DE3513422C2 - Zündanlage für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Zündanlage für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündanlage gemäß
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der Konzipierung einer Zündanlage ist es Grundziel,
Funken mit möglichst hoher Zündfähigkeit zu erreichen. Der
Gesichtspunkt hoher Zündfähigkeit gewinnt vor allem an Bedeutung
im Zusammenhang mit den heute zur Kraftstoffeinsparung
in Entwicklung befindlichen Magerbetriebsmotoren, die
zündunwillige und recht träge reagierende Kraftstoff-Luftgemische
(Lambda<1,4) verwenden, und mit dem Einsatz von Abgaskatalysatoren,
die Zündaussetzer nur in beschränktem Umfang
vertragen, weil in den Katalysatoren gelangender unverbrannter
Kraftstoff zu einem Verbrennen des Katalysators
führen kann.
Eine Zündanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
ist aus der DE-OS 21 52 253 bekannt. Ein
Hochspannungsspeicherkondensator sowie eine Vorfunkenstrecke
fehlen. Eine Aussage zu den Induktivitäten und ohmschen
Widerständen für Primär- und Sekundärwicklung der Hochspannungswandler
wird nicht gemacht.
Bei Verwendung eines Hochspannungsspeicherkondensators
und einer Vorfunkenstrecke in Verbindung mit der eigentlichen
Zündkerzenfunkenstrecke (DE-OS 28 10 159/DE-AS 14 39 995) hat sich die Möglichkeit
zu energiereichen Zündfunken geöffnet, die darüber hinaus
den wesentlichen Teil ihrer Energie, was günstig ist, im sogenannten
Funkenkopf, also in der Durchbruchsphase, umsetzen.
Allerdings muß bei einer solchen Anordnung in Form des Speicherkondensators
ein Kondensator hoher Kapazität auf im wesentlichen
die Zündspannung aufgeladen werden, was mit herkömmlichen
Transistorzündsystemen aufgrund ihres schlechten Wirkungsgrades
oder auch bei Hochspannungskondensatorzündsystemen mit an
sich gutem Wirkungsgrad aber geringer Leistung bei vertretbarer Belastung
der primären Energiequelle (Batterie, Lichtmaschine) praktisch
nicht möglich ist. Dies liegt vor allem an Verlusten in der Zündspule
und im Hochspannungszündverteiler, durch den die Sekundärseite der
Zündspule auf den jeweiligen Zündstrang geschaltet
wird.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Zündanlage zu schaffen, welche ohne Verstärkung bzw.
zusätzliche Belastung der primären Energiequelle in der Lage
ist, zuverlässig die geforderte Zündspannung bei gleichzeitig
energiereichem Zündfunken zu liefern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Zündanlage, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
Die Verwendung des induktivitätsarmen Hochspannungswandlers in der
Vielfachheit der Zündstränge und der damit verbundene Verzicht auf
einen hochspannungsseitigen Zündverteiler trägt entscheidend
dazu bei, daß die Energie verlustarm und äußerst rasch
aus dem Mittelspannungsspeicherkondensator, auf den die primäre
Energiequelle über den Mittelspannungswandler arbeitet,
in den Hochspannungs-Speicherkondensator umgeladen wird. Die
Kapazität des Hochspannungs-Speicherkondensators kann dabei
ohne Verlust an Aufladesicherheit so hoch gewählt werden,
daß auch nach dem Durchschlagen der Vorfunkenstrecke, wenn
also Speicherkapazität und Zündkerzenkapazität parallel liegen, die
Spannung an der Zündkerzenfunkenstrecke noch so hoch ist,
daß sie für alle Betriebszustände an der Zündkerzenfunkenstrecke
ausreicht. Typisch sind bei einer Zündkerzeneigenkapazität von ca. 20 pF
Werte der Größenordnung 300 pF für den Hochspannungsspeicherkondensator.
