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Schaber zum Reinigen der Walzen von Papier- und ähnlichen Maschinen
Die Erfindung bezieht sich auf Schaber zum Reinigen der Walzen von Papier- oder
ähnlichen Maschinen, z. B. Maschinen zum Herstellen von Pappe, zum Verarbeiten von
Papier- oder sonstigem Brei, Milchtrockner, Walzwerke für Metallfolien, Leimauftragsmaschinen,
Maschinen zum Zusammenfügen von zu verleimenden Teilen usw.
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Es ist bekannt, für diese Zwecke Schaber zu verwenden, die aus einer
Klinge, einem den Rücken derselben aufnehmenden stangenförmigen Klingenhalter und
einem Klingenträger bestehen, der mit einer zur Walze hin offenen, als Lager für
den Klingenhalter dienenden Längsnut versehen ist. Der Klingenhalter ist dabei so
ausgebildet, daß er sich durch Längsverschiebung zusammen mit der Klinge seitlich
aus dem Klingenträger herausziehen läßt, und er weist überdies eine begrenzte Drehbarkeit
auf, so daß man ihn in eine Freigabestellung für die Klinge drehen und die Klinge
ohne den Klingenhalter aus dem Klingenträger nach vorn herausnehmen kann. Das Abnehmen
und Wiedereinsetzen der Klinge in den im Klingenträger verbleibenden Klingenhalter
wird jedoch oft dadurch erschwert, daß sich die Hohlräume des Klingenträgers und
des Klingenhalters mit den Fasern, Leimresten oder sonstigen Verunreinigungen zusetzen,
die die Klinge von der zu reinigenden Walze abgeschabt hat. Auch das seitliche Herausziehen
der Klinge zusammen mit dem Klingenhalter aus dem Klingenträger ist eine umständliche
Arbeit, die durch in die Lagerung eingedrungene und festgetrocknete Verunreinigungen
erschwert wird und es überdies erforderlich macht, daß an der Maschinenseite, nach
der der Klingenhalter mit der Klinge
herausgezogen werden soll,
ein ausreichend breiter, freier Raum zur Verfügung steht.
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Die Erfindung ist darauf gerichtet, derartige Schaber mit einer Klinge,
einem zum Einspannen derselben dienenden Klingenhalter und einem den Klingenhalter
aufnehmenden Klingenträger so auszubilden, daß sich die Klinge zusammen mit dem
Klingenhalter besonders leicht und einfach vom Klingenträger abnehmen läßt. Zu diesem
Zweck sind erfindungsgemäß der Klingenhalter und die ihn aufnehmende Längsnut des
Klingenträgers so gestaltet, daß der Klingenhalter in der Arbeitsstellung der Schabklinge
an der von ihr zu reinigenden Walze gegen Freikommen aus dem Klingenträger gesichert,
nach Drehen in eine von der Arbeitsstellung abweichende Lage aber aus der Längsnut
des Klingenträgers nach vorn abnehmbar ist.
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Vorzugsweise ist der Schaber nach der Erfindung so ausgebildet, daß
der Klingenhalter rechtwinklig zur Klingenebene eine größere Abmessung als in Richtung
der Klingenebene aufweist und dieLängsnut des Klingenträgers am vorderen Ende breiter
als der kleinere, aber schmaler als der größere Durchmesser des Klingenhalters ist.
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Die Zeichnungen zeigen Beispiele für die Ausführung des Schabers nach
der'Erfindung, und zwar zeigt Fig. i einen Schaber in schaubildlicher Schnittansicht
in der Arbeitsstellung an der Walze, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Schaber-nach
Fig. i, wobei sich die Klinge jedoch in ihrer Entnahmestellung befindet, Fig. 3
einen Querschnitt durch eine andere Ausführung des Schabers in größerem Maßstab,
Fig. 4 den Grundriß einer weiteren, abgeänderten Ausführung des Schabers Fig. 5
einen Querschnitt nach Linie 5-5 der Fig.,4., Fig. 6 einen Querschnitt ,durch einen
Schaber, der dem in Fig. 5 dargestellten ähnelt, und Fig. 7 noch eine andere Ausführung
des Schabers im Querschnitt.
