DE3536820A1 - Verkehrfunk-decoder - Google Patents
Verkehrfunk-decoderInfo
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- H04H20/55—Arrangements specially adapted for specific applications, e.g. for traffic information or for mobile receivers for traffic information
Description
Die Erfindung betrifft einen Verkehrsfunk-Decoder gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist schon seit längerer Zeit üblich, dem Autofahrer
zur Verbesserung des Verkehrsablaufes und zur Erhöhung
der Verkehrssicherheit über bestimmte Rundfunksender
(Verkehrsfunksender) Verkehrshinweise zu geben, die
grundsätzlich mit jedem Empfänger empfangen werden
können.
Um speziell dem Autofahrer das Aufsuchen des für seinen
örtlichen Bereich zuständigen Verkehrsfunksenders zu erleichtern,
wird heute das Kennungssystem ARI (eingetragenes
Warenzeichen) (Autofahrer-Rundfunk-Information)
eingesetzt, welches bekanntlich drei Kennfrequenzen verwendet,
die im UKW-Bereich zusätzlich zur Nutzmodulation
des FM-Verkehrsfunksenders aufmoduliert werden.
Für die Senderkennung ist dabei ein 57-kHz-Träger vorgesehen,
der zur Kennzeichnung aller Verkehrsfunksender
dient.
Zum Zwecke der Bereichskennung ist der 57-kHz-Träger mit
einer von sechs möglichen Bereichsfrequenzen (Buchstaben
A bis F) moduliert. Dadurch erfolgt eine Kennzeichnung,
zu welchem Verkehrsfunkbereich der betreffende Sender
gehört.
Als Durchsagekennung wird eine zweite Modulation von
125 Hz auf dem 57-kHz-Träger während einer Verkehrsdurchsage
zur Kennzeichnung des betreffenden Verkehrshinweises
benutzt.
Für die Auswertung und Verarbeitung der genannten drei
Kennungen bzw. Kennfrequenzen ist innerhalb des Empfängers
ein Verkehrsfunk-Dekoder erforderlich, und das bekannte
ARI-System erlaubt in vorteilhafter Weise den
Aufbau von sehr preiswerten ARI-Dekodern, welche in der
Lage sind, dem Autofahrer die Verkehrshinweise zwangsläufig
zu Gehör zu bringen. Dabei sucht sich ein zusätzlicher
Empfänger im Autoradio mit Hilfe der Sender- und
Bereichskennung den zuständigen Verkehrsfunksender.
Durch Auswerten der Durchsagekennung wird dem Autofahrer
der Verkehrshinweis auch dann akustisch zu Gehör gebracht,
wenn er z. B. ein anderes Programm oder Musik
von einer Cassette hört.
Wegen seiner bedeutsamen Vorteile hat sich das ARI-System
inzwischen überwiegend nicht nur in der Bundesrepublik
Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern
eingeführt und in der Praxis auch bewährt. Allerdings
lassen sich mit dem ARI-System nicht alle Möglichkeiten
voll ausschöpfen.
So muß das gerade von dem Autofahrer gehörte Rundfunkprogramm
für eine Verkehrsdurchsage zwangsläufig unterbrochen
werden, was manchmal als störend empfunden wird.
Ferner ist die Menge der Verkehrshinweise wegen der erforderlichen
Durchsagezeit und auch wegen einer bei längeren
Durchsagezeiten zu beobachtenden nachlassenden Aufmerksamkeit
des Autofahrers begrenzt. Bei Verkehrsdurchsagen
in Fremdsprachen - insbesondere für den Durchreiseverkehr
während der Urlaubszeit - vervielfacht sich die
Durchsagezeit entsprechend. Schließlich ist eine gewünschte
Regionalisierung der Verkehrshinweise nur begrenzt
durchführbar.
Neben dem verbreiteten ARI-System gibt es auch noch autarke
Verkehrsleitsysteme (Mapping-gestützte Leitsysteme),
bei denen der Autofahrer eine gespeicherte Straßenkarte
mit sich führt. Hierbei steht allerdings der Gesichtspunkt
im Vordergrund, den Autofahrer an ein gewünschtes
Ziel zu führen, ohne daß der Autofahrer die örtlichen
Gegebenheiten kennt. Die Übertragung von Verkehrshinweisen
ist also nicht angesprochen, wenngleich es auch
wünschenswert wäre, die bei einem Leitsystem erfolgende
Routenwahl verkehrsabhängig beeinflussen zu können. Im
übrigen sind die autarken Verkehrsleitsysteme - wie z. B.
EVA (Elektronischer Verkehrslotse für Autofahrer) - noch
vor der Einführungsphase (P. Brägas: "Elektronische
Leitsysteme für den Straßenverkehr" E und M, Heft 4,
1984).
Es ist also davon auszugehen, daß das in der Praxis bewährte
ARI-System trotz der weiter oben erwähnten Nachteile
zur Zeit ohne Alternative ist. Bei der Suche nach
einer verbesserten Lösung und nach einem neuen Verkehrsfunk-
Dekoder muß zudem die inzwischen erfolgte
weite Verbreitung des ARI-Systems berücksichtigt werden,
d. h. es muß die Kompatibilität gewährleistet sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verkehrsfunk-
Dekoder zu schaffen, welcher bei Kompatibilität
mit dem ARI-System dieses weiter entwickelt und die
Verarbeitung und Auswertung von Verkehrshinweisen nach
einem neuen verbesserten Verkehrssystem ermöglicht, ohne
daß senderseitig größere Aufwendungen erforderlich sind.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei dem im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Verkehrsfunk-Dekoder durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten
Merkmale.
Die Erfindung geht davon aus, für die Übertragung von
Verkehrsnachrichten insbesondere das an sich bekannte
RDS-System ("Spezification of the radio data system
RDS", Sonderdruck der EBU Technical Centre, Brüssel,
Tech. 3244 E, März 1984) oder auch ein anderes digitales
Übertragungssystem auszunutzen, und der Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es möglich ist, z. B.
mit Hilfe des vorgeschlagenen RDS-Systems innerhalb
eines Datenfreiraumes digitale Signale zu übertragen,
wobei die digitalen Signale den jeweiligen Verkehrshinweis
repräsentieren.
