DE755701C - Verfahren zur Herstellung von Kolloiden, die Saponine als Schutzkolloid enthalten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kolloiden, die Saponine als Schutzkolloid enthalten

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DE755701C
DE755701C DEK146253D DEK0146253D DE755701C DE 755701 C DE755701 C DE 755701C DE K146253 D DEK146253 D DE K146253D DE K0146253 D DEK0146253 D DE K0146253D DE 755701 C DE755701 C DE 755701C
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colloids
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saponins
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Hans P Dr Kaufmann
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0004Preparation of sols
    • B01J13/0034Additives, e.g. in view of promoting stabilisation or peptisation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kolloiden, die Saponine als Schutzkolloid enthalten Als Schutzkolloide zur Herstellung kolloidaler flüssiger oder fester Systeme sind Saponine bisher wenig verwandt worden. Wie aus einer Untersuchung von A. Gutbier, J. Huber und R. Haug (Kolloid-Ztschr., Bd. 29, S. 25 [1921]) hervorgeht, haben sich die Erwartungen, daß Saponine gut wirksame Schutzkolloide sind, nur teilweise erfüllt. Die Haltbarkeit der erhaltenen Systeme ist unbefriedigend, die Schaumentwicklung führt oft schon nach kurzer Zeit vollkommen zu irreversibler Koagulation. Auch die Fällbarkeit der wäßrigen Lösungen mit Alkohol befriedigte nicht. Derartige Fällungen lassen sich schlecht filtrieren und büßen nach dem Trocknen an Reversibilität ein. In wäßriger Lösung wurden nur bei sehr großer Verdünnung brauchbare Kolloidsysteme des Goldes erhalten.
  • Die Verwendung von Saponinen als Schutzkc>lloid ist aber aus verschiedenen Gründen wünschenswert. Einmal ist ein Ersatz der nicht immer in genügenden Mengen zur Verfügung stehenden bisherigen Schutzkolloide, z. B. Eiweiß, durch in jüngster Zeit in größerer Menge anfallende Saponine erwünscht. Außerdem kann das Saponin bei kolloiden Zubereitungen nicht nur die Rolle des Schutzkolloids übernehmen, sondern deren Lösungen auch wertvolle Eigenschaften verleihen. So. ist insbesondere die Herabsetzung der Oberflächenspannung, die sich in einer leichten Benetzbarkeit äußert, von erheblichem Vorteil.
  • Um die eingangs genannten Schwierigkeiten zu beheben, arbeitet das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren nicht in wäßriger Lösung, sondern in einer Lösung von Formamid. Dieses Lösungsmittel hat gegenüber Wasser, Glycerin oder anderen bisher benutzten Dispersionsmitteln erhebliche Vorteile. Zunächst ist es ein vortreffliches Lösungsmittel. Es löst nicht nur Metallsalze, sondern auch organische Stoffe, wie Saponine, Eiweißstoffe, Stärke usw., die beispielsweise in Glycerin oder Alkohol in gleichem Maße nicht löslich sind.
  • Es verhindert außerdem die Koagulation kolloider Systeme, so daß sich in Formamid konzentrierte, sehr lange haltbare kolloide Lösungen herstellen lassen. Ein weiterer Vorteil ist in der Möglichkeit zu erblicken, die kolloiden Zubereitungen samt Schutzkolloiden durch Zusatz organischer Lösungsmittel, etwa von Aceton, zu fällen. Damit wird der völlige Ausschluß von Wasser ermöglicht. Bekanntlich bietet die Konzentrierung von Saponinlösungen einige Schwierigkeiten, da die Schaumentwicklung stört und; die Gefahr der Hydrolyse der Saponine besteht. SchließLich ist Formamid auch ein Reduktionsmittel und setzt infolgedessen z. B. Metalle aus ihren Oxyden oder Salzen in Freiheit. Wenn diese Reduktionswirkung zu schwach ist oder bei zu hoher Temperatur verläuft, setzt man die in der Kolloidchemie bei der Herstellung von Metallen üblichen reduzierenden Stoffe hinzu.
  • Saponine lösen sich in Formamid in jedem Verhältnis. Zur Durchführung deslVelrfahlrens stellt man zweckmäßig möglichst konlzen, trierte kolloide Lösungen her, die dann vor Gebrauch mit Wasser verdünnt werden, falls nicht vorher feste Zubereitungen durch Fällung mit Aceton oder Äther gewonnen werden sollen. Neben Saponinen lassen sich naturgemäß andere in Formamid lösliche Schutzkolloide, z. B. Eiweiß oder Stärke, anwenden. In welchen Mengen dieselben benutzt werden sollen, hängt davon ab, wie ausgeprägt der Saponincharakter der endgültigen Zubereitung sein soll.
  • Silbersalze, gelöst in Formamid, dem vorher Saponine zugesetzt wurden, bilden beim Stehen oder gelindem Erhitzen tiefbraune, kolloide Systeme. In Wasser gegossen, entstehen klare Lösungen. Fällt man die Lösung mit Aceton und wäscht das erhaltene Pulver mit Äther nach, so entsteht ein Procukt, das sich auch nach längerer Aufbewahrung ohne Schwierigkeiten in Wasser löst. Hierin ist ein Fortschritt gegenüber den eingangs genannten Versuchen zu; erblicken. Bei anderen Metallen, z. B. bei Gold, ist es ratsam ein stärkeres Reduktionsmittel, z.. 13. Hydrazin oder Hydroxylamin, anzuwenden. Die Herstellung andersartiger Kolloide ist aus den Beispielen ersichtlich.
