DE867576C - Mustervorrichtung fuer Strickmaschinen - Google Patents
Mustervorrichtung fuer StrickmaschinenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 19. FEBRUAR 1953
B 17094 VII /25 a
Die Erfindung 'betrifft Mustervorrichtungen für Strickmaschinen und insbesondere solche Vorrichtungen
mit einer Mustertrommel. Bei der gewöhnlichen Bauart wird die Mustertrommel schrittweise
immer in derselben Richtung gedreht, so daß die Länge eines damit herzustellenden Reihenmusters
durch den Umfang der Trommel begrenzt ist. Es kommt aber oft vor, daß die Muster von Strickwaren
in bezug auf ihre Mittellinie symmetrisch sind. Das ermöglicht es, z. B. den halben Umfang
des Musters auf den ganzen Trommelumfang zu verteilen und die Trommel zuerst für die eine
Musterhälfte in der einen Richtung und dann für die andere Musterhälfte in der anderen Richtung
fortzuschalten.
Nach der Erfindung soll daher die Mustervorrichtung einer Strickmaschine in einem nach beiden
Richtungen um eine Achse drehbaren Körper bestehen, auf dem in axialen Abständen wenigstens
um einen Teil des Zylimderumfange herumreichende Reihen von Musterzapfen angebracht werden
können und dessen Fortschaltvorrichtung für beide Drehrichtungen durch eine mit dem Drehkörper umlaufende,
an diesem oder getrennt von ihm angeordnete Vorrichtung zum Steuern der Fortschaltrichtung
gekennzeichnet ist.
Die Musterzapfen sind vorzugsweise in Löcher des Körpers einsetzbare Stifte oder Schrauben.
Nach der Erfindung kann der Körper zwar auch als Zylindersegment ausgeführt sein, aber vorzügs-
weise ist er ein vollständiger Zylinder oder eine Trommel. Das hat den Vorteil, daß man je nach
den Umständen den Körper fortlaufend in einer Richtung weiterschalten kann, z, B. um unsymmetrische
Muster zu erzeugen, oder zuerst in einer Richtung und dann in der anderen.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung hat die Mustervorrichtung Einrichtungen, um den Körper
eine vorgeschriebene Zeit lang untätig stillzuhalten, ίο z. B. beim Stricken einer Strumpfferse od. dgl.,
während nach einer anderen Ausgestaltung eine Vorrichtung den Körper zum Zweck der Musterbildung
unwirksam macht, aber gestattet, ihn weiter fortzuschalten bis ein bestimmter Punkt erreicht
ist. Zum Beispiel kann am Ende der gemusterten Fläche eines Strumpfes die Wählvorrichtung außer
Betrieb gesetzt werden und die Trommel sich weiter drehen, bis sie den Punkt erreicht hat, an dem sie
mit dem Muster für den nächsten Strumpf beginnen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an
Hand der Zeichnung beschrieben.
Fig. ι ist eine Ansicht der Mustervorrichtung;
Fig. 2 ist eine Seitenansicht davon; Fig. 3 ist ein Grundriß, gesehen von der Linie
HI-III der Fig, 2, der die Lage der Vorrichtung in bezug auf den Nadelzylinder zeigt;
Fig. 4 ist eine tatsächliche Draufsicht auf die Vorrichtung;
Fig. 5 zeigt einen Teil der Vorrichtung im Grundriß, wobei die später beschriebene Deckplatte
weggelassen ist;
Fig. 6 zeigt im Schnitt einige der Teile nach
Fig· 5;
Fig. 7 zeigt in der Abwicklung das Innere des oberen Schloßkastens einer Maschine mit zwei
übereinanderliegenden Nadelzylindern. Man sieht hier auf die Innenseite der Nocken, von denen die
verschiedenen Werkzeuge des oberen Nadelzylinders gesteuert werden. Dieser Figur ist rechts die
Darstellung einer doppelendigen Nadel mit Nadelplatine, Hilfsplatine und Musterplatine beigefügt.
In Fig. 3 und 4 ist der Kreis 10 der Nadelzylinder und 11 ein Pfosten des Strickmaschinengestells.
Die Stelle, an der die erfindungsgemäße Mustervorrichtung wirkt, ist mit X bezeichnet.
