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Die Erfindung betrifft ein Lauftor, insbesondere ein Seitenlauftor für Garagen, mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1.
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Bei herkömmlichen Garagentoranlagen werden oft Flügeltore oder Schiebetore eingesetzt, wobei bei Flügeltoren die einzelnen Torflügel mittels Torbänder an starren Pfosten befestigt sind und bei Schiebetoren das Torblatt mittels Rollen auf einer Führungsschiene läuft, sowie Führungsrollen an der Oberseite des Torblattes aufweist, die eine vertikale Ausrichtung ermöglichen. Beide Torvarianten benötigen in ihrer Öffnungsrichtung zusätzlichen Platz. Bei Flügeltoren wird mindestens die halbe Torbreite in der Tiefe der Einfahrtsrichtung benötigt. Dieser Platz muss für die Betätigung des Tores freigehalten werden. Bei Schiebetoren wird seitlich der Einfahrtsrichtung die gesamte Torblattlänge (und mehr) an Platz benötigt. Bei beengten baulichen Gegebenheiten kann dies eine Errichtung einer Toranlage zur Abgrenzung von Grundstücken unmöglich machen, so dass zunehmend Sektionaltore oder Lauftore eingesetzt werden.
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Seitenlauftore zeichnen sich gegenüber Deckenlauftoren durch ihre Absturzsicherheit aus. Zudem kann ein Seitenlauftor in Art einer Tür auch nur einen Spalt weit geöffnet werden, um z. B. ein Fahrrad hindurch zu schieben, wie auch in der
DE 203 00 786 U1 betont ist. So kann die Garage schnell betreten werden und manche Seitenlauftore werden bereits mit Fernbedienungen geliefert, mit denen zwei Positionen (Vollöffnung oder Teilöffnung) voreingestellt sind. Zudem bieten die Seitenlauftore statische Vorteile, da die Lamellen oder Planken der Garagenhöhe von z. B. 2,3 Meter entsprechen, während bei Deckenlauftoren (Sektionaltoren) Plankenlängen von fünf und mehr Metern auftreten, insbesondere bei Doppelgaragen. Somit können sich bereits Windlasten zu einem Problem auswirken, insbesondere hinsichtlich der Abdichtung.
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Zudem sind solch lange Planken oder Lamellen (auch Torstäbe genannt) schwierig zu transportieren und zu montieren. Dies gilt auch für einen am Ende der oberen Führungsschiene angeordneten Antriebsmotor, meist ein relativ schwerer Getriebemotor, der über Kopf verankert werden muss (vgl. o. g.
DE 203 00 786 U1 ). Somit sind meist mehrere Fachkräfte und Hilfsmittel zur Montage erforderlich. Zudem ist die dabei verwendete Zugkette zum Öffnen oder Schließen des Tores einem erheblichen Verschleiß unterworfen.
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Weiterhin ist bei der
DE 203 00 786 U1 nachteilig, dass die einzelnen Lamellen durch eine Einhakverbindung in Art eines Rollladens miteinander verbunden sind und als ein einziger Wickelkörper angeliefert wird. Bei Toren von fünf und mehr Metern Breite ergeben sich trotz Leichtbauweise aus Aluminium und dgl. erhebliche Gewichte, die ohne Kran oder Hebemittel kaum mehr handhabbar sind. Dies gilt auch für das Sektionaltor nach der
DE 35 15 404 C2 , da dort die Lamellen durchgehende Zahnstangen aufweisen, die das Gewicht unnötig erhöhen. Zudem greift dort das Ritzel oder Antriebszahnrad im Umlenkbereich ein, so dass dieses relativ groß und damit schwer und schwergängig wird.