Die Vorfunkenstrecke stellt einen Schalter dar, der
mit Erreichen der Durchbruchsspannung schlagartig ins Niederohmige
übergeht, wobei Induktivitätsarmut und Niederohmigkeit
des gesamten Zündstranges einschließlich des die
hohe Spannung erzeugenden Spannungswandlers dafür sorgen, daß
sich Spannungsanstiege und der Zündfunkenstrecke von der
Größenordnung 100 kV/µs erreichen lassen. Dadurch geht der
größte Teil der in der Zündkerzenfunkenstrecke umgesetzten Energie
in den Plasmaaufbau und damit in das zu zündende Gemisch.
Die für die einzelne Zündsträngen geforderte Niederohmigkeit
und Induktivitätsarmut schließt die Schaltelemente,
welche den Mittelspannungsspeicherkondensator auf die einzelnen
Zündstränge schalten, mit ein. Vorzugsweise werden hierfür
Thyristoren eingesetzt, die sich leicht zeitrichtig aufsteuern
lassen und von selbst rasch wieder sperren. Für den
Mittelspannungswandler, auf den die primäre Niedergleichspannungsquelle
arbeitet ist vorzugsweise ein Sperrschwinger
vorgesehen. Er ist kurzschlußfest, relativ verlustfrei baubar,
läßt sich optimal in der Leistung anpassen und hat einen
ausreichend schnellen Spannungsanstieg. Der Mittelspannungsspeicherkondensator,
auf den der Spannungswandler arbeitet,
wird vorzugsweise auf eine Spannung der Größenordnung von
700 V aufgeladen und hat eine Kapazität der Größenordnung
von 1,5 µF. Damit läßt sich der hochspannungsseitige Speicherkondensator
bei einer Kapazität der Größenordnung von
300 pF auf Spannungswerte von etwa 30 kV aufladen. Eine
derart verlustfreie Übertragung hat sich mit herkömmlichen
Zündspulen hoher Induktivität und mit einer Zündverteilung
auf der Hochspannungsseite als unmöglich erwiesen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
im einzelnen beschrieben. Auf dieser zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Zündanlage eines
mehrzylindrigen Verbrennungsmotors,
Fig. 2 das Schaltbild wesentlicher Teile der Fig. 1
im einzelnen, und
Fig. 3 das Schaltbild auf der Sekundärseite des Hochspannungswandlers.
Gemäß Fig. 1 wird ausgehend von einer Spannungsquelle
in Form einer Lichtmaschine 12 oder einer Batterie 11
über ein Trennglied in Form eines Schalters ein Spannungswandler
2 in Form eines Sperrschwingers mit einer für diese
Spannungsquellen typischen Spannung, also zum Beispiel 12 V
oder weniger, beaufschlagt. Der Sperrschwinger 2 lädt einen
Mittelspannungsenergiespeicher 1 in Form etwa eines Folienkondensators
etwa einer Kapazität von 1,5 µF auf eine Spannung
etwa von 700 V auf. Hinter diesem Mittelspannungsenergiespeicher
1 verzweigt sich die Schaltung in parallele
untereinander gleich aufgebaute Zweige entsprechend der
Vielfachheit der zu zündenden Einheiten, d. h. Zündkerzen bzw.
Zylinder. Am Ausgang des Mittelspannungsenergiespeichers 1
liegen ansteuerbare Trennglieder, vorzugsweise
schnelle Thyristoren, 3a, 3b, 3c, 3d, . . . in der Vielfachheit
der vorgesehenen Zündstränge parallel. Ein jeder solcher
Zündstrang besteht aus einem Hochspannungswandler 4x
(x=a, b, c, . . .) in Form eines möglichst induktivitätsarmen
und ohmschen, dielektrisch und magnetisch besonders verlustarmen
Transformators mit hohem Kopplungsfaktor, einem Hochspannungsenergiespeicher
5x in Form etwa eines Keramikkondensators etwa einer Kapazität
der Größenordnung zwischen 200 und 400 pF, einen Trennglied
6x in Form einer druckgasgefüllten Funkenstrecke und
einem Energiespeicher 7x mit Energiewandler 8x in Form der
Zündkerzeneigenkapazität bzw. der Zündkerzenfunkenstrecke.
