DE346889C - Verfahren zur Darstellung gemischter Kohlensaeureester von Chinaalkaloiden - Google Patents

Verfahren zur Darstellung gemischter Kohlensaeureester von Chinaalkaloiden

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DE346889C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D453/00Heterocyclic compounds containing quinuclidine or iso-quinuclidine ring systems, e.g. quinine alkaloids
    • C07D453/02Heterocyclic compounds containing quinuclidine or iso-quinuclidine ring systems, e.g. quinine alkaloids containing not further condensed quinuclidine ring systems
    • C07D453/04Heterocyclic compounds containing quinuclidine or iso-quinuclidine ring systems, e.g. quinine alkaloids containing not further condensed quinuclidine ring systems having a quinolyl-4, a substituted quinolyl-4 or a alkylenedioxy-quinolyl-4 radical linked through only one carbon atom, attached in position 2, e.g. quinine

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Description

  • Verfahren zur Darstellung gemischter Kohlensäureester von Chinaalkaloiden. Die bekannten Kohlensäureester des Chinins haben infolge einer zu festen Bindung des Kohlensäurerestes mit dem bitteren Geschmack des Alkaloids zugleich auch einen Teil ihrer Wirkung verloren. Es wurde nun die bemerkenswerte Beobachtung gemacht, daß die bisher unbekannten Chinaalkaloidkohlensäureester des Acetonglycerins die ebenso geschmacklos sind wie die bekannten therapeutisch wichtigen Chininkohlensäureester, durch verdünnte Säuren leichter gespalten werden als diese. Infolge dieser leichten Spaltbarkeit kommen die neuen Ester im Gegensatz zu den bekannten in ihrer temperaturherabsetzenden Wirkung dem Chinin fast gleich, so daß in den gemischten Kohlensäureestern der Chinaalkaloide und des Acetonglycerins zum ersten Mal geschmacklose Verbindungen von voller Alkaloidwirkung vorliegen.
  • Aus den Untersuchungen Emil Fischers (Berichte 28 [1895], S. 1169) geht hervor, daß im Acetonglycerin der Acetonrest durch verdünnte Mineralsäuren sehr -leicht abgespalten wird,. während der Kohlensäurerest in den bekannten Chininkohlensäureestern ziemlich fest gebunden ist, so daß bei der Einwirkung verdünnter Mineralsäuren auf den Chininkohlensäureester des Acetonglycerins zunächst die Bildung eines Chininkohlensäureglycerinesters erwartet werden mußte. Statt dessen tritt schon bei gewöhnlicher Temperatur in ganz kurzer Zeit ein vollständiger Zerfall des Moleküls ein, so daß der neue Ester im Magen die volle Chininwirkung entfaltet.
  • Zur Darstellung der neuen Kohlensäureester kann man entweder von Chlorkohlensäureestern der Chinaalkaloide (vgl. Friedländer, Bd. q. [189g], S. 124o) oder dem des Acetonglycerins ausgehen. Man führt zu diesem Zweck das Acetonglycerin in sein Chlorcarbonat über und läßt dieses auf die Chinaalkaloide einwirken, oder man behandelt die Chlorkohlensäureester der Alkaloide mit Acetonglycerin. Der bisher unbekannte Chlorkohlensäureester des Acetonglycerins läßt sich in überraschend glatter Weise herstellen, ohne daß, wie -zu befürchten war, bei der Einwirkung von überschüssigem Phosgen durch Abspaltung von Aceton aus dem Acetonglycerin ein Gemenge verschiedener Ester erhalten wird. Aber nicht nur bei der Darstellung des Zwischenproduktes, sondern auch bei der Darstellung der Endprodukte konnte die leichte Abspaltbarkeit des Acetonrestes zu Erschwerungen der Reaktion und-zu schwer trennbaren Gemischen verschiedener Ester führen. Statt dessen verläuft auch hier die Umsetzung unter geeigneten Bedingungen so glatt, daß die gemischten Kohlensäureester mit fast quantitativen Ausbeuten erhalten werden.
  • Beispiel i.
  • Zu einer Lösung von 132 Gewichtsteilen Acetonglycerin (Berichte 28 [18g5], S. =16g) und 132 Gewichtsteilen Dimethylanilin (io Prozent Überschuß) in 400 Volumenteilen trockenem Benzol werden allmählich unter Rühren und Kühlen mit Eiswasser 7oo Gewichtsteile einer 2oprozentigen Benzol-Phosgenlösung (4o Prozent Überschuß) gegeben. Darauf wird zwei Tage bei gewöhnlicher Temperatur stehengelassen, dann mit Eiswasser versetzt, durch gerührt, getrennt und die Benzollösung mit 2ooo Volumteilen eiskalter 1/1o n-Schwefelsäure und darauf mit 2ooo Volumteilen eiskalter zweiprozentiger Sodalösung gewaschen. Nach dem Trocknen über Chlorcalcium wird das Benzol unter Zusatz von etwas Calciumcarbonat abdestilliert und der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Der Chlorkohlensäureester des Acetonglycerins geht unter 8 mm Druck bei 95 bis g7° als farbloses, leicht bewegliches Öl über. Die Ausbeute beträgt etwa 8o Prozent der Theorie. Beispie 12. Eine Mischung von 162 Gewichtsteilen wasserfreiem Chinin und 6oo Volumteilen trockenem Tetrachlorkohlenstoff wird unter Eiskühlung und Rühren allmählich mit einer Lösung von 135 Gewichtsteilen Acetonglycerinchlorkohlensäureester in 300 Volumteilen trockenem Tetrachlorkohlenstoff