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Metallener, einwandiger Behälter
Die Erfindung bezieht sich auf einen metallenen, einwandigen Behälter, insbesondere Bierfass, be- stehend aus einem ringförmigen mittleren Wandungsabschnitt und zwei daran angeschweissten Endstücken mit zargenartigen Vorsprüngen und nach aussen gewölbten Böden, von denen der eine mit einem mittig angeordneten Spundloch und der andere mit einer zusätzlichen, auf einen Durchmesser ausgerichteten rinnenartigen Verformung versehen ist, die in eine Ringrinne einmündet, welche von der diesen Boden umgebenden doppelwandigen Zarge gebildet ist.
Beim Bau und bei der Herstellung eines Bierfasses entsteht unter anderem das Problem, die Innen- wandung des Fasses so zu gestalten, dass das Fass vollständig entleert und einwandfrei gesäubert werden kann. Dieses Problem besteht vor allem seit der vor einigen Jahren erfolgten Einführung und Benutzung einwandiger metallener Bierfässer, zumal solche Fässer so gebaut sein müssen, dass sie der rauhen Behandlung, der sie üblicherweise ausgesetzt werden, widerstehen können und eine lange Lebensdauer haben. Die Mittel, die in der Regel hiefür angewendet werden, bestehen darin, in verschiedenen Bereichen des Fasses ringsumlaufende Wellungen, d. h. Rippen und Nuten, vorzusehen, um so die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit des Fasses zu erhöhen.
Ferner werden an beiden Fassenden mit dem Fass aus einem Stück bestehende Felgen oder Schürzen vorgesehen, um das Fass senkrecht zu seinen Stirnwänden aufstellen zu können und Spundzapfen zu schützen, die von einer der Stirnwände aus nach aussen vorragen. Nun führt aber jede Verformung der Aussenfläche einer einfachen Fasswandung, zwangsläufig zu einer entsprechenden Formveränderung der Innenwandung des Fasses. Diese inneren Verformungen aber können in höchst unerwünschter Weise Sammelstellen für die im Fass befindlichen Flüssigkeitsreste bilden, so dass es schwierig ist, das Fass vollständig zu entleeren und wirksam zu reinigen.
Diese Schwierigkeiten haben sich insbesondere bei solchen bekannten Fässern gezeigt, die mit einem auf der Mitte des Mantels und ausserdem einem im Boden angeordneten Spundloch versehen sind. Durch die Anordnung eines Spundloches im Mantel wird die Rollbewegung des Fasses behindert und oftmals auch der Spundverschluss selbst gefährdet. Weitere bekannte Spundlochanordnungen zeichnen sich dadurch aus, dass entweder die eine oder beide Endflächen eines Fasses mit je einem Spundloch versehen sind. In diesen Fällen sind ebenfalls die Spundlöcher so ausgebildet und angeordnet, dass entweder ohne umständliche Hilfsmassnahmen keine vollständige Entleerung des Fasses durch das betreffende Spundloch erreichbar ist oder die Spundlöcher so liegen, dass sie beim Transport des Fasses oder bei Stapelung mehrerer Fässer oder Behälter aufeinander stark gefährdet sind.
In den meisten bekannten Fällen treten sogar beide Nachteile zusammen auf.
Ferner ist es bekannt, am Boden eines Fasses oder Metallbehälters eine Querrinne auszubilden, welche die Aufgabe hat, als Sammler für ein Steigrohr zu dienen, das durch das Spundloch in der gegenüberliegenden Endwand in das Fass hineinreicht.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Metallbehälter oder ein Fass mit zwei Spundöffnun- gen zu schaffen, die auf Grund ihrer Anordnung weder bei der Herstellung noch bei Gebrauch des Fasses
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zu Schwierigkeiten führen. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung für einen metallenen, einwandigen
Behälter der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, dass die rinnenartige Verformung eine-von der Bo- denmitte ausgehende Zuleitungsrinne ist, an deren äusserem Ende eine auf die Rinne ausgerichtete Spund- armatur liegt, wobei der mittlere Wandungsabschnitt des Behälters in an sich bekannter Weise geschlos- sen ist.
Mit dieser Anordnung wird erreicht, dass der Metallbehälter oder das Fass durch beide Spundlö- cher vollständig entleert werden kann, Die Spundlöcher können ausserdem nach der Erfindung so ange- ordnet werden, dass sie beim Transport geschützt liegen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Widerstandsfähigkeit und die Belastbarkeit des Behälters durch die Anordnung und Ausbildung der
Spundlöcher nicht beeinträchtigt werden.
