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Walzenschaber, insbesondere für Papiermaschinen Die Erfindung betrifft
Walzenschaber, insbesondere für Papiermaschinen, deren Walzen von Verunreinigungen
freigehalten werden müssen, damit das Papier nicht durch an den Walzen sitzenden
Teilchen eingedrückt und in seiner Güte beeinträchtigt wird.
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Bekannt sind bereits Walzenschaber aus einem Klingenhalter und einer
dünnen Klinge, die mit ihrem hinteren Rand in eine Ausnehmung des Halters ragt und
sich auf ihrer der Walze abgewendeten Seite an einer vorderen Anlagekante des Klingenhalters
abstützt, so daß sie sich unter der Einwirkung von Druck oder Temperatur in allen
Richtungen be-,vegen und ausdehnen kann. Die Klinge wird dabei meist durch Federn
an die Walze gedrückt.
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Bei den bekannten Schabern kann jedoch Papiermasse od. dgl. in die
Ausnehmungen des Halters eindringen, in die die Klinge mit ihrem hinteren Teil ragt,
wodurch das Herausnehmen einer abgenutzten Klinge erschwert wird. Das ist auch bei
einem bekannten Schaber der Fall, bei dem der Klingenhalter vor der Ausnehmung auf
der der Walze abgewendeten Seite der Klinge eine vordere und auf der der Walze zugewendeten
Seite eine hintere durchgehende Anlagekante für die Klinge aufweist und bei dem
in der länglichen Ausnehmung eine sich über die gesamte Breite der Klinge erstreckende
Feder vorgesehen ist. Diese Feder wirkt nämlich entweder auf beide Seiten der Klinge
gleichmäßig oder nur auf eine Seite, dann aber in dem Sinne, daß sie die Klinge
nicht gegen die Anlagekanten drückt. Das ist mit der Absicht geschehen, um ein freies
Spiel des hinteren Randes der Klinge in der Ausnehmung zu gewährleisten, wobei sich
die Klinge auch von den Anlagekanten abheben kann. Außerdem drückt diese Feder nur
in Abständen an einzelnen Stellen, d. h. nicht lückenlos gegen die Klinge, weshalb
bei der geringeren Stärke der Klinge auch aus diesem Grunde keine völlig abdichtende
Anlage der Klinge an den Anlagekanten des Klingenhalters zustande kommt. Daher können
dann Teilchen aus der Papiermasse zwischen die Klinge und ihren Halter gelangen.
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Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil und kenn-
zeichnet sich dadurc'1, daß die Feder die Klinge lücken- |
los über ihre gesa ite Breite und mit ihren beiden |
Seiten zugleich abd -htend gegen die beiden vorderen |
Anlagekanten des ' lingenhalters drückt. Da hierbei |
die Feder über il 2 ganze Länge gegen die Klinge |
und diese dadur _i gegen die beiden Anlagekanten |
drückt, können sie in der Klinge keine Wellungen |
bilden, so daß die, snehmung des Halters gegen den |
Eintritt von Papi Stoff od. dgl. dicht abgeschlossen |
ist. Die Feder be# ' - auch eine beträchtliche Reibung |
zwischen der K und den Anlagekanten, so daß |
die Klinge fest nrer Lage gehalten wird. |
Die Feder besteht vorzugsweise aus einem dünnen elastischen Stahlstreifen von muldenförmigem
Querschnitt, der sich mit seiner konvexen Seite gegen die der Walze abgewendete
Seite der Klinge anlegt. Der Querschnitt des Stahlstreifens kann aber auch beispielsweise
verhältnismäßig flach V-förmig sein, wobei der Knick mit dem sich der Stahlstreifen
gegen die Klinge anlegt, etwas abgerundet ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Stahlstreifen
zur Erhöhung seiner Biegsamkeit in der Mitte seines Querschnitts quer- oder schrägverlaufende
Schlitze aufweisen. Er kann ferner an seiner hinteren Kante mit einem flachen Ansatz
ausgestattet sein, mit dem er in einen Schlitz des Halters eingreift und in diesem
gehalten wird. Schließlich kann die Klinge mit an ihrer hinteren Kante vorgesehenen
Zungen die gegen die Klinge gerichtete konvexe Fläche des Stahlstreifens hintergreifen,
wodurch ihr ein zusätzlicher Halt gegeben wird.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen von Walzenschabern
gemäß der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Seitenansicht
eines Walzenschabers einer Papiermaschine zur Veranschaulichung der allgemeinen
Anordnung, Fig.2 die Seitenansicht des Walzenschabers in größerem Maßstab, Fig.
3 eine perspektivische Ansicht dieses Walzenschabers, bei dem Teile weggeschnitten
sind,
Fig. -1 und 5 verschiedene Ausbildungen des an diesem Walzenschaber
vorgesehenen Federelements, Fig.6 eine perspektivische Ansicht einer etwas anders
ausgebildeten Klinge für den Walzenschaber, Fig. 7 einen Teilschnitt durch das vordere
Ende des Halters mit der Klinge gemäß Fig. 6 und Fig. 8 eine Seitenansicht eines
etwas anders ausgebildeten Halters mit eingesetzter Klinge.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird die Klinge 10 des Walzenschabers
in einem Halter 11 angeordnet, der sich über die gesamte Breite der Walze 12 erstreckt,
mit der die Klinge zusammenarbeitet. Der Halter ist auf einer Tragschiene 13 befestigt,
die um eine Achse 14 schwenkbar angeordnet ist. Die Klinge 10 wird durch die Schwerkraft
mit der Walze 12 in Berührung gehalten. Statt dessen kann sie aber auch durch Federn,
hydraulischen oder pneumatischen Druck oder durch andere Mittel gegen die Walze
angedrückt werden.