versetzt. Das Chinin geht schon bei der Zugabe des Chlorkohlensäureesters zum größten Teil, der Rest nach kurzem Stehen des Reaktionsgemisches vollständig in Lösung. Nach zweitägigem Stehen, wobei sich oft schon ein kleiner Teil des Chlorhydrats des neuen Esters gallertartig ausscheidet, wird das Gemisch zur Zersetzung des überschüssigen Chlorkohlensäureesters zunächst mit Zoo Volumteilen eiskalter n-Natronlauge gewaschen, dann der Ester der Tetrachlorkohlenstofflösung durch wiederholtes Ausschütteln mit 9.oprozentiger Essigsäure entzogen und aus der essigsauren Lösung durch Übersättigen mit Sodalösung gefällt. Der zunächst ölig ausfallende, schnell erstarrende Ester wird nach kurzem Stehen abgesaugt, mit Wasser gewaschen, zunächst an der Luft, dann bei etwa go° getrocknet und schließlich aus 5 bis 6 Gewichtsteilen Ligroin unter Zusatz von etwas Tierkohle umkristallisiert. Der Chininkohlensäureester des Acetonglycerins kristallisiert in langen, weichen, zu Büscheln zusammengewachsenen farblosen Nadeln, die bei 125 bis 126° schmelzen. Die Ausbeute ist nahezu quantitativ. Der neue Ester ist geschmacklos, in Äther und Ligroin ziemlich schwer-, in Aceton leichtlöslich. Seine Lösungen in verdünnten Säuren zeigen grüne Fluoreszenz, diej enigen in verdünnten Mineralsäuren erleiden schon nach kurzer Zeit vollständige Spaltung in Chinin, Aceton und Glycerin. Beispiel 3. In eine Lösung von 3z4 Gewichtsteilen wasserfreiem Chinin in 1400 Volumteilen trockenem Chloroform werden 49,5 Gewichtsteile Phosgen eingeleitet und das Gemisch 24 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur stehengelassen. Dann wird mit Wasser gewaschen, wodurch das salzsaure Chinin entfernt wird. Darauf wird die Chloroformlösung überNatriumsulfat getrocknet und dann allmählich unter Eiskühlung und Rühren zu einer Lösung von 8o Gewichtsteilen (2o Prozent Überschuß) Acetonglycerinin 6oo VolumteilentrockenemChloroform gegeben. Nach zweitägigem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur wird das Chloroform abdestilliert, der Rückstand in Wasser gelöst, die wässerige Lösung mit Äther ausgeschüttelt und die salzsaure Lösung fraktioniert und mit je Zoo Volumteilen n-Natronlauge gefällt, die Fällung jedesmal sofort mit Äther aufgenommen und der Äther abdestilliert. Diese fraktionierte Fällung wird so lange fortgesetzt, bis der Rückstand der Ätherdestillation in Ligroin nur noch schwerlöslich ist und bitter schmeckt. Die vereinigten Fällungen- des Chininkohlensäureesters des Acetonglycerins werden dann. aus Ligroin umkristallisiert, der Ester abgesaugt und mit etwas trockenem Äther nachgewaschen. Beispiel 4. Eine Mischung von 74 Gewichtsteilen Cinchonin und 300 Volumteilen trockenem Tetrachlorkohlenstoff wird unter Eiskühlen und Rühren allmählich mit einer Lösung von 67,5 Gewichtsteilen Acetonglyceriächlorkohlensäureester in Zoo Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff versetzt. Das Cinchinon geht beim Zusatz des Chlorkohlensäureesters langsam in Lösung, und nach einigen Tagen hat sich das Chlorhydrat des neuen Esters als dicker weißer Niederschlag abgeschieden, der beim Absaugen an der Luft zusammenbackt und klebrig wird. Er wird abgesaugt, mit etwas trockenem Äther nachgewaschen, in Wasser gelöst, die Lösung noch einmal ausgeäthert, filtriert und mit Sodalösung übersättigt. Der Cinchinonkohlensäureester des Acetonglycerins fällt dabei als schwach gelb gefärbtes dickes 01 aus.
  • Beispiel s.
  • Eine Mischung von 163 Gewichtsteilen Hydrochinin und 6oo Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff wird unter Eiskühlung und Rühren allmählich mit einer Lösung von 135 Geivielltsteilen Acetonglycerinchlorkohlensäureester in 300 Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff versetzt. Nach zweitägigem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur wird das Reaktionsgemisch zwei- bis dreimal mit Wasser ausgeschüttelt und die wässerige Lösung mit Soda übersättigt und der zunächst ölig ausfallende Ester nach dem Erstarren abgesaugt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und auf etwa 5 Teilen Ligroin umkristallisiert. Der Hydrochininkohlensäureester des Acetonglycerins kristallisiert in ,weichen, weißen, zu Büscheln zusammengewachsenen Blättchen, die bei 12z° schmelzen. Statt der genannten Chinaalkaloide kann man auch andere, wie z. B. Cinchonidin usw., verwenden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung gemischter Kohlensäureester von Chinaalkaloiden, darin bestehend, daß man entweder Acetonglycerin in sein Chlorcarbonat überführt und dieses auf Chinaalkaloide einwirken läßt oder die Chlorkohlensäureester der Chinaalkaloide mit Acetonglycerin behandelt.
DE1920346889D 1920-02-06 1920-02-06 Verfahren zur Darstellung gemischter Kohlensaeureester von Chinaalkaloiden Expired DE346889C (de)

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