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Nach Fig. i befindet sich eine Schaberklinge io in der Arbeitsstellung
an der zu reinigenden Walze B. Die Klinge io ist mit -ihrer Rückenkante lösbar an
einem verlängerten, stangenförmigen Halter 2o befestigt, der in einer Längsnut 35
des Klingenträgers 30 gelagert ist. Der Klingenträger ist an einem Arm 4o
abgestützt, der sich über die ganze Länge des Halters 2o erstreckt und in üblicher
Weise zur Walze hin und von ihr fort bewegt werden kann. Der Arm 40 wird durch die
Schwerkraft oder durch Federn an die Walze gedrückt und hält die Klinge io mit der
Walze 8 in Berührung. Die Klinge io, die aus Metall, Faserplatte oder Kunststoff
bestehen kann, ist ein dünnes Blatt von gleichmäßiger Stärke und entsprechend fest
und starr, um Druckkräfte in der eigenen Ebene aufnehmen zu können. Sie besitzt
jedoch eine solche Nachgiebigkeit in ihrer Längs- und Querrichtung, daß sie sich
unter Wirkung des Arbeitsdruckes selbsttätig an der abgeschabten Oberfläche ausrichtet.
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Der Halter 2o besteht aus einer verhältnismäßig leichten Rundstange
und erstreckt sich über die ganze Länge der Klinge io. Er kann den in Fig. i bis
3 dargestellten vollen Querschnitt oder gemäß Fig. 4 bis 7 einen Hohlquerschnitt
haben. Er kann aus hinreichend leichtem und federndem Metall bestehen. Da der Halter
eine Stange mit gleichbleibendem Querschnitt bildet, kann er gezogen oder gewalzt
sein und ist besonders zur Herstellung aus Kunststoff durch Pressen im Strang geeignet.
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Bei den in Fig. i bis 3 dargestellten Ausführungen weist der Halter
2o einen Längsschlitz 2i auf, der das hintere Ende der Klinge aufnimmt. Die Klinge
io ist abnehmbar an dem Halter 2o mit Stiften 22 (Fig. 3) befestigt, die etwas größere
Löcher ii der Klinge durchragen. Die Stifte 22 können nach Bedarf an den Enden und
anderswo längs der Klinge angeordnet sein. Die Flächen des Schlitzes 31, der die
Klinge aufnimmt, sind vorzugsweise bearbeitet oder auf andere Weise genau gefertigt,
insbesondere an der Rückwand, wo der Klingendruck aufgenommen wird. Die Nut 21 kann,
wie es in der Zeichnung dargestellt ist, die Klinge mit fester Passung aufnehmen.
Es kann aber auch ein Spiel vorgesehen werden, damit Klingen verschiedener Stärke
eingesetzt werden können und das schnelle Herausnehmen der Klinge zusätzlich erleichtert
wird.
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Die Klinge io und der Halter 2o werden in der in Fig. i dargestellten
Arbeitsstellung fest von dem Klingenträger 30 gehalten, sind aber leicht
von ihm nach vorn abnehmbar, wenn sie in die in Fig. 2 dargestellte Stellung gedreht
werden. Hierfür ist der Halter 2o im Querschnitt gerundet. Er weist mindestens teilweise
zylindrische oder gewölbte Lagerflächen mit größeren und kleineren Querabmessungen
auf. Bei der in Fig. i und 2 dargestellten Ausführung ist der Halter 2o als zylindrische
Stange ausgebildet, die an der der Walze zugekehrten Seite der Klinge mit einer
viertelkreisförmigen Aussparung 23 versehen ist. Dadurch weist der Querschnitt des
Halters 2o größere und geringere Abmessungen auf, und zwar einen kleineren Durchmesser
in einer zur Klinge parallelen Ebene und einen größeren Durchmesser in einer im
wesentlichen zur Klinge rechtwinkligen Ebene.
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Der Klingenträger 30 kann aus Stahl, Aluminium oder anderem
Werkstoff bestehen und hinsichtlich seiner Festigkeit, seines Gewichtes und seiner
Elastizität so hergestellt sein; daß der richtige, gleichmäßige Anpreßdruck auf
der ganzen Walzenlänge ohne Durchbiegen, Verdrehen, Klappern oder sonstige Fehler
gewährleistet ist. Der Klingenträger 30 trägt hinten über seine ganze Länge-
einen Anschraubflansch 31, der mit Schrauben oder Bolzen starr an dem Arm 4o befestigt
wird, wie aus Fig. 4 und 5 zu ersehen ist. Außerdem weist der Klingenträger einen
mit ihm aus einem Stück bestehenden, nach vorn ragenden "Tragarm 32 auf, der bei
33 in einer Lippe endet, die so angeordnet ist, daß sie die Klinge io im mittleren
Teil des Querschnittes über ihre Länge abstützt. Der Tragarm 32 dient außerdem dazu,
die Klingenhalterung vor Fasern und anderen Abfällen zu schützen, die die Klinge
von der Walze ablöst.
