DE3432362C2 - - Google Patents
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- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B1/00—Optical elements characterised by the material of which they are made; Optical coatings for optical elements
- G02B1/04—Optical elements characterised by the material of which they are made; Optical coatings for optical elements made of organic materials, e.g. plastics
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F218/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an acyloxy radical of a saturated carboxylic acid, of carbonic acid or of a haloformic acid
- C08F218/14—Esters of polycarboxylic acids
- C08F218/16—Esters of polycarboxylic acids with alcohols containing three or more carbon atoms
- C08F218/18—Diallyl phthalate
Description
Gegenstand der Erfindung ist organisches Glas mit hohem Brechungsindex
und ausgezeichneten weiteren physikalischen Eigenschaften,
das sich als Werkstoff zur Herstellung von optischen
Teilen, wie Linsen und Prismen eignet. Die Erfindung wird anhand
von Linsen als Beispiel für optische Teile erläutert,
ist aber nicht darauf beschränkt.
Organisches Glas wurde infolge seines geringen Gewichts im
Vergleich mit anorganischem Glas als Linsenmaterial für Brillen
in Betracht gezogen. Organisches Glas aus einem Polymerisat
von Diäthylenglykol-bis-(allylcarbonat) (nachstehend
als "CR-39" bezeichnet) und Methacrylsäuremethylester wurde
bereits als Linsenwerkstoff benutzt. Diese organischen Gläser
haben jedoch nur einen Brechungsindex von 1,49 bis 1,50,
d. h. einen niedrigeren Brechungsindex als anorganische Gläser,
bei denen beispielsweise weißes Kronenglas einen Wert
von 1,523 besitzt. Wenn solche organischen Gläser als Linsenmaterial
zur Korrektur der Sehstärke benutzt werden, muß das
Glas im Vergleich zu einem anorganischen Glas dicker gemacht
werden, so daß der Vorteil des geringen Gewichts verloren
geht und sich außerdem ein schlechtes Aussehen ergibt. Diese
Erscheinung verstärkt sich bei zunehmender Dioptrienzahl der
Linse aus organischem Glas. Organisches Glas ist deshalb
nicht immer als Linsenwerkstoff geeignet, insbesondere wenn
es sich um starke Linsen zur Korrektur der Sehstärke handelt.
Zur Überwindung dieses Nachteils der bekannten organischen
Gläser wurden Werkstoffe mit einem Gehalt an Phthalsäurediallylharz
vorgeschlagen, die einen hohen Brechungsindex aufweisen.
Diese Gläser sind jedoch spröde und ihre Lichtdurchlässigkeit
ist fraglich, so daß ihre Eigenschaften als Linsenwerkstoff
ungenügend sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, organisches Glas zu
schaffen, das einen hohen Brechungsindex und ausgezeichnete
weitere physikalische Eigenschaften wie hervorragende Lichtdurchlässigkeit
und Zähigkeit (Schlagfestigkeit) aufweist,
die für Linsen gefordert werden.
Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund gelöst,
daß organisches Glas erhalten werden kann, das sich zur Herstellung
von optischen Teilen eignet, wenn ein Copolymerisat
aus drei monomeren Komponenten verwendet wird, nämlich Isophthalsäurediallylester,
Benzoesäureallyl- oder vinylester
und Methacrylsäurebenzylester.
Die Erfindung betrifft somit den in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung des organischen
Glases zur Herstellung von optischen Teilen, wie
Linsen und Prismen.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt eine Form, wie sie in den Beispielen
der Anmeldung verwendet wird.
