DE352243C - Vorrichtung an Schnellpressen zur selbsttaetigen Verhinderung des Druckvorganges bei ungenauer Anlage oder bei Ausbleiben des zu bedruckenden Bogens - Google Patents

Description

• Vorrichtung an Schnellpressen zur selbsttätigen Verhinderung des Druckvorganges bei ungenauer Anlage oder bei Ausbleiben des zu bedruckenden Bogens. Die Erfindung hat den. Zweck, die Anlage des Bogens bei Schnellpressen zu überwachen und bei schlechter Anlage das Bedrucken des Bogens, bei ausbleibendem Bogen das Bedrucken des Aufzugs selbsttätig zu verhindern. Diesem Zwecke dienende Vorrichtungen sind an und für sich schon bekannt, lassen aber den erstrebten Zweck bisher nicht erreichen, da sie teils die Bogenanlage nur nach einer Richtung prüfen, also Anlagefehler nach der zweiten Richtung zulassen, teils eine F.eineinstellurig der Taster nicht zulassen, weil sie von festen Einschnitten im Druckzylinder o. dgl. abhängig sind, teils zur Verhinderung des Druckvorganges die Maschine in für diese schädlicher Weise stark abbremsen. Bei diesen, bekannten Vorrichtungen werden auch die unbedruckten oder schlecht .angelegten Bogen durch die Maschine geführt und dem Stapel guter Bogen beigefügt, so daß ein Aussuchen und Entfernen ersterer notwendig ist, ein Vorgang, der zeitraubend ist, Kosten verursacht und den guten Bogen durch Verwischen des Druckes schädlich ist.
• Alle diese den bekannten Einrichtungen anhaftenden Übelstände sollen zufolge der Erfindung dadurch beseitigt werden, daß entsprechend der Anzahl der Anlagemarken die Bogenanlage selbsttätig prüfende Taster 25, 32, 33 vorgesehen sind, welche der jeweiligen Stellung der Anlagemarken entsprechend einstellbar sind und nur bei fehlerloser Bogenanlage an allen Anlegemarken das Schießen der Greifer und den Druckvorgang ermöglichen. Bei fehlerhafter Anlage wird der Bogen nicht bedruckt. Das Bedrucken des Aufzugs unterbleibt dadurch, daß der Druckzylinder während des Druckganges, ohne daß die Maschine unter starker Bremsung stillgesetzt wird, in gehobener Stellung verbleibt. Die Vorrichtung arbeitet also derart, daß nur bei rechtzeitig und gut angelegtem Bogen die Greifer sich schließen und der Bogen bedruckt wird, unabhängig von der Aufmerksamkeit oder Geschicklichkeit der bedienenden; Person. Die Vorteile der Erfindung machen sich auch bei Verwendung von Anlegevorrichtungen geltend. Die Vorrichtung kann bei Schnellpressen aller Systeme verwandt werden.
• Die Vorrichtung wird wirksam mittels eines elektrischen Stromes, welcher in drei Taster geleitet ist, die sich kurz vor Greiferschluß vor die Anlegemarken senken. Treffen dieselben auf den gut angelegten Bogen, so bleibt der Strom unterbrochen, und es findet ein ordnungsgemäßer Druckvorgang, statt. Findet aber ein Taster eine Lücke vor, so bekommt er Schluß mit einer Kontaktzunge unter der Anlegemarke, der Stromkreis ist geschlossen, und dadurch wird sowohl der Greiferschluß wie das Senken des Druckzylinders verhindert, so daß also auch kein Bedrucken des Aufzugs stattfindet.
• Die schematische Darstellung zeigt die Vorrichtung an einer Haltzylinderpresse, deren Druckzylinder nach Art der Zweitourenrnaschinen zum Heben und Senken eingerichtet ist, und zwar zeigt: Abb. i eine Ansicht von oben, Abb. 2 eine Seitenansicht.
• Zum Senken des Druckzylinders sitzt auf der Hauptwelle i das Exzenter 2, welches mittels Rolle 3, des Gewichts 4, des Doppelhebels 5 und der Zugstange 6 das bekannte Knie 31 beugt und streckt. Die Streckung wird vorn Gewicht 4 bewirkt. Zum Öffnen der Greifer entgegen einer nicht dargestellten Feder dient das Exzenter 7 auf Welle i, Rolle 8, Gewicht 9, Doppelhebel io und Zugstange i i, mittels deren der Arm i2 um Bolzen 13 gedreht wird, so daß die Kurvenbahn 14 auf Rolle 15 drückt und so die Greiferwelle 16 dreht, wodurch die Greifer 17 geöffnet werden. Die Anlage des Bogens geschieht gegen die Vordermarken 18 auf dem Druckzylinder und gegen die Seitenmarke 2o auf dem Anlegetisch 2q.. Auf der Welle i9 sind drei einstellbare Taster 25, 32, 33 angeordnet, von denen zwei, 32 und 33, mit ihren nach unten gerichteten Enden an den Kanten der Vordermarken 18 entlang auf die Oberfläche des Zylinders tasten, während der dritte ebenso an der Seitenmarke 2o niedergeht. Die Anlagemarken sind aus nichtleitendem Material hergestellt, während die Taster als Stromleiter der Stromleitung 26 dienen und auf Metallzungen 21 auftreffen, welche unter den Marken hervorragend auf dem Aufzug und auf dem Anlegetisch aufliegen und ihrerseits in den Stromkreis 26 eingeschaltet sind. Die elektrische Vorrichtung besteht aus der Batterie 27, dem Magneten 28, der Klingelvorrichtung 29 und der Stromleitung 26. In der Ruhestellung des :Druckzylinders 3o berühren sich die Leitungsenden mittels der Kontaktfedern 22, 23, von denen erstere am Druckzylinder, letztere am Maschinengestell befestigt sind. Die Zeichnung stellt den Zeitpunkt kurz vor Greifersahluß dar, wo die Taster 32, 33 sich auf den Druckzylinder 3o gesenkt haben, wodurch der Stromkreis geschlossen ist, weil der Druckbogen fehlt. Andernfalls bliebe der Stromkreis durch den angelegten'Bogen unterbrochen, und es fände ein ordnungsmäßiger Druckvorgang statt. Durch den Schluß des Stromkreises wird Magnet 28 erregt und zieht das Plättchen 34 an, welches den Halten 35 um Bolzen 36 entgegen der Feder 37 vor die Nase 38 senkt, welche an der Zugstange i i angebracht ist. Durch, Einfallen des Hakens 35 vor Nase 38 kann nun das Gewicht 9 nicht herunterfallen, und die Greifer 17 bleiben geöffnet, bis Rolle 15 die Kurve 14 verlassen hat. Die Zugstange ii trägt seitlich den Zapfen 39, hinter welchen sich der Arm 4o des Knies 3 1 legt. Da nun aber die Stange ii durch Haken 35 festgehalten wird, muß auch das Knie 31 in der Beugung verharren, entgegen dem Gewicht 4, und es findet demzufolge nun keine Senkung des Druckzylinders und also auch kein Druckvorgang statt. Ein zweites Hindernis für den Greiferschluß und den Druckvorgang bei laufender Maschine bildet die Nase 41 am Gewicht 9, welche sich auf den Hebel 42 auflegt, der sich um Bolzen 43 dreht und ständig von der Feder 44 unter die Nase 41 gedrückt wird, wenn er nicht mittels der Stange 46, des Hebels 47 und des Fußtritts 48 entfernt wird, so daß Gewicht 9 zur Geltung kommen kann. Voraussetzung für das Wirken der Kontrollvorrichtung ist daher die Betätigung des Fußtritts 48 durch die Bedienung. Bei Schließung des Stromkreises ertönt ferner das Läutewerk 29, so,daß jeder Leerlauf der Aufsicht merkbar wird. Auch die Duktorschaltung des Farbwerks wird durch ein geeignetes Gestänge bei Leerlauf unwirksam, so daß auch keine Farbezufuhr stattfindet. Bei Schwingermaschinen oder Zweitourenschnellpressen werden die Kontakte statt auf dem Druckzylinder am Anlegetisch bei den Anlegemarken angebracht.
• Durch die beschriebene Vorrichtung wird also erreicht, daß die Maschine ohne Bedienung laufen kann, ohne den Aufzug zu bedrucken. Die schädliche Bremsung fällt fort und eine Bremsvorrichtung ist überflüssig: Unaufmerksamkeit oder Ungeschick der Bedienung hat keine Nachteile für die Arbeit, so daß auch ungelernte Anleger nur gute Arbeit liefern können. Gegen dauernde Lässigkeit des Anlegers schützt die Glocke, welche die Aufsicht herbeiruft. Die Leitung der Maschine kann auch bei ungelerntem Personal gesteigert werden.

