wird in üblicher Weise feldmäßig ausgesät. Sobald die Pflanzen sich entwickelt haben und die Blütenköpfchen in dem Vegetationsstadium sind, wo etwa 50% der Röhrenblüten geöffnet sind, werden diese Blütenköpfchen mit einer Kamillenpflückmaschine ge­ erntet, wobei die Kammabstände der Pflückmaschine so eingestellt sind, daß nur die Blütenköpfchen, deren Röhrenblüten zu 50% offen sind, abgestreift werden. Das Erntegut wird möglichst rasch an einen schattigen Ort transportiert und dort bis zur Weiterverarbeitung in dünner Lage ausgebreitet. Anschließend werden die Blütenköpfchen in einer Siebanlage von den Stengeln befreit und bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust beträgt etwa 80%. Die Trocknung erfolgt im Schatten an einer gut belüfteten Stelle auf Horden in einer Schichtdicke von etwa 10 cm.
Nach etwa 2-3 Tagen ist die Trocknung beendet. Zur Entfernung von Stengelteilen und Blütengrus wird das getrocknete Material gesiebt und anschließend in Ballen gepreßt.
Analyse
Ätherisches Öl:|1020 mg%
Chamazulen: 173 mg%
(-)-α-Bisabolol: 418 mg%.
Die verwendete diploide Ausgangskamille wird wie folgt erhalten:
Durch Einzelpflanzenvaribilitätstests der diploiden, nur wenig Bisabolol enthaltenden, aber nicht bisabolol­ freien Kamillen, die in Franz, Ch., J. Hölzl und A. Vömel: Acta Horticulturae 73, 109-114 (1978) beschrieben werden, wurde gefunden, daß maximal bis zu 20% aller Individuen im ätherischen Öl einen Chamazuiengehalt von etwa 20 Gewichts-% und/oder einen hohen (-)-α-Bisabololgehalt von 50 Gewichts-% aufweisen, wobei gleichzeitig der Gehalt an den übrigen Bisaboloiden (insbesondere (-)-α-Bisabolonoxid) sehr gering ist. Diese Individuen wurden ausselektiert und genau wie in Beispiel 3 angegeben ist tetraploidisiert und die tetraploiden Individuen aus selektiert.
Ungefähr 0,1 bis 0,5% der Samen beziehungsweise der Keimlinge wurden tetraploidisiert und entwickelten blühfähige, intakte Pflanzen.
Es schließen sich nun beispielsweise die Schritte 1 bis 6 entsprechend Beispiel 1 an.
Die Blüten der so erhaltenen Kamille enthalten bei­ spielsweise mindestens 150 mg% Chamazulen, 300 mg% (-)-α-Bisabolol und höchstens 50 mg% an übrigen Bisaboloiden (Ernte zu dem Zeitpunkt, wo 30-70% der Röhrenblüten geöffnet sind und 72 stündiges Trocknen im Trockenschrank bei 40°C).
Die übrigen Eigenschaften entsprechen denen der nach Beispiel 1 erhaltenen Kamille.
Beispiel 5 Herstellung eines ätherischen Öls
200 g erfindungsgemäß erhaltene getrocknete Kamillen­ blüten (Trocknung erfolgte bei 50°C Lufttemperatur unter Ausschluß von Sonnenlicht) werden in einem 5-Liter-Rund­ kolben mit 3,6 Liter Wasser und 2 g Natrium-Ascorbat versetzt und mit 1 N HCl auf einen pH-Wert von 5,0 ein­ gestellt. Nach Zugabe von Siedesteinen wird zum Sieden erhitzt. Innerhalb von ca. 3 Stunden werden ca. 1,2 Liter Destillat aufgefangen.
Nach beendeter Destillation wird das Destillat dreimal mit je 100 ml Petroläther ausgeschüttelt und über wasser­ freiem Natriumsulfat getrocknet. Die getrocknete Lösung wird filtriert und das Lösungsmittel anschließend im Rotationsverdampfer abdestilliert. Die Ausbeute be­ trägt 1,44 g ätherisches Öl.
In dem erhaltenen ätherischen Öl wird anschließend der Gehalt an Chamazulen und (-)-α-Bisabolol bestimmt.
Anlage A Gewinnung des ätherischen Öls
