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Vorrichtung zur Erzeugung von Dampfbädern
Die Erfindung bezieht sich
auf eine neuartige Vorrichtung zur Erzeugung von Dampfbädern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das russisch-finnische
Saunabad wegen seiner Heilwirkung in mittel- und westeuropäische Verhältnisse einzuführen
und so auszubilden, daß es in jeden Haushalt störungsfrei eingegliedert werden kaiiii.
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Die Sauna russischen Ursprungs besteht regelmäßig aus einem gut gegen
Wärmeabgabe nach außen geschützten Raum, der als wesentlichsten Bestandteil einem
Saunaofen enthält. Dieser steht für gewöhnlich im Mittelpunkt eines mit Sitz- und
Ruhehänken ausgerüsteten Hauptraums, neben welchem oft ein als Ankleideraum dienender
Nebenraum sich befindet. Die Original-Sauna ist also regelmäßig in einem besonderen
Gebäude untergel)l-acllt. das in Blockhausbauweise erstellt seil kann. Der Original-Saunaofen
ist aus Granitsteinen ohne Mörtel oder Lehm errichtet. Der Rauch strömt frei zur
Decke nach einem dort mündenden ltaucllsclllot. Im Ofen kann ein Wasserbehälter
eingebaut sein. Der Rauchabzug kann gegen den Dachraum zur besseren Isolierung und
Zugwirkung doppelwandig gebaut und regelmäßig mit einer Stellklappe versehen werden.
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Der normale Saunabetrieb besteht aus dem Anheizen des Ofens, bis
eine Innenraumtemperatur von etwa 70@ erreicht ist. Der beschriebene, ohne Mörtel
oder Lehm aus Granitstein errichtete Saunaofen wird mit Holz heschickt, hierauf
das Feuer entfernt und Heißwasser aus dem Wasser schiff auf die Steine des Saunaofens
gegossen.
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Hierdurch entsteht eine starke Dampfentwicklung. die den im Kaum befindlichen
Itauch verdrängt. worauf die Rauchabzugsklappe geschlossen werden
kann
und das Saunabad gebrauchsfertig ist. Zur Erhaltung des hohen Feuchtigkeitsgehaltes
der Raumluft ist von Zeit zu Zeit neues Heißwasser auf die Ofensteine zu gießen.
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Es ist in letzter Zeit mehrfach im Inland versucht worden, das russische
Saunabad im großen nachzubilden. Zu diesem Zweck steht ein großer Ofen im Baderaum,
der die Raumluft erwärmt.
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Auch wenn bei einem solchen deutschen Saunabad Wasser auf den Ofen
geschüttet wird, so erhält man regelmäßig eine viel zu trockne Hitze. Es war I>isher
nicht möglich, etwa innerhalb 1/2 Minute den Raum mit Dampf zu erfüllen und durch
diesen Dampf eine Zimmertemperatur von 700 zu erzeugen, so daß sofort das Schwitzen
anfängt. Nur so kann aber die besondere Wirkung des Saunabades erzielt werden.
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Erfindungsgemäß kommt es darauf an, ein solch hochwirksames Dampfbad
in den mittel- und westeuropäischen Haushalt verschiedener Komfortstufen störungsfrei
einzugliedern. Zu diesem Zwecke wird auf einem vorzugsweise transportahel ausgehildeten
Gestell eine hitzebeständige und gegen Benetzen mit kaltem Wasser nicht empfindliche
Platte aus keramischem Werkstoff so angeordnet, daß ihr einerseits von unten her
die zur Erhitzung notwendige Wärme in Form von elektrischer Energie zugeführt werden
kann und daß andererseits durch Aufbringen von Wasser auf die plastisch ausgebildete
Oberfläche der Platte binnen kürzester Frist so viel Dampf erzeugt werden kann,
daß im Raum eine Temperatur von etwa 700 entsteht.
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Den sich widersprechenden an die Platten zu stellenden Bedingungen
wird regelmäßig von keramischen Werkstoffen genügt, sofern sie gesintert werden
können. Mit der Sinterung, durch die die gebrannte Masse (Ton) wasser- und zerfallsfest
wird, entsteht die notwendige Härte. Hierzu eignet sich eine Reihe von Stoffen,
wie Aluminium-Oxyd-Kieselsäurehydrat. Unter diesen wird die Auswahl nach dem Gesichtspunkt
getroffen, daß sie beim Benetzen mit kaltem Wasser nicht zerhröckeln. Für den erfindungsgemäßen
Zweck genügen auch solche Keramikwerkstoffe, die sich nur heimBenetzen mit heißem
Wasser als widerstandsfähig erweisen.
