-
Elektrische Zündvorrichtung für Feuerungen. Bei der elektrischen Zündung
unter Anwendung von Zündstiften nach Patent 334523 tritt naturgemäß nach und nach
ein Verbrennen des Zündkopfes ein. Dieses ist auf die Zusammendrängung der -Stromfäden
an dem Kopfe des- Zündstiftes zurückzuführen, wodurch ja die Zündung einer kleinen
Stelle unter geringem Energieaufwand erst möglich gemacht wird. Mit Rücksicht auf
den allmählichen Abbrand des Zündkopfes wird
nach gewisser Zeit
eine Auswechselung desselben notwendig. Man kann diesen Nachteil vermeiden, wenn
man die Zusammendrängung der Stromlinien in anderer Weise hervorruft als es bei
der Anordnung mit dem Zündstift geschieht..
-
Nenn man z. B. innerhalb des Feuerraumes aus feuerfestem Stoff eine
enge Zone schafft, durch welche der elektrische Strom gezwungen ist, hindurchzutreten,
so muß der Zündungsvorgang in dieser engen Zone stattfinden, so daß von dieser Stelle
aus der übrige Teil der Feuerung, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer Einrichtung
für künstlichen Zug in Glut versetzt werden kann. Da nun aber der eigentliche Zündungsvorgang
ganz innerhalb eines aus feuerfestem Stoff bestehenden Raumes stattfindet, kann
nur ein Verbrennen des Brennstoffs selbst, aber kein Verbrennen des feuerfesten
Stoffes eintreten. Die zur Stromzuführung erforderlichen Elektroden befinden sich
dabei ganz außerhalb der engen Zone und sind von solcher Oberflächen-@röße, daß
infolge der auftretenden geringen Stromdichte kein Verbrennen des Elektrodenstoffes
stattfinden kann.
-
Durch die Abb. i wird der Vorgang der Zündung unter Anwendung einer
engen Zone näher erklärt. In dem Feuerraum a aus feuerfestem Stoff, das mindestens
eine Zutrittsstelle l,. für die künstlich durch den Anschlußstutzen r, zugeführte
Luft und mindestens eine Austrittsstelle l2 für die heißen Gase haben muß, welche
durch den Anschlußstutzen r. zur Ausnutzung der Wärme weitergeleitet werden, befinden
sich zwei oder mehrere Elektroden e,., e2, zwischen denen kleinstückiger Koks o.
dgl. stromleitender Brennstoff aufgeschichtet ist. Wird jetzt an elunde2 eine Spannung
von einem bestimmten Mindestwerte, etwa 50 Volt, zweckmäßig etwa o Volt,
angelegt, so bilden sich zwischen den einzelnen Stücken Koks kleine Lichtbögen,
vornehmlich in der schmalen Zone zwischen den Öffnungen h und 1" durch die
in kurzer Zeit dieser Teil der Koksmasse glühend gemacht wird. Wird gleichzeitig
oder nach erfolgter Durchglühung des Koks die Luftzufuhr angestellt, so kommt der
Koks zum Verbrennen. Die Spannung an den Elektroden wird abgeschaltet, während die
Luftzufuhr weiter bestehen bleibt. Das Feuer kann fortlaufend unterhalten werden,
wenn für dauernde Brennstoff- und Luftzufuhr gesorgt wird. Nach diesem Grundsatz
lassen sich nun die verschiedenartigsten Formen von Kleinfeuerungen für Heiz-, Koch-
und ähnliche Zwecke ausbilden.
-
Die Abb. 2 stellt einen Längsschnitt durch einen Ofen mit Zündung
durch die »enge Zone« unter gleichzeitiger Anwendung einer Einrichtung für mittelbaren
Zug dar.
-
Die Abb. 3 ist ein Längsschnitt durch einen Ofen mit Zündung durch
die »enge Zone«, in der Mitte des Feuerraumes, und selbsttätiger Zuführung des Zündkoks
bei j edesmaliger Einschaltung des Zündstromes.
-
In den Abb. 4 und 5 sind ein Längs- und ein O_uerschnitt durch eine
elektrische Zündeinrichtung für nicht feste, sondern gasförinige Brennstoffe dargestellt.
Bei dieser Anordnung wird, wie später näher beschrieben werden soll, vermittels
der »engen Zone« keine unmittelbare Erhitzung des Brennstoffes, sondern eines feuerfesten
Zylinders herbeigeführt, durch welchen der zu zündende, gasförmige Brennstoff hindurchgeleitet
wird.
-
In der Abb. 2 findet die Zündung in der Mitte des Feuerraumes statt.
Hier befindet sich ein feuerfester Hohlkörper a, der in der Mitte einen größeren
Durchmesser besitzt als an seinem unteren Ende. Der in der Mitte liegende Eisenring
y bildet die eine Elektrode, während die zweite durch den Feuerkorb gebildet wird.