Zur weiteren Verbesserung der Gebrauchseigenschaften des Behälters oder Fasses nach der Erfindung ist vorgesehen, dass das mittig- angeordnete Spundloch des andern Bodens in einem nach aussen vorstehen- den Stutzen ausgebildet ist, der von einem einwandigen Zargenansatz überragt wird, der einen nach in- nen gekippten, in der Radialebene liegenden Flanschrand aufweist. Hiedurchergibt sich einerseits eine noch weiter verbesserte Entleerungsmöglichkeit durch das betreffende Spundloch ; anderseits wird dieses
Spundloch ausreichend geschützt und die Standfähigkeit des Behälters verbessert.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung einiger auf der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsformen eines neuen einwandigen Metallbehälters hervor.
Fig. 1 zeigt ein Fass nach der Erfindung im Mittellängsschnitt, Fig. 2 zeigt in grösserem Massstab und im Schnitt das untere Wändungsendstück mit einem etwa radial gerichteten Spundloch, Fig. 3 entspricht
Fig. 2 und zeigt ein Endstück mit axialgerichtetem Spundloch, Fig. 4 zeigt im Mittellängsschnitt ein
Fassendstück mit eingeprägter und sumpfartiger Vertiefung, Fig. 5 zeigt diese sumpfartige Vertiefung von unten her gesehen.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht der einwandige, zweckmässige aus rostfreiem Stahl hergestellte Behälter bzw. das Fass 10 aus einem oberen Wandungsstück 12, an dem ein einwandiger Schürzenansatz 14 bete e- stigt ist, ferner aus einem unteren Wandungsendstück 16 mit einem mit ihm aus einem Stück bestehen.,.. den doppelwandigen Schürzenansatz 18 und schliesslich aus einem mittleren, in sich ringförmig geschlossenen Wandungsabschnitt 20, der mit den beiden Endstücken zusammengeschweisst ist.
Das obere Wandungsendstück 12 ist domartig ausgebildet, so dass auf der Aussenseite eine nach aussen gewölbte äussere Fläche 22 und auf der Innenseite eine entsprechend gewölbte Innenfläche 24 vorhanden ist. Das obere Wandungsendstück. besitzt daher auf Grund seiner Form eine hohe Festigkeit. Die Innenfläche 24 weist eine Öffnung 26 zur Aufnahme einer Spundarmatur beliebiger Art auf. Ein für sich hergestellter, besonderer, einwandiger schürzenartiger Ansatz 14 ist mittels einer profilierten Ringschulter 28 an dem oberen Wandungsendstück 12 befestigt, weist aussen einen flanschartigen nach innengerichteten Öffnungsrand 30 auf und ist an seinem Umfange verteilt mit AbZugsöffnungen 32 versehen, die nahe der Ringschulter angeordnet sind.
Der einwandige, mit einer Ringschulter versehene, schürzenartige Ansatz ist ein sehr widerstandsfähiger Bauteil, der mit seiner Ringschulter auf die profilierte Aussenfläche des oberen Endstückes passt und in geeigneter Weise, z. B. durch Schmelzschweissung, mit ihr fest verbunden werden kann. Der einwandige, schürzenartige Ansatz ragt in axialer Richtung soweit über das obere Wandungsendstück bzw. über dise-axial nach aussengerichtete Spundarmatur 34 hinaus, dass diese geschützt liegt. Die Abzugsöffnungen 32 liegen etwa an derjenigen Stelle, an der die konvexgekrümmte Aussenfläche 22 und der einwandige, schürzenartige Ansatz 14 zusammentreffen, so dass sich auf der Aussenfläche des oberen Behälterendstückes Flüssigkeit und Schmutz nicht ansammeln können.
Das untere Wandungsendstück 16 weist eine im wesentlichen nach aussen gewölbte Innenfläche 36 bzw. eine konvexgewölbte Aussenfläche 38 auf. Diese gewölbten Flächen werden begrenzt durch den mit ihnen aus einem Stück bestehenden doppelwandigen Felgen- oder Schürzenansatz 18, der im Durchmesser kleiner ist als die entsprechenden Flächen des oberen Behälterendstückes.
Der doppelwandige Schürzenansatz 18 hat eine ringförmige Grundfläche 42, die in axialer Richtung etwas über die nach unten vorragende Mitte 43 der konvexgewölbten Aussenfläche 38 hinausragt. Ringför - mige Wellungen, d. h. Rippen und Nuten 44, dienen dazu, dem Ansatz erhöhte Festigkeit und Widerstandfähigkeit zu verleihen.