Die Erfindung ist vor allem, aber nicht nur für Maschinen mit übereinanderliegenden Zylindern
bekannter Bauart verwendbar, um die. Bewegung der Platinen im oberen Nadelzylinder bei der Herstellung
gekettelter Ware zu steuern. Solche Maschinen haben zwei üibereinanderliegende Zylinder
10 (Fig. 3 und 4), von denen jeder mit Nadelplatinen
ι .ausgerüstet ist, die doppelendige Nadeln 75 bewegen (Fig. 7). Bei dem Ausführungsbeispiel
liegt über jeder Nadelplatine des oberen Zylinders in derselben Rinne eine Hilfsplatine 2 mit einem
Fuß 3, der sich beim größeren Teil eines Umlaufes in einer Leerlaufbahn 4 bewegt, so daß das untere
Ende der Hilfsplatine über der höchsten Lage der Nadelplatine 1 liegt. Über jeder Hilfsplatine 2 liegt
in derselben Rinne noch eine Musterplatine 5, die gleiten und schwingen kann und sich mit einem
Stützpunkt 6 in der Mitte ihrer Länge gegen die Rückseite der Rinne stützt. Jede Musterplatine
hat nahe ihrem oberen Ende einen Betätigungsfuß 7 und an einer oder mehreren Wählhöhen Wählfüße
8. An diesen Wählfüßen 8 greift die erfindungsgemäße Vorrichtung an.
Den Körper der Mustervorrichtung bildet eine Stiftentrommel 12, die !zwischen einer oberen Platte
13 und einer unteren Platte 14 läuft. Diese Platten
sind durch den Pfosten 11 verbunden, indem sie an diesen angeklemmt sind..
Die Stiftentrommel 12 hat auf ihrem Mantel in mehreren axial voneinander entfernten Ringreihen
angeordnete Löcher 15, die zum Aufnehmen von einsetzbaren Stiften 16 dienen. Eine dieser Ringreihen,
vorzugsweise die oberste, wind zum Steuern der Sdhaltrichtung der Trommel 12 benutzt und ist
im folgenden als Steuerring bezeichnet. Die übrigen Ringreihen dienen zum Herstellen des Musters.
Die Stiftentrommel 12 trägt am oberen Ende ein
Schaltrad 17 mit rechteckigen Zähnen, das von zwei entgegengesetzten Klinken 18 und 19 in entgegengesetzten
Richtungen geschaltet werden kann. Eine um die Trommelachse in beiden Richtungen drehbare
Abdedcplatte 20 deckt in einer Stellung die erste 'der Klinken ab, so daß die Trommel in der
einen Richtung geschaltet wird, und in der anderen Stellung die andere Klinke, so daß dann die
Trommel anders herum geschaltet wird. Diese Abdeckplatte wird von der einseitigen Feder 21, die
von einer Verankerung 2.2 an der Platte 13 zu einer Verankerung 23 an der Abdeckplatte 20 geht, im
Uhrzeigersinn (Fig. 4) gedreht. In entgegengesetzter Richtung kann sie von einer Zugfeder 24
gedreht werden, die bei 25 an -dem Hebel 26 verankert
ist. Dieser Hebel sitzt am oberen Ende einer Schwingwelle, die von einem oder mehreren
Stiften des Steuerringes hin und her bewegt wird. Am unteren Ende hat diese Schwingwelle 27 einen
Block 28 mit einer Schrägfläche 29 (Fig. 5), auf den das eine Ende eines durch das Ende einer Welle
31 gesteckten Stiftes'30 wirkt. Das andere Ende
des Stiftes 30 liegt in der Bahn der Stifte des Steuerringes der Trommel 12. Die Welle 31 wird
von einer Feder 32 so gedreht, daß der Stift 31 gewöhnlich in der Lage steht, die in Fig. 5 voll
ausgezogen gezeichnet ist. In dieser Lage drückt er so gegen den Block 28, daß die Feder 24 gespannt
wird und, da sie stärker ist als die Feder 21, die Abdeckplatte
20 in der Lage festhält, in der die Klinke .19 abgehoben ist, während die Klinke 18 die Trommel
12 gegen den Uhrzeigersinn weiterschaltet. Sobald bei diesem Schalten der Trommel ein Stift des
Steuerringes gegen den Stift 30 trifft, wird dieser in die gestrichelte Lage bewegt. Wegen der Abschrägung
29 kann sich nun der Block 28 in seine gestrichelte Stellung drehen, so daß die Feder 24
entspannt wird und die Feder 21 die Abdeckplatte so dreht, daß nunmehr die Klinke 18 abgehoben
wird und die Klinke 19 die Trommel 12 im Uhrzeigersinn
dreht. Dies geschieht so lange, bis derselbe oder ein anderer Stift des Steusrringes, dessen
Lage z. B. das Ende der zum Hinundherschwingen
bestimmten Trommelfläche bezeichnet, den Stift 30 wieder in seine mit vollen Linien gezeichnete Lage
bringt.
