CH659088A5 - Abstreifer fuer die zylinder von textilmaschinen. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Abstreifer gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Nach einer bekannten Ausführungsform des Abstreifers weist er ein Abstreiforgan aus Gummi auf, dessen Halteteil durch Haftvulkanisation auf der Halteschiene befestigt ist. Diese Ausführungsform ergibt infolge der über die Länge des Abstreiforgans gleichmässigen Haftung des Abstreiforgans an der Halteschiene die für ein zufriedenstellendes Funktionieren unerlässliche Spannungsfreiheit, Geradlinigkeit und Elastizität der Abstreiflippe, wobei jedoch die Halteschiene aus einem Metall mit einer bestimmten Mindestelastizität bestehen muss. Allerdings ist zur Erzielung einer befriedigenden Haftung des Abstreiforgans eine Vorbehandlung der Haftfläche auf der Schiene, z.B. Sandstrahlen, erforderlich, was zu Spannungen und Verformung der Schiene, d.h. zu Ausschuss, führen kann. Ausserdem ist das Haftvulkanisieren des Abstreiforgans zeitaufwendig, und da Abstreifer in grosszah-ligen Serien hergestellt werden, auch entsprechend kostspielig. Weiterhin ist die Verbindung Metall-Gummi gegenüber der mechanischen Beanspruchung während des Einsatzes nicht immer genügend beständig. Ausserdem bleiben Verum reinigungen, wie Harzteilchen, Honigtau und Wachs, am Gummi haften, was die Funktion des Abstreifens beeinträchtigt.
Weiter ist aus der EP-OS 0 045 725 ein Abstreifer für Zylinder von Textilmaschinen bekannt, mit einer Halteschiene, die eine sich über ihre Länge erstreckende Ausnehmung aufweist, mit der der Halteteil eines eine Abstreiffläche aufweisenden Abstreiforgans in formschlüssigem Eingriff steht.
Bei dem bekannten Abstreifer ist die Abstreiflippe durch eine versteifende Längsverstärkung in derjenigen Zone versehen, die der Zone der Berührung der Abstreiflippe mit dem Zylinder benachbart liegt.
Wie insbesondere aus der einzigen Figur der EP-OS 0 045 725 ersichtlich und in der zugehörigen Beschreibung offenbart, besteht eine bevorzugte Ausführungsform darin, dass der Verstärkungsteil in Form einer kontinuierlichen Längsrippe vorgesehen ist, die mit der Abstreiflippe einstük-kig ausgebildet ist.
Es soll dadurch ein besseres Betriebsverhalten und längere Nutzlebensdauer erzielt werden.
Nachteilig ist es bei dieser bekannten Ausführung, dass insbesondere als Folge der vergleichsweise grossen Steifigkeit oder Starrheit die Gefahr einer Rissbildung und damit einer Zerstörung der Abstreiflippe vergrössert wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Abstreifer der eingangs genannten Art zu schaffen, der zuverlässig funktioniert und dessen Herstellung kostengünstig ist, wobei gleichzeitig die sich aus einer Versteifung der Abstreiflippe ergebenden Nachteile vermieden werden.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss bei einem gattungsgemässen Abstreifer durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Durch die Schwächung der Abstreiflippe in Längsrichtung und in Querrichtung wird die Eigensteifigkeit des Materials der Abstreiflippe in diesen beiden Richtungen vermindert, so dass eine Abstreiflippe gemäss der Erfindung einer Verformungskraft nur einen geringen Widerstand entgegensetzt. Insbesondere im Vergleich mit dem Verformungswiderstand, der von der verstärkten Abstreiflippe gemäss der EP-OS 0 045 725 entgegengesetzt wird. Infolge des bei einer Abstreiflippe gemäss der Erfindung geringen Verformungswiderstandes bewirken die angreifenden Kräfte eine Verformung, d.h. einen reversiblen Zustand, jedoch keine irreversible Schädigung der Abstreiflippe, wie sie dann auftritt, wenn die Abstreiflippe vergleichsweise steif ist.
