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Beschreibung
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Verfahren zum automatischen Prüfen von Blutproben Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Prüfen von Blutproben, insbesondere
ein Verfahren zum Betreiben einer automatischen Einrichtung mit der Funktion der
Zählung der Anzahl von Blutkörperchen und der Funktion der morphologischen Klassifizierung
von Blutkörperchen.
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Bisher benutzte automatische Einrichtungen in Krankenhäusern und Prüfzentren
für hämatologische Prüfungen weisen einen automatischen Blutkörperchen zähler zum
automatischen Zählen der Anzahl von Blutkörperchen und eine automatische Klassifizierungseinrichtung
zum Klassifizieren von Blutkörperchen entsprechend ihren Typen auf.Diese beiden
Prüfungsarten sind jeweils getrennt durch solche unabhängigen automatischen Einrichtungen
ausgeführt worden.
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Kürzlich ist eine Prüfungseinrichtung vorgeschlagen und in praktische
Benutzung genommen worden, welche die Blutkörperchen entsprechend ihren Typen klassifiziert
durch Hinzufügen eines speziellen Reaktionsreagens zu einer Blutprobe, wodurch eine
zellchemische Reaktion mit Enzymen verursacht wird, und welche auch die Anzahl der
Blutkörperchen zählt. Solch eine Einrichtung ist z. B. in "Clin. Lab. Haemat., Band
5, Seite 203 (1983)" offenbart.
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In dieser Einrichtung werden beide Prüfungen während eines kontinuierlichen
Transports der Blutproben durchgeführt.
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Das Verfahren der Klassifikation von Blutkörperchen, welches in der
vorgeschlagenen Einrichtung verwendet wird, weist die Schwierigkeit auf, eine Korrelation
mit den Prüfungsergebnissen mit Hilfe eines bekannten Verfahrens zur Klassifikation
von Blutkörperchen zu finden, da das frühere Verfahren Informationen benutzt, die
sich von den Informationen unterscheiden, welche bei dem späteren Verfahren benutzt
werden. Das bekannte Verfahren wird derart ausgeführt, daß ein Prüfling, der durch
Färben einer Blutprobe präpariert ist, die auf einen Objektträger aufgetragen ist,
unter ein Mikroskop gelegt wird und ein Prüfer, der die Blutkörperchen mit seinen
Augen untersucht, die Blutkörperchen für die morphologische Klassifikation der Blutkörperchen
identifiziert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein neues und
verbessertes Verfahren zum automatischen Prüfen von Blutproben zu schaffen, mit
dem sowohl die Prüfung des Zählens der Anzahl von Blutkörperchen einer Blutprobe
als auch die Prüfung der morphologischen Klassifikation der Blutkörperchen der Blutprobe
automatisch durch eine einzige Einrichtung ausgeführt werden kann, wobei insbesondere
dann, wenn ein Prüfling als Ergebnis der Prüfung des Zählens der Anzahl von Blutkörperchen
als anormal festgestellt wird, die Prüfung der morphologischen Klassifikation der
Blutkörperchen dieses besonderen Prüflings genauer durchgeführt werden kann. Darüber
hinaus soll die Genauigkeit der Blutprobenuntersuchung und die Zuverlässigkeit der
Messung verbessert werden.
