DE3422139A1 - Abstreifer - Google Patents
AbstreiferInfo
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Description
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Abstreifer
Die Erfindung betrifft einen Abstreifer gemäss dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
Nach einer bekannten Ausfuhrungsform des Abstreifers weist
er ein Abstreiforgan aus Gummi auf/ dessen Halteteil durch
Haftvulkanisation auf der Halteschiene befestigt ist. Diese Ausführungsform ergibt infolge der über die Länge des
Abstreiforgans gleichmässigen Haftung des Abstreiforgans
an der Halteschiene die für ein zufriedenstellendes Funktionieren unerlässliche Spannungsfreiheit, Geradlinigkeit
und Elastizität der Abstreiflippe, wobei jedoch die Halteschiene aus einem Metall mit einer bestimmten Mindestelastizität
bestehen muss. Allerdings ist zur Erzielung einer befriedigenden Haftung des Abstreiforgans eine Vorbehandlung
der Haftfläche auf der Schiene, z.B. Sandstrahlen, erforderlich, was zu Spannungen und Verformung der
Schiene, d.h. zu Ausschuss, führen kann. Ausserdem ist das Haftvulkanisieren des Abstreiforgans zeitaufwendig und
da Abstreifer in grosszahligen Serien hergestellt werden,
auch entsprechend kostspielig. Weiterhin ist die Verbindung Metall - Gummi gegenüber der mechanischen Beanspruchung
während des Einsatzes nicht immer genügend beständig. Ausserdem bleiben Verunreinigungen, wie Harzteilchen, Honigtau
und Wachs, am Gummi haften, was die Funktion des Abstreifers beeinträchtigt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Abstreifer der eingangs genannten Art zu schaffen, der zuverlässig
funktioniert und dessen Herstellung kostengünstig ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Durch den erfindungsgemässen formschlüssigen Eingriff,
d.h. Verankerung des Halteteils des Abstreiforgans in der Ausnehmung der Halteschiene, wird der Verzicht auf die
Vorbehandlung der Schiene sowie auf die zeitaufwendige Haftvulkanisation und damit ein wirtschaftlicheres Herstellungsverfahren
ermöglicht, ohne dass durch die Veran-
^q kerung Spannungen verursacht würden und dadurch die Geradlinigkeit
der Abstreifkante beeinträchtigt würde. Da die erfindungsgemässe Verankerung des Halteteils des Abstreiforgans
in der Halteschiene formschlüssig ist, kann sie nicht durch die Beanspruchung während der Verwendung gelöst
werden, was gegenüber der Vulkanisationsverbindung, die nur eine Haftverbindung ist, eine grössere Lebensdauer
des Abstreifers garantiert.
Die Herstellung des Abstreiforgans des erfindungsgemässen
Abstreifers erfolgt vorzugsweise durch Spritzgiessen einer plastischen Masse nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform unmittelbar in die Ausnehmung der Schiene,
die einen Teil einer Spritzform bildet. Bei der letzten Ausführungsform findet die Verankerung gleichzeitig mit
der Formgebung statt, mit anderen Worten entfällt der übliche Aufwand für die Herstellung der Verbindung
Halteschiene - Abstreiflippe vollständig. Nach einer anderen Verfahrensvariante kann das Abstreiforgan an
der Stirnseite der Halteschiene in deren Ausnehmung eingeführt werden.
Als plastische Spritzgussmasse können unterschiedliche makromolekulare Stoffe oder deren Mischungen, die, gegebenenfalls
nach Vernetzen, ein festes elastisches Produkt ergeben, verwendet werden. Bevorzugt werden PoIyurethan-Elastomere
wie verschiedene "Vulkollan"- und "Desmopan"-Typen (Bayer), insbesondere solche mit einer
Shore-Α-Härte von 85 oder weniger. Die makromolekularen Stoffe können verschiedene, ihre anwendungstechnisehen
Eigenschaften beeinflussende, Additiva, wie Antistatika, enthalten. Diese Polyurethan-Elastomere weisen gegenüber
dem bisher verwendeten Gummi zusätzliche Vorteile, wie einen bedeutend niedrigeren Reibungskoeffizienten, höhere
Abriebfestigkeit und geringere Alterung, d.h. über die Zeit konstantere Eigenschaften, auf, ausserdem wird auf
ihnen ein geringeres bis gar kein Anhaften von Verunreinigungen, wie Harz, Honigtau und Wachs, während des Betriebes
beobachtet.