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Die plastische Oberfläche erhalten die Platten durch eine Wellung
in einer, zweckmäßig in zwei Richtungen. Die Tiefe der Wellung kann durch Berechnung
oder Versuche so hestimmt werden, daß bei gegebenem Rauminhalt des Baderaums auf
der zur Verfügung stehenden Fläche eine solche Dampfmenge erzeugt wird, daß etwa
rinnen 1 Minute eine Raumtemperatur von etwa 700 entsteht.
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Bei dieser Bestimmung spielt die thermische Belastbarkeit des jeweils
verwendeten keramischen Werkstoffs eine maßgei)ende Rolle. Auch ist von 13edeutung.
wie im einzelnen den Platten die Wärme zugeführt wird.
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Im modernen mitteleuropäischen Haushalt fast jeder Komfortstufe steht
elektrische Energie zur Verfügung. Für den erfindungsgemäßen Zweck werden daher
in der Unterseite der Platte bzw. in Hohlräumen elektrische Leiter gegen Feuchtigkeit
isol ierfest eingelegt. I)en 5 icherheitsvorschriften kann hierbei leicht entsprochen
werden, wenn eine Isolierung für tropische Bedingungen gewählt wird, also beispielsweise
Widerstands4rähte aus Nickelin Verwendung finden, die wärmeunempfindlich, beispielsweise
mit Ashest, isoliert und in die Hohlräume der Trägerplatte mit Slarlnorzement eingebettet
werden. Wird die platte materialgerecht durchprofiliert, so erhält man nicht nur
die notwendigen Hohlräume für die Aufnahme der elektrischen Drähte, sondern auch
die notwendige Leichtigkeit, unbeschadet großer Stal)ilität. sowie rißfreie Verformung.
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Wird die erfindu.ngsgemäll.e Haussauna elektrisch beheizt, so erhält
man den großen Vorzug. daß sie transportabel ausgehildet werden kann. Sie besteht
dann im wesentlichen aus einem Gestell, das eine tischgroße Platte trägt. Diese
Platte besteht aus keramischem Werkstoff mit gewellter Oberfläche und mit Hohlräumen,
die ganz oder zum Teil die isolierten elektrischen Leiter aufnehmen. Diese Leiter
enden in einem Steckerkontakt zum Anschluß an eine Wanddose. Gegebenenfalls kann
ein Regelwiderstand zur genauen Bestimmung der Raumtemperatur angebaut werden.
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Das rahmenartige Gestell kann selbst wieder his auf Handtaschenformat
zusammenklappbar ausgebildet sein. Auf diese Weise erhält man eine Reisesauna, vor
allem aber eine Haussauna, die nicht nur in einem vorhandenen Badezimmer, sondern
auch in der Küche aufgestellt werden kann.
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In ähnlicher Weise kann man auch eine transportable Sauna ausbilden,
die mit Gas erwärmt wird.
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Auch bei Gasbeheizung ist die Oberfläche der Platte gewellt. Erfolgt
die Wellung nach zwei Ricjhtungen, so hilden sich Kupl)en unter denen jeweils ein
Rundbrenner von der Art angeordnet werden kann, wie sie bei Gasherden üI,lich ist.
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Erfolgt dieWellung nach einer Richtung, so bilden sich Täler und Erhöhungen;
unterhalt, der letzte ren kann dann jeweils ein rohrartig ausgebildeter Brenner
angehracht sein, wie dies etwa bei Gasbacköfen zur Herstellung von Zwieback l>ekannt
ist.
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Wird die das Pampfbett hildende Platte unterseitig in offener Gasflamme
erwärmt, so ist ein besonderer Schutz der Flamme gegen Erlöschen durch Tropfen vorzusehen,
l>eispielsweise in der Art, daß die über den Brennern angeordneten Stellen der
Plattenunterseite unter Vermeidung aller scharfen Kanten weich gewölbt sind. Man
kann auch, wie dies an sich bekannt ist, besondere Schutzbleche für die Gasflammen
vorsehen; dahei können diese Schutzbleche selbst der Platte die Wärme zustrahlen.
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Während dem erfindungsgemäßen Dampfbett Wärme unmittelbar in Form
von elektrischer Energie und Gas zugeführt werlden kann, empfiehlt sich l>ei
Holz eine indirekte l- rw ärmung, etwa in der Form, daß vom Badeofen des Badezlmmers
Warmwasser
mittels Schlauchleitung einer unter der Keramikplatte angeordneten Wasserschlange
zugeführt wird. Dabei kann die Keramikplatte mit den Wasserrohren in einem transportablen
Gestell wie beschrieben angeordnet sein.