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Dies wird bei einem Verfahren zum automatischen Prüfen von Blutproben
gemäß der Erfindung erreicht durch Verdünnen einer Blutprobe mit einem Verdünnungsmittel
und Fördern der verdünnten Blutprobe durch eine DurchfluBzelle, Zählen der Anzahl
von Blutkörperchen der durch die Durchflußzelle strömenden Probe und, wenn die Anzahl
von einem vorbestimmten Normalbereich abweicht, Zuführen eines Signals zu einer
Steuereinrich; .ngt Aufbereiten eines Blutauftrags-
prüfling aus
der Blutprobe, Betrachten dieses Prüflings durch ein Mikroskop und Speichern der
Bilder der Blutkörperchen in einem Bildspeicher, wobei ein Prüfling entsprechend
einer anormalen Probe, deren Blutkörperchenzahl vom Normalbereich abweicht, unter
einer von einer normalen Probe abweichenden Bedingung betrachtet wird, auf der Grundlage
eines von der Steuereinrichtung zugeführten Steuersignals, Klassifizieren der gespeicherten
Blutkörperchenbilder entsprechend den morphologischen Merkmalen und Erzeugen eines
Ausgangssignals, welches das Ergebnis der Blutkörperchenzählung anzeigt, und eines
Ausgangssignals, welches das Ergebnis der Blutkörperchenklassifikation anzeigt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung führt
eine einzige automatische Analysiereinrichtung den Vorgang der Zählung der Anzahl
der Blutkörperchen und den Vorgang der morphologischen Klassifizierung der Blutkörperchen
für jede der einzelnen Blutproben durch.
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Bei der morphologischen Klassifizierung wird ein Blutauftragsprüfling
automatisch mit einem Mikroskop betrachtet, und, wenn ein Prüfling entsprechend
einer Probe, die eine anormale Anzahl zeigt, entdeckt wird, werden mehr Bilder in
einem Bildspeicher gespeichert gegenüber den Bildern für eine normale Anzahl. Alternativ
wird ein Betrachtungsbereich, der sich von demjenigen eines normalen Prüflings unterscheidet,
hinzugefügt. Schließlich werden das Ergebnis der Blutkörperchenzählung und das Ergebnis
der Blutkörperchenklassifikation auf dem gleichen Aufzeichnungsblatt ausgedruckt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung. Darin zeigen:
Figur 1A ein Blockdiagramm
des Aufbaus eines Teils einer Einrichtung zur Durchführung einer Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung, Figur 1B ein Blockdiagramm des
Aufbaus eines Teils, der eine Fortsetzung der Figur 1A bildet, Figur 2 ein Flußdiagramm
zur Illustrierung des Betriebs der in den Figuren 1A und 1B gezeigten Einrichtung,
und Figur 3 ein Beispiel eines Verarbeitungsprogramms zur Identifizierung eines
Prüflings, von dem festgestellt worden ist, daß er von dem normalen Wertebereich
im Flußdiagramm gemäß Figur 2 abweicht.
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Der Aufbau und Betrieb einer Einrichtung zur Durchführung eines Ausführungsbeispieles
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird im einzelnen unter Bezugnahme auf
die Figuren 1A bis 3 beschrieben.
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Blutproben, wie in den Figuren 1A und 1B erkennbar, welche von vielen
Patienten genommen worden sind, sind jeweils in Probenbehältern 2 enthalten. Diese
Probenbehälter 2 sind in einer Probenkassette 1 angeordnet. Eine Probenidentifizierungsmarke
(im nachfolgenden als ID-Marke bezeichnet) wird auf der Außenwand jedes Probenbehälters
2 markiert.
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Die Einrichtung weist einen ID-Leser 3, eine Blutrühreinheit 4, einen
automatischen Probennehmer 5 und eine Auftragungseinheit 6 zum einheitlichen Auftragen
von Blut auf einen Objektträger zum Präparieren eines Prüflings auf.
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Diese Auftragungseinheit 6 besteht z. B. aus einer zentrifugalen Scheibenbauart,
welche einer automatisierten Einheit der z. B. in der CB-PS 1 349 379 offenbarten
Vorrichtung entspricht
Die Einrichtung weist darüber hinaus eine
Trocknungseinheit 7 zum zwangsweisen Trocknen des Blutauftrags, wodurch die morphologischen
Merkmale der Blutkörperchen korrekt aufrechterhalten werden, eine Färbungseinheit
8, eine zweite Trocknungseinheit 9 zum schnellen Entwässern des Prüflings, der nach
dem Färben mit Wasser gewaschen ist, und einen ID-Kennzeichner 10 zum Aufbringen
der ID-Marke auf dem Objektträger, eine automatische Ladeeinheit 10 zum Zuführen
des Prüflings zu einer Analysierstation nach der Vorbehandlung, eine Zumeßeinheit
12 zum genauen Messen des Volumens der gezogenen Blutprobe, eine Verdünnungseinheit
13 zum Verdünnen der zugemessenen vorbestimmten Blutmenge mit einem Reagens, einen
hämolytischen Behälter 14 zum Auflösen der roten Blutkörperchen mit einem hämolytischen
Reagens, einen Detektor 15 zum Erfassen der Konzentration von Hämoglobin durch eine
kolorimetrische Methode und einen zweiten Detektor 16 zum Erfassen der Anzahl von
roten Blutkörperchen, Blutplättchen, weißen Blutkörperchen usw. durch eine Methode
wie z. B. eine Mantelströmung-Laserstreumethode auf.
