DE3435349C2 - - Google Patents
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- C07C237/30—Carboxylic acid amides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by amino groups having the carbon atom of at least one of the carboxamide groups bound to a carbon atom of a non-condensed six-membered aromatic ring of the carbon skeleton having the nitrogen atom of the carboxamide group bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Gemisches von 2-Hydroxy-5-[1-hydroxy-2-[(4-phenyl-2-butyl)-
amino]-ethyl]-benzamid der allgemeinen Formel
in dem die Isomeren RR und SR im Verhältnis von 1 : 1 vorhanden
sind, durch direkte Alkylierung von 1-Phenyl-3-aminobutan
mit 4-Hydroxy-3-carbamoylphenacylbromid und anschließende
Hydrierung des erhaltenen Reaktionsprodukts. 2-Hydroxy-
5-[1-hydroxy-2-[(4-phenyl-2-butyl)-amino]-ethyl]-benzamid
wird als Labetalol bezeichnet. Dabei handelt es sich
um ein pharmazeutisch aktives Wirkstoffprinzip mit sowohl
α- als auch β-blockierender Wirkung auf die adrenergischen
Rezeptoren. Aufgrund dieser in einem einzigen Molekül kombinierten
Aktivitäten stellt es einen wichtigen neuen Arzneistoff
bei der Behandlung von Hochdruck dar.
In der Literatur sind zahlreiche Synthesearten für Labetalol
beschrieben:
E. H. Gold und W. Chang (L. H. C. Lunts und D. T. Collin) DE-OS 20 32 642 und EP-PS 9 702;
J. E. Clifton, I. Collins, P. Hallett, D. Hartley, L. H. C. Lunts und P. D. Wiks, J. Med. Chem., Bd. 25 (1982), S. 670-679.
E. H. Gold und W. Chang (L. H. C. Lunts und D. T. Collin) DE-OS 20 32 642 und EP-PS 9 702;
J. E. Clifton, I. Collins, P. Hallett, D. Hartley, L. H. C. Lunts und P. D. Wiks, J. Med. Chem., Bd. 25 (1982), S. 670-679.
In keiner dieser Druckschriften wird die Alkylierung von
1-Phenyl-3-aminobutan, das am Stickstoffatom nicht geschützt
ist, mit 4-Hydroxy-3-carbamoyl-phenacylbromid beschrieben.
Über eine derartige Alkylierung werden lediglich auf Seite 6
der DE-OS 20 32 642 hypothetische Überlegungen angestellt;
im experimentellen Teil dieser Druckschrift, in dem als zu
alkylierendes Zwischenprodukt nur das benzylierte Amin verwendet
wird, findet diese Alkylierung jedoch keine Erwähnung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Labetalol-Synthese
zu verkürzen und insbesondere ein einfaches Verfahren
zur Herstellung von Labetalol, bei dem die Isomeren RR und
SR im Verhältnis von 1 : 1 vorhanden sind, zur Verfügung zu
stellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der
eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß man die Alkylierung
bei Temperaturen von -15°C bis +30°C und mit einem Molverhältnis
von 1-Phenyl-3-aminobutan zu 4-Hydroxy-3-carbamoylphenacylbromid
von 5 : 1 durchführt.
Im Rahmen der Untersuchungen, die zur vorliegenden Erfindung
führten, wurden zahlreiche Versuche zur Alkylierung des
nichtbenzylierten oder nichtgeschützten Amins durchgeführt.
Lediglich die erfindungsgemäß vorgesehenen Bedingungen führten
zu guten Ausbeuten des erwünschten Produkts in einer
Reinheit, die zur Umwandlung des gebildeten Produkts in Labetalol
zweckmäßig ist.
Die blockierenden Eigenschaften von Labetalol und seinen
Enantiomeren auf die adrenergischen Rezeptoren sind bekannt
(Japan. J. Pharmacol., Bd. 30 [1980], S. 743); die Tabelle
VI von J. Med. Chem., Bd. 25 (1982), S. 676 steht dem Erfindungsgegenstand,
der eine pharmakologische Form betrifft,
die nur aus den Isomeren RR und SR von Labetalol im Verhältnis
1/1 besteht, nicht neuheitsschädlich entgegen. Diese
pharmazeutische Form erweist sich als aktiver und kann daher
in niedrigeren Dosen eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Arzneimittel,
enthaltend als Wirkstoff
das Isomerengemisch RR und SR der Verbindung der Formel I
im Verhältnis von 1 : 1, welches bei dem oben beschriebenen
Verfahren erhalten worden ist, neben üblichen Hilfs- und
Trägerstoffen.