Zur Erzielung der formschlüssigen Verankerung ist die Ausnehmung in der Halteschiene mit vorzugsweise über die
Länge gleichmässigem Querschnitt nach innen erweitert und hält den in ihm angeordneten Halteteil des Abstreiforgans
mit gegengleichem Profil fest.
Eine zusätzliche Sicherung des Halteteils in der Ausnehmung der Halteschiene gegen Längsverschiebung wird mit
querverlaufenden Rillen in der Innenwand der Ausnehmung, in welche Rillen gegengleiche Rippen eingreifen, erzielt.
3Q Vorzugsweise weist der bezüglich des zu reinigenden Zylinders
vordere Profilschenkel der Halteschiene entlang und über die Länge ihrer Ausnehmung eine Verlängerung auf,
an die die Abstreiflippe anliegt. Diese Verlängerung
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stellt, ohne die Oberfläche der zu reinigenden Walze zu berühren, ein zusätzliches starres Mittel zur Freihaltung
der Walzenoberfläche dar, indem es vor der Abstreiflippe
die Wickelbildung verhindert bzw. grössere Faseransammlungen oder Wickel von der Walzenoberfläche löst. Mit
anderen Worten bildet der Vorsprung ein zweites starres, der elastischen Abstreiflippe vorgeschaltetes Abstreifelement.
Die Verlängerung verhindert ausserdem das Reissen der Abstreiflippe durch dennoch gebildete Wickel.
Ein gegebenenfalls erforderliches örtliches Ausweichen der Abstreiflippe, z.B. infolge Wickelbildung, kann zusätzlich
durch Schwächung des Querschnittes des Abstreiforgans in Längs- und Querrichtung erreicht werden.
Da das Abstreiforgan formschlüssig verankert ist und die
Abstreiflippe an die Verlängerung nur anliegt, jedoch mit letzterer nicht fest verbunden ist, kann für die
Schiene ein Material mit verhältnismässig niedriger Elastizität, z.B. Aluminium oder eine Aluminiumlegierung,
gewählt werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt
rein schematisch und in vergrössertem Massstab 25
Fig. 1 einen Schnitt senkrecht zu den Längskanten eines erfindungsgemassen Abstreifers;
Fig. 2 einen Schnitt durch den Abstreifer gemäss Fig.
entlang der Linie II-II, d.h. parallel zu den
Längskanten.
Der Abstreifer 1 in den Fig. 1 und 2 weist eine längliche
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Halteschiene 2 mit einer sich nach innen erweiternden Ausnehmung 3 auf. In der Ausnehmung 3 ist der Halteteil 5
eines Abstreiforgans 4 aus Polyurethanelastomer formschlüssig verankert. Die Abstreiflippe 6 des Abstreiforgans 4
liegt mit ihrer Abstreifkante 7 an einem zu reinigenden, sich im Gegenuhrzeigersinn drehenden Zylinder 8 an. Der
bezüglich des Zylinders 8 vordere Profilschenkel 9 der Halteschiene 2 weist eine sich in Richtung der Abstreifkante
7 keilförmig verjüngende Verlängerung 11 auf. Die Abstreiflippe 6 liegt an diese Verlängerung 11 an. Im
Betrieb, wenn die Abstreifkante 7 an den Zylinder 8 angreift, dient die im Vergleich mit der Abstreiflippe 6
starre Verlängerung 11 zur Verhinderung der Wickel bildung und zur Auflösung gegebenenfalls gebildeter Wickel und
ZUr Entfernung gröberer Verunreinigungen vom Zylinder 8,
bevor letzterer mit der Abstreiflippe 6 in Berührung kommt.