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Der in Figur 1B gezeigte Teil der Einrichtung weist einen ID-Leser
17 zum Lesen der ID-Marke, welche auf dem Prüflinq 18 aufgebracht ist, der durch
die automatische Ladeeinheit11, gezeigt in Figur 1A, befördert wird, ein optisches
Mikroskop 19 mit großer Vergrößerung, das automatisch gesteuert werden kann, eine
Fernsehkamera 20 zum Erzeugen von Bildern von Blutkörperchen, vergrößert durch das
optische Mikroskop 19, einen Detektor 21 in Form einer Halbleiteranordnung zum Erfassen
eines weißen Blutkörperchens und Anhalten der Abtastoperation des optischen Mikroskops
19 beim Erfassen einer solchen Zelle und eine Steuereinheit 22 zum automatischen
Steuern der X-Y-Bewegung des Halters und auch des Brennpunktes des optischen Mikroskops
19 auf.
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Ein MikrocMomputer 23 nimmt an der Steuerung der Bewequnq des Halters
des optischen Mikroskops 19 in den X- und Y-Richtungen und auch an der Steuerung
der automatischen
okussierur)(3soperation des optischen Mikroskop
19 teil.
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Ein A/D-Wandler 24 wandelt die Farbinformationssignale der Blutkörperchenbilder,
welche von der Fernsehkamera 20 stammen, d. h. die Drei-Farben-Dichtesignale von
rot, grün und blau jeweils mit großer Geschwindigkeit (mehr als 10 MHz) in die entsprechenden
8-Bit Digitaleinheiten um. Die Einrichtung weist darüber hinaus einen Bildspeicher
25 zum Speichern der digitalen Blutkörperchenbilder der drei Farben, einen Merkmalsextraktionsschaltkreis
26 zum Hochgeschwindigkeitszählen der physikalischen Größen wie Größe, Bereich und
Farbdichte zum Extrahieren der morphologischen Merkmale der Blutkörperchen, einen
Hochgeschwindigkeitsmikrocomputer 27 zum Klassifizieren der Blutkörperchen entsprechend
einem Identifizierungsalgorithmus, der zum Identifizieren und Klassifizieren der
Blutkörperchen entsprechend z. B. einem Identifizierungsprogramm, welches eine Mehrfachschrittklassifikationsmethode
benutzt, gespeichert ist, eine Floppy-Disc 28 zum Speichern des Programms und der
analysierten Daten, ein Eingang/Ausgang-Steuergerät 29 zum Steuern des Betriebs
des Systems und ein Farbsichtgerät 30 zum Anzeigen der analytischen Ergebnisse,
Bilder usw. auf.
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Die Einrichtung weist darüber hinaus einen Verstärker 31 zum Verstärken
der Impulssignale, welche vom Hämoglobin-Detektor 15 zugeführt und vom Lichtdetektor
16 gestreut werden, gezeigt in Figur 1A, eine Impulsanalysiereinheit 32, welche
die Impulsamplituden zum genauen Auswählen der Blutkörperchensignale analysiert,
einen Mikrocomputer 33 zum Durchführen programmierter Verarbeitung wie z. B. selektiver
Zählung der Blutkörperchen und Beurteilung anormaler Blutkörperchen, einen Drucker
34 zum Ausdrucken des Ergebnisses der Blutkörperchen zählung und des Ergebnisses
der Blutkörperchenklassifizierung auf einem Berichtsblatt 35 und eine arithmetische
Einheit 36 auf.