Die Herstellung des Abstreiforgans des erfindungsgemäs-sen Abstreifers erfolgt vorzugsweise durch Spritzgiessen einer plastischen Masse nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform unmittelbar in die Ausnehmung der Schiene, die einen Teil einer Spritzform bildet. Bei der letzten Ausführungsform findet die Verankerung gleichzeitig mit der Formgebung statt, mit anderen Worten entfällt der übliche Aufwand für die Herstellung der Verbindung Halteschiene-Abstreiflippe vollständig. Nach einer anderen Verfahrens variante kann das Abstreiforgan an der Stirnseite der Halteschiene in deren Ausnehmung eingeführt werden.
Für die plastischen Spritzgussmassnahmen können unterschiedliche makromolekulare Stoffe oder deren Mischungen, die, gegebenenfalls nach Vernetzen, ein festes elastisches Produkt ergeben, verwendet werden. Bevorzugt werden Polyurethan-Elastomere wie verschiedene «Vulkollan»- und «Des-mopan»-Typen (Bayer), insbesondere solche mit einer Shore-A-Härte von 85 oder weniger. Die makromolekularen Stoffe können verschiedene, ihre anwendungstechnischen Eigenschaften beeinflussende Additiva, wie Antistatika, enthalten. Diese Polyurethan-Elastomere weisen gegenüber dem bisher verwendeten Gummi zusätzliche Vorteile, wie einen bedeutend niedrigeren Reibungskoeffizienten, höhere Abriebfestigkeit und geringer Alterung, d.h. über die Zeit konstantere Eigenschaften, auf, ausserdem wird auf ihnen ein geringeres bis gar kein Anhaften von Verunreinigungen, wie Harz, Honigtau und Wachs, während des Betriebes beobachtet.
Zur Erzielung der formschlüssigen Verankerung ist die Ausnehmung in der Halteschiene mit vorzugsweise über die Länge gleichmässigem Querschnitt nach innen erweitert und hält den in ihm angeordneten Halteteil des Abstreiforgans mit gegengleichem Profil fest.
Vorzugsweise weist der bezüglich des zu reinigenden
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Zylinders vordere Profilschenkel der Halteschiene entlang und über die Länge ihrer Ausnehmung eine Verlängerung auf, an die die Abstreiflippe anliegt. Diese Verlängerung stellt, ohne die Oberfläche der zu reinigenden Walze zu berühren, ein zusätzliches starres Mittel zur Freihaltung der Walzenoberfläche dar, indem er vor der Abstreiflippe die Wickelbildung verhindert bzw. grössere Faseransammlungen oder Wickel von der Walzenoberfläche löst. Mit anderen Worten bildet der Vorsprung ein zweites starres, der elastischen Abstreiflippe vorgeschaltetes Abstreifelement. Die Verlängerung verhindert ausserdem das Reissen der Abstreiflippe durch dennoch gebildete Wickel. Ein gegebenenfalls erforderliches örtliches Ausweichen der Abstreiflippe, z.B. infolge Wickelbildung, kann zusätzlich durch Schwächung des Querschnittes des Abstreiforgans in Längs- und Querrichtung erreicht werden.
Da das Abstreiforgan formschlüssig verankert ist und die Abstreiflippe an die Verlängerung nur anliegt, jedoch mit letzterer nicht fest verbunden ist, kann für die Schiene ein Material mit verhältnismässig niedriger Elastizität, z.B. Aluminium oder eine Aluminiumlegierung, gewählt werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt rein schematisch und in vergrössertem Massstab
Fig. 1 einen Schnitt senkrecht zu den Längskanten eines erfindunggemässen Abstreifers ;
Fig. 2 einen Schnitt durch den Abstreifer gemäss Fig. I entlang der Linie II-II, d.h. parallel zu den Längskanten.
