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Backofen zur Aufstellung im Freien
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Die Erfindung betrifft einen Backofen zur Aufstellung im Freien,
z.B. im Garten, mit einem durch offenes Feuer beheizbaren Backraum.
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Bekannte Backöfen, die im Freien betrieben werden sollen, müssen
am Ort der Aufstellung gefertigt werden und den an diesem Ort herrschenden individuellen
Gegebenheiten angepaßt werden. Hierdurch werden bekannte Backöfen, als Einzelanfertigungen,
kosten- und arbeitsaufwendig. Die Kosten bekannter Backöfen stehen zudem in einem
ungünstigen Verhältnis zu den Verwendungsmöglichkeiten des Backofens, weil dieser
in der Regel für Privathaushalte gedacht ist, nur zum Backen, vorzugsweise zum Brotbacken,
genutzt werden kann und aufgrund des geringen Backwarenbedarfs eines Privathaushaltes
nur selten wirklich in Betrieb gesetzt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backofen der obengenannten
Gattung zu schaffen, der eine flexiblere Handhabung erlaubt.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst worden durch eine Grundplatte,
auf der ein als Gewölbe ausgebildeter Backraum, sowie vier lotrechte Seitenwände
aus Steinen aufgemauert sind, von denen zwei Seitenwände die Form von Hausgiebelwerken
aufweisen, wobei durch eines dieser Hausgiebelwerke eine seitlich angeordnete Backraumöffnung
zugänglich ist, und durch ein die Seitenwände und den Backraum abdeckendes Spitzgiebeldach.
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Die Grundplatte, die vorzugsweise eine Betonplatte ist, trägt mit
Vorteil die gesamten Aufbauten des Backofens, so daß der Backofen vorgefertigt,
das heißt an einem beliebigen Ort auf die Grundplatte aufgemauert werden kann und
nach seiner Fertigstellung zu dem für ihn vorgesehenen Aufstellungsort transportiert
und aufgestellt werden kann. Der fertige Backofen ist in vorteilhafter Weise hausartig
aufgebaut, so daß sich der Backraum geschützt im Inneren des Backofens befindet
und eine Einbringung sowohl von Heizmaterial, als auch von Backwaren, durch die
Backraumöffnung in den Backraum von außen möglich ist, wobei der Backraum eine statisch
günstige gewölbeartige Form aufweist und die Backraumöffnung vorzugsweise durch
eine Ofentür verschließbar ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist auf der gewölbten Oberseite
des Backraumes eine Blähton- Mörtel-Mischung aufgeschichtet, auf der das Spitzgiebeldach
aufsitzt. Die Blähton-Mörtel-Mischung weist gute Wärmeisoliereigenschaften auf,
so daß die im Backraum entwickelte Wärme mit Vorteil weitgehend im Backraum verbleibt
und nicht durch das Spitzgiebeldach hindurch
ins Freie abgegeben
wird. Zudem übernimmt die Blähton-Mörtel-Mischung eine Stützfunktion für das Spitzgiebeldach,
so daß mit Vorteil eine Dachstuhlkonstruktion überflüssig ist und die Dachabdeckung,
wie z.B. Dachpfannen, direkt auf die Blähton- Mörtel-Mischung aufgebracht werden
kann.
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Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung weist der Backraum
in der der Backraumöffnung gegenüberliegenden Wand einen Belüftungskanal, der durch
das ihm zugeordnete Hausgiebelwerk ins Freie führt, auf. Der Belüfungskanal sorgt
bei geschlossener Ofentür für eine optimale Belüftung des Backraumes, so daß ein
im Backraum betriebenes offenes Feuer unter höchstmöglicher Wärmeentwicklung und
bestmöglicher Brennstoffausnutzung brennen kann. Bei offener Backraumöffnung wird
die zur Betreibung eines offenen Feuers benötigte Luft weitgehend durch den vorzugsweise
waagerecht verlaufenden, relativ engen Belüftungskanal angesaugt, während der entwickelte
Rauch und mit ihm die im Backraum entwickelte Wärme durch die Backraumöffnung nach
außen dringen. Demzufolge kann die Wärme und der Rauch auf diese Weise auch außerhalb
des Backraumes weiter genutzt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Backofens
ist wenigstens der Boden des Backraumes aus Schamott. Schamott speichert die im
Backraum entwickelte Wärme und kann diese auch nach Entfernen des offenen Feuers
noch lange Zeit in das Backrauminnere abgeben, so daß beispielsweise Backwaren mit
Vorteil erst nach Ausräumen des Feuers zum Backen in
den Backraum
eingegeben werden können.
