DE3515404C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Öffnungsverschluß, insbesondere ein Sektionaltor, mit einem aus gelenkig miteinander verbundenen Lamellen bestehenden Panzer, der aus einer verti­ kalen Schließstellung in eine im wesentlichen horizontale Offenstellung verfahrbar ist, wobei zur Führung und Halterung des Panzers seitliche Führungen vorgesehen sind, die jeweils aus einem Vertikalabschnitt, einem Horizontalabschnitt und einem diese verbindenden Umlenkabschnitt bestehen, und wobei zum Antrieb des Panzers in dessen Umlenkbereich eine Antriebswelle und darauf drehfest angeordnete, umlaufend angetriebene An­ triebsglieder nach Art von Ritzeln vorgesehen sind, die form­ schlüssig an der Innenseite des Panzers zugeordneten längsver­ laufenden Leisten der Lamellen angreifen.

Ein solcher Öffnungsverschluß für Sektionaltore ist bereits aus der DE-OS 20 36 188 bekannt. Dabei ist zum Antrieb des Panzers eine dünne Antriebswelle mit an ihren äußeren Enden befestigten Kettenzahnrädern und einem einseitig ange­ flanschten Getriebe mit Motor vorgesehen. Neben der beid­ seitigen Lagerung der Welle ist bei diesem Öffnungsverschluß eine zusätzliche Lagerung des raumbeanspruchenden Antriebs erforderlich.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu­ grunde, einen Öffnungsverschluß der im Oberbegriff des Patent­ anspruches 1 als bekannt vorausgesetzten Art zu schaffen, der platzsparend untergebracht werden kann und auf einfache Weise an unterschiedliche Öffnungsbreiten anpaßbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kenn­ zeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale ge­ löst, die darin bestehen, daß in der hohlen Antriebswelle ein an sich bekannter Rohrmotor als Antriebsquelle integriert ist und daß die Antriebsglieder formschlüssig auf die Antriebs­ welle aufsteckbar sind.

Vorteilhaft an der Erfindung ist in erster Linie, daß die Antriebseinheit - z. B. ein Getriebemotor - unsichtbar, platzsparend und außerdem geschützt, zum Beispiel gegen Feuch­ tigkeit und Verschmutzung in der Antriebswelle selbst unter­ gebracht ist. Dies ermöglicht zum einen eine geringere Raum­ höhe, einen weitestgehend von Bauteilen freien Öffnungsquer­ schnitt bei niedrigem Sturz und gewährleistet andererseits geringere Störanfälligkeit und eine größere Lebensdauer der Antriebseinheit.

Sehr vorteilhaft ist außerdem, daß die Antriebsglieder nicht unverrückbar auf der Antriebswelle befestigt sind, sondern formschlüssig aufgesteckt werden. Dies wird am ein­ fachsten durch eine nicht kreisförmige Ausgestaltung der An­ triebswelle erreicht. Dadurch und durch die entsprechende Abstimmung der zentralen Durchbrüche der Antriebsglieder auf die Umfangskontur der Antriebswelle wird es vorteilhaft ermöglicht, eine an die spezielle Dimension (Höhe, Breite sowie Gewicht) des Sektionaltors abgestimmte Anzahl von An­ triebsgliedern einfach auf die Antriebswelle aufzustecken. Bei einem relativ schmalen Tor zum Beispiel für eine Einzel­ garage würden zwei relativ nahe außenseitig bei den Führungen des Panzers angeordnete Antriebsglieder ausreichen. Bei breiteren und/oder höheren Toren könnten die beiden Antriebs­ glieder längs der Antriebswelle weiter zur Mitte hin verscho­ ben werden oder auch zusätzliche Antriebsglieder derart auf der Antriebswelle verteilt werden, daß sich ein optimaler Kraftangriff des Antriebs am Panzer ergibt.

Es ist zwar bekannt, als Antriebsquelle einen in eine Antriebswelle integrierten Rohrmotor zu verwenden. Auf diese Weise werden schon seit mindestens 20 Jahren Markisentuche oder Rolläden auf Antriebswellen aufgewickelt. Hierbei dient also der Rohrmotor zum Antrieb einer Wickelwelle, auf die das zu wickelnde Teil - Markisentuch oder Rolladenpanzer - auf­ gewickelt wird. Die Erfindung macht sich diesen als solchen seit Jahrzehnten bekannten Antrieb zunutze, jedoch um die Antriebswelle in geschickter Weise als Lagerwelle für die an dem Panzer des Sektionaltores angreifenden Antriebsritzel zu verwenden, die längs der Antriebswelle verschiebbar und den Bedürfnissen entsprechend angeordnet werden können.