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Die Betriebsweise der in den Figuren 1A und 1B gezeigten Einrichtung
wird nun unter Bezugnahme auf Figur 2 beschrie-
In den Schritten
S1 und S2 wird einer der Probenbehälter 2, die in der Probenkassette 1 angeordnet
sind, zur Position des ID-Markenlesers 3 befördert, welcher die ID-Marke auf der
speziellen Probe liest, so daß die Zahl der besonderen Probe gespeichert und registriert
wird. Zur gleichen Zeit wird das in dem Probenbehälter 2 enthaltene Blut einheitlich
durch die Rühreinheit 4 gerührt. Die ID-Marke besteht aus einem strichcodierten
Papier, das an dem Probenbehälter 2 befestigt ist. In einem nachfolgenden Schritt
S3 wird die Saugdüse des automatischen Probennehmers 5 in den speziellen Probenbehälter
2 eingeführt. Das abgesaugte Blut strömt jeweils durch ein Paar von Zweigwegen zu
der Auftragungseinheit 6 und der Zumeßeinheit 12. In einem Schritt S4 wird das zu
der Auftragungseinheit 6 geförderte Blut auf einen Objektträger getropft. Wenn die
Auftragungseinheit 6 z. B.
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die Bauart einer Zentrifugalscheibe aufweist, wird das Blut in einer
Menge von ungefähr 200 ßl abgetropft und einheitlich auf den Objektträger durch
die Scheibe aufgetragen und dann sofort durch die Trocknungseinheit 7 getrocknet.
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Anschließend wird der Blutauftrag in einem Schritt S5 während einer
vorbestimmten Zeitperiode durch die Fäbungseinheit 8 unter Verwendung einer normalen
Färbungsmethode, z. B. der May-Giemsa-Färbungsmethode gefärbt und dann durch die
Trocknungseinheit 9 entwässert und getrocknet. Die von dem ID-Leser 3 gelesene Probenzahl
wird über das Eingang/ Ausgang-Steuergerät 29 in dem Speicher 28 gespeichert. Die
ID-Kennzeichnungseinheit druckt die ID-Marke auf die gefärbte Probe. Diese ID-Marke
ist die gleiche wie die vom ID-Leser 3 gelesene und vom Speicher 28 ausgelesene.
Die gleiche ID-Marke wird auf den Prüfling 18 durch die ID-Kennzeichnungseinheit
10 aufgebracht. In einem nachfolgenden Schritt 6 wird der Prüfling 18 durch die
automatische Ladeeinheit 11 zu dem optischen Mikroskop 19 in der Analysierstation
befördert. In einem Schritt S7 wird der Prüfling 18, dessen ID-Markc vom ID-Leser
17 gelesen wird, mit dem optischen Mikroskop 19 geprüft. In einem nachfolgenden
Schritt
S8 werden die Blutkörperchen auf dem Prüfling 18 durch das optische Mikroskop 19
100-fach oder mehr vergrößert. Die Bilder der drei Farben, d. h. rot, grün und blau
(R, G, B), welche durch die Fernsehkamera 20 erzeugt werden, werden in die entsprechenden
digitalen Einheiten durch den A/D-Wandler 24 umgewandelt, um in dem Bildspeicher
25 gespeichert zu werden. Anschließend extrahiert in Schritten Sg und S10 der Merkmalsextraktionsschaltkreis
26 aus den Blutkörperchenbildern die Merkmale der Blutkörperchen oder ihre Form,
Fläche und Farbe und der Mikrocomputer 27 klassifiziert die Blutkörperchen in verschiedene
Typen. Wenn es sich bei dem Blutkörperchen um ein normales weißes Blutkörperchen
(Leukocyt) handelt, unterteilt man in sechs Arten von Leukocyten, daß heißt gebänderte
neutrophile, segmentierte, neutrophile, eosinophile und basophile Leukocyten sowie
Monocyten und Lymphocyten, während man im Falle eines anormalen weißen Blutkörperchens
in einen der Blasten, z. B. unreife Zellen, atypische Lymphocyten, Erythroblasten
und dergleichen unterteilt. Parallel zu dem
Vorgang, in welchem ein weißes Blutkörperchen
von dem Detektor 21 für weiße Blutkörperchen erfaßt wird und die Kombination der
Steuereinheit 22 und des Mikrocomputers 23 die Klassifizierung des erfaßten weißen
Blutkörperchens beginnt, fährt das optische Mikroskop 19 fort, ein anderes weißes
Blutkörperchen zu untersuchen und wiederholt seine Operation, bis alle spezifizierten
Blutkörperchen in verschiedene Typen unter Steuerung des Eingang/Ausgang-Steuergeräts
29 klassifiziert sind.