Ein bevorzugter Aufbau eines Zündstranges 4x bis 8x
ist in Fig. 3 dargestellt. An den Hochspannungsausgang des
Transformators 4x ist der Hochspannungsspeicherkondensator
5x angeschlossen. Ihm parallel liegt die Reihenschaltung
aus Vorfunkenstrecke 6x und Zündkerzenkapazität 7x mit Zündfunkenstrecke
8x. Die Zündkerzenkapazität beträgt typischerweise
ca. 20 pF. Damit vor dem Durchschlagen der Vorfunkenstrecke
6x die vom Transformator 4x erzeugte Spannung im
wesentlichen wirklich an der Vorfunkenstrecke 6x abfällt,
muß die Kapazität dieser Vorfunkenstrecke klein gegen die
Zündkerzenkapazität 7x gewählt werden, sie ist vorzugsweise
also von der Größenordnung 2 pF. Der Speicherkondensator 5x
wiederum muß mit seiner Kapazität so hoch liegen, daß nach
dem Durchschalten der Vorfunkenstrecke, wenn also die Kapazität
des Speicherkondensators 5x und die Zündkerzenkapazität
7x parallel liegen, die Gesamtkapazität weiterhin im
wesentlichen durch die Kapazität des Speicherkondensators
5x bestimmt wird. Daraus resultieren Kapazitätswerte für
den Speicherkondensator der Größenordnung 100 pF, d. h. 200
bis 400 pF. Dadurch läßt sich erreichen, daß die Spannung
an der Zündkerzenfunkenstrecke 8x nach dem Durchschalten
der Vorfunkenstrecke 6x nicht wesentlich unter die Spannung
absinkt, auf die der Speicherkondensator 5x aufgeladen
worden ist. Der angestrebte Wert für diese Spannung ist von
der Größenordnung 30 kV.
Die Erzeugung einer Spannung der Größenordnung von 30 kV
an einer Kapazität von der Größenordnung einiger hundert pF
ohne zusätzliche Belastung der primären Energiequelle also Batterie
bzw. Lichtmaschine, wird durch die Verwendung der verlust-
und induktivitätsarmen Hochspannungstransformatoren 4x in Verbindung mit
dem Verzicht auf eine Zündverteilung auf der Hochspannungsseite
und deren Einsatz durch die Trennglieder 3x auf der
Niederspannungsseite der Transformatoren 4x in der Vielfachheit
dieser Transformatoren erreicht.
Besonders geeignete Werte für den Hochspannungstransformator
sind von der Größenordnung 150 µH Induktivität,
350 mΩ Widerstand primärseitig in Verbindung mit 350 mH Induktivität,
180 Ω Widerstand sekundärseitig. Für geringe
Kernverluste sorgt ein Ferritkernmaterial.
Die Induktivitäsarmut des Hochspannungstransformators
4x führt zu äußerst raschen Umladevorgängen aus dem Mittelspannungsspeicherkondensator
in den gerade aufgeschalteten
Hochspannungsspeicherkondensator 5x, was in Verbindung mit
dem dadurch begünstigten raschen Durchschlagen der Vorfunkenstrecke
6x Spannungsanstiege von der Größenordnung 100 kV/µs
an der Zündkerzenfunkenstrecke liefert. Dies begünstigt den Energieumsatz
in der Zündfunkenstrecke 8x im Kopf des Zündfunkens,
also im Nanosekundenbereich, und trägt dazu bei, daß in der
zur Verfügung stehenden Zeit über eventuelle Nebenschlüsse,
wie sie beispielsweise durch Verrußungen des Isolatorkörpers
der Zündkerze gegeben sein könnten, nur vernachläßigbar wenig
Energie abfließen kann.