Wenn die Menge der Komponente (a) im verwendeten Monomerengemisch
weniger als 30 Gewichtsprozent beträgt, fehlt dem
organischen Glas die Oberflächenhärte. Bei einer Menge an
Komponente (a) über 85 Gewichtsprozent, d. h. bei einem Gehalt
an Komponente (b) von weniger als 10 Gewichtsprozent und an
Komponente (c) von weniger als 5 Gewichtsprozent, tritt die
Wirkung des Zusatzes der Komponenten (b) und (c) nicht mehr
in Erscheinung. Bei einem Gehalt an mehr als 35 Gewichtsprozent
Komponente (c) entstehen inhomogene Teile und geringere
Lichtdurchlässigkeit oder eine spröde Oberfläche. Die Copolymerisation
der Komponente (b)
mit der Komponente (a), Isophthalsäurediallylester
mit zwei funktionellen Gruppen, erhöht die Anzahl von Molekülen
zwischen Vernetzungen, die durch den Isophthalsäurediallylester
gebildet werden und erniedrigt die Vernetzungsdichte
der stark vernetzten Struktur, die vom Isophthalsäurediallylester
erzeugt wird und zu Sprödigkeit des Copolymerisates
führt. Dies führt zu dem Ergebnis, daß die Componente
(b) einen bestimmten Grad an Freiheit der Molekülketten erzeugt
und zur Verbesserung der Schlagfestigkeit des Copolymerisates
beiträgt.
Andererseits ist die Komponente (c)
mit Isophthalsäurediallylester nicht gut copolymerisierbar.
Die Polymerisation des Methacrylsäurebenzylesters führt zur Entstehung
heterogener Teile im Copolymerisat und zu örtlichen
Schnitten in der vom Isophthalsäurediallylester gebildeten
vernetzten Struktur. So trägt vermutlich auch die Komponente
(c) zur Verbesserung der Schlagfestigkeit des Copolymerisates
in Zusammenwirkung mit der Komponente (b) bei. Dies
wird durch die Ergebnisse der Schlagfestigkeitsprüfungen bestätigt;
vgl. Tabelle II.
Methacrylsäurebenzylester wird verwendet, weil dessen Polymerisat
einen hohen Brechungsindex aufweist. So wird auch im erzeugten
Copolymerisat ein hoher Brechungsindex erhalten.
Die Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutern die Erfindung.
Zusammensetzungen aus einem Gemisch der monomeren Komponenten
(a), (b) und (c) in den in Tabelle I angegebenen Mengenverhältnissen
und 6 Gew.-% Diisopropylperoxydicarbonat als Polymerisationsinitiator
wurden vermischt und in eine Form gemäß
Fig. 1 eingebracht, die aus den zwei Glasteilen 1 und 1
und einer kreisförmigen Dichtung 2 aus Kunstharz besteht. Die
Form wird in 16 Stunden von 40 auf 100°C erhitzt und weitere
4 Stunden bei 100°C gehalten, um die Polymerisation zu vervollständigen.
Dabei werden Formteile (Linsen) aus einem organischen
Glas erhalten. Die physikalischen Eigenschaften
der Produkte der Beispiele sind in Tabelle II angegeben. Alle
erfindungsgemäßen Produkte weisen hohen Brechungsindex, ausgezeichnete
Schlagfestigkeit und hervorragende andere physikalische
Eigenschaften, wie Lichtdurchlässigkeit, auf.
Im Vergleichsbeispiel 1 wurde CR-39 unter den gleichen Polymerisationsbedingungen
polymerisiert.
Eine Organosilicium-Hartbeschichtungsflüssigkeit wurde auf
die in Beispiel 1 erhaltene Linse durch Eintauchen aufgebracht
und dann zur Aushärtung 4 Stunden auf 100°C erhitzt.
Der Beschichtungsfilm hat eine Dicke von etwa 3 µm. Die beschichtete
Linse hat eine Adhäsion von 100/100, eine Oberflächenhärte
von 4H und eine Kratzfestigkeit von A. Diese
Eigenschaften der beschichteten Linse ändern sich nicht, wenn
die Linse 30 Minuten bei 90°C mit einem braunen Farbstoff gefärbt
wird. Die beschichtete Linse ist der aus CR-39 gemäß
Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen und ebenfalls beschichteten
Linse in Bezug auf die Haftfestigkeit des Beschichtungsfilms
überlegen.
Auf einer gemäß Beispiel 1 hergestellten Linse wird nach
ausreichendem Waschen SiO₂ in einer Dicke von etwa 5 µm,
Al₂O₃ in λ/2 und SiO₂ in λ/4 in entsprechender Reihenfolge
im Vakuum aus der Gasphase abgeschieden. Die erhaltene Linse
weist eine Adhäsion von 100/100, eine Oberflächenhärte von
7 H und die Kratzfestigkeit S auf. Nach 30 Minuten Eintauchen
in heißes Wasser von 70°C oder nach 30 Minuten in heißer
Luft von 100°C zeigt der abgeschiedene Film auf den Linsen
keine Änderung. Das erfindungsgemäß hergestellte organische
Glas weist somit hervorragende Haftung an anorganischen
Beschichtungsfilmen auf.
Zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften wurden folgende
Testverfahren angewendet:
- (a) Lichtdurchlässigkeit: Gemessen in einem handelsüblichen visuellen Durchlässigkeits-Photometer.
- (b) Brechungsindex und seine Streuung: Der Brechungsindex und seine Streuung wurde an einem Block mit zwei gekreuzten, optisch polierten Oberflächen mit einem Abbe-Refraktometer gemessen.
- (c) Spezifisches Gewicht: Berechnet aus den Auftrieb in reinem Wasser bei 20°C.
- (d) Oberflächenhärte (Bleistifthärte). Der Test wird nach JIS K-5400 unter einer Belastung von 1 kgf (kp) durchgeführt. Die Härte wird durch die höchste Bleistifthärte angegeben, bei der die Oberfläche nicht beschädigt wird.
- (e) Kratzfestigkeit: Beim Reiben der Linsenoberfläche mit Stahlwolle Nr. 0000 wird der Grad der Beschädigung folgendermaßen angegeben: Keine Beschädigung= (S) kaum beschädigt= (A) etwas beschädigt= (B) stark beschädigt= (C)
- (f) Schlagfestigkeit: Nach dem Standard der Food an Drug Administration werden 10 Proben geprüft, wobei eine Stahlkugel mit einem Gewicht von 16,2 g oder 25 g aus einer Höhe von 127 cm auf die Proben fallengelassen wird. Das Verhältnis der durchschlagenden oder gebrochenen Proben bei 10 Proben wird als Bruch angegeben.
- (g) Haftfähigkeit: Gemäß JIS D-0202 werden 100 Karos mit einem Messer hergestellt. Der Abschältest für die Karos wird unter Verwendung eines Cellophan-Klebestreifens durchgeführt. Es wird die Durchschnittszahl der verbliebenen Karos bei dreimaliger Wiederholung des Tests in Prozent angegeben.
- (h) Färbbarkeit: Eine Linsenprobe wird 30 Minuten bei 90°C in ein braunes Farbband getaucht. Danach wird ihre visuelle Lichtdurchlässigkeit nach dem Prüfverfahren (a) bestimmt.
Die Versuche wurden gemäß Beispiel 1 bis 8 und Vergleichsbeispiel
1 bis 4 durchgeführt. Die Zusammensetzung der
Copolymerisate ist in Tabelle III zusammengefaßt. Die
physikalischen Eigenschaften der Produkte sind in Tabelle
IV angegeben.
Alle erfindungsgemäßen Produkte weisen hohen Brechungsindex,
ausgezeichnete Schlagfestigkeit und hervorragende andere
physikalische Eigenschaften, wie Lichtdurchlässigkeit, auf.
Claims (4)
1. Organisches Glas,
erhältlich durch Polymerisation eines Gemisches aus
- (a) 30 bis 85 Gewichtsprozent Isophthalsäurediallylester,
- (b) 10 bis 65 Gewichtsprozent Benzoesäureallyl- oder -vinylester und
- (c) 5 bis 35 Gewichtsprozent Methacrylsäurebenzylester in Gegenwart eines üblichen Polymerisationsinitiators.
2. Organisches Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Diisopropylperoxydicarbonat als Polymerisationsinitiator
verwendet wird.
3. Organisches Glas nach Anspruch 1 und 2,
erhältlich durch Polymerisation
eines Gemisches aus
- (a) 30 bis 80 Gewichtsprozent Isophthalsäurediallylester,
- (b) 10 bis 65 Gewichtsprozent eines Benzoesäureallyl- oder vinylester und
- (c) 5 bis 20 Gewichtsprozent Methacrylsäurebenzylester in Gegenwart eines üblichen Polymerisationsinitiators.
4. Verwendung des organischen Glases nach Anspruch 1 bis 3
zur Herstellung von optischen Teilen.
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