DE3526921C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Spundfaß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem aus dem Faßmantel ein­ stückig ausgeformten, im Bereich der zugeordneten Faßend­ fläche angeordneten Trage- und Transportring mit zwei rechtwinkelig zueinander angeordneten Anlageflächen für den Angriff der Greiferarme eines Faßgreifers.

Ein derartiges Spundfaß ist aus der DE 30 24 810 A1 bekannt. In dieser Weise ausgerüstete Kunststoff-Fässer können mit üblichen Faßgreifern eines Hubstaplers auto­ matisch ohne manuelle Manipulation ergriffen, angehoben und transportiert werden.

Üblicherweise haben derartige Trage- und Transportringe einen Querschnitt mit einem waagerechten und einem senk­ rechten Steg. Der senkrechte Steg ist mit seinem freien Ende zur jeweiligen Kopffläche des Fasses ausgerichtet und der waagerechte Steg aus dem Faßmantel radial nach außen ausgeformt.

Mit dieser Ringgestaltung hat es seine besondere Bewandtnis. Der Faßgreifer zum Anheben und Transportieren des Fasses greift mit den Greiferarmen einmal unter den waagerecht nach außen gerichteten Ringsteg und hinter den senkrecht nach oben gerichteten Steg. Die Gesamtlast des Fasses wird durch den waagerecht nach außen gerichteten Steg auf den unteren Greiferarm übertragen, während der hinter den senkrechten Steg eingreifende Greiferarm das Faß gegen ein Abrutschen sichert.

Bei der Faßherstellung entstehen im Ringbereich des Faßmantels Schweißverbindungen. Der in die geöffnete Form extrudierte Schlauch wird durch die zusammenfahrenden seitlichen Hälften der Hauptform abgequetscht und ver­ schweißt. In den Hauptformhälften befindet sich in den Trage- und Transportringbereichen jeweils ein in senk­ rechter Richtung verschiebbarer Formschieber, in dessen Innenkontur die Ringprofile eingearbeitet sind.

Beim Blasvorgang dringt der sich ausweitende Schlauch in die Ausnehmungen zwischen Hauptform und Formschieber ein. Sodann werden die Formschieber geschlossen und das einge­ drungene Schlauchmaterial zu der Ringform verpreßt. Dabei entstehen Mantelschichten, die sich unter Eigenwärme mit­ einander verschweißen. Diese Schweißzonen unterliegen beim Faßtransport oder beim Absturz eines gefüllten Fasses hohen Zug- und Biegebeanspruchungen.

Aus der DE 27 33 284 A1 ist weiterhin ein Spundfaß aus thermoplastischem Kunststoff mit einem im Umfangsbereich des Faßoberbodens angeordneten Trage- und Transportring bekannt. Der hieraus bekannte Trage- und Transportring ist jedoch hohl ausgebildet, so daß hier keine miteinan­ der verpreßte und verschweißte Mantelschichten existieren und bei diesem Gegenstand die Problematik von stoßemp­ findlichen Schweißzonen im Bereich des Trage- und Trans­ portringes nicht auftritt.

Bei dem eingangs beschriebenen gattungsmäßigen Spundfaß wird es als nachteilig empfunden, daß der Trage- und Transportring aufgrund sich der in ihm befindlichen Schweißzonen besonders empfindlich gegen Bruch ist, wenn derartige Fässer umkippen, abstürzen oder anderweitig ro­ bust behandelt werden.

Daher ist es wünschenswert, den Trage- und Transportring so zu gestalten, daß die kritischen Schweißzonen - insbe­ sondere beim Absturz eines gefüllten Fasses - von Biege­ kräften weitgehend entlastet sind, der Ring in Umfangs­ richtung elastisch und damit gegenüber dem Faßmantel bei Schlagbeanspruchung verformbar wird, und die Anbindung des Trage- und Transportringes an den Faßmantel nachgie­ big ausgebildet wird.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das be­ kannte Faß so weiterzubilden, daß das Faß unempfindlich gegen derartige außerordentliche Belastungen ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Nutengrund der von Trage- und Transportring und dem konisch ansteigenden oberen Faßmantelteil gebildeten Nut auf der gleichen, senkrecht zur Faßlängsachse befindli­ chen Höhenebene liegt wie die waagerechte oder gering nach unten geneigte untere Anlagefläche des Trage- und Transportringes, so daß der sich bildende spitze Winkel zwischen Faßlängsachse und schräg in den Faßmantel ein­ laufenden Verbindungsstegmittelachse, die im rechten Winkel zur Schnittebene durch die engste Stelle des Ver­ bindungssteges am Nutengrund verläuft, im Bereich von 40 Grad liegt.

