-
Verfahren zum Rösten; Brennen und Sintern von Mineralien u. dgl. in
kontinuierlichem Betrieb mit elektrischem Flammenbogenofen. Es ist bekannt, Mineralien,
zur Erzeugung von Kalk, Zement u. dgl. in trommelförmigen und drehbaren Ofen mit
horizontaler und etwas geneigter Achse zu behandeln, wobei diese meistens durch
Kohlen- oder Gasfeuerung geheizt werden oder auch mittels elektrischer Energie.
Bei bekannten Vorrichtungen letzterer Art besteht jedoch der große Nachteil, däß
neben der direkten Ofenfutterhenzung, die eine praktisch kaum mögliche Zufuhr von
großen Stromstärken an die sich drehende Trommel bedingt, noch eine solche mittels
Lichtbogen besteht, die zwischen Kohlenelekiroden erzeugt werden. Von den Kohlenelektroden
abfallende Teile und Asche verunreinigen nun oder machen gar das Brennprodukt unbrauchbar.
. Ebenso ergeben sich reichliche Mengen von Astehe und Abgasen auch bei kohlen-
oder gasgefeuerten Drehöfen, so daß.außer einer ungünstigen Beeinträchtigung - des
- Brenngutes auch der Nutzeffekt nicht befriedigen kann.
-
Nach der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile vermieden.
Das wird dadurch erreicht, daß die Heizung des zweckmäßig gebauten Drehofens mittels:
längeren elektrischen Hochspannungsflammenbogen erfolgt, die an geeigneter Stelle
in der Ofentrommel erzeugt werden. Zur Heizung b@zw. Erzeugung der Hochspannun gsflammenbogen
kann Gleichstrom oder Wechselstrom beliebiger Phasenzahl von mindestens
500 Volt Spannung verwendet werden, und je nach Stromsystem und Schaltung
sowie der Ofenleistung richtet sich die erforderliche Art und Anzahl der in , bekannter
Weise gekühlten Elektroden, die durch die an den Ofentrommelenden. befindlichen
und feststehenden Endverschlüsse in den Ofenraum eingeführt werden können. Mit der
Heizart nach der
vorliegenden Erfindung, bei der Metallelektroden
verwendet werden, die räumlich geringe Abmessungen beanspruchen, kann der Ofentrommel
eine sehr große Menge elektrischer Energie, d. h. Wärmemenge, zugeführt werden,
und die Ofentrommel kann eine recht große Länge erhalten, so daß der Brennprozeß
sich vorteilhafterweise über einer längeren Brennbahn abwickeln kann.
-
Bei dem in der Abbildung dargestellten Ausführungsbeispiel bedeutet
01 die mit feuerfesten Steinen ausgefütterte lange Ofentrommel, welche auf Rollen
R um ihre horizontale Achse drehbar und etwas geneigt (Neigung in der Zeichnung
nicht angedeutet) gelagert ist. Begrenzt ist die Ofentrommel durch feststehende,
daher an den Drehungen der Trommel nicht teilnehmende Endverschlüsse V1 und V2.
Der Verschluß V1 befindet sich am tiefer liegerüden Ende der Ofentrommel und ist
derart gestaltet, daß auch Gase (z. B. kalte oder vorgewärmte Luft) in den Ofenraum
geblasen und die wärmebehandelten Mineralien aus demselben austreten können, während
der Verschluß V2 am höher liegenden Ende der Ofentrommel derart gebaut ist, daß
die zu behandelnden Mineralien durch denselben in die Trommel 01- eingebracht und
heiße Gase gleichzeitig und ungehindert durch ihn entweichen. können. Durch die
feststehenden Endverschlüsse V1 und V2 werden die Metallelektroden Ein den Ofenraum
eingeführt, zwischen denen die Hochspannungsflammenbogen zur Ofenheizung erzeugt
werden. Infolge der schiefen Lage der Ofentrommel werden beim Drehen derselben:
die darin zu behandelnden Mineralien vom höher liegenden Ofentrommelende zum tiefer
liegenden befördert, wobei sie auch die durch die Hochspannungsflammenbogen erzeugte
heißeste Zone durchlaufen. Der Elektrodrehofen kann mithin ununterbrochen mit frischen,
zweckmäßig vorbereiteten Mineralien beschickt werden und entleert ebenso die durch
die Flammenbogenhitze gerösteten, gebrannten oder gesinterten Mineralien.
-
Vor dem Elektrodrehofen kann mittels Endverschlusses V3 eine weitere,
in gleicher Weise drehbar gelagerte Ofentrommel W angeschlossen werden, die zum
Vorwärmen der im Elektrodrehofen 01 zu behandelnden Mineralien dienen kann. Im vorliegenden
Beispiel wird dieser Vorwärmeofen W aber nicht unmittelbar geheizt, sondern erhält
seine Wärme durch die aus dein Elektrodrehofen ausströmende und durch die Verschlüsse
V2 und V3' abziehenden heißen Gase. Der Endverschluß V3 ist ebenfalls feststehend
und kann Aderart gestaltet und mit dem Verschluß V2 verbunden sein, daß die durch
die Ofentrommel W geförderten Mineralien selbständig oder mittels einer zweckmäßigen
Vorrichtung in die Trommel 01 des Elektrodrehofens gelangen können, ohne den Durchgang
abziehender Gase zu hindern. Ferner kann- der Verschluß V3 noch so ausgebildet sein,
daß gegebenenfalls auch Elektroden durch diesen in den Ofenraum der Trommel W eingeführt
werden können, so daß auch diese mittels Hochspannungsflammenbogen geheizt werden
kann, und er kann so gestaltet werden, daß nötigenfalls die in der Ofentrommel W
:behandelten Mineralien austreten, können, ohne den eigentlichen Elektrodrehofen
01 passieren -zu müssen. Je nach dem zu verarbeitenden Rohstoff oder dem zu gewinnenden
Produkt kann natürlich der Vorwärmeofen W wegfallen, oder es kann derselbe bei mittelbarer
Heizung mit Hochspannungsflammenbogen auch selbständig als Elektrodrehofen bestehen
und betrieben werden.
-
Die Elektroden brauchen nicht in der Drehachse .der Ofentrommel, auch
nicht parallel zu denselben angeordnet zu sein, und es kann ihre Verteilung auf
die verschiedenen Endverschlüsse dem elektrischen Stromsystem entsprechend beliebig
stattfinden, und es brauchen mithin die Elektroden verschiedener Polarität " nicht
durch verschiedene Endverschlüsse in den Ofenraum eingeführt zu werden, sondern
es können sämtliche durch einen, z. B. nur durch Aden tiefer liegenden Endverschbuß
eingeführt sein, in welchem Falle die Hochspannungsflammenbogen durch geeignete
Mittel in den Ofenraum hinausgetrieben werden können.