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Andererseits wird die von dem automatischen Probenentnehmer 5 genommene
Blutprobe zu der Zumessungseinheit 12 befördert, wo eine vorbestimmte Menge, z.
B. 100 ßl genaut in einem Schritt S11 abgemessen wird. In einem nachfolgenden Schritt
S12 wird ein Teil des abgemessenen Blutes um den Faktor von ungefähr 500 durch die
Verdünnungseinheit 13 verdünnt. In einem nachfolgenden Schritt S13 wird das verdünnte
Blut zu
dem Blutkörperchendetektor 16 gefördert, in welchem rote
Blutkörperchen und Blutplättchen erfaßt werden. In einem Schritt S14 wird ein anderer
Teil des durch die Zumessungseinheit im Schritt 512 abgemessenen und zu dem hämolytischen
Behälter 14 geförderten Blutes durch den Faktor von ungefähr 20 verdünnt. Dem verdünnten
Blut wird ein hämolytisches Reagens hinzugefügt, um die roten Blutkörperchen aufzulösen.
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In einem nachfolgenden Schritt S15 werden die Hämoglobinkonzentration
und die Anzahl der weißen Blutkörperchen jeweils durch den Hämoglobindetektor 15
und den Detektor 16 für Blutkörperchen erfaßt. Signale, welche die erfaßte Hämoglobinkonzentration
und die Anzahl der weißen Blutkörperchen, roten Blutkörperchen und Blutplättchen
anzeigen, werden durch den Verstärker 31 verstärkt. In den Schritten S16 und S17
werden die Amplituden der Ausgangsimpulssignale des Verstärkers 31 durch die Impulsanalysiereinheit
32 zwecks selektiven Zählens analysiert. Wenn die Zählung der Probe 18 vom normalen
Wertebereich, der im Mikrocomputer 33 programmiert ist, abweicht und daher als anormal
betrachtet wird, führt der Mikrocomputer 33 in einem Schritt S18 dem Eingang/Ausgang-SteuergerSt
29 ein Signal zu.
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Die Mikrocomputer 23, 27 und 33 und die Steuereinheit 22 bzw. das
Steuergerät 29 werden im vorliegenden Zusammenhang allgemein als Steuereinrichtungen
bezeichnet. Die Verarbeitungsschritte, die ausgeführt werden, bis im Schritt S18
festgestellt wird, ob das Ergebnis der Blutkörperchenzählung in den normalen Bereich
fällt oder nicht, werden allgemein vor dem Schritt S71 in welchem die Prüfung durch
das Mikroskop 19 beginnt, beendet.
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Sobald vom Eingang/Ausgang-Steuergerät 29 oder den Steuereinrichtungen
ein Signal empfangen wird, welches anzeigt, daß das Ergebnis der Zählung der Blutkörperchen,
erfaßt vom Detektor 16 für Blutkörperchen, vom normalen Bereich abweicht, veranlaßt
die Steuereinrichtung eine Veränderung des Betriebs des optischen Mikroskops 19
und der zugeordneten Einheiten. In einem solchen Fall unterscheidet sich die Art
der
morphologischen Klassifikation von derjenigen, die angewendet wird, wenn die Blutkörperchenzählung
in den normalen Bereich fällt. Ein Beispiel der veränderten Betrachtungsbedingung
ist derart, daß, während der mittlere Bereich des Blutauftrags im Falle eines normalen
Prüflings betrachtet wird, ein Bereich längs eines Randes des Blutauftrags zusätzlich
zu der Betrachtung des zentralen Bereichs betrachtet wird, wenn die Probe als anormal
erfaßt worden ist. Der Grund hierfür besteht darin, daß der Prozentsatz der Anwesenheit
von anormalen Blutkörperchen im Bereich längs des Randes des Blutauftrags groß ist.