Der Abstreifer 1 in den Fig. 1 und 2 weist eine längliche Halteschiene 2 mit einer sich nach innen erweiternden Ausnehmung 3 auf. In der Ausnehmung 3 ist der Halteteil 5 eines Abstreiforgans 4 aus Polyurethanelastomer formschlüssig verankert. Die Abstreiflippe 6 des Abstreiforgans 4 liegt mit ihrer Abstreifkante 7 an einem zu reinigenden, sich im Gegenuhrzeigersinn drehenden Zylinder 8 an. Der bezüglich des Zylinders 8 vordere Profiischenkel 9 der Halteschiene 2 weist eine sich in Richtung der Abstreifkante 7 keilförmig verjüngende Verlängerung 11 auf. Die Abstreiflippe 6 liegt an diese Verlängerung 11 an. Im Betrieb, wenn die Abstreifkante 7 an den Zylinder 8 angreift, dient die im Vergleich mit der Abstreiflippe 6 starre Verlängerung 11 zur Verhinderung der Wickelbildung und zur Auflösung gegebenenfalls gebildeter Wickel 5 und zur Entfernung gröberer Verunreinigungen vom Zylinder 8, bevor letzterer mit der Abstreiflippe 6 in Berührung kommt.
Die Abstreiflippe 6 weist an ihrer Rückseite im wesentlichen über ihre ganze Länge grössere querverlaufende Aus-io nehmungen 15 und dazwischen entsprechende Rippen 16 und eine kleinere längsverlaufende Ausnehmung 17 auf. Die Ausnehmungen 15 ergeben eine wellenförmige Schwächung der Abstreiflippe 6 in Längsrichtung, die Ausnehmung 17 in Querrichtung, derart, dass eine örtliche Anpassung der 15 Abstreifkante 7 an den zu reinigenden Zylinder 8 über die materialspezifische Elastizität der Abstreiflippe 6 hinaus ermöglicht wird.
Die Herstellung des dargestellten Abstreiforgans 4 erfolgt durch Spritzgiessen, wobei die plastische Masse von der 2o Kante 13 des hinteren und kürzeren Profilschenkels 19 der Halteschiene 2 in die Ausnehmung 3 der Halteschiene 2 bzw. in ein nicht dargestelltes Formwerkzeug eingespritzt wird.
Der erfindungsgemässe Abstreifer kann auch durch Einführen des Abstreiforgans (4) an der Stirnseite der Halte-25 schiene (2) in deren Ausnehmung (3) erfolgen.
Die erfindungsgemässe formschlüssige Verankerung des Halteteils 5 des Abstreiforgans 4 in der Halteschiene 2 ermöglicht die kontinuierliche Herstellung von Abstreifern 1 mit spannungsfreien geraden Abstreifkanten und die Verwen-30 dung von makromolekularen elastischen Materialien, ohne Rücksicht auf deren Haftfähigkeit am Material der Halteschiene 2, die im allgemeinen aus Metall besteht.
Neben der dargestellten Ausführungsform des erfindungs-gemässen Abstreifers kommen selbstverständlich noch andere 35 in Frage, z.B. solche mit einer zylindrischen Halteschiene oder mit einer abgewinkelten Abstreiflippe.
Der erfindungsgemässe Abstreifer ist insbesondere zum Reinigen von Riffelwalzen in Streckwerken geeignet.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Abstreifer für die Zylinder von Textilmaschinen mit einer Halteschiene, die eine über ihre Länge erstreckende Ausnehmung aufweist, mit der der Halteteil eines eine Abstreiflippe aufweisenden Abstreiforgans in formschlüssigem Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreiflippe (6) in Längs- und Querrichtung geschwächt ist.
2. Abstreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (3) nach innen erweitert und sein Querschnitt über die Länge der Halteschiene (2) gleichförmig ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Abstreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der bezüglich des zu reinigenden Zylinders (8) vordere Profilschenkel (9) der Halteschiene (2) entlang und über die Länge der Ausnehmung (3) eine Verlängerung (11) aufweist, an die die Abstreiflippe (6) anliegt.
4. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstreiforgan (4) aus Polyurethanelastomer mit einer Shore-A-Härte von vorzugsweise 85 oder weniger besteht.
5. Verfahren zur Herstellung eines Abstreifers nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man das Abstreiforgan (4) durch Spritzgiessen aus einer plastischen Masse unter gleichzeitiger Erstellung des formschlüssigen Eingriffes seines Halteteils (5) mit der Ausnehmung (3) der Halteschiene (2) herstellt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Spritzdüse an einer Kante (18) der Ausnehmung (3) der Halteschiene (2) anordnet.
7. Verfahren zur Herstellung eines Abstreifers nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man das Abstreiforgan (4) an der Stirnseite der Halteschiene (2) in deren Ausnehmung (3) einführt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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PL | Patent ceased |