Der Klingenträger ist ferner an der der Walze
zugekehrten Seite mit einer nach unten ragenden Längsrippe 34 versehen, die die
untere Begrenzung der den Halter 2o aufnehmenden Nut 35 bildet. In der nach beiden
Seiten und nach vorn offenen Nut 35 kann der Halter 2o in Längsrichtung gleiten
und auch um seine Längsachse aus der in Fig. i dargestellten Arbeitsstellung in
die in Fig.2 gezeigte Freigabestellung gedreht werden. Die Entfernung zwischen einer
Lippe 35x an der Vorderseite der Nut 35 und der gegenüberliegenden Seite der Rippe
34 liegt zwischen der größten und kleinsten Querschnittsabmessung des Halters 2o.
Der Halter kann daher in der Arbeitsstellung (Fig. i) nicht nach vorn aus der Nut
35 freikommen, wohl aber abgenommen werden, wenn er in die in Fig. 2 dargestellte
Stellung gedreht wird.
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Während der Arbeit befindet sich die Klinge io normalerweise in der
in Fig. i gezeigten Stellung, wobei der Halter 2o in der Nut 35 durch einen oder
mehrere Keile 36 od. dgl. gegen Drehen gesichert ist. Solche Keile können an den
entgegengesetzten Enden des Halters vorgesehen werden; stattdessen kann auch ein
einzelner Keil verwendet werden, der sich über die ganze Länge des Halters erstreckt.
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Zum Prüfen, Ausbessern oder Auswechseln der Klinge io oder des Halters
2o wird der Schaber abgenommen. Der Keil 36 wird dann herausgezogen. Der Halter
kann dann unter Wirkung der Schwerkraft oder mit Druck in die in Fig. 2 gezeigte
Freigabestellung gedreht werden, in der die Klinge und der Halter als Ganzes nach
vorn aus der Nut 35 herausgenommen werden können. Soll weiterhin die Klinge io aus
dem Halter 2o entfernt werden, so können irgendwelche Befestigungsstifte, wie sie
Fig. 3 bis 7 zeigen, herausgeschlagen werden. Dies läßt sich schnell und einfach
mit Handhabung weniger Einzelteile durchführen.
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Die Klinge io und ihr Halter 2o können unabhängig von dem verhältnismäßig
schweren und massiven Arm 4o und dem Klingenträger 3o hin und her geschoben werden.
Diese Hinundherbewegung kann durch irgendein Getriebe auf die Halterstange 2o übertragen
werden, z. B. durch eine von einem sich bewegenden Teil der Maschine angetriebene
Kurbel.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung hat die Halterstange 2o'
einen annähernd ovalen Querschnitt, der an den entgegengesetzten Enden des größten
Durchmessers zylindrische Lagerflächen aufweist. Der Halter 2o' befindet sich lose
in dem Klingenträger 3o, so daß er sich in der Nut 35 drehen und sowohl in Querrichtung
als auch in der Längsrichtung bewegen kann. Die Klinge io wird durch ein Drucklager
nachgiebig an die Walze und gegen die Vorderkanten der Nut 35 gedrückt: Das Drucklager
wird durch eine Druckfeder 37 und eine Schraubhülse 38 gebildet, die das eine Federende
aufnimmt, während sich das andere Federende gegen einen Sitz 39 des Halters 2o abstützt.
Die in Fig. 3 gezeigte nachgiebige und unter Federdruck stehende Befestigung des
Halters verleiht der Klinge eine erhöhte Querelastizität. Die Feder 37 wirkt auch
als Sperrung gegen ein Verdrehen des Halters 2ö in der Nut 35.
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Bei den in Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungen ist der als Strang
gepreßte oder auf andere Weise hergestellte Halter Zoo rohrförmig ausgebildet und
hat einen Rundquerschnitt, der etwa dem Buchstaben G ähnelt. Er weist eine nach
vorn ragende, elastische Kappe toi mit einer Nase 2o2 auf, die an der der Walze
;abgekehrten Seite auf der Klinge aufliegt. Der Halter Zoo ist ferner mit einem
waagerecht nach hinten ragenden Flansch 204 versehen, der eine längliche Sitzfläche
für die Hinterkante der Klinge bildet. Die Klinge io und der Halter 200 werden durch
Stifte 22' an entgegengesetztenEnden der Klinge gegen axiales Verschieben und gegen
Drehen in der Nut des Klingenträgers gesichert. Diese Stifte befinden sich in miteinander
fluchtenden Löchern des Flansches 204 und des ihm gegenüberliegenden Umfangsteils
des Halters 200 und werden durch Splinte 205 gesichert. Die Rippe 34 des
Klingenträgers ist bei 34a mit Ausschnitten versehen, die die Stifte 22 zugänglich
machen. Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, sind die Ausschnitte 34b so breit ausgeführt,
daß sich der Halter Zoo bei Bedarf im Klingenträger 30 in Längsrichtung etwas
hin und her bewegen kann.