Ein anderes Beispiel der veränderten Betrachtungsbedingung besteht darin, daß die
Anzahl der Blutkörperchenbilder, die in dem Bildspeicher 25 gespeichert sind, erhöht
wird. In einem solchen Falle ist es klar, daß der mit dem optischen Mikroskop 19
betrachtete Bereich erweitert wird und der Zeitabschnitt, der für die Betrachtung
des speziellen Prüflings erforderlich ist, verlängert wird. Nach Bestätigung der
ID-Zahl der als anormal identifizierten Probe gibt das Eingang/Ausgang-Steuergerät
29 an, daß die Anzahl der der Klassifikation unterworfenen Blutkörperchen des Prüflings
mit der gleichen ID-Zahl wie derjenigen der speziellen Probe um das zweifache oder
dreifache gegenüber einem normalen Prüfling zu erhöhen ist, oder das Steuergerät
gibt an, daß die Methode zum Suchen bzw. Untersuchen der Blutkörperchen auf dem
speziellen Prüfling zu ändern ist.
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Ein Beispiel einer solchen Betrachtungsweise mit einem Mikroskop ist
in der US-PS 4 362 386 offenbart. Ein Beispiel einer solchen Art der Merkmalsextraktion
ist in der US-PS 4 175 859 offenbart.
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In der oben beschriebenen Weise wird die Blutkörperchenklassifikation
unter der Normalwertmeßbedingung oder Anormalwertmeßbedingung entsprechend dem Programm
durchgeführt. Die Schritte S8 bis S10 werden wiederholt, bis die Messung in einem
Schritt S19 vollendet ist. In den Schritten S20 und S21 wird das Ergebnis der Blutkörperchenklassifikation
(%) zusammen mit de- weißen Blutkörperchenzahl auf einem
Berichtsblatt
35 ausgedruckt.
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In den Schritten S22 und S23 wird die Blutkörperchenzahl mit dem Ergebnis
der weißen Blutkörperchenklassifikation {%) durch die arithmetische Einheit 36 multipliziert,
so daß die Zahl der nach den Spezies klassifizierten weißen Blutkörperchen, die
Zahl der normalen roten Blutkörperchen relativ zu den anormalen, die Zahl der Reticulocyten
usw. berechnet und zur gleichen Zeit ausgedruckt werden.
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In einem in Figur 3 gezeigten Flußdiagramm sind der Blutkörperchen-Zählungskanal
und der Blutkörperchen-Klassifizierungskanal jeweils mit A und B gekennzeichnet.
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In einem Schritt A1 wird eine Blutprobe präpariert. In einem nachfolgenden
Schritt A2 werden die Zahlen (absolute Zahlen) der weißen Blutkörperchen, der roten
Blutkörperchen und der Blutplättchen, die in 1 l Blut vorhanden sind, gemessen gemeinsam
mit der Messung von Hämoglobin. In einem nachfolgenden Schritt A3 werden sekundäre
Informationen der Blutkörperchenzählungen wie z. B. das durchschnittliche Volumen
eines jeden Blutkörperchens und die durchschnittliche Pigmentmenge in jedem roten
Blutkörperchen berechnet.
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In einem Schritt A4 wird der normale Bereich für jede der obigen Informationen
vorher festgelegt. Dieser normale Bereich wird durch einen Doktor oder einen Prüfer
entsprechend den klinischen Teststandards bestimmt. Anschließend wird in einem Schritt
A5 beurteilt, ob jeder der einzelnen Werte, die in den Schritten A2 und A3 erhalten
werden, medizinisch normal oder anormal ist Wenn eine Probe als anormal beurteilt
wird, wird ihre ID-Zahl in einem Schritt A6 registriert. Für alle, die nicht als
anormal beurteilt werden, wird das Ergebnis der Messung einschließlich der Blutkörperchenzählung
zusammen mit der ID-Zahl gespeichert.