Die Abstreiflippe 6 weist an ihrer Rückseite 14 im wesentliehen
über ihre ganze Länge grössere querverlaufende Ausnehmungen 15 und dazwischen entsprechende Rippen 16 und
eine kleinere längsverlaufende Ausnehmung 17 auf. Die Ausnehmungen 15 ergeben eine wellenförmige Schwächung der
Abstreiflippe 6 in Längsrichtung, die Ausnehmung 17 in Querrichtung, derart, dass eine örtliche Anpassung der
Abstreifkante 7 an den zu reinigenden Zylinder 8 über die materialspezifische Elastizität der Abstreiflippe 6 hinaus
ermöglicht wird.
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— ο —
An der Innenwand der Ausnehmung 3 sind nach einer bevorzugten Ausführungsform (nicht dargestellte) querverlaufende
Rillen angeordnet, in die gegengleiche Rippen des Halteteils 5 eingreifen. Diese Rippen sind mit
dem Halteteil einstückig ausgebildet. Die Rillen befinden sich an der Rückwand, d.h. an der der Oeffnung der Ausnehmung
gegenüberliegenden Innenwand.
Die Herstellung des dargestellten Abstreiforgans 4 erfolgt durch Spritzgiessen, wobei die plastische Masse
von der Kante 18 des hinteren und kürzeren Profilschenkeis
19 der Halteschiene 2 in die Ausnehmung 3 der Halteschiene 2 bzw. in ein nicht dargestelltes Formwerkzeug
eingespritzt wird.
15
15
Die erfindungsgemässe formschlüssige Verankerung des Halteteils
5 des Abstreiforgans 4 in der Halteschiene 2 ermöglicht die kontinuierliche Herstellung von Abstreifern
mit spannungsfreien geraden Abstreifkanten und die Verwendung von makromolekularen elastischen Materialien, ohne
Rücksicht auf deren Haftfähigkeit am Material der Halteschiene 2, die im allgemeinen aus Metall besteht.
Neben der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemässen
Abstreifers kommen selbstverständlich noch andere in Frage, z.B. solche mit einer zylindrischen Halteschiene
oder mit einer abgewinkelten Abstreiflippe.
Der erfindungsgemässe Abstreifer ist insbesondere zum Reinigen von Riffelwalzen in Streckwerken geeignet.
Claims (9)
1. Abstreifer für die Zylinder von Textilmaschinen mit einer Halteschiene, an der der Halteteil eines eine
Abstreiflippe aufweisenden Abstreiforgans angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteteil (5)
des Abstreiforgans (4) über seine ganze Länge in
formschlüssigem Eingriff mit einer über die Länge der Halteschiene (2) erstreckenden Ausnehmung (3) steht.
2. Abstreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (3) nach innen erweitert und
sein Querschnitt über die Länge der Halteschiene (2) gleichförmig ist.
3. Abstreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der bezüglich des zu reinigenden Zylinders
(8) vordere Profilschenkel (9) der Halteschiene (2) entlang und über die Länge der Ausnehmung (3) eine Verlängerung
(11) aufweist, an die die Abstreiflippe (6) anliegt.
4. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreiflippe (6) in
Längs- und Querrichtung geschwächt ist.
5. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreiforgan (4)
aus Polyurethanelastomer mit einer Shore-A-Härte von vorzugsweise 85 oder weniger besteht.
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6. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche/ dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand der Ausnehmung
(3) mit querverlaufenden Rillen versehen ist/ in die gegengleiche Rippen des Halteteils (5) eingreifen.
7. Verfahren zur Herstellung eines Abstreifers nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
man das Abstreiforgan (4) durch Spritzgiessen aus einer plastischen Masse unter gleichzeitiger Erstellung
des formschlüssigen Eingriffes seines Halteteils (5) mit der Ausnehmung (3) der Halteschiene (2) herstellt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Spritzdüse an einer Kante (18) der Ausnehmung
(3) der Halteschiene (2) anordnet.
9. Verfahren zur Herstellung eines Abstreifers nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
man das Abstreiforgan (4) an der Stirnseite der Halteschiene (2) in deren Ausnehmung (3) einführt.
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