Die Induktivitätsarmut des Hochspannungstransformators
4x macht seine Kombination mit dem Hochspannungsspeicherkondensator
5x bzw. dem Mittelspannungspeicherkondensator 1 zu
sehr schnell schwingenden Schwingkreisen, so daß die nicht im
Nanosekundenbereich umgesetzt Energie in den Mittelspannungsspeicherkondensator
zurückgeführt werden kann. Um dies
zu ermöglichen, kann antiparallel zur Schaltstrecke des zu diesem Zeitpunkt
schon sperrenden Thyristors 3x eine Diode vorgesehen sein.
Die Anforderungen an das zwischen Mittelspannungsenergiespeicher
1 und Hochspannungswandler 4x liegende Trennglied
3x bestehen vor allem darin, daß es zeitlich definiert
ansteuerbar ist, sehr schnell schaltet und im durchgeschalteten
Zustand sehr niederohmig ist, um auch hier Verluste zu
vermeiden. Diese Anforderungen werden durch einen schnellen
Thyristor, wie er heute verfügbar ist, in besonders hohem
Maße erfüllt.
Die Ansteuerung der Trennglieder 3x kann auf beliebige
geeignete Weise erfolgen. Als die Trennglieder 3x ansteuernder
Signalwandler 9 kommt beispielsweise ein Kennfeldrechner
in Frage, der über Signalrohr 10 (Sensoren) angesteuert
wird, so daß der Zündzeitpunkt entsprechend den Motorerfordernissen,
Lastzuständen usw. verstellt werden kann. Der Signalwandler
9 kann auch ein umgebauter mechanischer Hochspannungszündverteiler
ohne Hochspannungsfunktion sein, der
die Sensoren für Unterdruckverstellung, Fliehkraftverstellung,
Zylindererkennung usw. beinhaltet.
Als Mittelspannungswandler 2 wird ein Sperrschwinger
bevorzugt, da er relativ verlustarm gebaut werden kann, sich
optimal in der Leistung anpassen läßt, kurzschlußfest ist und
einen ausreichend schnellen Spannungsanstieg im Millisekundenbereich
bietet. Darüber hinaus läßt er sich klein bauen.
Durch Anwendung des Sperrschwingerprinzips ist es überdies
möglich, bereits ab einer Primärspannung von 3 V (extremer
Kaltstart) den Mittelspannungsenergiespeicher 1 mit einer für
Motorstarts ausreichenden Impulsfolge von etwa 10 Hz voll aufzuladen.
In Weiterbildung des beschriebenen Prinzips kann vorgesehen
sein, daß jeweils mehrere Mittelspannungsenergiespeicher
1 unter Vorsehung entsprechender zusätzlicher Trennglieder
3x auf jeden Zündstrang einwirken. Damit lassen sich pro Zündvorgang
und Zündkerze jeweils mehrere energiereiche Funken
nacheinander abwickeln. Da die Zündanlage proportional der
Funkenfolge der Batterie bzw. Lichtmaschine Energie entnimmt,
sind bis zur halben maximalen Funkenfolge Zweifachfunken,
bei einem Drittel der maximalen Zündfolge Dreifachfunken
ohne größere Belastung der Batterie oder Lichtmaschine
als bei der maximalen Funkenfolge möglich.
Zeitlich aufeinanderfolgende Mehrfachfunken lassen
sich auch in der Weise realisieren, daß die zur Verfügung
stehende Energie des Mittelspannungsenergiespeichers 1 in
Kippschwingungen, jeweils mit dem Energieinhalt des Hochspannungsenergiespeichers 5x
umgewandelt wird.
Um die Niederohmigkeit der Zündanlage zu gewährleisten,
ist es zweckmäßig die Anlage kompakt und mit kurzen Leitungswegen
auszubilden. Fig. 1 zeigt mehrere mögliche
Schnittstellen in der Gesamtkette mit der sich dadurch ergebenden
möglichen Zusammenfassung von Teilkomponenten in
bestimmten Baueinheiten.