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Zur Ausnutzung der bei offener Backraumöffnung aus den Backrauminneren
ins Freie gelangenden Wärme ist bei einer Weiterbildung der Erfindung, für die auch
selbständiger Schutz beantragt wird, vorgesehen, daß an dem der Backraumöffnung
zugeordneten Hausgiebelwerk oberhalb der Backraumöffnung ein etwa waagerecht von
dem Hausgiebelwerk vorstehender Grillrost angeordnet ist. Auf dem Grillrost können
Grillwaren, z.B.
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Fleischwaren, aufgelegt werden, denen durch den Grillrost hindurch
von unten Wärme zugeführt wird, die durch die offene Backraumöffnung aus dem Backrauminneren
heraus ins Freie gelangt ist. Die Anwendungsmöglichkeiten des Backofens werden hierdurch
vermehrt, so daß der erfindungsgemäße Backofen flexibler zu handhaben ist und sich
durch häufigere Inbetriebnahme mit Vorteil schneller rentiert.
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Vorzugsweise weist der Grillrost an seinen Seitenkanten Schirmbleche
auf, die links und rechts neben der Backraumöffnung nach unten weisen. Durch die
Schirmbleche wird die aus der Backraumöffnung aufsteigende Heißluft dem Grillrost
gezielt zugeleitet. Selbstverständlich kann, zusätzlich zu den an den Seitenkanten
angeordneten Schirmblechen, an der Vorderkante des Grillrostes noch ein nach vorne
weisendes Schirmblech angeordnet sein.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung, für die auch selbständiger
Schutz beansprucht wird, weist der Backofen wenigstens eine Lagerung für einen durch
die Backraumöffnung
in den Backraum eingeführten Grillspieß auf.
Die Lagerung kann beispielsweise eine der Backraumöffnung zugewandte, in der Wandung
des Backraumes angeordnete runde Vertiefung sein, in die ein Grillspieß drehbar
eingesteckt werden kann. In der Nähe der Backraumöffnung kann der Grillspieß beispielsweise
auf einer geeigneten Halterung, die an dem die Backraumöffnung aufweisenden Hausgiebelwerk
angeordnet ist, aber z.B. auch auf einem vor der Backraumöffnung aufstellbaren Dreibein,
aufliegen. Mit Hilfe des Grillspießes können beispielsweise auch Spanferkel oder
ähnliche Großgrillstücke in dem erfindungsgemäßen Backofen zubereitet werden.
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Eine weitere Weiterbildung der Erfindung, für die auch selbständiger
Schutz beansprucht wird, zeichnet sich dadurch aus, daß an dem der Backraumöffnung
zugeordneten Hausgiebelwerk oberhalb der Backraumöffnung ein etwa waagerecht vorstehendes,
einen Rauchabzug aufweisendes Vordach angeordnet ist, unter dem Aufhängeelemente
zur Aufhängung von räucherbaren Lebensmitteln angeordnet sind. Unter dem Vordach
wird mit Vorteil Rauch aufgefangen, der aus der offenen Backraumöffnung aufsteigt,
und der zum Räuchern von räucherbaren Lebensmitteln genutzt werden kann. Der Rauch
zieht dann durch den Rauchabzug, beispielsweise einen Schornsteinaufsatz, ab. Das
Vordach ist vorzugsweise am First des Spitzgiebeldaches angeordnet und kann auch
zusammen mit dem Grillrost verwendet werden, wobei der Rauch durch den Grillrost
hindurch zu dem darüber angeordneten Vordach aufsteigt.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Backofens
ist das Vordach entlang des Dachfirstes verschiebbar auf dem Spitzgiebeldach angeordnet.
Das Vordach kann in vorteilhafter Weise durch Verschieben in Funktion gesetzt werden.
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Außerdem kann durch das Verschieben des Vordaches die für das Aufhängen
von räucherbaren Lebensmitteln zur Verfügung stehende Fläche vorteilhaft variiert
werden.