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Wie Fig. 2 und 3 erkennen lassen, besteht der Halter aus zwei Teilen
16 und 20, die durch Schrauben 15, Niete od. dgl. zusammengehalten werden. Der obere
Teil 16, d. h. der von der Walze abgewandte Teil, weist eine Ausnehmung 17 für ein
sich über die ganze Breite des Halters erstreckendes Federelement 18 auf sowie davor
eine etwas nach unten überstehende Anlagekante 19, die sich von oben, d. h. auf
die von der Walze 12 abgewandte Seite der Klinge 10 auflegt. Der untere Teil 20
des Halters ist mit einer -Tut 21 versehen, die sich ebenfalls über die gesamte
Breite der Klinge erstreckt. Die Nut wird vorn durch eine Anlagekante 22 begrenzt,
die sich von unten gegen die Klinge 10 anlegt, und zwar auf einer Linie, die vor
derjenigen liegt, in der sich das Federelement 18 von oben gegen die Klinge anlegt,
und hinter der jenigen, in der die Kante 19 des oberen Teils 16 die Klinge berührt.
Der hintere Rand 23 der Klinge legt sich gegen die hintere Begrenzungsfläche der
Nut 21 an. Das Federelement 18 hält infolgedessen die Klinge 10 stets fest gegen
die Kante 19, wobei die Kante 22 als Schwenkachse dient. Dadurch wird die Klinge
so fest gegen diese beiden Kanten gedrückt, daß es weiterer Mittel wie vorstehender
Nasen od. dgl. nicht bedarf, um die Klinge in ihrer Lage zu halten. Infolgedessen
kann die Klinge sowohl von vorn als auch von der Seite in den Halter 16, 20 eingesetzt
werden.
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Zur Unterstützung der Zuführung der Klinge 10 in den Halter
16,20 von einer Seite her braucht nur ein einziger Niet 24 od. dgl. an dem
einen Ende der Klinge vorgesehen zu werden, das zusammen mit der vorderen Kante
22 der Nut 21 die Klinge in der richtigen Richtung führt, so daß diese hierbei nicht
nach vorn aus dem Halter hinausgelangen kann. Es können aber auch einige solcher
Niete vorgesehen werden, die in die Nut eingreifen. Die Kante 22 kann aber auch
mit Einschnitten 25 versehen sein, die in ihrer Anordnung den Nieten entsprechen,
so daß die Klinge in diesem Fall von vorn in den Halter eingesetzt werden kann.
Die Einschnitte 25 sind dabei sämtlich seitlich ein wenig zu den Nieten versetzt,
so daß die Klinge nach dem Einsetzen nach Art eines Bajonettverschlusses noch etwas
verschoben werden muß, damit sie in die richtige Lage zu dem Halter und der Walze
kommt. Umgekehrt muß sie beim Herausnehmen zun iichst etwas seitlich verschoben
werden, ehe sie nach vorn aus dem Halter herausgezogen werden kann.
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Das Federelement 18 ist vorzugsweise als elastisches Band, z. B. als
Stahlband, ausgebildet, das in Querrichtung muldenförmig durchgebogen ist, wie dies
Fig. 4 und 5 veranschaulichen. Dabei kann der Querschnitt des Federelementes schwach
V-förmig mit abgerundeter Biegung (Fig. 4) oder im ganzen gleichmäßig gebogen sein
(Fig. 5). Mit der konvexen Seite legt es sich über die ganze Länge der Klinge 10
von oben gegen diese an. Da die von der Walze auf die Klinge kommenden Kräfte aber
vollständig durch die Kanten 19 und 22 aufgenommen werden, kann das Federelement
18 eine sehr weiche Charakteristik haben. In dem mittleren Längsteil der Feder 18
können quer- oder schrägverlaufende Schlitze 26 vorgesehen sein, durch die die Biegsamkeit
des Federelementes noch erhöht wird. Diese Schlitze erleichtern auch das Einschieben
der Klinge in sehr lange Halter.
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Die Klinge 10 kann, wie Fig. 6 erkennen läßt, an dem hinteren Rand
23, wie an sich bekannt, mit etwas aufwärts gerichteten Zungen 27 versehen sein,
die in eingeschobenem Zustand der Klinge hinter die tiefste Kante des nach unten
durchgebogenen Federelementes 18 greifen und der Klinge dadurch einen zusätzlichen
Halt gegen ein Herausbewegen nach vorn aus dein Halter geben. Diese Ausbildung ist
besonders bei sehr breiten und bei solchen Haltern vorteilhaft, die in nach unten
gerichteter Stellung arbeiten. Die Zungen sind natürlich nur so stark hochgebogen,
daß ein Herausziehen und Hineinschieben der Klinge noch möglich ist, doch sollen
sie eine solche Höhe aufweisen, daß sie bei seitlich einschiebbaren Klingen diesen
beim Einschieben eine zusätzliche Führung an dem Federelement 18 geben.
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Der Walzenschaber gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
das Federelement 18 zusätzlich dazu, daß es ein Eindringen von Schmutz in die Ausnehmung
des Halters verhindert, einen gleichmäßigen Druck auf die Klinge über deren ganze
Länge ausübt. Unter Umständen kann das Federelement 18, wie dies in Fig. 8 dargestellt
ist, auch mit einem sich nach hinten erstreckenden flachen Ansatz 28 versehen sein,
der in einen durch die beiden Halterteile 16 und 20 gebildeten Schlitz eingreift
und in diesem gehalten wird.