DE343327C - Einrichtung zur UEberwachung und Sicherung von Eisenbahnstrecken - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Überwachung und Sicherung von Eisenbahnstrecken nach dem Patent 322904. Bei dieser Einrichtung wird iri be-S kannter Weise der die Spannung und Freigabe der Strecke bewirkende Handhebel in der Halt- und FahrtsteUung so lange durch Elektromagnete gesperrt, bis der Zug die Strecke verlassen hat bzw. in sie eingefahren ist. Die zur Verwendung kommenden Sperrmagnete besitzen je zwei einander entgegenwirkende Wicklungen, von denen die eine Wicklung des einen Magneten mit der Wicklung des andern Elektromagneten hintereinander in einem von konstantem Strom durchflossenen Kreise liegt. Eine der Wicklungen ist in Serie mit einem isolierten Schienenstücik am Anfang des Blockabschnittes gehalten, und es wird ein hoher Widerstand durch

ao den Zug kurzgeschlossen, während ein weiterer hoher Widerstand durch ein Relais in demselben Stromkreis kurzgeschlossen wird, so daß eine Verriegelung des Handhebels stattfindet, bis der Zug die Schiene erreicht

as hat. Infolge der kurzschließenden Wirkung eines Relaisankers wird der Strom in dem einen Stromkreis stärker als in dem anderen, und der Handhebel bleibt so lange verriegelt, bis der ganze Zug über die Schiene gelaufen ist, worauf dann der eine Widerstand wieder iri dem Stromkreis eingeschaltet wird, während der andere Widerstand ausgeschaltet bleibt. Auf diese .Weise werden die einander entgegenlaufenden Ströme gleich und der Handhebel kann in seine »Gefahrlage« zurückgedreht werden infolge der Unterbrechung des einen Stromkreises und durch Schließen des anderen Stromkreises, worauf dann wieder eine Verriegelung des Handhebels stattfindet infolge Einschaltung des einen Widerstandes in den Stromkreis. Dieser Zustand hält so lange an, bis der Zug über den kurzgeschlossenen Widerstand gelaufen ist, der in Serie mit dem isolierten Schienenstück und der Windung des Verriegelungsmagneten liegt.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungs-' form beispielsweise veranschaulicht. Der den hinteren Stromwiderstand enthaltende Stromkreis H¹ umfaßt eine Wicklung b¹ des Haltemagneten S, während der Stromkreis, der zu dem vorderen Stromwiderstand Ji² gehört, eine Wicklung b^z des Haltemagneten Ό umfaßt. Wenn der Hebelarm oder der Anker X^t des Signal'schalters X in der Sicherheitslage sich befindet, wird der erstgenannte Strom-

kreis erregt, jedoch nicht der letztere. Befindet sich der Schalterarm in der Gefahroder Blockierungsstelkmg, so ist der -den Streckenwiderstand H² enthaltende Strom-S kreis geschlossen, und der Stromkreis, welcher den WiderstandH¹ umfaßt, geöffnet. Diese Verbesserung vermeidet die Gefahr einer zufälligen Einschließung eines Fahrzeuges, welches nichtleitende Räder hat, und »■ο es wird ein größerer Spielraum für den Stromunterschied geschaffen. Wenn der Schalter arm X¹ auf freie Fahrt steht, fließt ein Strom von der Batterie durch die Wicklungen des Relais C₁ zwischen dessen Klemmen ein Haltewiderstand H' eingeschaltet ist, über die Kontakte 11, 12, die Spule b¹ des Haltemagneten und den Streckenwiderstand H¹ zur Erde. Der Strom in der Wicklung w¹ im Stromkreis W₁ welcher den Widerstand 7 umfaßt, ist stärker als der in der Wicklung b¹, und der Arm X¹ wird magnetisch verriegelt. Bei der Ankunft eines Zuges an dem Signal A wird der Streckenwiderstand H¹ kurzgeschlossen und der Strom hierdurch erhöht. Der Anker r des schnell wirkenden Relais C wird durch den verstärkten Strom beeinflußt und die Spindel 2 angehoben, so daß eine Verbindung der Kontakte 3 und 4 stattfindet. Der Widerstand H^s, welcher gleich dem Widerstand H¹ ist, wird von dem Stromkreis B₁ B¹ eliminiert, bevor das Beharrungsvermögen des langsam wirkenden Schalterarmes X¹ überwunden ist. Das Haltesignal bleibt somit aufrechterhalten und beide Widerstände werden während des Durchganges des Zugei über die isolierten Schienen ausgeschaltet. Sowie der Zug die isolierten Schienen J?¹ verläßt, werden die entgegengesetzt verlaufenden Ströme ausge-4Q glichen und der Arm X¹ bewegt sich in die Gefahrstellung und mit ihm das Semaphor. Der Stromkreis B, B¹, 11, 12 wird nun unterbrochen und der Stromkreis B, B², 13, 14 geschlossen. Der Strom in der Wicklung W² ist stärker als der der Wicklung b² und der Arm Ä"¹ wird durch den Magneten D gehalten. Der Durchgang der zunächst stattfindenden Erhöhung der variablen Stromstärke bis zu ihrem Maximum und die darauffolgende Ausgleichung der entgegengesetzt verlaufenden Ströme wiederholt sich am Ausgang des Streckenabschnittes, woselbst die isolierten Schienen R² und der Streckenwiderstand H² angeordnet sind. Ein Ausgleichungswiderstand r kann in den Stromkreis B, B¹ eingeschaltet werden, wenn letzterer bedeutend kürzer als der Stromkreis B, B- ist. Nach einer anderen Ausführungsform können der Magnet i" und der Stromkreis B, B¹ in Fortfall kommen, wenn dies die Umstände erlauben. Das oben angegebene Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung bleibt jedoch beibehalten.

