DE345757C - Verfahren zur Herstellung kolloider Loesungen von Metalloxyden und Metallen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kolloider Loesungen von Metalloxyden und Metallen

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DE345757C
DE345757C DE1920345757D DE345757DD DE345757C DE 345757 C DE345757 C DE 345757C DE 1920345757 D DE1920345757 D DE 1920345757D DE 345757D D DE345757D D DE 345757DD DE 345757 C DE345757 C DE 345757C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0004Preparation of sols
    • B01J13/0034Additives, e.g. in view of promoting stabilisation or peptisation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung kolloide Lösungen von Metalloxyden und Metallen.
  • Gewisse organische Kolloide üben auf Metalle hydroxyde bzw. auf Metalle eine Schutzwirkung aus, die sich dadurch äußert, daß die Hydroxyde oder Metalle in Gegenwart dieser Kolloide nicht ausfällbar sind, sondern in kolloidäler Lösung gehalten werden. Als Schutzkolloide sind beispielsweise Eiweiß und dessen Spaltungsprodukte, z. B. die Protalbinsäure, Gelatine, Gummi arabicum, verwendet worden. Die Schutzwirkung dieser Kolloide ist außerordentlich verschieden. Gemessen an der reziproken Goldzahl ist sie für Gelatine gleich I00 bis 200, für Dextrin etwa o,I, für Kartoffelstärke nur gleich 0,04.
  • Um so überraschender ist es, daß das Stärkexanthogenat ein Schutzkolloid von hervorragenden Eigenschaften ist, die es den wirksamsten Schutzkoll'oiden, wie''z.'B.'der Protalbinsäure, an die Seite stellen. In Gegenwart von Stärkexanthogenat gelingt es, die verschiedensten Metallhydroxyde und Metalle in kolloider Verteilung zu gewinnen.
  • Geht man hierbei von einer verdünnten Lösung des Stärkexanthogenats aus, so tritt auf Zusatz einer Metallsalzlösung, z. B. einer Lösung von Silbernitrat, Nickelnitrat, Eisenchlorid usw. überhaupt keine Fällung ein, sondern unter Verfärbung bildet sich die kolloide Lösung des betreffenden Metalloxydes; auch durch nachherigen Zusatz von Natronlauge fällt das Hydroxyd nicht aus. Die kolloiden Lösungen können durch Dialyse oder durch Umfällung aus Alkohol gereinigt werden. Die dialysierten Lösungen lassen sich ohne Schwierigkeit durch Eindampfen mit oder ohne Verwendung von Vakuum konzentrieren.
  • Arbeitet man hingegen mit konzentrierteren Lösungen des Stärkexanthogenates, so fallen die Xanthogenate der betreffenden Metalle in voluminöser Form aus; die Trennung von der Mutterlauge gelingt unschwer, und durch Zusatz und Nachwaschen mit wenig Alkohol kann die Fällung von den letzten Verunreinigungen befreit werden. Das feste Xanthogenat wird mit Wasser, nötigenfalls unter Zusatz kleiner Mengen Alkali, aufgenommen; alsbald geht das Xanthogenat unter enormer Volumenvermehrung in Verquellung und schließlich in Lösung über. Hierbei zerfallen die Xanthogenate der Metalle in Alkalixanthogenat und die Hydrosole des betreffenden Oxydes. Durch gelindes Erwärmen mit oder ohne Reduktionsmittel erhält man leicht die kolloiden Metalle.
  • Das Verfahren eignet sich beispielsweise zur Herstellung kolloider Lösungen von Gold, Silber, Quecksilberoxyd und Quecksilber, Nickel, Eisen, Palladium usw. Die kolloiden Lösungen können nach entsprechender Aufbereitung für pharmazeutische oder technische Zwecke Verwendung finden.
  • Beispiele: I. In eine I,5 bis 2prozentige Lösung von Stärkeviskose läßt man unter system Umrühren eine l/l0-Normalsilbernitratlösung einfließen. Die Farbe schlägt sofort von gelb nach braun und schließlich nach schwarz um. Die kolloide Silberlösung wird durch Dialyse gereinigt und durch Ausfällung mit Alkohol oder Eindampfen konzentriert.
  • 2. In eine Viskoselösung von entsprechender Konzentration, wie in Beispiel 1 angeführt, läßt manteine kalt gesättigte Sublimatlösung einfließen. Man erhält eine gelbe Oxydlösung, die im Licht oder durch gelindes Erwärmen im Wasserbade in kolloide Quecksilberlösung übergeht.
  • 3. In eine Stärkexanthogenatlösung trägt man unter Rühren eine etwa 5prozentige Lösung von Nickelnitrat ein. Die Lösung färbt sich gelbbraun, aber es fällt kein Wickelhydroxyd aus; auch der nachherige Zusatz von Alkali bleibt ohne Wirkung. Die Nickelverbindung wird durch Umfällen aus Alkohol gereinigt.
  • Man erhält eine gelbbraune voluminöse Masse, die in Wasser nach Zusatz kleiner Alkalimengen klar löslich ist.
  • 4. In eine 5prozentige Lösung von Stärkexanthogenat läßt man unter Umrühren eine verdünnte Silbernitratlösung oder eine kalt gesättigte Sublimatlösung einfließen. Zuerst erfolgt noch teilweise Lösung, nach weiterem Zusatz der Metallsalzlösung fällt das Xanthogenat aus. Die Fällung ist beendet, wenn die überstehende Flüssigkeit sich auf Zusatz der Metallsalzlösung nicht mehr trübt; jedoch geht man mit der Fällung zweckmäßig nicht ganz bis zu diesem Punkt. Die Fällung wird in an sich bekannter Weise gereinigt und evtl. getrocknet; sie dient zur Herstellung konzentrierter kolloidaler Lösungen von Silberoxyd, Silber, Quecksilber.
  • 5. 1 kg einer 30prozentigen Stärkeviskoselösung wird mit 6oo g Wasser verdünnt und unter ständigem Umrühren läßt man z. B.
  • I25 g einer 7prozentigen Kupfersulfatlösung zufließen. Die Bildung des Kupferxanthogenats vollzieht sich unter Braunfärbung, und falls die Kupferlösung nicht zu rasch zudießt, erhält man eine klare kolloidale Lösung des Kupferxanthogenats, die nach Erfordernis mit Wasser weiter verdünnt werden kann.
  • Diese Lösung eignet sich als solche oder in Verbindung mit Desinfektionsmitteln, wie Phenolen u. dgl., zur Schädlingsbekämpfung.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung kolloider Lösungen von Metalloxyqden und Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß die xanthogensauren Stärkeverbindungen als Schutzkolloide verwendet werden.
DE1920345757D 1920-09-02 1920-09-02 Verfahren zur Herstellung kolloider Loesungen von Metalloxyden und Metallen Expired DE345757C (de)

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