DE35259C - Gewichtsmotor für Nähmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 46: Luft- und Gaskraftmaschinen.

CARL CHARISIUS in DUISBURG a. Rh. Gewichtsmotor für Nähmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. October 1885 ab.

Das Gewicht D, welches die Triebkraft hergiebt, wird durch Auftreten der Arbeiterin auf das Pedal K in die gezeichnete Lage gehohen; das Heben dieses Gewichtes kann erleichtert bezw. ein gröfseres Gewicht gehoben werden, wenn zugleich ein Druck gegen die Tischplatte bei T ausgeübt wird. Setzt sich die Arbeiterin an die Nähmaschine und löst den zur Verhütung eines Rücklaufes der Maschine vorher angezogenen Bremsklotz S durch Bewegung des Bremsschiebers m gegen die Feder F aus, so sinkt das Gewicht D und treibt mittelst des Riemens R die mit einer Schnecke versehene Welle a. Auf dieser Welle sitzt die Riemscheibe A, welche die Welle b treibt; die Welle c wird durch die Scheibe B getrieben, von welcher durch die Scheibe C die Nähmaschine ihre Bewegung erhält. Während des Niederganges des Gewichtes D kann man durch das Zurückziehen des Bremsschiebers m in die gezeichnete Stellung die Maschine anhalten oder durch Fufsdruck auf das Pedal K' das Sinken des Gewichts beschleunigen, wie auch durch Fufsdruck auf K das Sinken verlangsamen. Ist das Gewicht am tiefsten Punkt angelangt, so mufs sich die Arbeiterin zur Erneuerung der Bewegung vom Stuhle erheben, nachdem sie vorher die Bremse η angezogen hat. Ein bequemes Aufstehen^ macht es dann zur Nothwendigkeit, dafs sie vorher ihre auf dem Pedal K ruhenden Füfse nach dem äufseren Ende desselben verschiebt, so dafs beim Aufstehen ihr Körpergewicht auf das Vortheilhafteste zum Heben des Gewichtes verwendet wird. Beim Steigen des Gewichtes D würde nun der Riemen R schlaff werden, wenn nicht das Gewicht G denselben sofort spannte; dasselbe ist so schwer, um beim Sinken des Gewichtes D die nöthige Reibung des Riemens auf der Schnecke für eine regelmäfsige Bewegung der Riemscheiben herzustellen. Für die gezeichneten Verhältnisse würde eine Nähmaschine ohne Aufstehen der Arbeiterin bei 200 Umdrehungen in der Minute 5 Minuten lang laufen; da jedoch bei vielen Arbeiten an der Maschine schon nach 2 Minuten und früher ein Pausiren und Aufstehen der Arbeiterin nöthig wird, so möchte 5 Minuten Gang der Maschine im Ganzen hinreichen, obgleich die Maschine auch für eine gröfsere Zeitdauer einzurichten ist. Zur Verhütung eines starken Aufschiagens des Pedals K gegen den Fufsboden ist dasselbe mit dem Polster P versehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Gewichtsmotor, bei welchem das ein Räderwerk durch einen Riemen antreibende Gewicht D nach dem Niedergange unter Vermittelung des doppelarmigen Hebels i durch die Last der auf das Pedal K tretenden Person wieder gehoben wird, und wobei das Räderwerk durch die Bremse mn S festgehalten werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.