Durch das an den feuerfesten Hohlkörper nach oben angeschlossene Rohr wird der Zündkoks
eingeführt. Außerdem bildet das Rohr den Zutritt für die Frischluft. Diese wird
vermittels eines kleinen, elektrisch angetriebenen Ventilators ange-@augt. Die Zündung
tritt nach erfolgter Stromeinschaltung an der engen Zone ein, die durch das untere
Ende des Hohlkörpers a gebilidet wird. -In der Abb. 3 ist eine andere Ausführung
ähnlicher Bauart dargestellt. Es findet hier eine selbsttätige Zuführung des Zündkoks
bei jedesmaligem Einschalten des Zündstromes statt. In der Abb. 3 wird dies dadurch
erreicht, daß ein um eine senkrechte Achse drehbarer Flügel f eine bestimmte Menge
Koks in den Füllschacht wirft, wenn durch das Handrad h,, die Welle dieses Flügels
über das Kegelräderpaar i gedreht wird. Gleichzeitig findet an der Schaltwalze s
die Einschaltung des Zündstromes statt. Die Anordnung weist ferner eine Rütteleinrichtung
r auf, die durch das Handrad h2 über ein weiteres Kegelradgetriebe t betätigt wird.
Bei dieser Ofenbauart ist ein Korbrost vorgesehen, und die heißen Gase werden von
dem Roste aus durch eine Röhrengruppe, die konzentrisch um den Ofenschacht angeordnet
ist, nach oben abgesaugt.
-
Auch für die Zündung von nicht festem Brennstoff, z. B. von Gasen,
.oder von staubförmigem Brennstoff, der mit Luft gemischt zugeführt wird, kann die
»enge Zone« mit Vorteil verwendet werden. In den Abb.4 und .5 ist eine Anwendung
;dargestellt. Innerhalb
eines Schaniottezylinders a befindet sich
ein Magnesitrohr b, das eine größere Anzahl enger, röhrenförmiger Durchführungen
in der Längsrichtung besitzt. An Stelle eines Magnesitrohres mit Löchern kann auch
ein Rohr genommen werden, das mit kleinstückiger, geschichteter feuerfester Masse,
z. B. Ouarzit, gefüllt wird, so daß enge Durchgänge zwischen den einzelnen Stücken
entstehen. Zwischen dem Magnesitrohr und dem Schainotte-Zylinder ist kleinstückiger
Koks oder Bogenlampenkohle untergebracht. Durch einen oberen und einen unteren Ring
cl, c2 wird diesem geschichteten Stoff elektrischer Strom von bestimmter Spannung,
etwa 70 Volt, zugeführt, wodurch das Magnesitrohr auf hohe Temperatur erhitzt
werden kann. Durch einen Regelungsschieber kann aus einem Behälter über dein Magnesitrohr
Kohle oder Koks von staubförmiger Korngröße auf die obere Endfläche des Magnesitrohrs
fallen. Wird jetzt z. B. durch einen Ventilator Luft durch das Magnesitrohr angesaugt,
so wird das Kohle- oder Kokspulver durch die engen röhrenförmigen Kanäle im Magnesitrohr
bzw. durch die Zwischenräume zwischen den Ouarzitstückchen mit hindurchgesaugt.
Da sich das Magnesitrohr im glühenden Zustande, besonders in der mittleren Zone,
befindet, so kommt der staubförmige Brennstoff zur Verbrennung. Durch entsprechende
Einstellung der Brennstoff- und Luftzufuhr kann eine solche Wärmemenge innerhalb
der Verbrennungszone erreicht werden, daß die Verbrennungstemperatur im Magnesitrohr
ohne weitere Zufuhr von elektrischer Energie aufrechterhalten bleibt. Es wird also
nur für die Inbetriebnahme der Heizvorrichtung der elektrische Strom benötigt. Damit
ein Kaltblasen des Ofens nicht eintritt, ist es notwendig, die Luft- in möglichst
erhitztem Zustande dem Magnesitrohr zuzuführen. Der Schamottezylinder, ist von einem
Blechmantel oder Schamottemantel d umgeben, einen Hohlraum freilassend, durch den
die heiße Luft zum Magnesitrohr hinzutreten kann. An Stelle des Magnesitrohrs kann
natürlich auch ein anderer sehr feuerfester Stoff genommen werden, .der hohe Temperaturen
vertragen kann. Leitet man an Stelle - des staubförmigen Brennstoffes und der Luft
ein brennbares, mit Luft gemischtes (las zu, so wird die Zündung durch das in der
;;eggen Zone« glühende Rohr in gleicher Weise bewirkt. Die »enge Zone« bewirkt also
hier, wo die Anwendung eines Zündstiftes-ganz ausgeschlossen wäre, eine Zündung
des Bremsstoffes auf mittelbarem Wege.