Das RDS-System ist bekanntlich für die Übertragung von
digitalen Signalen auf einem Unterträger von 57 kHz über
UKW-Rundfunksender vorgesehen, wobei eine Zweiseitenbandamplitudenmodulation
des 57 kHz-Trägers (Träger wird unterdrückt)
mit dem biphase-codierten Datensignal erfolgt.
Durch die Biphase-codierung erscheinen in der Nähe des
Trägers keine Spektrallinien, so daß die Kompatibilität
mit dem ARI-System gegeben ist.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist es auch
möglich, für die Übertragung der digitalen Signale
die an sich bekannten Bereichskennfrequenzen und/oder
die Durchsagekennfrequenzen, die einem Hilfsträger
- 57 kHz-Träger - aufmoduliert sind, zu verwenden.
In diesem Fall braucht also nicht auf das RDS-System
zurückgegriffen zu werden.
Bei der Erfindung steht nämlich der Gedanke im Vordergrund,
digitale Speicheradressen bzw. Codewörter zu
übertragen, wobei im Empfänger bzw. Verkehrsfunk-Dekoder
unter den jeweiligen Adressen die Bestandteile
von Strukturen von Verkehrshinweisen abrufbereit gespeichert
sind und für eine Anzeige zur Verfügung
stehen.
Angesichts der obigen Überlegungen wird deutlich, daß
für die Übertragung der digitalen Signale in zweckmäßiger
Ausgestaltung der Erfindung auch andere Nachrichtensysteme
in Betracht kommen können, und so ist
es beispielsweise möglich, eine digitale Übertragung
wie bei einem Fernschreibcode vorzunehmen.
Weiterhin ist es möglich, den Verkehrsfunk-Decoder insbesondere
auch bei AM-modulierten Signalen einzusetzen. Der
AM-Träger enthält hierbei die digitale Verkehrsinformation
in phasenmodulierter Form. Nach der Demodulation liegen die
digitalen Signale am Verkehrsfunk-Decoder an, wo sie in vorbeschriebener
Weise auswertbar sind. Auch hier ist vorzugsweise
das RDS-System dazu geeignet, die digitalen Signale
zu übertragen. Der Decoder zur Auswertung des RDS-Signals
braucht hierzu nicht geändert werden, und ist gegebenenfalls
nur an eine geänderte Datenrate anzupassen.
Die Erfindung basiert ferner auf der Erkenntnis, daß
sich die Verkehrshinweise trotz ihrer möglichen Vielzahl
standardisieren und in bestimmte Standardtexte
einteilen lassen. Dies führt im Zusammenhang mit der
digitalen Signalübertragung zu einem bedeutsamen Vorteil,
denn es ist auf einfache Weise möglich, bestimmten
Bestandteilen der standardisierten Verkehrshinweise
Adressignale zuzuordnen und im Dekoder zu speichern.
Dann brauchen vom Verkehrsfunksender lediglich bestimmte
digitale Adressignale innerhalb eines RDS-Signals gesendet
zu werden, d. h. ein Verkehrshinweis wird in Form von
Speicheradressen übertragen.
Unter den jeweiligen Adressen lassen sich in einem Verkehrshinweisspeicher
innerhalb des Verkehrs-Dekoders die
Bestandteile eines Verkehrshinweises in beliebiger Form
als Schrift für eine optische Anzeige oder auch als
Sprache - auch in Fremdsprache - ablegen. Damit ist eine
internationale Einführung wesentlich erleichtert.
Nach Erkennung der empfangenen und ausgewerteten Adressignale
kommt der betreffende Speicherinhalt beispielsweise
zu einer optischen Anzeige, auf welcher der Autofahrer
den Verkehrshinweis ablesen kann. In zweckmäßiger
Ausgestaltung der Erfindung ist es aber auch möglich,
den Verkehrshinweis in synthetischer Sprache wiederzugeben.
In beiden Fällen bleibt das gerade empfangene
eigentliche Rundfunkprogramm unberührt, d. h., das
laufende Programm wird - anders als beim ARI-System -
nicht unterbrochen. Der Autofahrer kann wählen, in
welcher Sprache er den gesendeten Verkehrshinweis optisch
wahrnehmen bzw. akustisch hören möchte.
Aufgrund einer Vielzahl von Beobachtungen konnte festgestellt
werden, daß für die digitale Übertragung von Verkehrshinweisen
in Form von Adressignalen etwa 100 Bit
erforderlich sind. Diese Größe läßt sich mit den standardisierten
Verkehrshinweisen ohne weiteres einhalten,
was unter anderem in vorteilhafter Weise die Verwendung
von RDS-Signalen zur digitalen Übertragung von Verkehrshinweisen
ermöglicht. Beim RDS-System besteht nämlich in
sofern eine Einschränkung, als - was weiter unten anhand
der Zeichnung noch näher erläutert und beschrieben wird -
nur etwa jede 4. Gruppe (Transparenter Kanal) teilweise
frei ist und für die Übertragung von digitalen Signalen
zur Verfügung steht. Der entsprechende Datenfreiraum umfaßt
37 Bit, so daß in 3 Sequenzen einer Gruppe (3 × 37 =
111) eine Verkehrsnachricht übertragen werden kann, wobei
die Standardisierung der Verkehrshinweise zu einer relativ
geringen Bitrate führt. In der Praxis läßt sich pro Sekunde
etwa eine Verkehrsmeldung übertragen.