Die Trommel 12 kann also beliebig oft hin und her schwingen. Wenn sie fortgesetzt in einer Richtung
geschaltet wenden soll, wird eine der beiden Klinken auf irgendeine Weise außer Betrieb gesetzt.
Zu diesem Zweck trägt die Welle 27 einen zweiten Hebel 33, an dessen Ende ein biegsames
Kabel 34 angreift, das auf irgendeine gebräuchliche Weise, z. B. von einer Musterkette oder einer
Nockentrommel betätigt wird. Wenn an dem Kabel gezogen wird, hebt sich die Klinke 19 ab, und die
Umkehrvorrichtung nach Fig. 5 und 6 wird unwirksam, so daß die Trommel 12 fortwährend gegen den
Uhrzeigersinn weitergeschaltet wird.
Die beiden entgegengesetzten Klinken 18 und 19
sitzen an einem Gleitstück35, das durch Führungen an der Platte 13 quer mitten über die Stiftentrommel
geht und an seinem einen, gegen den Nadelzylinder gerichteten Ende 35' einem mit dem
Zylinder umlaufenden Nocken 36 begegnet, gegen den es von einer Feder 37 gezogen wird. Solange
also das Gleitstück 35 von dem Nadelzylinder entfernt gehalten wird, bleibt die Stiftentrommel
stehen.
In der Tat ist es erwünscht, die Stiftentrommel 12 stillzusetzen, während die Ferse eines Strumpfes
gestrickt wird, so daß nach Fertigstellung der Ferse bei der üblichen Wiederinbetriebnahme der Fuß-.
blattnadeln das Muster an derselben Stelle wieder aufgenommen werden kann, wo es beim Beginn des
Fersenstrickens ausgesetzt wurde. Dies geschieht durch eine schwenkbare Klinke 38, die vor einen
Ansatz 39 des Gleitstückes 35 greift. Sie wird durch eine Feder im Eingriff gehalten und ist durch
ein biegsames Kabel 40 mit einer Rückzugvorrichtung verbunden, die von irgendeiner Steuerung
(z. B. Nockentrommel, Musterkette) an der Strickmaschine betätigt wird.
Da im Stillstand die Stiftentrommel nicht auf die Musterbildung einwirken soll, ist eine Vorrichtung
angebracht, die gewisse Übertragungshebel 41, von denen in jeder Wählhöhe einer durch die Stifte
16 der Trommel bewegt wird und dadurch die Mustervorschrift der Trommel weiterleitet, unwirksam
macht, wie später beschrieben werden soll.
Gewöhnlich wird die Fertigstellung eines Sockens oder Strumpfes nicht gerade mit dem Ende
des Musters zusammentreffen. Deshalb ist es wünschenswert, zwischen der Fertigstellung eines
Strumpfes und dem Beginn der Musterfläche für den nächsten Strumpf die Stiftentrommel bis zu
einem Anfangspunkt weiterzuschalten und sie während dieser Leerbewegung außer Wirkung eu
setzen.
Diesem Zweck dient eine zweite Klinke 42, die von einer Feder 43 veranlaßt wird, um den vorher
genannten Ansatz 39 herumzugreifen. Diese Klinke wird gewähnlich durch ein um den Rand einer
Leitplatte 45 fassendes Gleitstück 44 in unwirksamer Lage gehalten. Indem das Gleitstück 44 zu
passender Zeit in einen Einschnitt 46 der Platte 45 fällt, läßt es die Klinke 42 in ihre Verriegelungsstellung kommen. Die Leitplatte 45 ist mit dem
Schaltrad 17 und der Stiftentrommel 12 in solcher Lage verbunden, daß das Gleitstück 44 beim
Beginn des Musters in den Einschnitt 45 fällt. Daher wird, wenn die Mustervorrichtung vor dem
Ende des Musters außer Wirkung gesetzt wird, die Stiftentrommel 12 leer weitergeschaltet, bis die
Musterzapfen für den Anfang des nächsten Musters vor den Übertragungshebeln 41 stehen und für das
nächste Warenstück -bereit sind. Bei diesem Stand wird die Trommel angehalten, indem das Gleitstück
44 in den Einschnitt 46 fällt und die Klinke 42 das Gleitstück 35 verriegelt.