Es ist nun beabsichtigt, daß die Anzeigelampen 5 und 6 nur zum Glühen gebracht werden, wenn die Strecke und die Relaiswiderstände gleichzeitig ausgeschaltet sind.

Damit der vorher befindliche Signalwärter in der Lage ist, erforderlichenfalls den hinter ihm befindlichen Signalarm in Gefahrstellung 7<> ::u führen, kann der Stromkreis W₁ der bisher von unveränderlichem Widerstände war, bis zur vorderen Wärterbude verlängert werden, so daß die augenblickliche Einführung eines Widerstandes in den Stromkreis ermöglicht wird zum Zwecke, -die Ströme durch die Wicklungen des Magneten S auszugleichen. Wenn im Notfalle das Signal sich in der Gefahrstellung befindet, kann der dahinterliegende Signalwärter verhindert werden, das Signal durch Beeinflussung der den Strom unterbrechenden Taste K zu senken, welch letztere in der vorderen Wärterbude angeordnet und in den Stromkreis W oder in den den Widerstand H² enthaltenden Stromkreise eingeschaltet ist. Ein zusätzlicher entgegen- . gesetzt gewickelter Elektromagnet kann in einen oder beide Stromkreise eingeschaltet werden, um eine Einrichtung zu schaffen, mittels welcher die Blockinstrumente verriegelt werden. Die Wicklungen W¹, W" können mit einer Batterie in Parallelschaltung gewünschtenfalls verbunden werden. Der auf freie Fahrt oder in Gefahrstellung befindliche Signalarm kann durch die gleichzeitige Entkupplung der entgegengesetzt gerichteten Wicklungen freigegeben werden, wobei zu diesem Zwecke mit dem Stromkreis entsprechende Tasten zur Anwendung gelangen. In dem letzteren Falle soll der Stromkreis W durch den dahinter befindlichen Signalwärter und der Stromkreis B, B^z durch den davor liegenden unterbrochen werden.

Das Relais kann durch den Zug beeinflußt werden, welches eine entgegengesetzt wirkende Batterie kurzschließt, welche zwischen den Streckenschienen am Eintritt und Austritt der Strecke angeordnet ist, anstatt der Anordnung eines Widerstandes. Der Stromkreis W soll nur geschlossen werden, wenn no die Blockinstrumente auf freie Fahrt zeigen. Die Bewegung des Signalarmes wird dazu benutzt, diesen Stromkreis zu unterbrechen bzw. herzustellen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einrichtung zur Überwachung und Sicherung von Eisenbahnstrecken, bei der der die Sperrung und Freigabe der Strecke bewirkende Handhebel in die Halt- und Fahrtstellung so lange durch Elektromagnete gesperrt wird, bis der

   Zug die Strecke verlassen hat bzw. in sie eingefahren ist, nach Patent 322904, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrmagnete (D und S) je zwei einander entgegenwirkende Wicklungen besitzen, von denen die eine des einen Elektromagneten mit der einen des anderen Elektromagneten hintereinander in einem von konstantem Strom durchflossenen Kreise

   (D) liegt, während eine der Wicklungen (b¹) in Serie mit einem isolierten Schienenstück (R¹) aim Anfang des Blockabschnittes liegt und ein hoher Widerstand (H¹) durch den Zug kurzgeschlossen wird, wobei ein weiterer hoher Widerstand (H") durch ein Relais in demselben Stromkreis kurzgeschlossen wird, während der Handhebel verriegelt wird, bis der Zug die Schiene (R¹) erreicht hat, wodurch der Widerstand (H¹) kurzgeschlossen wird und der Relaisanker den Widerstand (H⁸) kurzschließt, so daß der Strom in dem Stromkreis (B, B¹) stärker wird als in dem Stromkreis (W) und der Handhebel so lange verriegelt bleibt, bis der ganze Zug über die Schiene (R¹) gelaufen ist, worauf dann der Widerstand (H¹) wieder in den Stromkreis eingeschaltet wird, während der Widerstand (H"⁸) ausgeschaltet bleibt, so daß die einander entgegenlaufenden Ströme gleich werden und der Handhebel in seine »Gefahrlage« zurückgedreHt wird durch Unterbrechung des Stromkreises (B, B¹) an den Schalterkontakten (11 und 12) und durch Schließen des Stromkreises (B, B²) an den Kontakten (13, 14), wodurch wieder eine Verriegelung des Handhebels stattfindet infolge Einschaltens des Widerstandes (H") in den Stromkreis und dieser Zustand so lange dauert, bis der Zug über den kurzgeschlossenen Widerstand (H²) gelaufen ist, der in Serie mit dem isolierten Schienenstück (R") und der Windung (B²) des Verriegelungsmagneten liegt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.