Die Standardisierung aller möglichen Verkehrshinweise
in Standardhinweise und Standardtexte hat im übrigen
auch noch den Vorteil, daß die Verständlichkeit der Hinweise
für den Autofahrer besonders gut ist, weil alle
Verkehrshinweise nach einem gleichen Bildungsgesetz aufgebaut
und stets dieselben Begriffe verwendet werden.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist
es auch möglich, die Verkehrshinweise als Klartext in
Form von ASCII-Zeichen zu übertragen (American Standard
Comitee for Information Interchange). Dies bietet sich vor allem
bei Sondermeldungen mit unterschiedlichen Texten an,
deren Bestandteile nicht im Verkehrshinweisspeicher abgespeichert
sind.
Andere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben und der Zeichnung zu
entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild
eines FM-Empfängers mit einem Verkehrsfunk-
Dekoder,
Fig. 2 und 3 jeweils eine graphische Darstellung
zur Erläuterung des Aufbaus und Inhalts
eines Datentelegramms bei
einem RDS-Signal,
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines Verkehrsfunkdekoders,
und
Fig. 5 ein weiteres Teil-Blockschaltbild
eines Verkehrsfunk-Dekoders mit
einer Zuordnungstabelle für autarke
Verkehrsleitsysteme.
Fig. 6 ein Blockschaltbild eines AM-Empfängers
mit einem Verkehrsfunk-Decoder
Der in Fig. 1 zeichnerisch dargestellte FM-Empfänger 10
besitzt eine Antenne 12 zum Empfang eines Verkehrsfunksenders,
welcher parallel zum normalen Programm RDS-Signale
aussendet.
Ferner umfaßt der Empfänger 10 in an sich bekannter Weise
ein Empfangsteil 14, und über einen Lautsprecher 16 kann
das demodulierte NF-Signal wiedergegeben werden.
Ein weiterer Bestandteil des Empfängers 10 ist ein RDS-
Dekoder 18, welches die empfangenen RDS-Signale auswertet
und verarbeitet, was weiter unten noch näher erläutert
ist.
An den RDS-Dekoder 18 schließt sich ein Verkehrsfunk-
Dekoder 20 an, dessen näherer Aufbau in Fig. 4 dargestellt
ist. Der Verkehrsfunk-Dekoder 20 verarbeitet die
im RDS-Signal enthaltenen digitalen Signale, welche die
Verkehrshinweise darstellen.
Mittels einer Wiedergabevorrichtung 22 können die empfangenen
Verkehrshinweise einem Autofahrer kenntlich gemacht
werden. Über eine optische Anzeige 24 ist es möglich,
die Verkehrshinweise in Schriftform darzustellen, und daneben
können die Verkehrshinweise auch über einen Lautsprecher
26 akustisch zu Gehör gebracht werden. In beiden
Fällen erfolgt die Wiedergabe der empfangenen Verkehrshinweise
parallel zu dem jeweils empfangenen Rundfunkprogramm,
welches also nicht unterbrochen zu werden braucht.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf Fig. 2 und 3 zunächst der nähere
Aufbau und Inhalt des Datentelegramms beim RDS-System
erläutert.
Das RDS-System benutzt - ebenso wie das ARI-System -
einen 57-kHz-Träger zur Übertragung von digitalen Signalen
bzw. Daten. Die Datenrate beträgt 1.187,5 bit/sec
(57 kHz geteilt durch 48). Durch eine Biphase-Codierung
ist dabei die Kompatibilität zum ARI-System sichergestellt,
so daß sich beide Systeme nicht gegenseitig
beeinflussen.
Das RDS-Signal 28 ist ein kontinuierlicher Datenstrom,
der in Gruppen zu je 104 Bit zusammengefaßt ist.
Eine Gruppe besteht aus vier Blöcken (Block 1, Block 2,
Block 3 und Block 4) von je 26 Bit Länge, und ein Block
besteht aus einem Informationswort 30 von 16 Bit und
einem Prüfwort 32 von 10 Bit Länge, dem ein sogenanntes
Offset-Wort modulo 2 hinzuaddiert wird.
Zur Codierung wird ein korregierender gekürzter zyklischer
Code verwendet, und das Generatorpolynom 34
zur Errechnung des Codes ist in Fig. 2 wiedergegeben.
Um bei der Dekodierung in dem kontinuierlichen Datenstrom
überhaupt einen "Anfang" finden zu können, bedient
man sich innerhalb des RDS-Dekoders 18 eines
Tricks. Nach der Errechnung des Prüfwortes wird zum
Prüfwort ein 10-stelliges Offset-Wort addiert. Da nur
5 Offset-Wörter aus maximal 1.024 Wörter verwendet werden,
die sich voneinander durch eine Hammingdistanz von
3 bis 5 unterscheiden, läßt sich eine Synchronisation
und eine Fehlerkorrektur erzielen.
Beim RDS-System ist der Aufbau einer Gruppe des RDS-
Signals 28 immer gleich. Das Informationswort in Block 1
trägt immer den PI-Code (Program Identification),
welcher in einer codierten Form das Land, die jeweilige Rundfunkanstalt
und das Programm kennzeichnet. Dazu gehören
noch das Prüfwort und Offset-Wort A.
Im Block 2 folgen zunächst 4 Bits, die angeben, welchem
Typ diese Gruppe zugeordnet ist. Allen Gruppen ist
jedoch einheitlich, daß Block 2, Block 3, und Block 4
die Offset-Worte B, C und D tragen. Das Offset-Wort C
kann in 2 Versionen verwendet werden (das Bit B 0 im
zweiten Informationswort gibt hierüber Auskunft).
Für die Verwendung des RDS-Systems zur Übertragung
von Verkehrshinweisen in Form von digitalen Signalen
wird die Gruppe 5 herangezogen, die den sogenannten
transparenten Kanal kennzeichnet, und welche gemäß
Fig. 3 einen Datenfreiraum 36 beinhaltet. Hier besteht
die Möglichkeit, mit den Bits C 0 bis C 4 des
Blocks 2 bis zu 32 Adressen zu übertragen, denen jeweils
die 16 Bit langen Wörter in Block 3 und Block
4 zugeordnet werden können. Insgesamt umfaßt der Datenfreiraum
36 also 37 Bits. Damit ist dieser Kanal für
eine Übertragung von Adressierten Verkehrshinweisen
in besonderer Weise geeignet. Unter Zugrundelegung
einer weiter unten noch erläuterten Standardisierung
der Verkehrshinweise hat sich nämlich gezeigt, daß
in maximal 3 Sequenzen der Gruppe 5 ein Verkehrshinweis
in Form von digitalen Adressignalen übertragen
werden kann.
