Reinigungsvorrichtung für Streckwalzen Die Erfindung hat eine Vorrichtung zum Reinigen von glatten Streckwalzen an Spinnereimaschinen zum Gegenstand, die ein .einfaches und sicheres Sauber halten der Streckwalzen gewährleistet.
Die lange Zeit ausschliesslich verwendeten Putz vorrichtungen für Streckwalzen an Spinnereimaschi- nen aus feststehendem oder bewegtem Filztuch er wiesen sich an schnellaufenden modernen Spinnerei- maschinen als zu wenig leistungsfähig. Man ging daher sehr bald zur Absaugung über, wobei idie Fremdkörper jedoch zunächst durch Abstreiforgane von den Walzenoberflächen gelöst werden mussten.
Erfahrungsgemäss bilden sich an diesen Abstreiflippen in Laufrichtung der Walzenoberfläche Faseransamm lungen, die nur dadurch sicher zu entfernen sind, dass die Abstreiflippen kurzzeitig abgehoben werden. Diese Abhebevorrichtungen komplizieren eine der artige Putzvorrichtung ausserordentlich.
Es wurde auch bereits :der Vorschlag gemacht, zum Reinigen der Walzen einen Schaber zu ver wenden, dessen - in Laufrichtung der Walzenober- fläche gesehen, - vordere Fläche mit einer in ider Berührungslinie des Schabers mit der Walzenober fläche zu dieser Walzenoberfläche tangentialen Ebene einen Spitzen Winkel einschliesst, während seine Rückseite mit dieser Tangentialebene einen rechten Winkel bildet.
Aber auch in diesem Falle sammeln sich idicksre, knotenartige Fremdkörper auf der Vorderseite, feinere, wie Fasern und Flug auf der Rückseite des Schabers. Demnach war der Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Abstreifvorrichtung zu schaffen, id'ie Fremdkörper von den Walzenoberflächen von glatten Streckwalzen sicher entfernt und nur auf einer Seite sammelt.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, idass zum Abstreifen der an den Streckwalzen haftenden Fremd körper an sich bekannte Klingen vorgesehen sind, die mit in den Auflagelinien der Klingen die Walzen- oberflächen tangierenden Ebenen ,auf ider .ablaufen- den Seite einen spitzen Winkel bilden und federnd gegen die Oberflächen der Streckwalzen gedrückt werden,
wobei zum Abtransport der von den Klingen abgestreiften Fremkörper über die Klingen strei chende Luftströme dienen.
Hierbei ist es vorteilhaft, den Winkel a 15 oder kleiner zu wählen. Die Vorrichtung kann so ausge führt sein, @dass eine starr befestigte Klinge aus federndem Material, beispielsweise Federstahl, in folge ihrer eigenen Biegsamkeit nachgiebig gegen die Oberfläche der Streckwalze gedrückt wird.
In -einer anderen Ausführungsform der Erfin dung wird eine .um einen Bolzen schwenkbar ge lagerte, federnde oder steife Klinge durch die Wir kung einer Feder nachgiebig gegen die Oberfläche -der Streckwalze gedrückt.
Irr einer weiteren Ausführungsform wird die um den Bolzen schwenkbar gelagerte, federnde oder steife Klinge durch die Wirkung eines Gewichtes nachgiebig gegen die Oberfläche der Streckwalze gedrückt.
Die Klingen gemäss ider Erfindung können aus Metall oder hartem Kunststoff bestehen und mit Walzen zusammenarbeiten, deren Oberflächen aus Metall oder hartem Kunststoff bestehen.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Form Aus führungen ider Erfindung im Schnitt durch ein Streck werk.
In Fig. 1 reinigen eine schwenkbare Ober- und eine starre Unterklinge zwei metallene Streckwalzen. In Fig.2 reinigen zwei schwenkbare Klingen ,eine elastische Oberwalze und eine metallene Unter walze.
In Fig. 1 ist .ein Streckwalzentrio dargestellt, wie es etwa am Ausgang des Streckwerkes einer Strecke angeordnet sein kann. Es besteht aus einer glatten, vorzugsweise stählernen Ausgangs-Unterwalze 1, einer - in Laufrichtung des Vlieses 2 betrachtet mit elastischem Belag 3 versehenen Oberwalze 4 und einer glatten, vorzugsweise ebenfalls stählernen Ausgangs-Oberwalze 5.