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1st entsprechend den bisherigen Ausführungen die transportable Ausbildung
der erfindungsgemäßen Haussauna dann das Gegebene, wenn sie in einer fertig hergerichteten
Wohnung Unterkunft finden soll, so steht andererseits durchaus nichts im Wege, bei
Erstellung von neuen Wohnungen von vornherein dem erfindungsgemäßen Dampfbad ein
Heimatrecht zu sichern. So kann man beispielsweise für den Boden eines Badezimmers
oder der Küche hohle Tonplatten vorsehen, in deren Hohlräume Rohrleitungen Aufnahme
finden können, in denen armes Wasser zirkuliert. In diesem Fall können die für das
Dampfbad vorgesehenen Platten begehbar ausgebildet sein. Dies ist unbeschadet der
plastischen Ausbildung der Oberfläche möglich.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
näher er-Ilititert.
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Fig. 1 zeigt die Draufsicht auf eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hausdampfbades; Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie II-II von Fig. 1; Fig. 3 ist die
zugehörige Druntersicht und zeigt die Führung der elektrischen Beheizung; Fig. 4
zeigt schematisch die Anordnung zur wirksamen Dampferzeugung im Badezimmer, wobei
das Dampfbett durch eine Wasserschlange erhitzt wird. für die vom Badeofen Heißwasser
entnommen werden kann.
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Wie im einzelnen aus den Fig. i bis 3 ersichtlich, ist 1 eine aus
einem Stück, und zwar durch Pressung hergestellte Platte, die oben bei 2 Vertiefungen
oder Mulden zur Aufnahme von Wasser besitzt, in denen sich dadurch Dampf bildet,
daß unterhalb dieser Vertiefungen 2 auf der Unterseite in Kanälen 3 elektrische
Leiter 4 angeordnet sind.
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Wie «1 oben angegeben. eignet sich als elektrischer Leiter ein Widerstandsdraht
aus Nickelin. I)ieser Draht wird hitzebeständig isoliert und mit einer geeigneten
Masse, wie Marmorzement, in den Kanal 3 eingebettet. Eine zusätzliche Profilierung
5 sorgt dafür, daß die Keramikplatte unbeschadet ihrer Stabilität und Festigkeit
leicht ausgebildet ist.
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Es steht nichts im Wege, die Platte in ein besonderes Gestell einzubauen.
Dies ist aber nicht unbedingt erforderlich.
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Wie weiter aus Fig. 1 ersichtlich, können die Vertiefungen 2. wie
2' zeigt, wesentlich kleiner gehalten werden. Sie können auch eine andere Form erhalten.
Unbeschadet der technischen Funktion. ein Dampfbett zu bilden, können die Vertiefungen
auch den Formensinn anregen und eine ästhetische Wirkung auslösen.
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Bei der Anordnung von Fig. t bis 3 ist vorgesehen, daß das ganze
Dampfbett eine einzige Keramikplatte darstellt. In diesem Fall braucht man sich
um einen wärmesicheren Verband von einzelnen Plättchen nicht zu bekümmern, obwohl
dies auch durchaus möglich ist.
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Die Herstellung der ganzen Platte erfolgt zweckmäßig durch 1 @ressung.
Dabei werden von vornherein auch die Kanäle 3 für die elektrischen Leiter 4 eingeformt.
I)ie Leitungsführung für die elektrischen Drähte 4 ist im besonderen aus der Untersicht
von Fig. 3 zu entnehmen. Mit der Doppelführung soll angedeutet werden, daß der Draht
zweiadrig verlegt werden kann, also Hin- und Rückführung nebeneinander liegen. Mit
6 ist der Stecker angedeutet.
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Bei Fig. 4 bedeutet 7 den Badeofen, der mittels Schläuchen 8 an das
Dampfbett 9 angeschlossen sein kann. Die Keramik des Dampfbetts kann im einzelnen
gemäß Fig. 1 bis 3 ausgebildet werden, jedoch mit dem Unterschied, daß in den Einbuchtungeil
der Unterseite an Stelle der elektrischen Leiter Rohrleitungen to angeordnet sind,
mit denen zur Erhitzung des Dampfbetts das im Badeofen 7 erzeugte Heißwasser entnommen
werden kann. Mit 11, 12 und 13 sind die nötigen Hähne und Ventile angedeutet.
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Ein solches Dampfbad kann im Badezimmer nelieii der eigentlichen
Badewanne aller auch aii Stelle derselben angeordnet sein.