  • Es ist an sich. bekannt, Kolloide. aus ihren Lösungen durch. Aceton auszufällen. Während aber aus der eingangs genannten Untersuchung von Gutbier , Huber und Haug die schwere Fällbarkeit der mit Saponinen als Schutzkolloid versehenen kolloidalen Lösungen hervorgeht, lassen sich die mit Formamid gemäß vorliegendem Verfahren gewonnenen Zubereitungen samt Schutzkolloiden durch Zusatz von organischen Lösungsmitteln, etwa von Aceton, unschwer fällen.
  • Kolloide Zubereitungen, die Saponine als Schutzkolloid enthalten, sind, sei es in Form der Lösung in Formamid, sei es in fester Form, zui verschiedenen technischen Zwecken brauchbar. Man kann sie zur Herstellung von Heilmitteln, von Präparaten zur Schädlingsbekämpfung usw, benutzen.
  • B e i s p i e l e I. 8 Teile Glycyrrhizin werden in 10 Teilen Formamid unter Erwärmen auf dem Wasserbad gelöst; ein geringer ungelöster Bestanedteil wird entfernt. Zu dieser Lösung gibt man 0,6 Teile feingepulvertes Silbernitrat und erwärmt etwa 1 Stunde auf dem Wasserbad.
  • Es entsteht eine kolloide, mit Formamid beliebig verdünnbare Lösung, die Glycyrrhizin als Schutzkolloid oder in lockerer Bindung an das Metall enthält. Zur Isolierung einer festen Substanz versetzt man die Masse nach dem Erkalten mit Aceton, verreibt bis zum Erstarren, saugt ab und wäscht so lange mit Aceton aus, bis die Waschflüssigkeit farblos ist. Es hinterbleibt ein hellbraunes Produkt, das sich in Wasser zu einer kolloiden Lösung klar auflöst. Es hat einen Silbergehalt von rund 6%.
  • 2. 10 Teile Saponin (Saponaria) werden in 12,5 Teilen Formamide unter Erwärmen gelöst und mit 1 g feingepulvertem Silbernitrat versetzt. Die Mischung bleibt längere Zeit bei Lichtabschluß stehen, bis sie sich dunkelbraun gefärbt hat. Die weitere Verarbeitung erfolgt gemäß Beispiel 1.
  • 3. 1,5 Teile Saponin (Quillaya-Saponin) löst man in 2 Teilen Formamide und versetzt mit 0,1 Teil Goldchlorid. Hierauf fügt man 0,1 Teil Hydroxylaminchlorhydrat hinzu. Bei gelindem Erwärmen oder längerem Stehen erfolgt die Reduktion zu kolloidem Metall.
  • Soll eine feste Substanz isoliert werden, so verfährt man gemäß Beispiel 1.
  • 4. 4 Teile Saponin werden in 5 Teilen Formamid gelöst und 1,9 Teile Nickelformiat eingerührt. Dazu fügt man eine Lösung von 2,5 Teilen, Natriumsulfid in 2 Teilen Formamid unter ständigem Rühren hinzu. Es entsteht eine tiefschwarze NiS-Paste, die sich in Wasser völlig löst.
  • 5. 5 Teile Saponin und 5 Teile Albumose löst man in 10 Teilen Formamid und fügt 2,5 Teile Natriumpolysulfid h:inzu. Auf Zusatz von 3 Teilen Borsäure unter gelindem Erwärmen auf dem Wasserbad bildet sich Schwefel in hochdispersem Zustand. Eine derartige Zubereitung, vor Benutzung in Wasser gegeben, läßt eine verdünnte, kolloide Schwefellösung entstehen.
  • 6. 7,6 Teile Ammoniumrhodanid wurden in 50 Teilen Formamid gelöst, das 8 Teile Saponin enthielt. Fügt man hierzu I7 Teile Silbernitrat unter ständigem Durchreiben, so findet keine Re'duktion des letzteren statt, vielmehr wandelt es sich in sehr feiniverteil-tes Silberrhodanid um. Fällt man mit Aceton oder reichlich Äther, so entsteht ein festes Pulver, das in Wasser eine kolloide Lösung ergibt.
  • 7. Zu einer Lösung von 7 Teilen Saponin in 10 Teilen Formamid fügt man eine Lösung von 4,3 Teilen Kaliumferrocyanid in 20 Teilen Formamide unter gutem Durchrühren hinzu.
  • Dann wird eine Lösung von 3,8 Teilen Ferrichlorid in 5 Teilen Formamid eingerührt. Das erhaltene Produkt gibt mit Wasser e!ine dunkelblaue Lösung. Zur Gewinnung eines festen, gleichfalls wasserlöslichen Stoffes wird mit Aceton ausgefällt.

Claims (1)

  1. P A T E N T A N S P R U C H : Verfahren zur Herstellung von mit Saponinen oder Saponinen und anderen in Formamid löslichen Schutzkolloiden geschützten; Lösungen anorganischer Kol loide und zur Gewinnung von festen Gemischen der anorganischen Kolloide mit den genannten Schutzkolloiden, dadurch gekennzeichnet, daß als. Lösungsmittel Formamid verwendet wird, in dem die in bekannter Weise zur Herstellung der anorganischen Kolloide benutzten Umsetzungen in Gegenwart der gelösten Schutzkolloide vorgenommen werden, und aus dem gegebenenfalls die Kolloidgemische durch Zusatz. von Aceton oder Äther ausgefällt werden.
    Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 313 339; Kolloid-Zeitschrift, 1921, Bd. 29, S. 25 biis 27.
DEK146253D 1937-04-21 1937-04-21 Verfahren zur Herstellung von Kolloiden, die Saponine als Schutzkolloid enthalten Expired DE755701C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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