Vorteilhafte Applikationsformen sind Tabletten mit einem
Wirkstoffgehalt von 10 bis 1000 mg, insbesondere von 100
bis 200 mg, sowie Ampullen mit einem Wirkstoffgehalt von
10 mg/ml.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in folgendem
Reaktionsschema dargestellt:
Die Alkylierung von
1-Phenyl-3-aminobutan wird vorzugsweise bei einer Temperatur
zwischen 0 und 5°C durchgeführt.
Wird die Alkylierungsstufe mit (R)-(-)-1-Phenyl-3-aminobutan
als Ausgangsprodukt durchgeführt, so erhält man (R)-(+)-2-
Hydroxy-[[N-(1-methyl-3-phenylpropyl)-amino]-acetyl]-
benzamid, das seinerseits nach Umsetzung mit Natriumborhydrid
ein Isomerengemisch (RR) und (SR) im Verhältnis
50/50 liefert.
Bei der Alkylierung von 1-Phenyl-3-aminobutan gemäß den vorstehenden
Ausführungen
wird nie die Bildung von Derivaten mit zweifacher Alkylierung
des Amins festgestellt.
Wird das Alkylierungsverfahren nicht sorgfältig kontrolliert,
erhält man als Hauptprodukt der Reaktion ein Dimeres der
nachstehend angegebenen Strukturformel, die durch chemisch-
physikalische Eigenschaften (NMR, MS, IR, Elementaranalyse)
bestätigt worden ist.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert.
In einem 2 Liter fassenden Kolben, der mit einem Rührer und
einem Thermometer ausgerüstet ist, werden 1000 ml Ethylalkohol
und 300 g 98prozentiges (1,970 mol( (R)-(-)-1-Phenyl-3-
aminobutan vorgelegt. Die Lösung wird auf 0°C gekühlt. Sodann
werden 100 g (0,387 mol) 4-Hydroxy-3-carbamoyl-phenacylbromid
zugesetzt, wobei die Temperatur im Verlauf von 4 Stunden
bei 0 bis 5°C gehalten wird. Anschließend wird die Reaktionslösung
über Nacht bei 0 bis 5°C gerührt. Sodann werden
100 ml konzentrierte Salzsäure zugesetzt und der Alkohol
abgedampft. Nach Aufnahme mit Wasser läßt man das Produkt
unter Rühren kristallisieren. Der weiße kristalline Niederschlag
wird abfiltriert, mit Alkohol gewaschen und bei 50°C
unter vermindertem Druck von 26,6 mbar getrocknet. Man erhält
120 g trockenes Produkt (Ausbeute 85,3 Prozent) vom Fp. 220
bis 221°C.
[α] = +14,7° (c = 5%; Methanol).
[α] = +14,7° (c = 5%; Methanol).
In einem 2 Liter fassenden Kolben, der mit einem Rührer und
einem Thermometer ausgerüstet ist, werden bei Raumtemperatur
1200 ml Wasser, 200 ml 30prozentige (2 mol) Natriumhydroxidlösung
und 350 g (0,96 mol) R-(+)-2-Hydroxy-5-[[N-(1-methyl-
3-phenylpropyl)-amino]-acetyl]-benzamid-hydrochlorid vorgelegt.
Das Gemisch wird bis zur vollständigen Lösung des Reaktionszwischenprodukts
gerührt. Sodann werden portionsweise
innerhalb von etwa 4 Stunden 30 g 95prozentiges (0,75 mol)
Natriumborhydrid zugesetzt. Nach beendeter Zugabe des Reduktionsmittels
wird der Rührvorgang über Nacht bei Umgebungstemperatur
fortgesetzt, wobei dünnschichtchromatographisch
(Elutionsmittel: Chloroform/Methanol/Ammoniak = 75/25/2,5
(v/v)) das Reaktionsende kontrolliert wird. Sodann wird die
Lösung mit Aktivkohle entfärbt. Durch Zugabe von verdünnter
Essigsäure bis zum isoelektrischen pH-Wert (10,5) wird Labetalol
in Form der Base ausgefällt. Der erhaltene weiße Niederschlag
wird filtriert, mit destilliertem Wasser bis zum
neutralen pH-Wert gewaschen und bei 60°C unter vermindertem
Druck von 26,6 mbar getrocknet. Man erhält 270 g trockenes
Produkt (Ausbeute 85 Prozent) vom Fp. 159 bis 160°C).
HPLC: Verältnis der Isomeren RR/SR = 48,37/51,63.