Ausgangsmaterial ist ein getrocknetes Material aus einer Kamille, die gemäß der Erfindung zur Herstellung des antiphlogistisch wirksamen Mittels in Frage kommt. Zur Herstellung des Öls werden nur solche Blütenköpfchen verwendet, bei denen 30 bis 70%, insbesondere 40 bis 60% der Röhrenblüten geöffnet sind. Die Trocknung erfolgt in einem Trockenschrank bei 40°C während 72 Stunden.
Das ätherische Öl der Kamillenblüten wird wie im folgenden beschrieben durch zweistündige Wasserdampf­ destillation des getrockneten Materials gewonnen:
2,0 g unzerkleinerte getrocknete Blüten werden in einem Liter-Rundkolben mit 250 ml entsalztem Wasser versetzt und einer zweistündigen Rücklaufdestillation in einer Clevenger-Apparatur (Wasserdampf-Destillations-Rücklauf- Apparatur zur gravimetrischen Bestimmung kleiner Mengen ätherischer Öle) unterzogen. Als Vorlage dient 1 ml Pentan pro analysi. Die Rücklaufgeschwindigkeit beträgt 40 ± 4 Tropfen/Minute. Nach Beendigung der Destillation wird das in Pentan gelöste ätherische Öl möglichst wasser­ frei in Reagenzgläser abgelassen und eventuell rest­ liches in der Apparatur anhaftendes ätherisches Öl mit Pentan nachgespült. Zur Entfernung eventueller Wasserreste wird der Lösung eine Spatelspitze ge­ trocknetes Na2SO4 zugesetzt und die Lösung anschließend durch eine Glasfilternutsche der Porosität D3 oder D4 in Rollrandfläschchen abgenutscht. Nach Abdunsten des Pentans bei 40°C im Wasserbad und Nachtrocknen im Exsikkator wird die Ölmenge gravimetrisch bestimmt.
In dem so erhaltenen Öl (ca. 20 mg) werden anschließend das Chamazulen und das Bisabolol bestimmt.
Spektralphotometrische Bestimmung des Chamazulens
Meßlösung:
Das gesamte, aus 2 g des getrockneten Materials erhaltene ätherische Öl (ca. 20 mg) (erhalten wie vorstehend beschrieben) wird in 25 ml n-Hexan oder Cyclohexan gelöst.
Meßgerät: Filterphotometer (zum Beispiel Eppendorf).
Wellenlänge: 578 nm
Küvette: 1 cm
Spezifische Extinktion von Chamazulen (1 g/100 ml; 1 cm): 20,8
Kompensationsflüssigkeit: n-Hexan oder Cyclohexan
Gefundener Gehalt an Chamazulen in mg/100 g: 120 E₅₇₈
Steht zur Messung kein Filterphotometer zur Verfügung, so kann die Bestimmung auch mit einem Spektralphotometer durchgeführt werden:
Meßgerät:
Spektralphotometer (zum Beispiel PM Q II / oder PM Q III "ZEISS")
Wellenlänge: 605 nm
Küvette: 1 cm
Spezifische Extinktion von Chamazulen (1 g/100 ml; 1 cm): 24,5
Kompensationsflüssigkeit: n-Hexan oder Cyclohexan
Gefundener Gehalt an Chamazulen in mg/100 g: 102 E₆₀₅
In der Meßlösung wird anschließend das Bisabolol be­ stimmt.
Gaschromatographische Bestimmung des Bisabolols und der übrigen Bisaboloide
Die Bestimmung der übrigen Bisaboloide kann ebenfalls durch Gaschromatographie, beispielsweise unter folgenden Aufnahmebedingungen erfolgen:
Geräte:
Packard, Modell 7721, Serie 800 beziehungsweise Erba Fractovap Serie 2350
Säulen: Glassäulen, 3 m/2 mm im Durchmesser; 2 m/2 mm im Durchmesser
Füllung: 3% Methylphenylsilicongummi "OV 1" auf Kieselgur silanisiert; "Gaschrom Q" 125 bis 150 µm als Trägermaterial
Trägergas: 30 ml/Minute N₂
Temperatur-Programm: 80 bis 180°C, 2,5 (3)°C/Minute
Injektor/Detektor-Temperatur: 200°C
Detektor: Flammen-Ionisations-Detektor
Einspritzmenge: ca. 2 µl des ca. 1 : 50 verdünnten ätherischen Öls
Die Auswertung erfolgt teils ohne, teils mit innerem Standard. Als innerer Standard eignen sich Laurinsäure­ methylester oder Hexadecan für chamazulenarme beziehungs­ weise chamazulenfreie Öle. Bei Ölen mit einem Chamazulen­ gehalt über 5% ist dieser als innerer Standard vorzu­ ziehen, wobei die Gehaltsbestimmung photometrisch (bei 578 nm) erfolgt.