Das untere Behälterendstück 16 weist ferner eine eingeprägte sumpfartige Vertiefung 46 auf, die von der Bodenmitte 43 aus radial nach aussengerichtet ist und sich in Richtung auf die Doppelwand des Schürzenansatzes 18 zu allmählich verbreitert. wie. dies z. B. aus Fig. 5 zu erkennen ist. Der Zweck dieser sumpfartigen Vertiefung wird weiter unten erläutert.
Der in sich geschlossene mittlere Wandungsabschnitt 20 weist ringförmige, im Querschnitt ebene
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Rolleisten 48, ringförmige Wellungen 50 und einen mittleren, zwischen den Rolleisten liegenden Ab- schnitt 52 auf, dessen Durchmesser kleiner ist als derjenige, der im Querschnitt ebenen Rolleistenflä- chen 48. Der mittlere Wandungsabschnitt verbindet die beiden Wandungsendstücke 12 und 16 miteinan- der und ist mit ihnen zweckmässig durch Schmelzschweissung vereinigt.
Das fertige Fass 10 ist leicht und wirtschaftlich herstellbar und hat eine lange Lebensdauer. Infolge der Anordnung der sumpfartigen Vertiefung 46 im unteren Endstück 16 ist es möglich je nach Wunsch des Käufers an einem oder beiden Fassenden einen Spundzapfen vorzusehen. Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, kann eine seitliche Öffnung 54 vorgesehen sein, in die sich ein nach innen vorspringendes Zwischenstück 56 für die Spundarmatur einsetzen lässt. Die Öffnungsmitte liegt mit der radialgerichteten Mittel- linie der sumpfartigen Vertiefung 48 in gleicher Flucht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist in der Stirnwand des Bodenendstückes eine axialgerichtete Öffnung 58 vorgesehen, in die ein Zwischenstück 60 eingesetzt ist. Die Mitte dieser Öffnung liegt auf einer senkrechten, zur radialgerichteten Mittellinie der sumpfartigen Vertiefung.
Aus. vorstehender Beschreibung ergibt sich, dass durch die Erfindung ein vielseitig verwendbares Fass geschaffen ist, das in verschiedener Weise von beiden Spundlöchern aus anzapfbar ist. Wird durch die obere Öffnung 26 mit einer nach aussen vorspringenden Armatur ein (nicht dargestelltes) Rohr bzw. eine Leitung nach unten bis zum Grunde der sumpfartigen Vertiefung 46 eingeführt, so wird eine nahezu vollständige Entleerung des darin enthaltenen Bieres ermöglicnt. Auch bei Benutzung der Bodenöffnung ermöglichen bei aufrechtstehendem Fass die konkave Form der inneren Bodenfläche 36 und die von der Bodenmitte ausgehende sumpfartige Vertiefung 46, die radial nach aussen und durch einen Teil des doppelwandigen Ansatzes 18 hindurchführt, eine nahezu vollständige Entleerung des Fasses.
Die glatte, konkav gebildete Innenfläche 24 des oberen Endstückes ermöglicht die vollständige Entleerung und Säuerung, wenn das Fass auf den Kopf gestellt wird. Unerwünschte Taschen od. dgl., in denen Flüssigkeit zurückgehalten werden könnte, sind nicht vorhanden.
Infolge der Anordnung von Spundarmaturen in beiden Endstücken des Fasses und infolge der domartig gewölbten Ausführung des oberen Endstückes erübrigt sich die Anbringung einer seitlichen Spundzapfenanordnung in dem mittleren Wandungsabschnitt des Fasses. Diese seitliche Spundzapfenanordnung diente dem Abzapfen, Säubern und Füllen des Fasses. Dadurch, dass diese seitliche Spundzapfenanordnung gemäss der Erfindung vermieden ist, lässt sich das Fass leichter und billiger herstellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Metallener, einwandiger Behälter, insbesondere Bierfass, bestehend aus einem ringförmigen, mittleren Wandungsabschnitt und zwei daran angeschweissten Endstücken mit zargenartigen Vorsprüngen und nach aussen gewölbten Böden, von denen der eine mit einem mittig angeordneten Spundloch und der andere mit einer zusätzlichen, auf einen Durchmesser ausgerichteten, rinnenartigen Verformung versehen ist, die in eine Ringrinne einmündet, welche von der diesen Boden umgebenden, doppelwandigen Zarge gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die rinnenartige Verformung eine von der Bodenmitte ausgehende Zuleitungsrinne (46) ist, an deren äusserem Ende eine auf die Rinne ausgerichtete Spundarmatur (56 ; 60) liegt, wobei der mittlere Wandungsabschnitt (20) des Behälters in an sich bekannter Weise geschlossen ist.