Fig. 2 zeigt einen Teil der Schaltung von Fig. 1 in
größeren Einzelheiten. Der Signalwandler 9, etwa ein Kennfeldrechner
gibt seine Ausgangssteuersignale auf die Leuchtdioden
20a, 20b, 20c, 20d, . . .. von Optokopplern aus, mit denen
zur Unterdrückung eines Übersprechens von einem Zündstrang
auf den anderen der Leistungsteil von den Steuerelementen
galvanisch getrennt ist. Die Phototransistoren 21a,
21b, 21c, 21d, . . . der Optokoppler geben ihre Signale auf
die Steuerelektroden der Thyristoren 3a, 3b, 3c, 3d, . . . ,
die in Reihe mit den Primärwicklungen der Hochspannungswandler
4a, 4b, 4c, 4d, . . . liegen. An der Reihenschaltung aus
Primärwicklung des Hochspannungstransformators 4x und dem
Thyristor 3x, in der auch noch eine Entkopplungsdiode 22x
vorhanden ist, liegt die Spannung des über den Sperrschwinger
2 aus der Lichtmaschine oder Batterie auf eine Spannung
der Größenordnung einige 100 V aufgeladenen Mittelspannungskondensators
1. Sobald der Thyristor, vom Signalwandler 9 angesteuert,
durchschaltet, fließt Strom - wegen der Induktivitätsarmut
und Niederohmigkeit des Hochspannungswandlers 4x
und der Schnelligkeit des Thyristors 3x mit kurzer Anstiegszeit
und hohen Spitzenstromstärken. Der Hochspannungswandler
transformiert die primärseitige Spannung dabei hoch und der
in Fig. 2 nicht mehr gezeigte Hochspannungsspeicherkondensator
5x wird mit hohem Wirkungsgrad im Nanosekundenbereich auf
die gewünschte Spannung der Größenordnung von 30 kV aufgeladen.
Ist eine Rückspeisung der nicht im Nanosekundenbereich
umgesetzten Energie in den Mittelspannungsspeicherkondensator
gewünscht, so entfallen die Entkopplungs-Dioden 22x und
es sind antiparallel zu den Thyristoren verschaltete Dioden
vorgesehen.
Zur Belegung der Wirksamkeit der beschriebenen Zündanlage
wurde folgender Versuch unternommen:
Ein Sechszylindermotor wurde zunächst mit einer herkömmlichen
Transistorzündung mit mechanischem Hochspannungsverteiler,
ergänzt um Vorfunkenstecker mit 100 pF und
Vorfunkenstrecken von 20 kV, betrieben. Dabei ergaben sich
folgende Mängel:
- a) Das Gemisch im Motor ist nur bedingt abmagerungsfähig, die ans Gas abgegebene Energie von 20 mJ ist nicht ausreichend für alle Betriebszustände. Die primärseitige Leistungsaufnahme betrug 96 W.
- b) Da beim Kaltstart bis 23 kV an der Zündkerzen auftreten, wird zwar durch die Vorfunkenstrecke bis 20 kV abgesperrt, darüber steigt die Spannung an der Zündkerze aber mit normaler Geschwindigkeit von ca. 400 V/µs an. Bei leitfähigem Belag fließt oft zuviel Energie über den Isolatorfuß der Zündkerze ab, so daß es zu Zündaussetzern kommt.
- c) Zumindest bei kaltem, innen betautem mechanischen Verteiler kommt es hier zu Hochspannungsüberschlägen bereits bei ca. 17 kV und damit zu Zündaussetzern.
Die Ansprechspannung der Funkenstrecken wurde dann auf
27 kV erhöht und die Kapazitäten der Speicherkondensatoren
auf 330 pF angehoben.
Mit keiner handelsüblichen, bekannten Zündung konnte
diese Kombination zum Durchschalten gebracht werden. Die Beibehaltung
des Konstruktionsprinzips hätte zu einer Leistungsaufnahme
an der Batterie bzw. Lichtmaschine von 360 W
geführt, was ohne Verstärkung von Batterie bzw. Lichtmaschine
nicht möglich gewesen wäre. Die Zündspule als Energiezwischenspeicher
wurde nun durch einen über einen Sperrschwinger
auf 700 V aufzuladenden Kondensator einer Kapazität
von 1,5 µF ersetzt und dieser über in der Vielfachheit
der Zündkerzen niederspannungsseitig vorhandene Thyristoren
und verlust- sowie induktivitätsarme Transformatoren in die
330 pF-Hochspannungsspeicherkondensatoren umgeladen.
