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Vorteilhaft sind die Schloßebenen auf den Außenflächen einer quadratischen
Vierkantwalze angeordnet, in
deren Inneren sich der Antrieb befindet.
Die Vierkantwalze wird bei jeder Schlittenumkehr selektiv so gedreht, daß beim nächsten
Schlittenlauf das gewünschte und erforderliche Schloß den Nadeln vorgelegt wird.
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Zweckmäßig verläuft die Drehachse der Vierkantwalze parallel zur
Nadelbettlängsachse, wodurch ein besonders gedrungener Aufbau des Schloßaufbaus
erzielt werden kann.
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Der Antrieb zum selektiven Drehen je eines Schlosses über das zugehörige
Nadelbett weist vorteilhaft einen elektrischen Schrittmotor auf, der bei jeder Schlittenumkehr
die entsprechenden Stromimpulse erhält, damit die Vierkantwalze die jeweils gewünschte
Stellung einnimmt.
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Für jedes Nadelbett können mehrere, beispielsweise zwei, drei oder
vier drehbare Vierschloßeinheiten in Nadelbettlängsrichtung nebeneinander auf dem
Schlitten vorgesehen sein, die unabhängig voneinander drehbar sind. Damit läßt sich
eine Leistung der Flachstrickmaschine erreichen, die der Leistung einer Zwei-, Drei-oder
Vier-Schloßmaschine entspricht.
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Zweckmäßig sind die Abzugsschloßteile der Strickschlösser in an sich
bekannter Weise in den Schloßebenen selektiv verschiebbar und einstellbar angeordnet
und können von an den Schlittenumkehrstellen stationär angebrachten Entriegelungs-
und Justiereinrichtungen je nach Bedarf der Maschengrößenveränderung bzw. Festigkeit
des Gestricks neu eingestellt und festgelegt werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind bei zwei in jedem Nadelkanal
der Nadelbetten vorgesehenen Arbeitsfüßen der Nadeln, beispielsweise bei Schiebernadeln
mit Nadelfuß und Schieberfuß, vorteilhaft zwei dreh bare Vierschloßeinheiten in
Nadelbettquerrichtung übereinander vorgesehen, um den Schloßaufbau möglichst kompakt
zu halten.
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Die beiden Vierschloßeinheiten sind dabei zweckmäßig mittels eines
Zahnradgetriebes miteinander zum Drehen verbunden, wobei der Antrieb der beiden
Vierschloßeinheiten nur einen elektrischen Schrittmotor aufweisen kann.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind am Umfang
der Vierkantwalze aufeinanderfolgend abwechselnd Strick- und Umhängeschlösser für
Schlittenlaufrichtungen von rechts nach links und Schlittenlaufrichtungen von links
nach rechts angeordnet.
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Die Erfindung ist im folgenden an Ausführungsbeispielen und anhand
der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt F i g. l eine Ansicht
eines erfindungsgemäßen Strickschlosses für Schlittenlaufrichtung von rechts nach
links, F i g. 2 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Strickschlosses für Schlittenlaufrichtung
von links nach rechts, F i g. 3 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Umhängeschlosses
für Schlittenlaufrichtung von rechts nach links, F i g. 4 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen
Umhängeschlosses für Schlittenlaufrichtung von links nach rechts, F i g. 5 eine
Ansicht von vier erfindungsgemäßen Schlössern für Schlittenlaufrichtung von rechts
nach links auf vier nebeneinander angeordneten drehbaren Vierschloßeinheiten, wobei
aufeinanderfolgend ein Umhängeschloß, ein Strickschloß, ein weiteres Strickschloß
und ein weiteres Umhängeschloß selektiv über das Nadelbett gedreht sind, und F i
g. 6 eine Stirnansicht einer als Vierkantwalze ausgebildeten drehbaren Vierschloßeinheit
gemäß der Er-
findung mit Darstellung der entsprechenden Schlösser aufgeklappt in
Ansicht.
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Die in den F i g. 1 bis 4 im einzelnen dargestellten Strickschlösser
S 1, S2 und Umhängeschlösser U t, U2 weisen ausschließlich bezüglich ihrer jeweiligen
Schloßebene feststehend angeordnete Schloßteile auf. Sie sind beispielsweise auf
den Aullenflächen A, B, C, D einer quadratischen Vierkantwalze W (F i g.6) angeordnet,
wobei die Vierkantwalze W durch einen Antrieb mit einem Schrittmotor M (F i g. 6)
angetrieben ist. Im folgenden sind die wesentlichen Einzelheiten der Schlösser S
1, S2, U 1, U2 im Zusammenhang mit deren Funktion näher beschrieben.