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Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfacheres und stabileres Lauftor, insbesondere Seitenlauftor zu schaffen, dass zudem besonders einfach zu montieren und langlebig ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Lauftor gemäss Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In der bevorzugten Ausführung als Seitenlauftor verläuft ein Schienenteil quer zur Einfahrt und ein zweiter Schienenteil längs zur Einfahrt der Garage, wobei diese beiden Schienenteile durch ein Eck- oder Kurventeil verbunden sind. Somit bilden die zwei gerade laufenden Schienenteile einen Winkel von etwa 90°. In diesen Schienen befinden sich alle Führungselemente, die für den Lauf des Tores benötigt werden. An oder auf den Schienen befinden sich Fahrwerke mit übereinander angeordneten Laufrollen, so dass ein spielfreier Lauf sichergestellt wird. An den Führungsprofilen werden die einzelnen Lamellen an- oder eingesteckt oder ggf. auch geschraubt. Erfindungsgemäß erfolgt der Antrieb (mit einem zugehörigen Antriebsmotor) über wenigstens ein, bevorzugt zwei Zahnräder, das bzw. die in Zahnstangen eingreifen, um so einen sicheren, formschlüssigen Antrieb der Torlamellen zu gewährleisten. Das Zahnrad ist hierbei außerhalb des Umlenkbereiches angeordnet, also vor oder nach den Kurvenabschnitten, so dass die Eingriffbedingungen konstant sind und das Zahnrad (Ritzel) relativ klein ausgebildet sein kann. Die Anzahl der Zahnstangen hängt von der Breite der Garagen-Durchfahrt und die sich daraus ergebene Anzahl der einzelnen Lamellen bzw. Torstäbe ab. Dabei können zum Aufbau die Lamellen einfachst ergänzt und angebaut werden.
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Die Zahnräder mit Antriebswelle sind vorteilhaft in einem Eckteil vormontiert, das auch die Kurvenabschnitte zwischen den Führungsschiene bildet. Somit kann dieser in einem Bauteil vorinstallierte Antrieb auch von einem Nichtfachmann (Heimwerker) einfach und bequem montiert werden. Zu diesem Zwecke sind auch die Laufrollen jeweils an einer Konsole vormontiert, die zur einfachen und kostengünstigen Herstellung mit je einem Zahnstangenabschnitt eine Baueinheit bildet. Damit kann die Baueinheit als kostengünstiges Kunststoff-Spritzgussteil hergestellt werden und diese Baueinheit in einfachster Weise an oberen und/oder unteren Stirnseiten der stranggepressten, hohlen Lamellen an- oder einsteckbar ist. Somit kann die Farbe der Lamellen aus einem Sortiment ausgewählt werden, auf die gewünschte Länge abgelängt werden (oder z. B. in Längen von 2,10; 2,20; 2,30; usw. nach dem Baukastenprinzip auf Lager gehalten werden) und dann um die jeweiligen Baueinheiten modulartig ergänzt werden.
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An der Lamelle sind zwei oder drei Verbindungslaschen befestigt, insbesondere wiederum einstückig mit den vorstehend genannten Baueinheiten, die über einfache Stifte mit der entsprechenden Verbindungslasche der benachbarten Lamelle verbunden werden. Somit kann der Aufbau des Lauftores nahezu werkzeuglos und rasch erfolgen. Die Stiftverbindung ermöglicht auch eine Vertikalbewegung, so dass sich die Lamellen zum Dichten Verschließen der Durchfahrt entlang der Schwelle um ca. 1 oder 2 Zentimeter absenken können. Die Zahnstangenabschnitte können auch von Lamelle zu Lamelle höhenversetzt angeordnet sein, so dass ein „höheres Zahnrad die Zahnstangen überdeckt. Damit ist eine Kollision der Zahnstangenabschnitte bei beginnender Umlenkung direkt nach dem Ritzeleingriff ausgeschlossen.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert und beschrieben. Hierbei zeigen:
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1 eine Perspektivansicht eines Eckbereiches eines Seitenlauftors;
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2 eine Perspektivansicht einer Lamelle eines Seitenlauftors mit zugehöriger Schiene;
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3 eine Querschnitt durch den Eckbereich nach 1;
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4 eine Detailansicht einer Steckverbindung;
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5 eine höhenversetzte Anordnung der Zahnstangenabschnitte; und
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6 eine Verbindungskante der Lamellen bei Einfädeln.