Damit war es dann möglich, die Kombination aus 330 pF
Speicherkondensator und 27 kV Vorfunkenstrecke durchzuschalten
und für jeden Motorbetriebspunkt die mindestens 23 kV
an der Zündkerze als Nadelimpuls mit einer Anstiegszeit von
100 kV/µs anzubieten.
Die Anwendung der beschriebenen Zündanlage beschränkt
sich nicht auf Ein- und Mehrzylinderhubkolbenmotore, sondern
kann auch bei Rotationskolbenmotoren, Gasturbinen usw. mit
den verschiedensten Kraftstoffen Diesel, Benzin, Alkohol,
Äthanol, Wasserstoff, Wasserstoff-Benzin, Biogas, Erdgas,
Propan usw. mehr oder weniger guter Gemischaufbereitung,
mehr oder weniger abgemagert, verwendet werden.
Claims (6)
1. Zündanlage für Brennkraftmaschinen mit mehreren
parallel zueinander liegenden Zündsträngen, bei welcher eine
Niederspannungsquelle (11, 12), ein die Spannung der
Niederspannungsquelle (11, 12) auf eine Mittelspannung
wandelnder Mittelspannungswandler (2), ein an den Mittelspannungswandler
(2) angeschlossener, auf die Mittelspannung
aufzuladender Mittelspannungsspeicherkondensator (1) und, in
der Vielfachheit der Zündstränge, Hochspannungswandler (4a,
4b, . . .), deren Primärseiten jeweils mit einem ansteuerbaren
Schaltelement (3a, 3b, . . .) in Reihe liegend zueinander
parallel an den Mittelspannungsspeicherkondensator (1)
angeschlossen sind, und mit der Sekundärseite der Hochspannungswandler
(4a, 4b, . . .) verbundene Zündfunkenstrecken
(8a, 8b, . . .) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zu jeder Zündfunkenstrecke (8a, 8b, . . .)
in Reihe eine Vorfunkenstrecke (6a, 6b, . . .) liegt
und daß an die Sekundärseite eines jeden Hochspannungswandlers
(4a, 4b, . . .) ein Hochspannungsspeicherkondensator (5a, 5b, . . .)
angeschlossen ist, zu welchem die Reihenschaltung
aus Vorfunkenstrecke und Zündfunkenstrecke parallel liegt,
wobei die Hochspannungswandler (4a, 4b, . . .) eine Induktivität
von höchstens 150 µH und einen ohmschen Widerstand von
höchstens 350 mΩ auf der Primärseite in Verbindung mit einer
Induktivität von höchstens 350 mH und einem ohmschen
Widerstand von höchstens 180 Ω auf der Sekundärseite haben.
2. Zündanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittelspannungswandler (2) ein
Sperrschwinger vorgesehen ist.
3. Zündanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Thyristoren als die steuerbaren
Schaltelemente (3a, 3b, . . .) vorgesehen sind.
4. Zündanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zu jedem Thyristor (3a; 3b; . . .)
antiparallel eine Diode zur Rückspeisung von nicht im Nanosekundenbereich
an der Zündfunkenstrecke umgesetzter Energie
in den Mittelspannungsspeicherkondensator (1) vorgesehen
ist.
5. Zündanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur zeitrichtigen
Ansteuerung durch Verwendung von Optokopplern (20a, 21a; 20b,
21b, . . .) zur Signalübertragung von den steuerbaren Schaltelementen
(3a, 3b, . . .) galvanisch getrennt ist.
6. Zündanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für jeden
Zündstrang mehrere Mittelspannungswandler und mehrere steuerbare
Schaltelemente vorgesehen sind, wobei die Schaltelemente
eines Stranges zeitversetzt ansteuerbar sind.
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