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Soll bei einem Schlittenlauf von rechts nach links gestrickt werden,
d. h. Maschen oder Fanghenkel gebildet werden, dann wird bei der rechten Schlittenumkehr
die Vierkantwalze W derart gedreht, daß das Strickschloß S1 für Schlittenlaufrichtung
von rechts nach links in F i g. 1 dem nicht dargestellten Nadelbett gegenübersteht.
An einer Auswahlstelle 1 werden diejenigen Nadeln ausgewählt, die Maschen bilden
sollen, und an einer Auswahlstelle 2 werden diejenigen Nadeln ausgewählt, die Fanghenkel
bilden sollen. Eine in F i g. 1 weiter dargestellte Auswahlstelle 3 wird bei Schlittenlaufrichtung
von rechts nach links nicht benötigt. Weder an der Auswahlstelle 1 noch an der Auswahlstelle
2 ausgewählte Nadeln bleiben außer Arbeit.
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Die an der Auswahlstelle 1 ausgewählten bzw. in Tätigkeit gebrachten
Nadeln werden von einem Schloßteil 4 erfaßt und durch dieses Schloßteil 4 in die
Einschlußstellung zur Maschenbildung im Bereich eines Teiles 5 des Schloßteils 4
ausgetrieben. Die an der Auswahlstelle 2 ausgewählten bzw. in Tätigkeit gebrachten
Nadeln werden von einer Auflaufschräge 6 des Schloßteils 4 auf Fanghöhe an einem
Teil 7 des Schloßteils 4 ausgetrieben. Sowohl die für Maschen als auch die für Fang
ausgewählten Nadeln werden anschließend von einem Abzugsschloßteil 8 auf entsprechende
Abzugstiefe abgezogen und von einem Austriebsschloßteil 9 wieder auf Kammgleiche
gebracht.
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Das Abzugsschloßteil 8 kann auf bekannte Weise von stationär in den
Schlittenumkehrbereichen angebrachten Entriegelungs- und Justiereinrichtungen je
nach Bedarf der gewünschten Maschengrößenveränderung für den nächsten Durchlauf
des Strickschlosses S 1 in der Schloßebene verschoben und damit neu eingestellt
und festgelegt werden.
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Ein Schloßteil 10 dient als Sicherheitsschloßteil gegen Nadelspringen.
Durch eine Abzugsschräge 11 des Schloßteils 10 wird die Fadeneinlage für sowohl
Maschen- als auch Fanghenkelbildung bestimmt. Weiter sind in dem Strickschloß S
1 Druckschloßteile 12 und 13 vorgesehen, die im Zusammenhang mit der Auswahl der
Nadeln für Maschenbilden an der Auswahlstelle 1 bzw.
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für Fanghenkelbilden an der Auswahlstelle 2 benötigt werden.
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Soll bei einem Schlittenlauf von links nach rechts gestrickt werden,
so wird die Vierkantwalze Wdurch den Schrittmotor M in diejenige Position gebracht,
in der das in F i g. 2 gezeigte Strickschloß S2 für Schlittenlaufrichtung von links
nach rechts dem Nadelbett gegenübersteht. Zur Auswahl derjenigen Nadeln, die Maschen
bilden sollen, dient nun die Auswahlstelle 3, während zur Auswahl derjenigen Nadeln,
die Fanghenkel bilden sollen, die Auswahlstelle 2 dient. Die Auswahlstelle 1 wird
beim Schlittenlauf nach rechts nicht benötigt. Das Strickschloß S2 ist spiegelbildlich
zu dem Strickschloß S1 aufgebaut. Die Nadelbewegungen erfolgen
analog
dem Schlittenlauf von rechts nach links.
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Hier arbeitet das Druckschloßteil 12 mit der Auswahlstelle 3 zur Auswahl
von Nadeln zum Maschenbilden und das Druckschloßteil 13 mit der Auswahlstelle 2
zur Auswahl von Nadeln zum Fanghenkelbilden zusammen.
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Sollen bei einem Schlittenlauf von rechts nach links Maschen umgehängt
werden, so wird die Vierkantwalze W bei der rechten Schlittenumkehr durch den Schrittmotor
M in diejenige Position gebracht, in der das Umhängeschloß U 1 für Schlittenlaufrichtung
von rechts nach links in F i g. 3 dem Nadelbett gegenübersteht. An der Auswahlstelle
1 werden diejenigen Nadeln ausgewählt, die ihre Maschen auf die gegenüberliegenden
Nadeln übergeben sollen. Die derart ausgewählten Nadeln werden von einem Übergabeschloßteil
14 erfaßt, durch einen Höcker 15 des Übergabeschloßteils 14 in die entsprechende
Vorspannhöhe sowie dann durch einen Höcker 16 des Übergabeschloßteils 14 in die
Übergabehöhe gebracht. Ein Schloßteil 17, das als Sicherheitsschloßteil arbeitet,
führt die ausgewählten Nadeln zwangsläufig und eine Abzugsschräge 18 des Schloßteils
17 bringt die Nadeln nach der Maschenübergabe wieder in die Grund- bzw. Kammgleichestellung.