Die Klinke 42 ist durch ein Glied 47 mit dem Hebel 48 einer Schwingwelle 49 verbunden, die in
der oberen Platte 13 und der unteren Platte 14 gelagert ist und einen zwischen einer Achse 51 und
Hebeln 52,,, 52^ liegenden Block 50 trägt. In der
Stellung nach Fig. 3 hindern diese Hebel den Block 50 an einer Bewegung, die durch die Klinke 42 die
Trommel anhalten würde. Eine Schwenkung dieser Hebel 52,, und 52^ um ihre Achse 71 durch irgendwie
von der Steuerung betätigte Kabel 53« und 53;, ■
gibt die Schwenkung des Blockes 50 frei, so daß sich die Klinke in die Haltstellung legt und damit
die Mustervorrichtung unwirksam wird. Wenn also die Mustervorrichtung oder, wie später zu beschreiben
ist, ein Teil von ihr unwirksam gemacht wird, bleibt die Trommel 12 sofort stehen, falls sie
dann gerade das Ende des Musters erreicht hat. Falls sie aber dann noch nicht am Ende des Musters
stellt, läuft sie leer weiter bis in die Musterendstellung. -
Die Stiftentrommel 12 wirkt mit jedem ihrer Ringe von Stiften 16 auf einen des Satzes von
Übertragungshebeln 41, nur mit dem Steuerring i°° nicht. Diese Übertragungshebel geben die Mustervorschrift
der Trommel an einen Satz von Wählnocken 51 weiter, die an der Stelle X auf die
Musterplatinen 5 des Nadelzylinders wirken.
Die Übertragungshebel 41 sind aus Metallblech und flach. An Stelle der gebräuchlichen Lagerung
auf einer durchgehenden Achse hat jeder von ihnen eine Stützkerbe 69 an einer Kante in der Mitte
zwischen .seinen Enden und stützt sich mit dieser Kerbe gegen die gerundete senkrechte Kante 70 n°
einer Stützplatte 54. Jeder Hebel wird von einer Zugfeder 55 an der Stützplatte gehalten und zugleich
mit seinem Fühlende 56 gegen die Stiftentrommel 12 sowie mit seinem anderen Ende gegen
den Nadelzylinder 10 bewegt.
Dieses zuletzt genannte Ende des Übertragungshebels liegt zwischen Füßen 57 und 58 des zugehörigen
Wählnockens 51. Jeder Wählnocken besteht zweckmäßig aus einem radial zum Zylinder
gerichteten Metallblechstreifen,· dessen Unterfläche in solchem Winkel steht, daß beim Auftreffen des
Nockens auf einen Wählerfuß 8 einer Musterplatine 5 in den verschiedenen Wählhöhen die
Platine gesenkt wird (Fig. 1 und 7). Die Blechstreifen sind in schrägen Schlitzen der beiden ι«5
Rippen eines senkrechten Pfostens 59 von U-förmi-
gem Querschnitt geführt, der durch eine am Pfosten 6r befestigte flache Platte 60 in seiner Höhe gehalten
wird. Daher kann der Pfosten zum Einstellen der Wählnocken 51 gedreht und dann in
seiner Stellung (befestigt werden. DieÜbertragungsheibel
41 sind im Kämmen 62 und 63 geführt, die
allein die Hebel in ihren richtigen Abständen halten. Der Kamm 63 ist ein Abstandspfosten
zwischen den Platten 13 und 14.