Die EBU empfiehlt für die einzelnen Gruppen beim RDS-
System unterschiedliche Wiederholungsraten. Hierbei
ist der erwähnte transparente Kanal mit 25% angegeben.
Wenn pro Sekunde die Gruppe 5 dreimal ausgestrahlt
wird, ist dieser Prozentsatz etwa erreicht. Somit ist
es möglich, pro Sekunde eine Verkehrsmeldung zu übertragen,
wenn man davon ausgeht, daß für einen Verkehrshinweis
etwa 100 Bit benötigt werden.
Ein wichtiger Anspekt ist die Standardisierung der Verkehrshinweise,
um in dem neuen Verkehrs-Dekoder 20 eine
optimale Verarbeitung und Auswertung der empfangenen
digitalen Signale zu gewährleisten und die Verkehrshinweise
optisch oder auch akustisch zur Anzeige zu bringen.
Der Standardisierung von Verkehrshinweisen liegen folgende
Gesichtspunkte zugrunde. So wenig Worte wie möglich
und soviele Worte wie nötig verwenden (beschränken
auf das Wichtigste); stets gleiche Begriffe verwenden;
ähnliche Begriffe für eine Sache vermeiden, also nur
einen Begriff verwenden; stets gleiche Verbalzeiten verwenden;
in der Bevölkerung verwandte Begriffe den offiziellen
Fachausdrücken vorziehen (z. B.: Geisterfahrer
statt Falschfahrer; Ampel statt Lichtsignalanlage); stets
das gleiche Bildungsgesetz für einen Hinweis anwenden;
zweckmäßig: Ortsangaben und Sachaussagen.
Das Bildungsgesetz (Reihenfolge) für Ortsangaben ist:
Streckennummer, Streckenverlauf und Richtung, Ortsangaben
des Ereignisses (der Situation).
Die Sachaussagen werden nach folgenden Schema gebildet:
Ereignis bzw. verkehrliche Situation, Erläuterung bzw.
Grund (eventuell), Empfehlung (eventuell).
Nachfolgend wird ein Schlüssel für mehrfach wiederkehrende
Angaben dargestellt. Dieser Schlüssel ist von Bedeutung
für die Abspeicherung von Verkehrshinweisen
bzw. von Bestandteilen der Verkehrshinweise in den
Verkehrshinweisspeicher innerhalb des Verkehrsfunk-
Dekoders 20.
Die folgenden Tabellen geben das Schemata für den Teil
"Ortsangaben" der Verkehrshinweise sowie Standardtexte
ohne den Teil "Ortsangaben" (als Ergänzung zu Hinweisen
mit Teil "Ortsangaben") wieder. Erkennbar sind die Verkehrshinweise
in drei Arten I, II, und 0 aufgeteilt.
A × E 1 Richtung E 2 zwischen M 1 und M 2 = I
A × E 1 Richtung E 2 = II
A × E 1 Richtung E 2 = II
Mit den auf diese Weise schematisierten Verkehrshinweisen
können nahezu alle üblicherweise gesendeten
Verkehrsmeldungen dargestellt und im Verkehrsfunk-
Dekoder abgespeichert werden. Die Übertragung von Orts-
und Eigennamen, die nicht im Speichervorrat enthalten
sind, kann in Klartext erfolgen.
Auf der Basis der voranstehend erläuterten Standatisierung
kann ein Verkehrshinweis der Art I beispielsweise wie
folgt gesendet werden:
A × E 1 Richtung E 2 zwischen M 1 und M 2(I) 3
Der decodierte Text lautet dann: A 7 (für Autobahn 7),
Hamburg (Richtung) Hannover, (zwischen) Schwarmstedt (und) Berghof
1 km Stau wegen Unfall.
Anhand dieses Beispiels soll nachfolgend die Codierung
unter Bezugnahme auf Fig. 3 und auf die weiter unten
befindliche Codiertabelle erläutert werden.
Die 5 Bit C 4, C 3, C 2, C 1 und C 0 werden nochmals unterteilt.
C 3 und C 4 dienen dabei als Anfangskennung und
als Gruppennummerierung (ob die Gruppe 5 zum ersten,
zum zweiten usw. mal empfangen wurde).
Dabei kennzeichnen die Bits bzw. die Stellung 00 die
Art I eines Verkehrshinweises, und gleichzeitig gibt
die Stellung 00 an, daß dieser Verkehrshinweis erstmalig
gesendet wird. Die Invertierung, also 11, zeigt,
daß es sich um eine zyklische Wiederholung der Meldung
handelt, daß aber ebenfalls die Art I gekennzeichnet
ist (Meldungen der Arten I, II und III sind maximal
3 Gruppen lang). Entsprechend bedeuten die Stellungen
01 und 10, daß die Gruppen 2 (besser: 5/2) und 3 (Gruppe
5/3) gesendet werden.
Die Bits C 0 bis C 2 geben die Art bzw. die Struktur des
Verkehrshinweises an. Dabei kennzeichnet die Stellung
000 die Art I; 001 kennzeichnet die Art II usw. Der
Code 111 gibt an, daß die nachfolgende Meldung in Klartext
(ASCII) übertragen wird.
Beim Klartext können innerhalb von Block 3 und 4
- hier stehen jeweils 16 Bit zur Verfügung - 3
Buchstaben á 5 Bit (3 × 5 = 15) plus ein weiteres Bit
übertragen werden. Das letztere Bit wird als Kontinuitätsbit
bezeichnet und gibt an, daß noch weitere ASCII-
Zeichen folgen.