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In 1 in der mittlere Teil eines Lauftor 1 in der Ausführung als Seitenlauftor für Garagen dargestellt. In 2 ist eine von vielen Lamellen 2 gezeigt, deren Anzahl je nach Breite der Garageneinfahrt variiert. Die Lamelle (Torstab oder Planke) 2 ist meist etwa zehn Zentimeter breit, so dass bei einer Einfahrtbreite von etwa drei Metern ca. 30 derartiger Lamellen 2 erforderlich sind. Die einzelnen Lamellen sind an ihren Kanten, die auch Dichtungen bzw. Nut-Federprofilen sein können, gelenkig miteinander verbunden (vgl. 6) und in vertikaler Ausrichtung an Führungsschienen 3 in einem Winkel von etwa 90° und Laufrollen 4 entlang der Garageneinfahrt geführt, sowie zum Öffnen und Schließen der Einfahrt mit einem Antrieb 5 verbunden, der meist funkgesteuert ist.
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Erfindungsgemäß weist der Antrieb 5 wenigstens ein Zahnrad 6 im Bereich zwischen den Führungsschienen 3 auf, das in Zahnstangenabschnitte 7 an den Lamellen 2 eingreift und von der Winkelhalbierenden abgerückt. Dadurch kann das Zahnrad 6 oder Ritzel gegenüber dem Stand der Technik (Zentrum des Ritzels ist dort auf der Winkelhalbierenden angeordnet) mit kleinem Durchmesser ausgeführt sein, so dass die Abmessungen eines solchen Eckteils 8 kompakt bleiben. Bevorzugt sind zwei Zahnräder 6 übereinander angeordnet, die mit einer Antriebswelle 6a gekoppelt sind, an der ein Motor 6b (mit Steuerungselektronik, Funkempfänger etc.) angesetzt ist. Die Zahnräder 6 und die Antriebswelle 6a sind in dem kastenförmigen Eckteil 8 vormontiert sind, das auch die Kurvenabschnitte 8a, 8b zwischen den Führungsschienen 3 bildet. Das Eckteil 8 weist in etwa die Bauhöhe der Garage auf, wobei meist zwei oder drei Bauhöhen von z. B. 2,10 oder 2,20 oder 2,30 m ausreichen, um die meisten Torhöhen abzudecken, da im allgemeinen über der Einfahrt ein Sturz vorgesehen ist, um die unterschiedlichen Raumhöhen auszugleichen. Das Eckteil 8 mit den vormontierten Bauteilen lässt in einer Ecke benachbart zur Einfahrt in stehender Position leicht und bequem montieren, wobei die Kurvenabschnitte 8a, 8b die Montageposition der Führungsschienen 3 exakt vorgeben. Beim Betrieb des Lauftors greift das Zahnrad 6 sicher in die Zahnstangen 7 ein, wobei deren Breite so bemessen ist, dass ein Abschnitt in das Zahnrad 6 einläuft, während der vorausgehende Zahnstangen-Abschnitt 7 aus dem Zahnrad 6 ausläuft (oder umgekehrt), so dass insgesamt ein ruhiger Lauf erzielt wird (vgl. auch 3, in der auch die vorstehend angesprochene Winkelhalbierende w eingezeichnet ist). Zum Unfallschutz wird das hier gezeigte Eckteil 8 natürlich noch mit einer Blende verkleidet. Bei der Montage des Eckteils 8 kann dieses an Langlöchern 8c exakt ausgerichtet und fixiert werden.