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Nach einer letzter Weiterbildung der Erfindung, für die auch selbständiger
Schutz beansprucht wird, ist an der Oberseite des gewölbeartigen Backraumes eine
Rohrschlange angeordnet, die über Wasseranschlüsse, die an Seitenwänden des Backofens
angeordnet sind, an ein Wasserleitungsnetz anschließbar ist. Die Rohrschlange bietet
eine weitere interessante Verwendungsmöglichkeit für den Backofen. Das durch die
Rohrschlange hindurchfließende Wasser wird durch die im Backraum entwickelte Wärme
erwärmt und kann beispielsweise einem Geschirrspülbecken oder z.B. auch einer Gartendusche
zugeführt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht
enes erfindungsgemäßen Backofens, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Backofen gemäß
Fig. 1 entlang der mit II - II bezeichneten strichpunktierten Linie,
Fig.
3 einen Querschnitt durch den Backofen gemäß Fig. 1 und 2 entlang der in Fig. 1
mit III - III bezeichneten strichpunktierten Linie und Fig. 4 einen Querschnitt
durch den Backofen gemäß der vorhergehenden Figuren entlang der in Fig. 1 mit IV
-IV bezeichneten strichpunktierten Linie.
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In Fig. 1 ist eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Backofens
dargestellt. Auf einer Grundplatte 1, vorzugsweise aus Beton, sind Seitenwände 2
aufgemauert, von denen in Fig. 1 lediglich die vordere als Hausgiebelwerk ausgebildete
Seitenwand 2 zu sehen ist, in der eine Backraumöffnung 3 angeordnet ist, durch die
ein zwischen den Seitenwänden 2 befindlicher Backraum 4 zugänglich ist. Die Seitenwände
2 und der Backraum 4 werden durch ein Spitzgiebeldach 5 abgedeckt.
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An der die Backraumöffnung 3 aufweisenden Seitenwand 2 ist ein waagerecht
vorstehender Grillrost 6 oberhalb der Backraumöffnung 3 vorzugsweise abnehmbar angeordnet,
der an seinen Seitenrändern Schirmbleche 7 aufweist, die links und rechts neben
der Backraumöffnung 3 schräg nach unten weisen.
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Am First des Spitzgiebeldaches 5 ist ein Vordach 8 mit einem als
Schornstein ausgebildeten Rauchabzug 9 angeordnet. Am Vordach 8 sind stangenförmige
Aufhängeelemente 10 zur Aufhängung von räucherbaren Lebensmitteln abnehmbar angeordnet.
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Desweiteren ist ein vor der Backraumöffnung 3 aufstellbares Dreibein
11 mit strichpunktierten Linien in der Fig. 1
angedeutet, auf dem
ein Grillspieß 12 drehbar einseitig aufliegt.
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In Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch den Backofen gemäß Fig. 1 dargestellt.
Gleiche Bauelemente sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie in Fig. 1. In
der Fig. 2 ist zu erkennen, daß der Backraum 4 gewölbeförmig ausgebildet ist, wobei
der Boden 13 des Backraumes 4 vorzugsweise aus Schamott besteht. An der der Backraumöffnung
3 abgewandten Rückseite weist der Backraum 4 einen durch die rückwärtige Seitenwand
2 des Backofens ins Freie führenden Belüftungskanal 14 auf. Oberhalb des Belüftungskanals
14 ist in der rückwärtigen Seitenwand 2 des Backofens eine als Lagerung 15 für den
Grillspieß 12 fungierende öffnung angeordnet. Das Vordach 8 liegt teilweise auf
dem Spitzgiebeldach 5 auf und ist auf ihm vor- und zurückschiebbar angeordnet.
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Auf der gewölbten Oberfläche des Backraumes 4 ist eine Rohrschlange
16 angeordnet und in eine den Zwischenraum zwischen dem Backraum 4 und dem Spitzgiebeldach
5 ausfüllende Blähton- Mörtel-Mischung 17 eingebettet.
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In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch den Backofen gemäß Fig. 1 und
2 dargestellt. Gleiche Bauelemente sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie
in Fig. 1 und 2. In Fig. 3 sind insbesondere auch Wasseranschlüsse 18 dargestellt,
über die die Rohrschlange 16 mit einem Wasserleitungsnetz verbunden werden kann.
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In Fig. 4 ist ein weiterer Querschnitt durch den Backofen
gemäß
der vorhergehenden Figuren dargestellt. In Fig. 4 sind insbesondere die Wicklungen
der Rohrschlange 16 und die Struktur des Grillrostes 6 zu erkennen.
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