Bei der Klartext-Übertragung können auch 6 Bit pro Zeichen
verwendet werden. Innerhalb der beiden Blöcke 3
und 4 stehen 32 Bit zur Verfügung, so daß 5 Buchstaben
á 6 Bit übertragen werden können, und noch 2 Bit für
die schon erwähnte Kontinuitätskennzeichnung übrig
bleiben.
Anhand von Fig. 4 wird jetzt der Ablauf der Decodierung
eines Verkehrshinweises innerhalb des Verkehrsfunk-
Dekoders 20 erläutert. Dabei ist zugrunde gelegt, daß
die Verkehrshinweise im transparenten Kanal (Gruppe 5)
übertragen werden, d. h. der RDS-Dekoder 18 gibt blockweise
Informationswörter der Gruppe 5 an den Verkehrsfunk-
Dekoder.
Zunächst erfolgt innerhalb eines Schieberegisters 38 eine
Auswertung der Bits C 4 bis C 0 aus Block 2. Die Bits C 0
bis C 2 gelangen zum Strukturspeicher 40, wo die Art des
Verkehrshinweises ausgewertet wird, Art I, II, 0 oder
ASCII.
Die Bits C 3 und C 4 werden an einen Anfangskennungsspeicher
42 gelegt, welcher für die Zuordnung der folgenden
Blöcke 3 und 4 in die Schieberregister 50, 52
und 54 sorgt, die über UND-Glieder 44, 46 und 48 mit
dem Anfangskennungsspeicher 42 verbunden sind.
Von den Schieberregistern 50, 52 und 54 werden die nunmehr
parallel vorliegenden Informationen über einen Multiplexer
56 nacheinander zum Verkehrshinweisspeicher 58
geführt. Dieser enthält alle Autobahnen, Bundesstraßen,
Landesstraßenkennzeichnungen, zugehörige Nummern, Ortsnamen,
Autobahnabfahrtsnamen, Kreuzungsnamen usw.
Der Verkehrshinweisspeicher 58 (ROM) kann in mehreren
Ebenen vorhanden sein, um eine Wiedergabe von Verkehrshinweisen
auch in Fremdsprachen zu ermöglichen. In diesem
Fall wird durch einen Länder-Code-Speicher 60 aus
dem im RDS-Signal in Block 1 enthaltenen PI-Code die
Länderkennung ausgewertet und die zugehörige Ebene des
Verkehrshinweisspeichers 58 eingeschaltet.
Die Informationen aus dem Verkehrshinweisspeicher 58
werden zu einem Demultiplexer 64 geführt, welcher die
zugehörigen speichernden Anzeigeelemente der optischen
Anzeige 24 ansteuert. Als Beispiel ist in Fig. 4 der
Verkehrshinweis
"A7 von Hamburg nach Hannover zwischen Soltau-Süd
und Dorfmark 3 km Stau"
dargestellt, und zwar einmal in deutscher und einmal
in englischer Sprache (mit den deutschen Ortsbezeichnungen).
Für die optische Anzeige 24 kann auch eine Ausgabe in
Laufschrift vorgesehen werden, und es ist auch möglich,
eine Sprachausgabe anzusteuern, um den Verkehrshinweis
akustisch wiederzugeben. Da die Stellen der Anzeige bzw.
der Sprachausgabe von der Art und Struktur der Meldung
abhängen, gibt der Strukturspeicher 40 seine Informationen
sowohl an den Multiplexer 56 als auch an einen Strukturauswerter
62. Letzterer ermöglicht die Wiedergabe
von Sondermeldungen mit einem Textinhalt, der nicht gespeichert
ist. Im übrigen enthält der Verkehrshinweisspeicher
58 auch noch eine ASCII-Tabelle.
Für den Fall, daß eine verkehrsabhängige Beeinflussung
eines autarken Verkehrsleitsystems erfolgen soll, welches
sich auf eine mitgeführte digitale Straßenkarte
stützt, werden ebenfalls die Informationen der Gruppe
5 des RDS-Signals 28 decodiert und gemäß Fig. 5 über
einen speziellen ROM-Speicher 66 eine Zuordnungstabelle
68 angesteuert. Aus der Zuordnungstabelle 68 werden
die Informationen in einen RAM-Speicher 72 gespeichert,
welcher in beliebig vielen Ebenen aufgebaut sein kann,
um eine Vielzahl von Meldungen abspeichern zu können.
Sowohl der ROM-Speicher 66 als auch die Zuordnungstabelle
68 können auf einem Massenspeicher (CD-ROM) abgelegt
werden.
Für die Ablaufsteuerung des Verkehrsfunk-Dekoders ist
in Fig. 4 noch ein Mikroprozessor 70 vorgesehen. Es sei
darauf hingewiesen, daß die Verarbeitung und Auswertung
der in Gruppe 5 empfangenen Signale auch softwaremäßig
erfolgen kann.
Die voranstehende Beschreibung des neuen Verkehrsfunk-
Dekoders 20 verdeutlicht ohne weiteres die grundlegenden
Aspekte der Erfindung. Das an sich bekannte RDS-System
erlaubt die Übertragung digitaler Daten im Modulationsspektrum
eines UKW-Rundfunksenders, und zwar parallel
zum laufenden Programm. Die digitalen Daten sind dabei
in Blöcken geordnet, und die Verkehrshinweise werden
standardisiert, also durch Codezahlen gekennzeichnet.
Ebenso werden die am häufigsten verwendeten Ortsnamen
usw. durch Codezahlen dargestellt, und die so verschlüsselten
Verkehrshinweise können im "transparenten
Kanal" (Gruppe 5) eines RDS-Datentelegramms übertragen
werden.
Für einen Verkehrshinweis wird etwa eine Sekunde benötigt,
d. h. ein Block von z. B. 50-60 Verkehrshinweisen
kann innerhalb von nur einer Minute ausgesendet und
dann zyklisch wiederholt werden.