Damit man die Trommel unwirksam machen kann, ist die Stützplatte 54 zusammen mit den Hebeln 41 und den Federn 51 um einen senkrechten zur Trommelachse parallelen Pfosten 65 drehbar. Bei dieser Drehung werden die einzelnen Federn nur wenig mehr gespannt. Infolgedessen erfordert sie wenig Kraft, aber die damit verbundene Federspannung reicht aus, um die Stützplatte 54 und die Kabel 53a und 53& zurückzuziehen, wenn der Zug an den Kabeln nachläßt. *
Damit man die Trommel unwirksam machen kann, ist die Stützplatte 54 zusammen mit den Hebeln 41 und den Federn 51 um einen senkrechten zur Trommelachse parallelen Pfosten 65 drehbar. Bei dieser Drehung werden die einzelnen Federn nur wenig mehr gespannt. Infolgedessen erfordert sie wenig Kraft, aber die damit verbundene Federspannung reicht aus, um die Stützplatte 54 und die Kabel 53a und 53& zurückzuziehen, wenn der Zug an den Kabeln nachläßt. *
Zu diesem Zweck wird die Stützplatte 54 von
einem, an der Welle 65 gelagerten Block 64 getragen, wobei ihre gewöhnliche Stellung von der
Ansohlagschraube 66 bestimmt ist. Wenn der Block
64 gegen den Uhrzeigersinn (Fig. 3) gedreht wird, schwenken die Hebel 41 um die Rückseiten der
Schlitze im Kamm 63 und (bewegen dabei die Wählnocken
51 vom Nadelzylinder weg. Diese Bewegung der Stützplatte 54 wird durch eine Hebeleinrichtung
52 (Fig. 3) bewirkt, zu der die bereits erwähnten Hebel 52a und 52^ gehören. Der Grund
für die Verwendung von zwei Hebeln wird später erklärt.
Es kann nämlich erwünscht sein, den oberen Teil der Trommel zur Erzeugung des einen Musters,-z.
B. für den oberen Überschlag eines Strumpfes, und den -unteren Teil der Trommel für ein anderes
- Muster, z. B. für das Strumpfbein, zu benutzen. Deshalb ist die Stützplatte 54 in der Trennfuge 67
geteilt in den oberen Teil 54a und den unteren Teil
546, die den beiden Teilen der Trommel entsprechen.
Ähnlich ist auch der Block 64 in zwei Teile 64O
und 64^ unterteilt, so daß jeder Teil der Stützplatte
für sich mit seinen Übertragungshebeln in unwirksame Stellung gebracht werden kann. Die Bewegung
jedes Teiles der Stützplatte und die gemeinsame Bewegung beider Teile wird von einer Steuervorrichtung 53 bewirkt, die aus den biegsamen
Kabeln 53,, und 536 besteht. Diese führen von einem
Steuermechanismus, z.B. einer Nockentrommel oder einer Musterkette an der Strickmaschine, zu
Hebeln 52^ und 526, deren Enden 68fl und 686 sich
gegen die zugehörigen Teile 54a und 546 der Stützplatte
legen. Auf diese Weise wird die Stiftentrommel unwirksam gemacht, während sie beim Stricken
der Ferse stillsteht und während sie nach Fertigstellung
eines Strumpfes leer bis zu ihrer Anfangs-■ Stellung, weiterläuft.
Selbstverständlich kann die Stützplatte 54 nach Wunsch auch einteilig ausgeführt sein, so daß dann
nur ein Hebel 52 nötig ist.
Beim Stricken nahtloser Ware ist es üblich, das Muster von einer Reihe zur nächsten immer
an derselben Umfangsstelle des rundgestrickten Stückes zu wechseln, bei einem Strumpf öder
Socken stets auf der Rückseite des Beines. Dieser Musterwechsel wird selbstverständlich durch das
obenerwähnte Weitersdhalten der Stiftentrommel bewirkt. Die gewöhnlichen Muster gestrickter
Waren erfordern eine Anordnung der Füße 8 der Musterplatinen 5 entweder in diagonaler ader in
V-förmiger Reihe um den Zylinder herum. Wenn nicht besondere Vorkehrungen dagegen getroffen
werden, ergibt das die Gefahr, daß beim Weiterschalten der Trommel und Verschieben einiger
Wählnocken zwischen wirksamer und unwirksamer Stellung manche von diesen Nocken noch im Eingriff
mit Wählerfüßen der Musterplatinen sind. Dann bleiben die diesen Musterplatinen über ihre
Füße zu erteilenden Bewegungen unvollständig. Deshalb wird zum Erzeugen eines sauberen Musterweehsels
die Bewegung der obenerwähnten, noch im Eingriff befindlichen Nocken 51 etwas gegenüber
der Bewegung 'der übrigen Nocken verzögert, so daß die erstgenannten Nocken sich nicht verschieben,
bevor die Wählerfüße an ihnen vorbeigegangen sind. Dies wird am besten dadurch erreicht, daß man die Fühler 56 der Übertragungshebel für die erstgenannten letzten Nocken so versetzt,
daß diese Fühler -von den Stiften der Stiftentrommel
etwas später als die übrigen getroffen und beeinflußt werden. Die Größe der Versetzung wird
mit Rücksicht auf den Schaltweg und die Breite des Fühlerendes an jedem Hebel so gewählt, daß
bei einem Schalthub von Stiften eu bewegenden Übertragungshebel von den Stiften angehoben werden
und beim nächsten Schalthuib mit ihren Fühlenden von den Stiften verlassen werden. Derartig
versetzte Fühler 56' zeigt die Fig. 3.