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Andererseits wird in einem Schritt B1 ein Prüfling präpariert, der
mit dem gleichen Blut wie dem Blut, welches
im Kanal A der Blutkörperchenzählung
verwendet wird, aufgetragen ist. Mit einer geringen zeitlichen Verzögerung, verzögert
relativ zur Verarbeitung im Kanal A, wird die Verarbeitung für die Blutkörperchenklassifikation
in einem Schritt B2 ausgeführt. In dem Schritt B2 werden 100 bis 200 Blutkörperchen
pro Prüfling klassifiziert unter Berücksichtigung der Wirksamkeit der Prüfung sowohl
unter dem Aspekt der Verarbeitungskapazität der Einrichtung sowie der Meßgenauigkeit
von Routineprüfungen. Wenn die Rate des Erscheinens von anormalen Blutkörperchen
in einem anormalen Prüfling klein ist, kann die oben erwähnte Klassifikationsart
von Blutkörperchen manchmal versagen, um anormale Blutkörperchen genau zu erfassen.
Um eine solche Möglichkeit zu minimieren, ist es empfehlenswert, daß bekannte Daten
von Blutkörperchenzählungen als Bezug bei einer normalen Prüfung genommen werden
oder eine Probe eines bereits anormalen Patienten derart gekennzeichnet wird, daß
sie einer detaillierten Prüfung unterworfen wird.
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Das Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dient auch dazu,
die obige Art der detaillierten Prüfung zu automatisieren. So werden die Blutkörperchen
im Schritt B2 entsprechend allgemeiner Praxis klassifiziert, d. h.
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weiße Blutkörperchen werden in normale sechs Spezies und anormale
Spezies klassifiziert und rote Blutkörperchen werden im normalen Zustand entsprechend
der Größe, Form und Farbe klassifiziert, während anormale zur gleichen Zeit klassifiziert
werden. In einem Schritt B3 wird der normale Bereich für die klassifizierten Blutkörperchen
vorher auf der Grundlage der Bestimmung durch einen Doktor oder einen Prüfen wie
im Falle des Schrittes A4 festgesetzt. In einem nachfolgenden Schritt B4 wird beurteilt,
ob eine Probe einen anormalen Wert aufweist oder nicht oder ein anormales Blutkörperchen
enthält. Dies wird als Ergebnis eines Vergleichs mit dem normalen, in Schritt B3
voreingestellten Bereich erfaßt. Wenn das Ergebnis der Beurteilung im Schritt B4
er gibt, daß die Probe keinen anormalen Wert hat oder kein anormales Blutkdrperchen
enthält, folgt auf Schritt
B4 ein Schritt B5 Wenn andererseits
das Ergebnis der Beurteilung in Schritt B4 ergibt, daß die Probe einen anormalen
Wert hat oder ein anormales Blutkörperchen enthält, folgt auf Schritt B4 ein Schritt
B6. In jedem der Schritte B5 und B6 wird beurteilt, ob die ID-Zahl des speziellen
Prüflings mit derjenigen der anormalen, im Schritt A6 registrierten Probe zusammenfällt
oder nicht, um das Fehlen eines anormalen Prüflings zu vermeiden. Immer, wenn im
Schritt B5 Koinzidenz festgestellt wird, und immer, wenn im Schritt B6 keine Koinzidenz
festgestellt wird, wird eine genaue Prüfung des Ergebnisses der Blutkörperchenklassifikation
in einem Schritt B7 durchgeführt, um nochmals zu bestätigen, ob der spezielle Prüfling
unter dem Aspekt des Verfahrens der Blutkörperchenklassifikation anormal ist oder
nicht oder ob das Ergebnis der Blutkörperchenklassifikation offensichtlich anormal
ist oder nicht. Anschließend werden in einem Schritt B8 die Ergebnisse der Klassifikation
und die ID-Zahl des speziellen Prüflings gespeichert. Wenn im Schritt B5 fehlende
Koinzidenz festgestellt wird und wenn im Schritt B6 Koinzidenz festgestellt wird,
springt das Programm zu einem Schritt B8.