Eine Sicherheitsleiste 19 begrenzt den Nadelweg nach unten, so daß die Nadeln mit
Sicherheit auf gleicher Höhe stehen bleiben.
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An der Auswahlstelle 2 werden diejenigen Nadeln ausgewählt, die Maschen
übernehmen sollen. Die derart ausgewählten Nadeln werden von einem Übernahmeschloßteil
20 erfaßt und von diesem bis zu dessen Hökker 21 ausgetrieben, wo sie sich in Übernahmehöhe
befinden. Anschließend werden die zur Übernahme ausgewählten Nadeln von der Abzugsschräge
18 und mit Hilfe der Sicherheitsleiste 19 wieder in Grund- bzw.
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Kammgleichestellung gebracht.
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Druckschloßteile 22 und 23 arbeiten zum Auswählen der Nadeln zum
Übergeben mit der Auswahlstelle 1 bzw. Auswählen der Nadeln zum Übernehmen mit der
Auswahlstelle 2 zusammen.
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Sollen bei einem Schlittenlauf von links nach rechts Maschen umgehängt
werden, so wird die Vierkantwalze W bei der linken Schlittenumkehr durch den Schrittmotor
Min diejenige Position gebracht, in der das Umhängeschloß U2 für Schlittenlaufrichtung
von links nach rechts in F i g. 4 dem Nadelbett gegenübersteht. Das Umhängeschloß
U2 ist wiederum spiegelbildlich zum Umhängeschloß U I ausgebildet, die Nadelbewegungen
sind analog dem Schlittenlauf von rechts nach links. Hier werden an der Auswahlstelle
3 die Nadeln zum Maschenübergeben und an der Auswahlstelle 2 die Nadeln zum Maschenübernehmen
ausgewählt. Dabei arbeitet das Druckschloßteil 22 mit der Auswahlstelle 3 und das
Druckschloßteil 23 mit der Auswahlstelle 2 zusammen.
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Zur Verwendung als Mehrschloßsystem können mehrere Schloßaufbauten
mit Vierkantwalzen W in Nadeln bettlängsrichtung nebeneinander angeordnet werden,
von denen jeder Schloßaufbau einen separat ansteuerbaren Schrittmotor Mvorteilhaft
im Inneren jeder Vierkantwalze W angeordnet besitzt. Es kann damit jeder Schloßaufbau
bei jeder Schlittenumkehr für den nächsten Schlittenlauf beliebig auf Umhängen oder
Stricken gedreht werden, wobei der Einsatz eines derartigen Mehrschloßsystems eine
rationelle Produktionsleistung für jedes Strickmuster garantiert.
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F i g. 5 zeigt ein derartiges Mehrschloßsystem mit vier voneinander
unabhängig drehbaren Vierkantwalzen W bei denen für eine Schlittenlaufrichtung von
rechts nach links aufeinanderfolgend ein Umhänge-
schloß U1, ein Strickschloß S1,
ein weiteres Strickschloß S 1 und ein weiteres Umhängeschloß U1 in ihre Stellung
gegenüber dem Nadelbett gedreht sind.
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F i g. 6 zeigt eine schematische Stirnansicht einer Vierkantwalze
W mit eingebautem Schrittmotor M, bei der auf den vier Außenflächen A, B, C und
D ein Strickschloß S 1, ein Umhängeschloß U 1, ein Strickschloß S 2 und ein Umhängeschloß
U2 angeordnet sind. Selbstverständlich kann die Anordnung der Strick- und Umhängeschlösser
auch in anderer Reihenfolge erfolgen.
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Der erfindungsgemäße Schloßaufbau kann auch im Zusammenhang mit anderen
Schloßkonstruktionen, beispielsweise einer Schloßkonstruktion für Schiebernadeln
verwendet werden. Falls es sich bei derartigen Schloßkonstruktionen beispielsweise
um eine Schloßkonstruktion mit zwei Fußdurchläufen handelt, beispielsweise mit je
einem Fuß des Grundkörpers und je einem Fuß des Schiebers einer Schiebernadel, so
können anstelle einer einzigen Vierkantwalze je Schloßaufbau zwei in Nadelbettquerrichtung
übereinander angeordnete Vierkantwalzen mit entsprechenden Schlössern für die Nadelfüße
und für die Schieberfüße verwendet werden, die dann zweckmäßig nur einen einzigen
Schrittmotor M aufweisen und miteinander über ein Zahnradpaar oder einen Zahnriementrieb
drehfest verbunden sind.