Claims (8)

1. Verfahren zur Gewinnung von Mitteln mit antiphlogistischer Wirkung aus Matricaria Chamomilla, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
  • a) eine diploide Kamille, bei der (-)-α-Bisabolol die Hauptkomponente des ätherischen Öls darstellt, tetraploidisiert, die erhaltenen tetraploiden Pflanzen ausselektiert, nun von diesen tetraploiden Pflanzen diejenigen Pflanzen ausselektiert, deren bei 40°C getrocknete Blüten mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthalten,
oder
  • b) aus einer bekannten tetraploiden Kamille, bei der (-)-α-Bisabolol die Hauptkomponente des ätherischen Öls darstellt, diejenigen Pflanzen ausselektiert, deren bei 40°C getrocknete Blüten mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthalten,
und von den so erhaltenen Pflanzen nach weiteren Selektions- und Vermehrungsschritten die Blüten in dem Vegetationsstadium, wo 30-100% der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens offen sind, erntet und bei einer Temperatur von höchstens 70°C trocknet, um ein trockenes Material zu erhalten, das mindestens 30 mg% Chamazulen, mindestens 100 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält,
und aus dem so erhaltenen trockenen Material durch Destillation in Gegenwart von Wasser ein ätherisches Öl herstellt, das mindestens 3,5% Chamazulen, mindestens 10% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10% an übrigen Bisaboloiden enthält, oder durch Extraktion mit niederen Alkoholen einen alkoholischen Kamillenauszug herstellt, der mindestens 1,5 mg% Chamazulen, mindestens 5,0 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tetraploidisierung mittels Chemikalien bei Temperaturen zwischen 0 und 35°C, mittels Gammastrahlen, Röntgenstrahlen oder UV-Strahlen bei Temperaturen zwischen 0 und 35°C, mittels hoher Temperaturen von 33 bis 50°C oder mittels niedriger Temperaturen von 0 bis 5°C erfolgt.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorange­ gangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet werden, wo 30-70% der Röhrenblüten eines Blütenköpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur von nicht höher als 50°C getrocknet werden und das so erhaltene getrocknete Material mindestens 100 mg% Chamazulen, mindestens 200 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält, und ein hieraus hergestelltes ätherisches Öl mindestens 3,5% Chamazulen, mindestens 10% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10% an übrigen Bisaboloiden und ein hieraus hergestellter alkoholischer Auszug mindestens 5,0 mg% Chamazulen, mindestens 10,0 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorange­ gangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet werden, wo 30-70% der Röhrenblüten eines Blüten­ köpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur zwischen 50 bis 70°C getrocknet werden und das so erhaltene getrocknete Material mindestens 50 mg% Chamazulen, mindestens 150 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält, und ein hieraus hergestelltes ätherisches Öl mindestens 3,5% Chamazulen, mindestens 10% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10% an übrigen Bisaboloiden und ein hieraus hergestellter alkoholischer Auszug mindestens 2,5 mg% Chamazulen, mindestens 7,5 mg% (-)-α- Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der voran­ gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet werden, wo 70-100% der Röhrenblüten eines Blüten­ köpfchens geöffnet: sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur von nicht höher als 50°C getrocknet werden und das so erhaltene getrocknete Material mindestens 40 mg% Chamazulen, mindestens 120 mg% (-)-α-Bisabolol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält, und ein hier­ aus hergestelltes ätherisches Öl mindestens 3,5% Chamazulen, mindestens 10% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10% an übrigen Bisaboloiden und ein hieraus hergestellter alkoholischer Auszug mindestens 2,0 mg% Chamazulen, mindestens 6,0 mg% (-)-α- Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorange­ gangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blüten in dem Vegetationsstadium geerntet werden, wo 70-100% der Röhrenblüten eines Blüten­ köpfchens geöffnet sind und die Blüten bei einer Lufttemperatur zwischen 50-70°C getrocknet wer­ den und das so erhaltene getrocknete Material mindestens 30 mg% Chamazulen, mindestens 100 mg% (-)-α-Bisaholol und weniger als 50 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält, und ein hier­ aus hergestelltes ätherisches Öl mindestens 3,5% Chamazulen, mindestens 10% (-)-α-Bisabolol und weniger als 10% an übrigen Bisaboloiden und ein hieraus hergestellter alkoholischer Auszug mindestens 1,5 mg% Chamazulen, mindestens 10 mg% (-)-α- Bisabolol und weniger als 10,0 mg% an übrigen Bisaboloiden enthält.
DE19843446217 1984-06-27 1984-12-19 Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung Expired - Lifetime DE3446217C2 (de)