Die Erfindung versteht sich im übrigen am besten anhand eines in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläuterten, bevorzugten Ausführungsbeispiels. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine Garage mit einem in Schließrichtung befind­ lichen Sektionaltor in einem schematischen Längsschnitt,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Garage nach Fig. 1 bei "abgenommenem" Dach,

Fig. 3 eine dem Längsschnitt nach Fig. 1 entsprechende Darstellung des Torantriebs im Panzer-Umlenkbereich und

Fig. 4 einen Schnitt nach der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3.

Die auf dem Boden 10 stehende Garage 11 bildet, begrenzt durch ihre Seitenwände 12 und 13, das Garagendach 14 sowie eine nicht dargestellte Rückwand einen bis auf eine befahr­ bare Öffnung 15 umgrenzten Raum 16, der von dem Panzer 17 eines Sektionaltores verschlossen werden kann. Fig. 1 zeigt das Sektionaltor in der Schließstellung. Es besteht in üblicher Weise aus einzelnen Lamellen 18, von denen je zwei unmittelbar benach­ barte Lamellen 18 in üblicher Weise gelenkig miteinander ver­ bunden sind, wobei sich die Gelenkachsen horizontal er­ strecken. Der Panzer 17 ist in der Geschlossenstellung nach Fig. 1 in seitlichen, vertikalen Führungen 19 geführt und gehalten. Solche Führungen 19 bestehen in der Regel aus mit ihren Öffnungen zueinander weisenden Profilschienen, insbesondere U-Profilschienen. In diesen Führungen 19 gleiten die einzelnen Lamellen 18 mittels seitlich an ihnen angebrachten Führungs­ stücken - beim Ausführungsbeispiel sind das Führungsrollen 20. Die vertikalen Führungen 19 gehen im Sturzbereich oberhalb der Öffnung 15 über eine etwa viertelkreisförmige Umlenkführung 21 in Horizontalführungsabschnitte 22 über, die beim Ausführungs­ beispiel etwa parallel unter der Decke 14 angeordnet sind und eine solche Länge haben, daß sie das geöffnete Sektionaltor aufzunehmen in der Lage sind.

Zum Antrieb des Panzers 17 dient eine Antriebswelle 23, die beim Ausführungsbeispiel eine im Querschnitt acht­ eckige Hohlwelle ist (Fig. 3), in der ein nicht dargestellter Rohrmotor aufgenommen ist. Die Antriebswelle 23 be­ findet sich im Führungsumlenkbereich 21 auf der Innenseite des Panzers 17, also innerhalb des Raumes 16.

Die Antriebswelle 23 trägt - drehfest mit ihr verbunden - je nach den Abmessungen und dem Gewicht eines Sektionaltors 17 zwei oder mehrere im wesentlichen scheibenförmige Antriebs­ glieder 24. Zu diesem Zweck haben die Antriebsglieder 24 jeweils einen zentralen Durchbruch 25, dessen Leibungskontur auf die Außenumfangskontur der Antriebswelle 23 abgestimmt, im vorliegenden Falle also ebenfalls achteckig ist. Die derart mit der Antriebswelle 23 gekoppelten, beim Ausführungsbeispiel als Zahnritzel 26 ausgebildeten Antriebsglieder 24 kämmen form­ schlüssig mit ihren Zähnen 27 und ihren Zahnlücken 28 mit entsprechend gezahnten Nocken 29 und Vertiefungen 30. Wie ersichtlich sind diese Nocken 29 und/oder Vertiefungen 30 an der Innenseite 31 des Panzers angeordnet, und zwar an jeder einzelnen Lamelle 18 selbst.

Sofern von Nocken "und/oder" Vertiefungen die Rede ist, liegen diese beim dargestellten Ausführungsbeispiel kumulativ vor, da an den Lamellen 18 jeweils zwei aufeinanderfolgende Nocken 29 (Rippen) eine Vertiefung 30 (Längsnut) zwischen sich einschließen. Das gleiche ist bei dem als Zahnritzel ausge­ bildeten Antriebsglied der Fall. Es ist jedoch verständlich, daß man anstelle der dargestellten "echten Verzahnung" auch andere formschlüssig wirkende Antriebsmittel vorsehen kann, so z. B. an der Innenseite einer Lamelle nur einen z. B. leisten­ artigen Vorsprung, an dessen Flanken jeweils ein Gegennocken des Antriebsgliedes 24 angreifen kann.

