DE197432C

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Description

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P^rENTSCHRIFT

- JVIl97432 KLASSE-46C.-!GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Juli 1907 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Vernichtung des von Verbrennungsmotoren, r, B. von den Motoren der Automobile, Motorbote u. dgl., ausgestoßenen ölrauchs sowie S unvcrbrannter und unvollkommen verbrannter Gase und zur Beseitigung der unangenehmen Gerüche der Auspuffgase durch Verbrennung. Gemäß vorliegender Erfindung werden die Auspuffgase durch mittels elektrischen Stromes to erhitzte Widerstände geleitet, wobei diese mit den Gasen in unmittelbare Berührung kommen können oder nur ihre Wärme durch zweckmäUig in den Gasstrom hineinragende Wärmeleiter an die Gase abführen.
Als Widerstände zur Erzeugung der erforderlichen Temperatur mittels des elektrischen Stromes können metallische oder nichtmetallische Körper verwendet werden. Sehr gut geeignet ist für diesen Zweck die Anwendung ao von zerkleinertem Kohlenstoff oder von einem Gemisch von gekörntem Kohlenstoff und Haibund Nichtleitern, wie Silikaten, Salzen, Metallpulver u. dgl. Besonders zweckmäßig ist die Verwendung einer unter dem Namen Kryptol »5 im Handel bekannten körnigen Widerstands-j masse, die für Heizzwecke vielfach im Gebrauch ist. ί Auf der Zeichnung sind in den Fig. ι bis 4 drei verschiedene Ausführungsformen veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt und Fig. 2 eine Ansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung, während die Fig. 3 und 4 je eine weitere Ausführungsförm im Längsschnitt darstellen. _f Der elektrische Strom kann von einer beliebigen Stromquelle, z, B. einer kleinen Gleich· ;oder Wechselstrommaschine, die von dem Verbrennungsmotor in geeigneter Weise angetrieben »wird, geliefert werden. Mit den Klemmen ,der Dynamo sind die Klemmen k¹ und k² der \ Rauchverzehrungsvorrichtung derart verbun-. den, daß der Stromkreis mittels eines Schalters beliebig geöffnet oder geschlossen werden kann, i Die in den Fig. 1 und 2 veranschaulichte Ausführungsform der Vorrichtung besteht aus einem Chamottekörper P mit einer Rinne R zur Aufnahme des Kohlewiderstandes C, der auf einem fein durchlöcherten Sieb S¹ aus nichtleitendem Porzellan, Chamotte, Quarzglas usw. ruht, und der auch mit einem solchen Sieb S² überdeckt ist. In Fig. 2 ist das obere Sieb nicht dargestellt.

Schließt man den elektrischen Stromkreis mittels des Schalters, so durchfließt der elektrische Strom die mit Graphitstücken versehenen Klemmen k¹ Und A² und die Widerstandsmasse und erhitzt dabei letztere je nach der Schichtdicke auf den Sieben bis zur Weißglut, d. i. etwa 2000°. Das Auspuffrohr ist vor der Rauchverzehrvorrichtung helmartig erweitert und durch ein Drahtsieb D von der Auspuffleitung zwecks Vermeidung von Entzündung der in der Auspuffleitung vorhandenen explosiblen Gase getrennt und an das Gehäuse des Ghamottekörpers angeschraubt.

Strömen durch das Auspuffrohr Ölrauch," · frische Benzingase, unvollkommen verbrannte Benzingase oder Gase anderer flüssiger Brennstoffe, zu denen man zweckmäßig durch eine Öffnung im ' Auspuffrohre noch nach dem Muster ähnlicher bekannter Vorrichtungen Luft hinzutreten läßt, so müssen dieselben durch

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die Siebe S und die lose aufgestreute Kohleschicht hindurchströmen und hierbei mit den zahlreichen kleinen erhitzten Körpern der Widerstandsmasse innig in Berührung kommen. Es ist nun einleuchtend, daß sowohl der brennbare ölrauch, wie auch die noch viel leichter brennbaren Brennstoffgase bei Berührung mit so hohen Temperaturen, wie sie schon mit etwa 350 Watt zu erreichen sind, vollkommen zu Kohlensäure und Wasserdampf verbrennen, die vollständig geruchlos und unschädlich sind. Anstatt mit dieser freiliegende Kohlewiderstandsmasse enthaltenden Vorrichtung kann die. hohe Temperatur auch indirekt zum