Diese Anordnung würde allein genügen, um die erörterten Schwierigkeiten zu beheben, wenn die
Stiftentrommel immer nur in derselben Richtung liefe. Aber gemäß der Erfindung soll die Stiftentrommel
in beiden Richtungen fortgeschaltet werden. Offenbar werden bei umgekehrter Schaltrichtung
die nicht versetzten Fühler später als die versetzten Fühler von den Stiften getroffen. Der
Zeitverzug ist unvermeidbar so, daß eine oder mehrere der mit nicht verstetzten Fühlern zusammenwirkenden
Nocken sieh bewegen, während sie noch mit einem Wählerfuß im Eingriff sind, voraus- χ
gesetzt, daß. die Rückschaltschritte der Stiftentrommel bei derselben Drehlage des Zylinders stattfinden
wie die Vorwärtsschaltschritte. Das kann durch das Anbringen von zwei Klinkengleitstücken
vermieden werden, von denen das eine die Vorwärtsklinke und das andere die Rückwärtsklinke
bewegt. Dadurch wird selbsttätig dafür gesorgt, daß die eine Klinke ihren Arbeitshuib früher als die
andere ausführt, so daß die Rückwärtsschalbschritte bei einem früheren Stande des Zylinders erfolgen
als die Vorwärtsschaltungen. Daraus ergibt sich, daß (beim Rückwärtsschalten die mit den nichtversetzten
Fühlern zusammenwirkenden Nocken bei demselben Stande bewegt werden wie beim Vorwärtsschalten,
dagegen die übrigen Nocken noch vorher. Dagegen wird jeder Nocken zu einer Zeit
bewegt, in der er nicht im Eingriff mit einem Wählerfuß' ist.
Die Fig. 7 ,zeigt ein Anwendungsbeispiel der Erfindung.
Die Betätigungsfüße 7 der Musterplatinen 5 laufen gewöhnlich in einer oberen Leerlaufbahn 76
und die Füße 3 der Hilf splatinen 2 in einer oberen Leerlaufibahn 77. Dies geschieht beim größeren Teil
des Umlaufes. Unmittelbar vor der Wählstelle X werden die Füße durch Nocken 78 und 79 gesenkt.
Dadurch kommen die Füße 7 in den Bereich eines Preßnockens 80. Diejenigen Füße 7, die nicht durch
die Wählnocken 51 noch weiter gesenkt sind, werden von dem Preßnocken 80 in ihre Rinnen gedruckt
und gehen hinter dem Betätigungsnocken 81 vorbei. Die von den Wählnocken 51 weiter gesenkten
Füße 7 gehen unter dem Preßnocken 80 vorbei, gelangen zum Betätigungsnocken 81 und werden
von diesem abermals gesenkt. Dabei drücken sie die Hilf splatinen 2 nach unten, so daß deren Füße 3
ao aus der Bahn 82 in den Bereich ihres Betätigungsnockens 84 gelangen. Dieser Nocken senkt die
Hilfsplatinen so weit, daß sie die Nadelplatinen 1 treffen und diese in den Bereich der Ubertragungsnocken
85, 86 bringen. Darauf werden die Hilfsplatinen und die Musterplatinen von den Nocken 87
und 88 wieder in ihre Bahnen 77 und 76 gehoben. Der Nocken 89 ist ein Einsatznocken, der in die
Bahn 82 gebracht werden kann, um die Füße 3 einer Gruppe von Hilfsplatinen 2 in den Bereich eines
Nockens 84 zu bringen.