Im Empfänger, der mit dem Verkehrsfunk-Dekoder 20 ausgerüstet
ist, werden die Daten parallel zum laufenden Programm
ausgewertet, und es ist möglich, die Meldungen -
gegebenenfalls nur diejenigen, die zur eigenen vorbestimmten
Fahrtroute gehören - auf einer Wiedergabevorrichtung
darzustellen, wobei auch eine Ausgabe in synthetischer
Sprache sowie in Fremdsprachen möglich ist.
Der Verkehrsfunk-Dekoder 20 kann einen mit der Wiedergabevorrichtung
22 verbindbaren Meldespeicher enthalten, so
daß es möglich ist, beim erstmaligen Einschalten des
Empfängers 10 alle zuvor empfangenen und verarbeiteten
Verkehrshinweise einmalig wiederzugeben. Danach kommen
dann nach dem Einschalten nur die neuen Verkehrshinweise
zur Wiedergabe.
Es sei noch erwähnt, daß die Erfindung nicht auf
die Verwendung des RDS-Systems beschränkt ist. Vielmehr
läßt sich die Erfindung auch bei einem anderen
geeigneten digitalen Übertragungssystem anwenden,
welches die Übertragung von digitalen Signalen ermöglicht,
die Verkehrshinweise darstellen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Idee ermöglicht den
Aufbau einer empfängerseitigen Schaltungsanordnung,
die man als Verkehrslagemelder bezeichnen kann, welcher
einen Dekoder für einen 57 kHz-Hilfsträger umfaßt.
Der Verkehrslagemelder besitzt einen ersten Datenspeicher,
in dem eine Anzahl von möglichen Strukturen von Straßenzustandsmeldungen
unter festgelegten Adressen abgelegt
und aufrufbar sind, und ferner sind weitere Datenspeicher
vorgesehen, in denen eine Vielzahl von Straßenbezeichnungen,
Ortsnamen und Ereignissen unter festgelegten
Adressen abgelegt und aufrufbar sind.
Weiterer Bestandteil eines solchen Verkehrslagemelders
ist ein 57 kHz-Demodulator, der aus der Modulation
des Hilfsträgers die zum Aufruf bestimmten Daten
der Speicheradressen ermittelt. Außerdem ist eine
Ausgabeeinheit für die aufgerufenen Informationen und
eine Steuereinheit zum zeitgerechten Anschluß der Ausgabeeinheit
an die Datenspeicher und deren Anschluß
an den Demodulator vorgesehen.
Auch der so gekennzeichnete Verkehrslagemelder beruht
auf dem erfindungsgemäßen Gedanken, lediglich Speicheradressen
bzw. Codewörter zu übertragen. In dem Empfänger
sind unter den jeweiligen Speicheradressen die
Strukturen und Bestandteile von Verkehrshinweisen abgespeichert.
Je nach Art der übertragenen Speicheradressen
werden die Speicherplätze abgerufen, so daß
auf der Wiedergabevorrichtung 22 der betreffende Verkehrshinweis
dargestellt werden kann.
Der Verkehrsfunkdecoder kann auch allgemein zur Wiedergabe von
Notfallsituationen, beispielsweise bei Naturkatastrophen oder
sonstigen Störungen im öffentlichen Leben Verwendung finden.
Hierzu müssen lediglich in den Speichern andere Informationsstrukturen
bereitgestellt werden.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, wie der Verkehrsfunk-Decoder
in Verbindung mit einem AM-Rundfunkempfänger einsetzbar ist. Das
Antennensignal der Antenne 99 wird zum Rundfunkempfänger 100 übertragen,
der beispielsweise als Überlagerungsempfänger aufgebaut
ist. Am Ausgang der ZF-Stufe des Rundfunkempfängers 100 ist ein AM-Demodulator
101 und ein Phasendetektor 102 angeschlossen. Der Ausgang
des AM-Demodulators 101 führt zu einem NF-Verstärker 103, an
dem ein Lautsprecher 106 zur Wiedergabe des Rundfunksignales angeschlossen
ist. An den Phasendetektor 102 ist ein Tiefpassfilter
104 angeschlossen, dessen Ausgang mit dem Verkehrsfunk-Decoder 105
in Verbindung steht. Während das amplitudenmodulierte Signal in
bekannter Art und Weise durch den Rundfunkempfänger ausgewertet wird,
wird durch den Phasendetektor 102 die Phasenmodulation des Trägers
des amplitudenmodulierten Signals ausgewertet. Der Träger selbst ist
beispielsweise nach dem RDS-System mit digitalen Verkehrsfunkinformationen
moduliert. Die am Ausgang des Phasendetektors abgreifbaren
digitalen Signale werden über einen Tiefpass 104 dem Verkehrsfunk-
Decoder 105 zugeführt, der zuvor bereits ausführlich beschrieben
ist.Wesentlich ist dabei, daß es möglich ist, ebenfalls das RDS-Format
zu verwenden, wobei derselbe Decoder Verwendung finden kann. Unter
Umständen ist es notwendig, den Verkehrsfunk-Decoder an eine geänderte
Datenrate anzupassen, falls es beispielsweise nicht möglich sein sollte,
die Signale in einer sehr hohen Datenrate zu übertragen.
Claims (46)
1. Verkehrsfunk-Dekoder für empfangene Verkehrshinweise,
wobei der Verkehrsfunk-Dekoder eine Wiedergabevorrichtung
zur Wiedergabe der empfangenen Verkehrshinweise
speist, insbesondere Verkehrsfunk-Dekoder
in einem FM-Empfänger, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verkehrsfunk-Dekoder (20) zur Verarbeitung digitaler
Signale eingerichtet ist, welche die Verkehrshinweise
kennzeichnen, und daß die digitalen Signale durch
Demodulation eines Hilfsträgers erhalten werden, auf
dem die digitalen Signale aufmoduliert sind.