»5 gleichen Zwecke in der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung ausgenutzt werden. In Fig. 3 sind F₁ und F₂ zwei ineinandergesteckte Rohre aus elektrisch nichtleitendem, gegen hohe und höchste Temperaturen widerstandsfähigem Ma-

ao teiial, wie z. B. Porzellan, Magnesit, Quarzglas usw. Das äußere Rohr ist beträchtlich weiter als das innere, so daß zwischen beiden ein ringförmiger Hohlraum verbleibt. Die beiden Enden dieser Rohre sind durch Graphit-

»5 ringe G, in die Klemmen k^x und k² eingelassen sind, verschlossen. Der Hohlraum zwischen den Rohren ist mit granulierter Kohlewiderstandsmasse T?¹ angefüllt.
Der Strom fließt von der einen Klemme k¹

durch die Widerstandsmasse JR¹ zwischen den t beiden Rohren hindurch zur anderen Klemme k* und von da zur Stromquelle zurück. Die beiden ! die Masse einschließenden Rohre werden hierbei i stark erhitzt. Das innere Rohr, das zweiteilig:

und nach innen zu mit Rippen versehen ist,¹ bildet die Abgasführung und soll, daher besonders hoch erhitzt werden. Zu dem Zwecke ist' das Innenrohr aus Porzellan oder aus wegen,

seiner Unempfindlichkeit gegen große Tem-

peraturwechsel besser geeignetem Quarzglas' hergestellt, während das äußere Rohr aus Chamotte oder Magnesit oder aus Quarzglas mit Chamottemantel gefertigt ist. Auch bei diesem Apparat ist ein Drahtsieb D angewendet,

um das Rückschlagen der verbrennenden Gase in die Auspuffleitung zu verhüten. j

Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung, mittels welcher gleichzeitig eine direkte und eine indirekte Verbrennung der Gase und des Rauches erzielt

wird. Die Vorrichtung zeigt die Einrichtung einer Bogenlampe, deren Kohlestifte O₁ und O₈ von einem durchlöcherten Quarzglaszylinder

umgeben sind, der unten eine Verengung « besitzt. An der Stelle, wo der untere Kohlestift O₁ in das Gehäuse eintritt, ist Kohlepulver als Dichtungsmittel gehäuft, um dort ein Entweichen der heißen Gase zum Schaden der ■Lampe zu verhindern, während an der Eintrittsöffnung für den oberen Stift Asbest mit einem !kleinen Belastungsringe O angeordnet ist. Be- Go !steht das äußere Gehäuse auch aus Quarzglas, ;so kann die Bogenlampe auch gleichzeitig !Beleuchtungszwecken dienen, anderen Falles jkann ein Stück Quarzglas X zum Durchlassen jdes Lichtes eingeschaltet werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Vernichtung von ölrauch- und Abgasen, insbesondere von Explosionsmotoren mittels Nachverbrennung, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhitzung der Abgase auf die erforderliche Verbrennungstemperatur zerkleinerter KohlenV. stoff angewendet wird, durch welchen ein elektrischer Strom hindurchgeleitet wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem zerkleinerten Kohlenstoff zerkleinerte Halb- und Nichtleiter beigemengt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zerkleinerte Kohlenstoff oder das Gemenge aus diesem und zerkleinerten Halb- bzw. Nichtleitern . um den Rauchverbrennungsraum angeordnet sind, durch welchen die Abgase geführt werden und in welchen zweckmäßig Rippen von den Wandungen des Raumes Hineinragen, welche die Übertragung der Wärme der Kohlenstoffmasse an- die Abgase erleichtern.

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4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich in dem I Rauchverbrennungsraum ein elektrischer Lichtbogen befindet, der von einem durch-

i löcherten Quarzzylinder umgeben ist, der den Rauchverbrennungsraum umgrenzt und an der Austrittsöffnung der Abgase verengt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse des Rauchverbrennungsraumes aus Quarzglas besteht, um eine Lichtausstrahlung zu ermöglichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.