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Bei den in Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungen kann der Halter
Zoo nach vorn abgenommen werden, wenn zunächst die Stifte 22' so weit nach oben
geschlagen werden, bis ihr unteres Ende an der Rippe 34 vorbeikommt, und dann der
Halter in der Nut des Klingenträgers 30 in die Freigabestellung gedreht wird.
Die Lagerfläche für .den Halter Zoo wird durch eine halbe Lagerschale 2io gebildet,
die in Längsrichtung in die Nut 35 der Rippe 34 eingeschoben und zwischen radialen
Vorsprüngen 32a, 34, des Klingenträgers 30 festgehalten wird. Die
Lagerschale 2io kann wesentlich kürzer als der Halter 200 sein, und jede gewünschte
Anzahl einzelner Lagerschalen kann längs des Halters vorgesehen werden.
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Der Halter 200 ermöglicht es, Klingen verschiedener Stärke zu verwenden.
Für bestimmte Zwecke kann z. B. eine Klinge aus Stahl oder anderem Metall von o,8
mm Stärke benötigt werden. In solchem Fall wird der Druck von der Klinge auf die
Federkappe toi zweckmäßig über eine aus der Klinge abgebogene Zunge 12 übertragen
(Fig. 5). Für andere Zwecke kann eine Preßstoffklinge bevorzugt werden, die z. B.
eine Stärke von 3 mm haben kann. In diesem Fall kann die Klinge mit einem Anschlagnocken
13 versehen sein (Fig. 6), der zur Druckübertragung mit der Kappe toi zusammenwirkt.
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Durch die offene, elastische Gestalt des G-förmigen Halters Zoo (Fig.
4 bis 6) erhält die Klinge erhebliche zusätzliche Nachgiebigkeit in der Querrichtung.
Überdies wird eine beträchtliche Ersparnis an Werkstoff und Gewicht im Vergleich
zu der in den Fig. i bis 3 gezeigten massiven Ausführung des Halters erzielt, während
die erforderlichen zylindrischen Lagerflächen sowie die großen und kleinen Querschnittsabmessungen
des Halters erhalten
bleiben und eine in Längsrichtung liegende
Sitzfläche für die Klinge geschaffen wird. Die Klinge kann sich überdies etwaigen
Ungleichmäßigkeiten der Walzenoberfläche besser anpassen.
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Der in Fig.7 dargestellte Schaber ähnelt dem Schaber nach Fig. 4 bis
6. Auch hier ist der Halter Zoo rohrförmig und hat einen im wesentlichen zylindrischen
oder runden Querschnitt. Die gerundete Außenfläche ist hier jedoch durch zwei gekrümmte,
flügelartige Teile 2i i, 212 gebildet, die durch einen Steg zu einem Stück vereinigt
sind. Der Steg enthält einen mittleren Schlitz 213, in den Klingen von verschiedener
Dicke eingespannt werden können. Der Halter Zoo ist auch hier gegen Verdrehen und
axiales Herausgleiten aus dem Klingenträger 3o, durch Stifte 22' gesichert, die
durch Einschnitte 34b der Rippe 34 zugänglich sind.
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Bei allen dargestellten Ausführungen weist die Klinge ro gleichmäßige
Abmessungen auf und ist nur an den Öffnungen für die Stifte 22' durchbrochen. Sie
erhält dadurch eine größtmögliche Festigkeit bei geringmöglichen Herstellungskosten.
Außerdem ist die Längsnut des Klingenträgers 30, die den Klingenhalter aufnimmt,
gegen Eindringen von Fremdkörpern geschlossen mit Ausnahme der Einschnitte 34b,
die aber nur klein sind.
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Der Klingenhalter oder die Klinge oder beide können bei Bedarf in
einzelne Abschnitte von geeigneter Länge, z. B. 12 bis 30 cm oder mehr, unterteilt
werden. Auf diese Weise kann bei gegebener Länge der Walze jede erforderliche Länge
für die Klinge und den Halter zusammengestellt werden. Die einzelnen Stücke lassen
sich durch Herausnehmen nach vorn aus dem Klingenträger leicht auswechseln. Eine
derartige geteilte Bauweise erleichtert nicht nur die Herstellung und den Austausch,
sondern verleiht dem Schaber auch eine erhöhte Nachgiebigkeit sowohl in der Längs-
als auch in der Querrichtung, die unter bestimmten Arbeitsbedingungen erforderlich
sein kann, z. B. bei Walzen, die mehr oder weniger unrund geworden sind. In anderen
Fällen, besonders für kürzere Walzen, können. der Klingenhalter und die Klinge je
aus einem Stück bestehen, das sich über die ganze Länge der Walze erstreckt.