2. Verkehrsfunk-Dekoder für empfangene Verkehrshinweise, wobei der
Verkehrsfunk-Dekoder eine Wiedergabevorrichtung zur Wiedergabe der
empfangenen Verkehrshinweise speist, insbesondere Verkehrsfunk-
Dekoder in einem AM-Empfänger, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verkehrsfunk-Dekoder (20) zur Verarbeitung digitaler Signale eingerichtet
ist, welche die Verkehrshinweise kennzeichnen, daß die
digitalen Signale auf dem Träger phasenmoduliert
enthalten sind und daß ein Phasendetektor (102) zur Demodulation
der digitalen Signale vorgesehen ist.
3. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die digitalen Signale solche Signale
sind, die nach dem RDS-System (Radio-Data-System)
mit RDS-Signalen (28) übertragen sind und am Ausgang
eines RDS-Dekoders (18) zur Verarbeitung durch den Verkehrsfunk-
Dekoder (20) anstehen.
4. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Verkehrsfunk-Dekoder
(20) als Wiedergabevorrichtung (22) eine optische Anzeige
(24) zur Darstellung der Verkehrshinweise nachgeschaltet
ist.
5. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Verkehrsfunk-Dekoder
(20) als Wiedergabevorrichtung (22) eine akustische und/oder
elektrische Sprechanordnung (26) für synthetische Sprache zur
hörbaren Wiedergabe der Verkehrshinweise nachgeschaltet
ist.
6. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verkehrshinweise in normierte Standardhinweise
(I, II, 0) aufgeteilt sind, und daß die empfangenen digitalen
Signale Adressignale sind, wobei den Bestandteilen
des Standardhinweises eigene Adressignale zugeordnet
sind.
7. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verkehrsfunk-Dekoder
(20) einen Verkehrshinweisspeicher (58) umfaßt, dessen
Speicheradressen den Adressignalen zugeordnet sind,
und daß unter den Speicheradressen die betreffenden
Bestandteile des Verkehrshinweises als Standardhinweise
in Schriftform oder Sprache abrufbereit
speichert und der Wiedergabevorrichtung
(22) zuführbar sind.
8. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die digitalen Signale Klartextsignale (ASCII) sind,
und daß der Verkehrsfunk-Dekoder (20) einen Klartextspeicher
(62) für eine optische oder elektrische oder akustische
Wiedergabe der empfangenen Verkehrshinweise besitzt.
9. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die digitalen Signale eine Artenkennzeichnung (I, II, 0,
ASCII) für die Art der Verkehrshinweise enthalten.
10. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens vier verschiedene
Artenkennzeichnungen (I, II, 0, ASCII) vorgesehen sind,
wobei die Standhardhinweise in mindestens drei Artengruppen
(I, II, 0) aufgeteilt sind und die weitere
Artenkennzeichnung (ASCII) für die in Klartext übertragenen
Verkehrshinweise vorgesehen sind.
11. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die digitalen Signale auf mehrere Blöcke (2-4) einer
oder mehrerer Gruppen eines Datentelegramms eines RDS-
Signals (28) (transparenter Kanal) verteilt sind.
12. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die digitalen Signale innerhalb
von Block 2, 3 und 4 eines RDS-Signals (28)
enthalten sind.
13. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb von Block 2 fünf
Bit (C 4, C 3, C 2, C 1, C 0) übertragen werden, und daß davon
zwei Bit (C 4, C 3) als Anfangskennung herangezogen sind,
ob der Verkehrshinweis erstmalig empfangen wurde, oder
ob es sich um eine zyklische Wiederholung des Verkehrshinweises handelt.
14. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die anderen drei Bit (C 0-
C 2) die Artengruppe (I, II, 0) der Standardhinweise bzw.
den in Klartext (ASCII) empfangenen Verkehrshinweis
kennzeichnen.
15. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 9-14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Standardhinweise geographischen und/oder
Sachangaben umfassen.
16. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die geographischen Angaben und/
oder die Sachangaben im Verkehrshinweisspeicher (58)
abrufbereit gespeichert sind.
17. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 9-14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Standardhinweise in Standardtexte (0) ohne Ortsangaben
aufgeteilt sind, und daß die Standardhinweise
im Verkehrshinweisspeicher (58) abrufbereit gespeichert
sind.
18. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die digitalen Signale der
Klartextzeichen ASCII-Zeichen sind, und daß dem den
Zeichen zugeordneten Bits eine Kontinuitätskennung
in Form eines Kontinuitätssignals folgt, welches anzeigt,
ob noch weitere ASCII-Zeichen folgen.
19. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß von den ASCII-Zeichen mindestens
fünf Bit für einen Buchstaben verwendet werden, und daß
ein weiteres Bit zur Kontinuitätskennzeichnung dient.
20. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verkehrsfunk-Dekoder ein dem RDS-Dekoder (18) nachgeschaltetes
Schieberegister (38) enthält, welches
mit einem Strukturspeicher (40) und einem Anfangskennungsspeicher
(42) verbunden ist, wobei in dem Strukturspeicher
(40) die Artenkennzeichnungen (I, II, 0, ASCII)
der Verkehrshinweise und in dem Anfangskennungsspeicher
(42) die Anfangskennungen gespeichert sind, ob der
empfangene Verkehrshinweis erstmalig empfangen wurde,
oder ob es sich um eine zyklische Wiederholung des
Verkehrshinweises handelt.
21. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Strukturspeicher (40)
mit einem der Klartextübertragung zugeordneten Strukturauswerter
(62), dem die Wiedergabevorrichtung (24)
nachgeschaltet ist, und mit einem Multiplexer (56)
verbunden ist, der seinerseits über UND-Glieder (44-
48) und Schieberegister (50-54) mit dem Anfangskennungsspeicher
(42) in Verbindung steht.
22. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Multiplexer (56) der
Verkehrshinweisspeicher (58) nachgeschaltet ist, welcher
mit einem Demultiplexer (64) verbunden ist, dessen
Ausgänge zu der Wiedergabevorrichtung (24) führen.
23. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ausgang des RDS-Dekoders (18) mit einem Länder-
Codespeicher (60) verbunden ist.
24. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 23, dadurch
gekennzeichnet, daß der Länder-Codespeicher (60)
mit dem Verkehrshinweisspeicher (58) verbunden
ist.
25. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 24, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verkehrshinweisspeicher
(58) durch einen in mehreren Ebenen vorhandenen ROM-
Speicher gebildet ist, und daß in jeder Ebene länderspezifische
Orts- und Straßennamen gespeichert sind.
26. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
er einen eine Zuordnungstabelle (68) darstellenden Speicher
umfaßt, um eine Auswertung bei autarken Verkehrsleitsystemen,
bei denen im Empfänger eine Straßenkarte
gespeichert ist, zu ermöglichen.
27. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 26, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuordnungstabelle (68)
auf einer ROM-Disc gespeichert ist, welche auch die
digitale Straßenkarte enthält.
28. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
er eine Rechenschaltung umfaßt, um zur verkehrsabhängigen
Beeeinflussung von autarken Verkehrsleitsystemen
im Empfänger (10) eine Umsetzung der Staulänge in eine
adäquate Wartezeit vorzunehmen, die zur Durchfahrzeit
des betreffenden Straßenabschnittes hinzuaddiert
wird.
29. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 28, dadurch
gekennzeichnet, daß die Staulänge in eine adäquate
Straßenlänge für autarke Verkehrsleitsysteme
umgesetzt wird, die mit einer Übernahme reiner Wegmessung
aus einer gespeicherten Straßenkarte arbeiten.
30. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Uhr und ein Zeitspeicher vorgesehen sind, um zu
einer neuen empfangenen Meldung dessen Zeitpunkt zu speichern
und/oder das Alter des Verkehrshinweises zu kennzeichnen.
31. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
er einen Mikroprozessor (70) für die Ablaufsteuerung
umfaßt, und daß die Auswertung der digitalen Signale
für die Ansteuerung der Wiedergabevorrichtung (22)
in Software erfolgt.
32. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anfang bzw. das Ende einer Meldungskette von Verkehrshinweisen
durch ein Prüfwort (C′) charakterisiert
sind.
33. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 32, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit C′ gekennzeichnete Gruppe
auch die Anzahl der Meldungen in der Meldungskette umfaßt,
und daß die Ausgabe der Meldungen vom Dekoder
erst erfolgt, wenn alle Meldungen mindestens einmal
vollständig empfangen wurden.
34. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 33, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl der Meldungen gruppenweise
(I, II, 0, ASCII) in der C′-Gruppe enthalten sind,
und daß im Empfänger durch eine Summenbildung eine
weitere Kontrolle auf Vollständigkeit vorgenommen wird.
35. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
beim erstmaligen Einschalten des Empfängers (10) alle
zuvor empfangenen und verarbeiteten Verkehrshinweise
einmalig wiedergegeben werden, und daß danach nur die
neuen Verkehrshinweise zur Wiedergabe kommen.
36. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
er einen mit einer Eingabevorrichtung verbundenen Fahrtroutenspeicher
umfaßt, so daß bei Eingabe einer Fahrtroute
nur die die Fahrtroute betreffenden Verkehrshinweise
zur Wiedergabe gelangen.
37. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordnung der Meldung zur Fahrtroute ortsspezifisch oder
fahrtstreckenspezifisch erfolgt.
38. Verkehrsfunk-Dekoder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
er einen Zähler zur Kennung der Anzahl der Verkehrshinweise
und/oder einen weiteren Zähler zur Kennung der Anzahl
von ortsspezifischen oder fahrtstreckenspezifischen Verkehrshinweisen
umfaßt.
39. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 38, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrtroute durch die Nummern der
zugehörigen Staßen gekennzeichnet ist.
40. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 39, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrtroute durch auf der Fahrtroute
liegende Ortsnamen gekennzeichnet ist.
41. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 40, dadurch
gekennzeichnet, daß die einmalig wiedergegebenen Verkehrshinweise
in einem mit der Wiedergabevorrichtung (22)
verbundenen Speicher gespeichert sind.
42. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bereichskennfrequenzen und/
oder die Durchsagekennfrequenzen, die dem Hilfsträger
aufmoduliert sind, zur Übertragung der digitalen Signale
verwendet werden.
43. Verkehrsfunk-Dekoder nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Übertragung der digitalen Signale
nach einem Fernschreibercode erfolgt.
44. Verkehrslagemelder mit einem UKW-Rundfunkempfänger
welcher einen Dekoder für einen 57 kHz-
Hilfsträger umfaßt, gekennzeichnet durch einen ersten
Datenspeicher (40), in welchem eine Anzahl von möglichen
Strukturen von Straßenzustandsmeldungen unter
festgelegten Adressen abgelegt und aufrufbar sind,
- durch weitere Datenspeicher (58), in denen eine Vielzahl von Straßenbezeichnungen, Ortsnamen und Ereignissen unter festgelegten Adressen abgelegt und aufrufbar sind,
- durch einen 57 kHz-Demodulator, der aus der Modulation des Hilfsträgers die zum Aufruf bestimmten Daten der Speicheradressen ermittelt,
- durch eine Ausgabeeinheit für die aufgerufenen Informationen und
- durch eine Steuereinheit (70) zum zeitgerechten Anschluß der Ausgabeeinheit an die Datenspeicher und deren Anschluß an den Demodulator.
- durch weitere Datenspeicher (58), in denen eine Vielzahl von Straßenbezeichnungen, Ortsnamen und Ereignissen unter festgelegten Adressen abgelegt und aufrufbar sind,
- durch einen 57 kHz-Demodulator, der aus der Modulation des Hilfsträgers die zum Aufruf bestimmten Daten der Speicheradressen ermittelt,
- durch eine Ausgabeeinheit für die aufgerufenen Informationen und
- durch eine Steuereinheit (70) zum zeitgerechten Anschluß der Ausgabeeinheit an die Datenspeicher und deren Anschluß an den Demodulator.
45. Verkehrslagemelder nach Anspruch 42, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Synchronisation der Steuereinheit
erfolgt.
46. Verkehrsfunkdekoder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er zur Wiedergabe von Notfallmeldungen
geeignet ist.
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