Beim Ausführungsbeispiel sind die Lamellen 18 extrudierte oder stranggepreßte Hohlkammerprofile aus Kunststoff oder insbesondere Metall (z. B. aus einer Leichtmetall-Legierung) ausgebildet; demzufolge befinden sich die rippenartigen Nocken 29 mit ihren nutförmigen Vertiefungen 30, beide sich über die gesamte Stablängsrichtung hinwegerstreckend, auf der äußeren Oberfläche der jeweils inneren Profilwand 32. Die Nocken 29 und/oder Vertiefungen 30 können somit bei der Herstellung der einzelnen Lamellen 18 miterzeugt, insbesondere also extru­ diert oder stranggepreßt werden. Es ist jedoch auch denkbar, die Lamellen aus Blech kaltzuwalzen und durch geeignete Blech­ profilierung die Nocken 29 und/oder Vertiefungen 30, ins­ besondere durch Kaltwalzen eines profilierten Blechs, zur Verfügung zu stellen.

Die Nocken 29 und/oder Vertiefungen 30 müssen sich nicht unbedingt über die gesamte Länge einer jeden Lamelle hinweg­ erstrecken, denn sie werden nur dort benötigt, wo an ihrer Rückseite die Antriebsglieder 24 angreifen, doch ist die dargestellte Ausführungsform mit den über die Lamellenlänge durchgehenden Nocken 29 und/oder Vertiefungen 30 besonders vorteilhaft, weil dann die einzelnen Lamellen 18 keiner geson­ derten Bearbeitung nach ihrer Grund-Herstellung mehr bedürfen. Außerdem können dann die Angriffsbereiche der Antriebsglieder 24 an den Lamellen 18 frei gewählt werden.

Die Umlenkung des Panzers 17 im Bereich der Umlenkführung 21 um einen Winkelbereich von etwa 90° reicht völlig zum sicheren Öffnen und Schließen des Panzers 17 aus. Wie Fig. 3 erkennen läßt, befindet sich stets mindestens eine Lamelle mit ihren Nocken 29 und/oder Vertiefungen 30 in vollem, form­ schlüssigem Eingriff mit dem Antriebsglied 24. Im übrigen ist die Anordnung so getroffen, daß jeweils eine "neue" Lamelle ergriffen wird, kurz bevor oder sobald die jeweils übernächste aus der formschlüssigen Verbindung mit dem An­ triebsglied 24 entlassen wird.

Beim Ausführungsbeispiel ist die Anordnung weiter so getroffen, daß die einzelnen, jeweils benachbarten Lamellen 18 unmittelbar gelenkig miteinander verbunden sind. Die seitlichen Führungen in Gestalt der Rollen 20 befinden sich an jeder zweiten Lamelle 18, was für ein sicheres Hin- und Herverfahren des Panzers ausreichend ist. Anstelle der Rollen 20 können auch Gleitführungen an jeder zweiten oder an jeder einzelnen Lamelle vorgesehen sein, die so auszubilden sind, daß sie der Krümmung der Umlenkführung 21 folgen können.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß die seitlichen Führungen, also die Vertikalabschnitte 19 und die Horizontalabschnitte 22, über Konsolen - wie etwa die Konsole 33 - mit Wand und Decke der Garage 11 verbunden sind. Der Konsolenabschnitt 34, der über den Konsolenwinkel 35 ebenfalls bauseits befestigt ist, trägt ferner noch ein Lager 36 zur drehbaren Aufnahme des Wellenstummels 37 der Antriebswelle 23. Die diesbezügliche Anordnung nach Fig. 4 befindet sich jeweils zu beiden Seiten der Antriebswelle 33.

Claims (2)

1. Öffnungsverschluß, insbesondere Sektionaltor, mit einem aus gelenkig miteinander verbundenen Lamellen bestehen­ den Panzer, der aus einer vertikalen Schließstellung in eine im wesentlichen horizontale Offenstellung verfahrbar ist, wobei zur Führung und Halterung des Panzers seitliche Führun­ gen vorgesehen sind, die jeweils aus einem Vertikalabschnitt, einem Horizontalabschnitt und einem diese verbindenden Umlenk­ abschnitt bestehen, und wobei zum Antrieb des Panzers in dessen Umlenkbereich eine Antriebswelle und darauf drehfest angeord­ nete, umlaufend angetriebene Antriebsglieder nach Art von Ritzeln vorgesehen sind, die formschlüssig an der Innenseite des Panzers zugeordneten längsverlaufenden Leisten der Lamel­ len angreifen, dadurch gekennzeichnet, daß in der hohlen Antriebswelle (23) ein an sich bekannter Rohrmotor als An­ triebsquelle integriert ist und daß die Antriebsglieder (24) formschlüssig auf die Antriebswelle (23) aufgesteckt sind.

2. Öffnungsverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Querschnitt der Antriebswelle (23) von einem Kreis abweicht, insbesondere mehreckig ist, und daß die Antriebsglieder (24) mit der Leibungskontur ihrer zen­ tralen Durchbrüche (25) auf die Umfangskontur der Antriebs­ welle (23) abgestimmt sind.