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Wie in
2 dargestellt, sind die Laufrollen
4 jeweils an einer Konsole
9 montiert (z. B. entsprechend der Tragaufhängung der
EP 0 479 234 ), wobei insbesondere die Konsole
9 für jede Lamelle
2 mit je einem Zahnstangenabschnitt
7 eine Baueinheit
9a bildet. Diese Baueinheit
9a wird bevorzugt als Kunststoff-Spritzgussteil geformt, so dass es an oben und/oder unten offenen Stirnseiten der rollgeformten oder stranggepressten, hohlen Lamellen
2 an- oder einsteckbar ist. Hierdurch wird die Montagezeit weiter verkürzt.
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An den Lamellen 2 sind jeweils zwei oder drei Verbindungslaschen 2a befestigt (vgl. auch 4), die insbesondere einstückig mit den vorstehend genannten Baueinheiten 9a ausgeformt sind. Diese Verbindungslaschen werden, wie in 4 gezeigt, über Stifte 2b mit der entsprechenden Verbindungslasche 2a der benachbarten Lamelle 2 gekoppelt, so dass das Lauftor um eine „Ecke oder Kurve” fährt, also neben der Einfahrt nur wenig Platz erfordert: Der gesamte Antriebsmechanismus befindet sich quasi in einer Ecke, wodurch der Platzbedarf gering bleibt. Die beiden Verbindungslaschen 2a weisen in Vertikalrichtung ein größeres Spiel auf, so dass sich die Lamellen mit entsprechender Kulissenführung an der Schiene 3 geringfügig absenken können, um die Durchfahrt im Schwellenbereich dicht zu verschließen.
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Neben der bevorzugten Ausführung als Seitenlauftor kann das Lauftor auch als Deckenlauftoraufgebaut werden, wobei das Eckteil platzsparend hinter dem Sturz der Garageneinfahrt angebracht werden kann, auch wenn diese Bauart Nachteile aufweist, die einer Auslegung als „Heimwerker-Lauftor” entgegenstehen können. Die Bauteile nehmen nur eine geringe Höhe bzw. Länge von etwa 2,20 m ein, so dass diese einfach mit dem Pkw transportiert werden können, also kein Lkw oder Hebemittel benötigt werden. Durch die modulare Bauweise, insbesondere des dargestellten Eckteils 8 als eine Transporteinheit, ergibt sich eine einfache und rasche Montage, die auch von Laien präzise auszuführen ist. Die Führungsschienen 3 können auch in den erforderlichen Längen als Stangenware bevorratet sein, z. B. mit 2,5; 3,0; 3,5 Metern usw. Es kann auch eine Grundlänge von z. B. 2,5 m vorgesehen sein, die dann mit 50 Zentimeter-Abschnitten entsprechend der Torbreite ergänzt werden kann.
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Es versteht sich, dass an der Unterkante und Oberkante des Lauftors entsprechende Dichtungen vorgesehen sein können, um das Lauftor 1 winddicht zu verschließen (z. B. Bürsten oder Profildichtungen). Die Lamellen 2 können zur Wärmedämmung auch mit Isoliermaterial gefüllt sein oder aus einem solchen im Strangpressverfahren hergestellt sein, z. B. aus Polyurethan mit stabilitätserhöhenden Einlagen. In 5 ist die von Lamelle 2 zu Lamelle 2 wechselweise, höhenversetzte Anordnung der Zahnstangenabschnitte 7 gezeigt, wobei hier ein Zahnrad 6 mit höherer Breite verwendet wird. Dadurch reicht im Allgemeinen auch ein einziges Zahnrad 6 aus, da die Lamellen 2 untereinander verbunden sind und daher nicht verkanten können. Eine bevorzugte Ausführung der Verbindung der Lamellen 2 ist in 6 gezeigt, wobei hier die Montage gezeigt ist. Hierbei können bei der Stellung von 90° zueinander die Kanten der Lamellen 2 ineinander eingefädelt werden und dann verschwenkt werden sowie schrittweise in oder auf die Führungen 3 gesteckt werden.