"Vorrichtung zur Herstellung von Fließestrich"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Fließestrich aus Werktrockenmörtel und Wasser.
Bereits seit vielen Jahren wird versucht, anstatt mit
erdfeuchtem Estrich mit Fließestrich zu arbeiten, da der
letztere pumpfähig ist und sich weitgehend selbst niveliext, so daß er rasch und einfach verlegt werden kann und exakt
waagerechte und plane Bodenflächen ergibt. Trotz dieser augenscheinlichen Vorteile hat sich Fließestrich bisher
noch nicht durchsetzen können, da es nicht gelungen ist, ">
unter Baustellenbedingungen das Verhältnis von Bindemittel ^ zu Anmachwasser hinreichend genau auf den erforderlichen
Wert zu bringen und einzuhalten. Selbst ein geringer
Wasserüberschuß führt nämlich zu einer deutlichen Verminderung der Endfestigkeit und zu einer Verringerung
der Oberflächenabriebfestigkeit nach dem Abbinden. Umgekehrt
ist der Fließestrich bei Zugabe einer zu geringen Wassermenge nicht mehr selbstnivelierend und beim Abbinden
entstehen Schwindungsrisse.
Wird der Fließestrich aus an die Baustelle angeliefertem
Sand und Bindemittel angemischt, so ist die genaue Be-Stimmung der zuzugebenden Menge an Anmachwasser schon
deshalb nahezu unmöglich, weil die Feuchte des angelieferten Sandes zwischen ca. 3% und ca. 8% liegen kann und
nicht nur nicht bekannt ist, sondern auch ständigen witterungs- und lagerungsbedingten Schwankungen unterliegt.
Zwar entfällt diese Schwierigkeit bei Verwendung von
Werktrockenmörtel anstelle von Bindemittel und Sand. Bisher ist jedoch nicht gelungen, Fließestrich in der
benötigten gleichbleibenden Qualität in den bekannten Zwangsmischern, wie sie zur Herstellung beispielsweise
von Spritzputz verwendet werden, anzumischen. Zwar kann nämlich die pro Charge benötigte Menge Anmachwasser
genau abgemessen in den Zwangsmischer eingegeben werden, jedoch müßte die entsprechende Menge Werktrockenmörtel
zuvor durch Verwiegung bestimmt werden, weil der Werktrockenmörtel
regelmäßig in Silos angeliefert wird, die aus dem Siloauslauf austretende Menge jedoch auch bei
Verwendung von Auslaufhilfen wie etwa Rüttlern wegen
Brückenbildungen, Verklumpungen, Fremdteilen und der
gleichen im Silo zeitlich nicht konstant ist. Verwiegeanlagen sind jedoch für den rauhen Baustellenbetrieb
nicht geeignet und scheiden auch aus Koaten- ^ gründen aus.
/ Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der einleitend angegebenen Art zu schaffen, die
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die Herstellung von Fließestrich gleichbleibend hoher
Qualität, d.h. mit einem vorgegebenen Wasser/Werktrockenmortel-Wert,
ermöglicht.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den Mischbehälter eine Wasserdosiervorrichtung angeschlossen
ist und daß der Mischbehälter mit einem O0 Füllstandsmelder ausgerüstet ist, der bei Erreichen eines
vorgegebenen Füllstandes die Fördervorrichtung stillsetzt
Der Füllstand ,bei dein die Fördervorrichtung stillgesetzt
wird, ist so festgelegt, daß dann, wenn er erreicht ist, die Charge den für eine optimale Qualität erforderlichen,
vorgegebenen Wasser/Werktrockenmörtel-Wert hat. Diese
Lösung hat den Vorteil, daß alle gebräuchlichen
Zwangsmischer oder Mischmaschinen mit geringem Aufwand
entsprechend nachgerüstet und mithin zur Herstellung von
Fließestrich verwendet werden können, ohne daß dadurch ihre Benutzung für den ursprünglichen Zweck beeinträchtigt
wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Wasserdosiervorrichtung
aus einem oberhalb des Mischbehälters angeordneten und mit diesem über ein ein Ventil enthaltendes
Rohr verbundenen Wassertank, der einen Füllstandsmelder für den oberen Wasserfüllstand enthält, der den
Wasserzulauf steuert. Das im Ablaufrohr enthaltene Ventil ist zweckmäßig ein von einem zentralen Steuerprogramm
gesteuertes Magnetventil.
Das zentrale Steuerprogramm enthält eine Anzahl von Verriegelungen, die bei Funktionsstörungen den Betrieb
unterbrechen. Für eine dieser Verriegelungen wird ein Melder benutzt, der feststellt, ob der Wassertank vollständig
entleert ist.
Bevorzugt ist der Füllstandsmelder des Mischbehälters
in einem mit diesem kommunizierenden Füllstandsmeßrohr angeordnet. Der Füllstandsmelder kann daher durch die
in dem Mischbehälter rotierenden Mischflügel weder mechanisch beschädigt noch in seiner Funktion gestört
werden.