Claims (14)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Mustervorrichtung für Strickmaschinen mit einem nach 'beiden Richtungen um eine Achse drehbaren Körper, auf dem in axialen Abständen wenigstens um einen Teil des Zylinderumfanges herumreichende Reihen von Musterzapfen angebracht werden können, gekennzeichnet durch eine Fortschaltvorrichtung für beide Drehrichtungen mit einer mit dem Drehkörper umlaufenden, an diesem oder getrennt von ihm angeordneten Einrichtung zum Steuern der Fortschaltrichtung.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Musterzapfen als herausnehmibare Stifte oder Schrauben in Löchern des Körpers angebracht sind.
- 3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper eine Trommel oder ein Zylinder ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortschalteinrichtung sowohl zum Fortschalten immer in derselben Richtung als auch wahlweise zum abwechselnden Fortschalten in 'beiden Richtungen eingerichtet ist.
- 5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Trommel stillsetzen kann und für bestimmte Zeit unwirksam machen kann.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Trommel aus Gründen der Musterbildung unwirksam machen, dabei aber doch bis zu einer bestimmten Stellung weiterschalten kann.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Übertragungsglieder zum Weiterleiten der von der Trommel gegebenen Mustervorschriften und Einrichtungen, um diese Übertragungsglieder in eine unwirksame Stellung zu bringen.
- 8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei Klinken zum Schalten der Trommel in entgegengesetzten Richtungen und eine von mindestens einem Musterzapfen eines Steuerringes betätigte Umschaltung, die auf die Klinken so einwirkt, daß sie die Trommel abwechselnd hin- und zurückschalten.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Einrichtung, die die Umschaltung außer Betrieb setzen kann, so daß dann nur eine der Klinken wirkt und die Trommel fortwährend in einer Richtung weiterschaltet.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 7, gekennzeichnet durch eine Klinke, die in ein Schaltrad eingreift und zum Schalten vor- und zurückgeschoben wird, eineFalle zumAufhalten der Klinkenbewegung, eine mit der Trommel umlaufende Leitplatte, die mit Ausnahme einer Stelle des Trommelumfanges ein Eingreifen der Falle hindert, und eine Steuervorrichtung, die gleichzeitig die Übertragungsglieder in unwirksame Lage bringt und die Falle unter Steuerung durch die Leitplatte in Tätigkeit setzt, so daß die Trommel bei Unwirksamkeif der Übertragungsglieder weitergeschaltet wird, bis sie die vorbestimmte Stellung erreicht hat.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsglieder in zwei Gruppen unterteilt sind und jede dieser Gruppen für sich unwirksam gemacht werden kann, während die andere Gruppe weiterarbeitet.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden Gruppen von Übertragungsgliedern eine Steuereinrichtung nach Anspruch 10 hat.
- 13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die je zu einer Reihe der Musterzapfen gehörigen Übertragungsglieder aus einem Satz von Hebeln bestehen, die von den Musterzapfen geschwenkt werden und mit Kerben an der Kante einer Stützplatte liegen, indem sie von Federn in dieser Lage gehalten und mit ihren Enden gegen die Trommel gedruckt werden.
- 14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel Wählnocken betätigt, die aus schrägstehenden Blechstreifen bestehen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen1 5712 2.53
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1056012X | 1950-10-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEB17094A Expired DE867576C (de) | 1950-10-09 | 1951-10-09 | Mustervorrichtung fuer Strickmaschinen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE867576C (de) |
FR (1) | FR1056012A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1126065B (de) * | 1955-06-24 | 1962-03-22 | Wildt & Co Ltd | Mustervorrichtung fuer Strickmaschinen |
DE1246929B (de) * | 1961-11-01 | 1967-08-10 | Mayer & Cie Maschinenfabrik | Vielsystemige Rundstrickmaschine mit Jacquard-Mustervorrichtungen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IT1192894B (it) * | 1982-05-21 | 1988-05-26 | E M M Snc Di Stoppazzini & Rig | Macchina automatica perfezionata rettilinea per magliera |
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1951
- 1951-10-08 FR FR1056012D patent/FR1056012A/fr not_active Expired
- 1951-10-09 DE DEB17094A patent/DE867576C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1126065B (de) * | 1955-06-24 | 1962-03-22 | Wildt & Co Ltd | Mustervorrichtung fuer Strickmaschinen |
DE1246929B (de) * | 1961-11-01 | 1967-08-10 | Mayer & Cie Maschinenfabrik | Vielsystemige Rundstrickmaschine mit Jacquard-Mustervorrichtungen |
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Publication number | Publication date |
---|---|
FR1056012A (fr) | 1954-02-23 |
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