Priority Applications (12)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843446217 DE3446217C2 (de) 1984-12-19 1984-12-19 Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung
BG7267585A BG50925A3 (en) 1984-12-19 1985-12-10 A process for antiphlogistic product preparation
DD28455085A DD240135B5 (de) 1984-12-19 1985-12-17 Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung
YU197085A YU45993B (sh) 1984-12-19 1985-12-17 Postupak za dobijanje preparata sa antiflogističkim dejstvom iz matricaria chamomilla
IL7737885A IL77378A (en) 1984-06-27 1985-12-18 Production of tetraploid camomile varieties rich in bisabolol
AT366585A AT406732B (de) 1984-12-19 1985-12-18 Verfahren zur gewinnung von mitteln mit antiphlogistischer wirkung aus matricaria chamomilla
CN85108903A CN1034631C (zh) 1984-12-19 1985-12-18 生产一种新型抗炎活性剂的方法
SU853991685A RU1836004C (ru) 1984-12-19 1985-12-18 Способ получени тетраплоидной ромашки матRIсаRIUм снамомILLа RесUтIтаL.,АстеRасеае
PT8170185A PT81701B (pt) 1984-12-19 1985-12-18 Processo para a preparacao dum novo agente com actividade antiflogistica
FI855061A FI81007C (fi) 1984-12-19 1985-12-18 Foerfarande foer erhaollandet av ett aemne med antiinflammatorisk verkan ur matricaria chamomilla.
HRP-1970/85A HRP920748A2 (en) 1984-12-19 1992-10-01 Process for the preparation of a new preparation with antiflogistic activity
JP10214064A JPH1189459A (ja) 1984-12-19 1998-07-29 ビサボロールに富み、改善された発芽率を有し、かつ均一に輪生する分枝を有する四倍体カミルレの増殖物及びその製造法、カミルレ生薬及びその製造法、エーテル性油、アルコール性カミルレ抽出物、ならびに抗炎症剤の製造法

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843446217 DE3446217C2 (de) 1984-12-19 1984-12-19 Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3446217A1 DE3446217A1 (de) 1986-07-10
DE3446217C2 true DE3446217C2 (de) 1994-05-19

Family

ID=6253138

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19843446217 Expired - Lifetime DE3446217C2 (de) 1984-06-27 1984-12-19 Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung

Country Status (7)

Country Link
CN (1) CN1034631C (de)
BG (1) BG50925A3 (de)
DD (1) DD240135B5 (de)
DE (1) DE3446217C2 (de)
FI (1) FI81007C (de)
PT (1) PT81701B (de)
YU (1) YU45993B (de)