Durch die spitzwinkelige Lage des Verbindungssteges zur Faßachse und dem damit bewirkten schrägen Einlauf in den Faßmantel wird der Verbindungssteg nur noch durch un­ schädliche Zugbelastungen belastet, die beim Tragen und Transportieren des Fasses im Faßgreifer in den Faßmantel eingeleitet werden. Der Verbindungssteg kann vergleichs­ weise dünnwandig hergestellt werden, was wegen der bes­ seren Beherrschbarkeit der Schweißzone bei der Herstel­ lung den besonderen Vorteil hoher Elastizität einbringt. Diese Elastizität und die Schräglage des Verbindungsste­ ges zum Faßmantel wird weiterhin dadurch unterstützt, daß der Nutengrund auf der Höhenebene der waagerechten Anla­ gefläche endet. Beim seitlichen Absturz eines gefüllten Fasses trifft zunächst der Trage- und Transportring auf den Boden auf. Der Ring kippt um den elastischen Ver­ bindungssteg nach innen ein und trifft mit seiner senk­ rechten Ringinnenwand auf den Faßmantel auf. Damit wer­ den die Biegekräfte nach außen in homogene Mantelberei­ che eingeleitet und damit die Schweißzone entlastet.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Außenrandfläche des Trage- und Transportringes eine dem Verbindungssteg schräg gegenüberliegende, umlaufende Ein­ prägung aufweist. Beim Herstellungsvorgang verdrängt die entsprechende Schieberkontur das Material in den Ringaus­ nehmungen der Form in Richtung auf den Verbindungssteg, so daß mehr Material schräg nach unten in den Faßmantel verdrängt wird. Hierdurch entsteht eine Materialver­ dickung im Bereich des am höchsten beanspruchten Materi­ alteils und zusätzlich eine Verlegung der Schweißzone nach unten aus dem kritischen Ringbereich.

Um eine abrutschsichere Anlagefläche für die Greiferarme eines eingesetzten Faßgreifers zu schaffen, ist bei dem erfindungsgemäßen Trage- und Transportring die senkrechte Anlagefläche in einem spitzen Winkel gegenüber der Längs­ achse des Fasses nach außen geneigt, während die waage­ rechte Anlagefläche in einem spitzen Winkel gegenüber der Quermittelebene des Fasses nach unten geneigt ist. Hier­ durch ist verhindert, daß bei einem gefüllten Faß der Trage- und Transportring aus dem waagerechten Greiferarm herausrutschen kann. Eventuelle Ausweichbewegungen des Trage- und Transportringes werden hierdurch ausgeglichen.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielhaft dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Kopfausschnitt eines Spundfasses mit erfindungsgemäßem Trage- und Transportring im Längsschnitt und

Fig. 2 eine entsprechende Ansicht wie in Fig. 1, jedoch ohne Spunddarstellung.

In Fig. 1 ist mit der Bezugsziffer 1 der Faßmantel und mit 9 die Kopffläche eines Kunststoff-Spundfasses be­ zeichnet. In der Faßkopffläche 9 sind die Spunde 11 in den Spundmulden ange­ ordnet. Unterhalb der Kopffläche 9 ist der Trage- und Transportring 2 einstückig aus dem Faßmantel ausgeformt. Das freie Ende 7 des Ringes 2 weist in Richtung der Kopf­ fläche 9. Das untere Ringende geht über den Verbindungssteg 5 in den Faßmantel 1 über. Der radial nach außen gerichtete Ringunterrand 3 und die senkrechte Ringinnenwand 4 bilden die Anlageflächen für den eingesetzten, in der Zeichnung nicht dargestellten Faßgreifer.

Zwischen dem Trage- und Transportring 2 bildet der Faßmantel 1 einen konisch in die Kopffläche 9 ansteigenden Mantelbe­ reich 8. Die Konizität dieser Zone ist wegen des Platzbe­ darfs des Faßgreifers erforderlich.

Der sich an den waagerechten Ringrand 3 anschließende Ver­ bindungssteg 5 läuft in einem spitzen Winkel zur Faßachse in den Faßmantel 1 ein. Der Nutengrund 6 zwischen Ringinnen­ wand 4 und dem konisch ansteigenden Faßmantel 8 (Fig. 2) reicht bis zur Ringrandebene 3.

Die senkrechte Anlagefläche 4 ist in einem spitzen Winkel gegenüber der Längsachse des Fasses nach außen geneigt, und die waagerechte Anlagefläche 3 in einem spitzen Winkel gegen­ über der Quermittelebene des Fasses nach unten geneigt.

Die Außenrandfläche des Trage- und Transportringes 2 weist eine dem Verbindungssteg 5 schräg gegenüberliegende Ein­ prägung 10 auf.

Claims (2)

1. Blasgeformtes Spundfaß aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens einem aus dem Faßmantel einstückig ausgeformten, im Bereich der zugeordneten Faßend­ fläche angeordneten Trage- und Transportring mit zwei rechtwinkelig zueinander angeordneten Anlage­ flächen für den Angriff der Greiferarme eines Faßgreifers, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutengrund (6) der von Trage- und Transportring (2) und dem konisch ansteigenden oberen Faßmantel­ teil (8) gebildeten Nut auf der gleichen, senkrecht zur Faßlängsachse befindlichen Höhenebene liegt, wie die waagerechte oder gering nach unten geneigte untere Anlagefläche (3) des Trage- und Transport­ ringes (2), so daß der sich bildende spitze Winkel zwischen Faßlängsachse und schräg in den Faßmantel (1) einlaufender Verbindungsstegmittelachse, die im rechten Winkel zur Schnittebene durch die engste Stelle des Verbindungssteges (5) am Nutengrund (6) verläuft, im Bereich von 40 Grad liegt.

2. Spundfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenrandfläche des Trage- und Transportringes (2) eine dem Verbindungssteg (5) schräg gegenüber­ liegende, umlaufende Einprägung (10) aufweist.