Das auf diese Weise erhaltene Labetalol RR-SR in Form der
Base wird auf die bereits erläuterte Weise in 94prozentiger
Ausbeute in das entsprechende Hydrochlorid vom Fp. 191 bis 192°C
übergeführt.
[α] = +10,7° (c = 5%; Methanol)
HPLC: Verhältnis der Isomeren RR/SR = 49,92/50,08.
[α] = +10,7° (c = 5%; Methanol)
HPLC: Verhältnis der Isomeren RR/SR = 49,92/50,08.
Mit dem gemäß Beispiel 1 erhaltenen Produkt, dem 1/1-Gemisch
der Isomeren (RR) und (SR), können, wie bereits erwähnt,
Arzneimittel hergestellt werden, die im Vergleich
zu herkömmlichen Präparaten auf der Basis von Labetalol
bei gleichen Dosen wirksamer sind. Oder es können bei geringeren
Dosen Präparate von gleicher therapeutischer Wirksamkeit
erhalten werden. Die dadurch erzielten Vorteile liegen
auf der Hand.
10 000 Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von jeweils 100 mg
werden auf folgende Weise hergestellt. 1 kg Labetalol RR/SR,
600 g Lactose und 556 g Maisstärke werden innig vermischt.
Das Pulver wird mit einer Lösung von 170 g Polyvinylpyrrolidon
in Wasser angeteigt und durch ein Sieb mit 6 Maschen/cm²
gegeben. Sodann wird im Trockenschrank bei 45°C getrocknet.
Das Granulat wird mit 80 g Na-carboxymethylcellulose und 40 g Magnesiumstearat
versetzt. Nach gründlichem Mischen wird durch ein
Sieb mit 8 Maschen/cm² gegeben. Sodann wird in einer entsprechenden
Vorrichtung mit einem gewölbten Stempel vom Durchmesser
9 mm verpreßt. Man erhält 4,5 mm dicke Tabletten mit
einer Härte von 5 kg und einem durchschnittlichen Gewicht
von 240 mg.
10 000 Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von jeweils 200 mg
werden hergestellt. Hierzu werden 2 kg Labetalol RR/SR, 400 g
Lactose und 588 g Maisstärke innig vermischt. Das Pulver wird
mit einer Lösung von 280 g Polyvinylpyrrolidon in Wasser angeteigt
und durch ein Sieb mit 6 Maschen/cm² gegeben. Sodann
wird in einem Trockenschrank bei 45°C getrocknet. Anschließend
wird das Granulat mit 120 g Na-carboxymethylcellulose und 60 g
Magnesiumstearat versetzt. Nach gründlichem Vermischen wird
durch ein Sieb mit 8 Maschen/cm² gegeben und mit einem gewölbten
Stempel vom Durchmesser 10,6 mm zu Tabletten mit einer Dicke
von 5,4 mm, einer Härte von 5 kg und einem durchschnittlichen
Gewicht von 340 mg verpreßt.
Es werden 5000 Ampullen mit einem Wirkstoffgehalt von 10 mg/ml
hergestellt. Hierzu werden 100 g Labetalol RR/SR in 10 Liter
sterilem, apyrogenem Wasser gelöst. Nach vollständiger Auflösung
wird durch ein Millipore-Filter von 0,3 µm filtriert
und in einer automatischen Vorrichtung zur Herstellung von
geschlossenen Ampullen mit jeweils 2 ml pro Ampulle abgefüllt.
Die Sterilisation erfolgt in einem Autoklaven mit einem vollkommen
automatischen Zyklus. Es wird eine Einheitskontrolle
mit einer "Entperlmaschine" (macchina sperlatrice) durchgeführt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von 1-Hydroxy-
5-[1-hydroxy-2-[(4-phenyl-2-butyl)-amino]-ethyl]-
benzamid der allgemeinen Formel
in dem die Isomeren RR und SR im Verhältnis 1 : 1 vorhanden
sind, durch direkte Alkylierung von (R)-1-Phenyl-3-aminobutan
mit 4-Hydroxy-3-carbamoylphenacylbromid und anschließende
Hydrierung des erhaltenen Ketons, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Alkylierung bei Temperaturen
von -15°C bis +30°C und mit einem Molverhältnis
von 1-Phenyl-3-aminobutan zu 4-Hydroxy-3-carbamoylphenacylbromid
von 5 : 1 durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Alkylierung bei Temperaturen
von 0 bis 5°C durchführt.
3. Arzneimittel, enthaltend als Wirkstoff das gemäß einem
der Ansprüche 1 oder 2 erhaltene Isomerengemisch neben
üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
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