Claims (5)

1. PATENT-ANsPRücHE: i. Vorrichtung an Schnellpressen zur selbsttätigen Verhinderung des Druckvorganges bei ungenauer Anlage oder bei Ausbleiben des zu bedruckenden Bogens, gekennzeichnet durch eine der Anzahl der Anlegemarken entsprechende Zahl von die Bogenanlage selbsttätig prüfenden Tastern (25, 32, 33), welche der jeweiligen Stel-9iing der AnlegemaTken entsprechend einstellbar sind und nur bei fehlerloser Bogenanlage an allen Marken das Schließen der Greifer und die Druckstellung des Zylinders ermöglichen.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, däß von den auf einer Welle (i9) angeordneten und in einen elektrischen Stromkreis eingeschalteten Tastern (25, 32, 33) zwei (32, 33) an den Kanten der aus nichtleitendem Material bestehenden Vordermarken (i8) entlang auf die Oberfläche des Druckzylinders (3o) tasten, einer (25) an der Seitenmarke (2o) tastet, und da.ß die Taster bei fehlerhafter Anlage oder bei Ausbleiben. des zu bedruckenden Bogens auf unterhalb der Anlegemarken angeordnete, in den elektrischen Stromkreis eingeschaltete Metallzungen (2i) auftreffen und infolge Stromschluß das Schließen der Greifer und das Niedergehen des Druckzylinders verhindern.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der die Drehung der Greiferwellen (i6) vermittelnden Zugstange (i i) eine Nase (38) angebracht ist, hinter die ein. bei Stromschluß von einem Magneten (28) gedrehter Haken (35) greift, so daß das Schließen der Greifer (i7) verhindert wird.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Zugstange (ii) ein Zapfen (39) angeordnet ist, der auf den einen Arm (40) des das Heben und Senken des Druckzylinders vermittelnden Knies (3i) derart einwirkt, ,daß bei festgestellter Zugstange (ii) der Druckzylinder (30) sich nicht zwecks Durchführung des Druckganges senken kann.
5. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen i bis 4, gekennzeichnet durch eine von dem die Maschine Bedienenden in Tätigkeit gesetzte Kontrollvorrichtung, welche aus einem mittels Fußtritts (48) und Gestänge (47, 46, 44) schwingbaren Hebel (42) besteht, der bei Nichtbetätigung des Fußtrittes das Schließen -der Greifer und das Niedergehen des Druckzylinders dadurch verhindert, daß er sich gegen eine Nase (4i) legt, die an einem auf die Zugstange (ii) einwirkenden Doppelhebel (io) angebracht ist.