Dabei ist es für die Wirr kungsweise der erfindung unbeachtlich, ob (die Aus gangsoberwalze 5 nur die Aufgabe hat, das Vlies 2 in die vorgesehene Richtung zu lenken oder ob diese Ausgangsoberwalze 5 mit der Ausgangsunter- walze 1 in bekannter Weise ein Quetschwalzenpaar mit Reinigungswirkung bildet.
Fig. 2 zeigt ein von einer metallenen Unterwalze 1 und einer mit elastischem Belag 3 versehenen Oberwalze 4 gebildetes Streckwalzenpaar.
An den Oberflächen der Walzen 1 und 5 bzw. 1 und 4 liegen die Schneiden von Klingen 6 und 7 bzw. 7 und 8 an. Diese Klingen 6, 7 und 8 bilden mit gedachten, die Oberflächen der Walzen in den Auflagelinien der Schneiden tangierenden Ebenen einen mit seinem Scheitel der Laufrichtung der Walzen entgegenstehenden spitzen Winkel a. Win kel a, von 15 oder weniger haben sich idabei als besonders vorteilhaft :erwiesen.
Die Klinge 6 (Fig. 1) wird an beiden Seiten mit Hilfe je eines Winkels 9 starr an den nicht darge stellten Streckwerksstanzen befestigt.
Die Stellung dieser Winkel 9 ist einstellbar, so dass die aus federndem Material, vorteilhafterweise aus Federstahl bestehende Klinge 6 unter leichter Durchbiegung und dementsprechend geringem Druck an die Walze 1 anstellbar ist. Die biegsame Klinge 6 ist durch einen Profilstab 10 verstärkt, der ihr die erforderliche Steifheit .in Richtung parallel zur Achse der Walze 1 verleiht.
Die Klinge 7 (Fig. 1 und 2) dagegen ist mit ihren Befestigungswinkeln 11 .um Bolzen 12 schwenk bar und wird durch die Wirkung von Federn, bei spielsweise Drehfedern 13 oder nicht näher darge stellten Druckfedern oder Zugfedern, gegen die Ober fläche der Walze 5 gedrückt.
Die Fig.2 zeigt noch eine weitere Möglichkeit zur Belastung der an der Unterwalze 1 anliegenden Klinge B. Die Befestigungswinkel 14 dieser ebenfalls durch einen Profilstab 15 versteiften Klinge 8 sind an einem Tragstück 16 angebracht, das um den Bolzen 17 schwenkbar ist.
Unter dem Einfluss des Gewichtes 18 versucht das Tragstück, sich - in der Darstellung der Fig.2 - entgegen dem Uhr zeigersinn zu drehen und drückt dabei die biegsam Klinge 8 unter Durchbiegung gegen die Walze 1.
Die Schwenkbewegung des Tragstückes 16 wird durch seine Anlage an dem Exzenter 19 begrenzt. Der Exzenter 19 ist durch Drehen der Welle 20 verstellbar, womit der Ausschlag des Tragstückes 16, die Durchbiegung der Klinge 8 und als End zweck der Anpressdruck der Schneide der Klinge 8 an die Walze 1 einstellbar ist.
Leitbleche 21 und 22 bilden .im Zusammen wirken mit den Klingen 6 und 7 bzw. 8 und in deren Fortsetzungen mit den Leitblechen 23 und 24 Kanäle, durch die mit Hilfe von Unterdruck Luft angesaugt wird. Diese über die Klingen strei chenden Luftströme 25 und 26 erfassen die durch die Klingen 6 und 7 bzw. 8 von den Oberflächen der Walzen 1, 4 und 5 abgestreiften Fremdkörper und führen sie in bekannter Weise einem nicht dargestell ten Sammelbehälter zu.
Es ist offenbar, dass die Abstreifklingen gemäss der Erfindung nur an glatten Walzen ohne Riffelung sicher arbeiten können. Es ist jedoch nicht not wendig, dass die zusammenarbeitenden Klingen und Walzenoberflächen beide aus Metall bestehen.
So ist es auch denkbar, Klingen aus Metall oder aus Kunststoff geeigneter Härte und mit zweckmässigem Reibungsverhalten mit Walzenoberflächen aus Metall oder passendem Kunststoff, Gummi, Leder oder dergleichen zusammenarbeiten zu lassen, wie dies beispielsweise in Fig. 2 an der mit elastischem Belag 3 versehenen Oberwalze 4 dargestellt ist.