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Wie oben beschrieben, wird, wenn der Blutkörperchenzählungskanal A
und/oder der Blutkörperchenklassifikationskanal B eine Probe als anormal beurteilt,
eine solche Probe in weiteren Einzelheiten geprüft zum Zwecke einer detaillierteren
Blutkörperchenklassifikation, so daß die Erfassungsgenauigkeit einer anormalen Probe
erhöht werden kann. Wenn der Blutkörperchenzählungskanal A oder der Blutkörperchenklassiflkationskanal
B eine Probe als anormal beurteilt, während der andere Kanal die gleiche Probe als
nicht anormal beurteilt, wird die Probe einer doppelten Uberprüfung unterworfen,
um hierdurch die Zuverlässigkeit zu erhöhen. Die Probendaten werden in dem Schritt
B8 gespeichert.
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Das Ergebnis der im Schritt A7 gespeicherten Blutkörperchenzählung
und das Ergebnis der im Schritt B8 gespeicherten
Blutkörperchenklassifikation
werden in einem Schritt C1 multipliziert, um den absoluten Wert der Blutkörperchenklassifikation
zu erhalten. In einem Schritt C2 wird das Ergebnis auf dem Berichtsblatt 35 gemeinsam
mit den in den Schritten A7 und B8 gespeicherten Ergebnissen ausgedruckt.
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Bezüglich der Bedingungen für die Erfassung einer anormalen Probe
in den Schritten A5 und B4 wird sich die Prioritätsordnung und Auswahl in Abhängigkeit
von den verschiedenen klinischen Gegenständen unterscheiden. Im allgemeinen ist
es praktisch, diese Angelegenheit der Beurteilung oder Auswahl eines Doktors oder
eines Prüfers zu überlassen.
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Entsprechend dem erläuterten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung können die Blutkörperchenzählung und die Blutkörperchenklassifikation
automatisch ausgeführt werden, wenn Proben des gesamten Blutes lediglich in die
Einrichtung eingeführt werden. Daher können hämatologische allgemeine Prüfungen
für viele Blutproben in einem Krankenhaus verarbeitet werden, ohne die Hände von
Prüfern zu erfordern, so daß die für Prüfungen erforderliche Arbeit in bemerkenswerten
Umfang eingespart werden kann. Aufgrund der Tatsache, daß, wenn eine Probe auf der
Grundlage der die Blutkörperchen zählung repräsentierenden Information als anormal
beurteilt wird, die Probe automatisch einer genauen Messung für die Blutkörperchenklassifikation
unterworfen wird, kann die Zuverlässigkeit der Untersuchung einer anormalen Probe,
wie sie z. B. von einem blutkranken Patienten genommen wird, verbessert werden.
Außerdem ist es aufgrund der Tatsache, daß das Ergebnis der Blutkörperchenzählung
und das Ergebnis der Blutkörperchenklassifikation gleichzeitig erhalten wird, möglich,
die absoluten Zahlen, klassifiziert nach Spezies, der weißen Blutkörperchen zu berechnen,
wie sie klinisch erforderlich sind. Die Diagnose des Arztes kann durch schnelle
Darstellung solcher klinischen Informationen ergänzt werden. Aufgrund des Kombinierens
der Funktion der Blutkörperchenzählung und der Funktion der Blutkörperchenklassifikation
in einem System können das
elektrische System aus Spannungsquelle,
Rechnern und Steuerschaltungen, das mechanische System aus Gestell und automatischem
Probenentnehmer und das Softwaresystem aus Steuer- und Verarbeitungsprogrammen gemeinsam
benutzt werden, wodurch die Ausgangskosten der Einrichtung erheblich reduziert werden.