In Weiterbildung dieser Ausführungsform wird vorgeschlagen,
daß das Füllstandsmeßrohr in einer zu der Längsachse des Mischbehälters rechtwinkeligen Ebene liegt.
In diesem Fall wirkt sich ein Nivelierfehler der Längsachse
des Mischbehälters des gewöhnlich fahrbar ausgebildeten Zwangsmischers nicht auf den Füllstand aus.
Die Fördervorrichtung für den Werktrockenmörtel besteht zweckmäßig aus einer ansich bekannten Dosierschnecke.
Die Art der Fördervorrichtung spielt jedoch grundsätzlich
keine Rolle. Der Werktrockenmörtel kann also beispielsweise auch pneumatisch in den Mischbehälter gefördert werden. ;
Als Füllstandsmelder wird ein Stimmgabelmelder bevorzugt,
da er für den rauhen Baustellenbetrieb besonders geeignet
ist.
In der Zeichnung ist eine'VörriCfl-tung · nach der Erfindung
in einer beispielsweise gewählten Ausführungsform
schematisch vereinfacht dargestellt. :
Ein Silo 1 mit einem Rüttler 2 als Austragshilfe enthält
Werktrockenmörtel, der über eine an den Siloauslauf angeflanschte Dosierschnecke 3 mit Antriebsmotor 3aiund
einen flexiblen Verbindungsschlauch 4 in den Mischbehälter
5 eines an sich bekannten Zwangsmischers gefördert werden kann. Oberhalb des Mischbehälters 5 ist
ein Wassertank 6 angeordnet, der einen Wasserzulauf 7
roit Magnetventil 8 hat und über ein Ablaufrohr 9 mit
Magnetventil 10 mit dem Mischbehälter 5 verbunden ist. Der Wassertank 6 ist mit einem kombinierten Maximum/Minimum-Melder
11 ausgerüstet, der anspricht, wenn ein vorgegebener einstellbarer oberer Wasserstand erreicht und
ein unterer Wasserstand unterschritten wird. Der Mischbehälter
5 hat ein mit seinem Inneren kommunizierendes Füllstandsmeßrohr 12, das eine Schwimmerscheibe 13
enthält und in dessen oberen Stutzen ein Stimmgabelmelder 14 befestigt ist, der anspricht, wenn die Schwimmerscheibe
13 die Stimmgabelzinken berührt.
Der Mischbehälter 5 ist des weiteren mit einem Steuerkasten
15 zur Steuerung des Antriebes für die in der
Zeichnung nicht sichtbaren Mischflügel und einen Pneumatikzylinder
16 zürn Öffnen und Schließen einer Entleerungsklappe 17 versehen.
Unterhalb der Entleerungsklappe befindet sich ein mit
einem Maximum-Grenzwertmelder 18 ausgerüsteter Auffangbehälter 19 für den fertigen Fließestrich. Der Auffangbehälter
19 mündet in eine Kolbenpumpe 20, die den Fließestrich
über eine Schlauchleitung 21 zur Verwendungsstelle drückt. Die gesamte Anlage wird von einem Schaltschrank
22 aus nach einem vorgegebenen Programm oder fallweise von Hand gesteuert. Mit Ausnahme der Steuerleitung
zwischen dem Schaltschrank 22 und dem Schaltkasten 15 sind die weiteren elektrischen Verbindungsleitungen nicht gezeichnet.
Die Anlage arbeitet ausgehend vom Leerzustand wie folgt:
Zunächst wird das Magnetventil 8 für den Wasserzulauf geöffnet, bis der Grenzwertmelder 11 das Erreichen
des vorgegebenen oberen Füllstandes in dem Wassertank 6 meldet. Nach Schließen des Magnetventils 8 und Öffnen
des Magnetventils 10 läuft das Wasser in den Mischbehälter 5 ab. Der Rüttler 2'und der Antriebsmotor 3a werden
eingeschaltet, so daß dieDosierschnecke 3 Werktrockenmörtel aus dem Silo 1 in den Mischbehälter 5
fördert, in dem das Mischwerk rotiert. Wenn die dünnplastisch-fließfähige
Mischung in dem Mischbehälter 5 und damit auch in dem Füllstandsmeßrohr 12 ein Niveau
erreicht hat, bei dem die Schwimmerscheibe 13 die Kammzinken des Stimmgabelmelders 14 berührt, so daß die
Schwingungen abreißen, werden der Antriebsmotor 3a und der Rüttler 2 abgeschaltet. Der Mischvorgang kann noch
eine vorgegebene kurze Zeit fortgesetzt werden bis der Fließestrich vollkommen homogenisiert ist. Sofern der
Aufnahmebehälter 20 leer ist, also der Grenzwertmelder
nicht angesprochen hat, öffnet der Pneumatikzylinder die Entleerungsklappe 17 des Mischbehälters 5. Der
Fließestrich läuft aus und wird dann mittels der Pumpe
20 zur Verwendungsstelle gepumpt.
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