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2402802C3 (de) * 1974-01-22 1979-06-13 Deutsche Gold- Und Silber-Scheideanstalt Vormals Roessler, 6000 Frankfurt Gewinnung einer Kamillendroge mit hohem Chamazulen- und Bisabololgehalt
DE3423207C3 (de) * 1983-06-29 1996-09-26 Asta Medica Ag Verfahren zur Herstellung einer neuen Kamillensorte (Bezeichnung Manzana)
DE3542756C3 (de) 1984-12-19 1997-09-04 Asta Medica Ag Verfahren zur Herstellung einer neuen tetraploiden und bisabololreichen Kamille mit verbesserten Eigenschaften
CN1003201B (zh) * 1985-06-12 1989-02-01 三菱雷机株式会社 定时开关用的切换装置

Also Published As

Publication number Publication date
YU45993B (sh) 1992-12-21
BG50925A3 (en) 1992-12-15
CN1034631C (zh) 1997-04-23
FI81007B (fi) 1990-05-31
CN85108903A (zh) 1986-06-10
FI81007C (fi) 1990-09-10
YU197085A (en) 1988-06-30
FI855061A0 (fi) 1985-12-18
FI855061A (fi) 1986-06-20
PT81701B (pt) 1988-02-17
DE3446217A1 (de) 1986-07-10
PT81701A (de) 1986-01-02
DD240135B5 (de) 1994-04-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3423207C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer neuen Kamillensorte (Bezeichnung Manzana)
Hull The effect of day and night temperature on growth, foliar wax content, and cuticle development of velvet mesquite
AT397021B (de) Verfahren zur herstellung einer neuen kamillensorte (bezeichnung manzana)
DE3542756C2 (de)
DE3446217C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischer Wirkung
EP0330240B1 (de) Kamillendroge und ihre Verwendung zur Herstellung von Kamillenextrakten, Kamillenöl und pharmazeutischen Mitteln
AT406732B (de) Verfahren zur gewinnung von mitteln mit antiphlogistischer wirkung aus matricaria chamomilla
AT386522B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen mittels mit antiphlogistischer wirkung
DE3446220C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer neuen tetraploiden und bisabololreichen Kamille mit verbesserten Eigenschaften
DE3446219A1 (de) Verfahren zur herstellung eines neuen mittels mit antiphlogistischer wirkung
DE3217857A1 (de) Verfahren zur gewinnung von vermehrungsmaterial (setzlingen) des fingerhutes (digitalis lanata ehrh.) durch vegetative mikrovermehrung in gewebekulturen und verwendung des nach diesem erhaltenen an die freilandbedingungen angepassten vermehrungsmateriales (setzlinge)
DD223064A5 (de) Verfahren zur Herstellung von Mitteln mit antiphlogistischer Wirkung
DE3446222A1 (de) Verfahren zur herstellung von neuen produkten aus der kamille mit verbesserten eigenschaften
DD223064B5 (de) Verfahren zur Herstellung von Mitteln mit antiphlogistischer Wirkung
DD240135A5 (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Mittels mit antiphlogistischerWirkung
DD250464A5 (de) Verfahren zur herstellung von verbesserten kamillenauszuegen und aetherischem oel aus dem getrockneten material
DE2935864C2 (de)
DE10032108A1 (de) Verfahren zur Vermehrung von Aloe-Pflanzen, insbesondere von Aloe vera L., Aloe ferox Mill. und Aloe arborescens Mill.
Lindayani et al. Effect of colchicine on tissue culture derived plants of Zingiber officinale Rosc. and Zingiber officinale var. rubrum Theilade
DE102007054065A1 (de) An Flavonoiden reiches Gewebe aus Neomarica gracilis und Verfahren zum Kultivieren desselben
DE19527560A1 (de) Verfahren zur Herstellung virusfreier Hopfenwurzelstöcke
JPS5923795B2 (ja) 組織培養によるピレトリンの製造法

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8363 Opposition against the patent
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: ASTA MEDICA AG, 01277 DRESDEN, DE

8365 Fully valid after opposition proceedings
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: VIATRIS GMBH & CO. KG, 60314 FRANKFURT, DE