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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Injizieren von Pökellake in Fleisch.
Gemäss einem älteren Vorschlag des Patentinhabers ist eine solche Vorrichtung mit zumindest einer durch einen Antrieb relativ zu einer Auflagefläche für das Fleisch hin-und herbewegbaren, insbesondere auf- und abbewegbaren Nadel versehen, die einen zu im Bereich der Nadelspitze angeordneten Lakeaustrittsöffnungen führenden Lakekanal aufweist, der an eine zu einer Lakepumpe führende Lakeleitung angeschlossen ist, wobei ein von einem Abstreiferträger getragener Abstreifer für das Fleisch vorgesehen ist, der relativ zur Nadel bewegbar ist, und wobei diese Abstreiferbewegung ein im Lakekanal der Nadel liegendes Ventil derart steuert, dass die Nadel Lake in das Fleisch einspritzt, so lange der Abstreifer am Fleisch anliegt.
Diese Konstruktion hat sich besser bewährt als eine bekannte Konstruktion, bei welcher in der zur Nadel führenden Lakeleitung ein von einer Schiebehülse mit radialen Lakedurchtrittsbohrungen gebildetes Ventil eingeschaltet ist, das den Lakezustrom steuert. Bei dieser letzteren Konstruktion schliesst nämlich das Ventil sofort, sobald die Nadel zu ihrer Rückzubewegung ansetzt. Dies hat den Nachteil, dass nur beim Einstechen der Nadel in das Fleisch Lake eingespritzt wird, nicht hingegen beim Herausziehen der Nadel. Gegenüber der
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nicht so gute Pökelergebnisse erzielen lässt wie mit der eingangs geschilderten Konstruktion.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, die eingangs geschilderte Konstruktion noch zu verbessern, insbesondere in ihrem konstruktiven Aufbau bei Beibehaltung der Vorteile noch einfacher und zuverlässiger zu gestalten. Die Erfindung besteht hiebei im wesentlichen darin, dass das Ventil ein Drehschieberventil ist, dessen Drehschieber mit einer Lasche drehfest verbunden ist, an deren freien Ende ein Führungsstift sitzt, der in einem Schlitz des Abstreiferträgers gleitet. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache, übersichtliche und funktionssichere Konstruktion, da der im Schlitz des Abstreiferträgers gleitende Führungsstift das Drehschieberventil zwangsweise steuert und es daher nicht infolge grösserer Reibungswiderstände, Verschmutzung usw. zu einem Hängenbleiben des Ventils kommen kann.
Es wird daher bei jedem Einspritzvorgang (gleichen Zuführungsdruck der Lake und gleichen Auftreffzeitpunkt der Nadel vorausgesetzt) die gleiche Lakemenge eingespritzt, u. zw. sowohl beim Einstechen als auch beim Herausziehen der Nadel. Es werden daher verlässliche Einspritzverhältnisse geschaffen und dadurch eine gleichbleibend gute Qualität des gepökelten Fleisches sichergestellt. Diese Vorteile gelten auch gegenüber der oben geschilderten bekannten Konstruktion, bei welcher infolge der Verwendung einer Schiebehülse als Ventil stets die Gefahr besteht, dass infolge irgendwelcher auf die Verschiebebewegung der Hülse wirkender Widerstände die Schiebehülse in der Offenstellung des Ventils festgehalten wird, so dass die Lake auch dann durch die Austrittsöffnungen der Nadel austreten kann, wenn die Nadel bereits das Fleisch verlassen hat.
Es kommt dann zum Abspülen des Fleisches durch die Lake, was nicht nur einen unnützen Verbrauch an Lake bedeutet, sondern auch die Gefahr mit sich bringt, dass die üblicherweise aufgefangene und wieder verwendete Lake durch am Fleisch anhaftende Verunreinigungen in ihrer Qualität nachteilig beeinflusst wird.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, dass der Schlitz über den grössten Teil seiner Länge parallel zur Nadelachse verläuft und nur an seinem der Auflagefläche für das Fleisch abgewendeten Ende eine von dieser Nadelachse wegführende Krümmung aufweist. Bei Einstechen der Nadel kommt der Abstreifer zur Auflage auf das Fleisch, bleibt stehen und die Nadel verschiebt sich relativ zum Abstreifer. Dadurch wird über die Lasche der Führungsstift im Schlitz entlang des gekrümmten Teiles des Schlitzes verschoben. Dadurch wird die Lasche verschwenkt und dadurch der Drehschieber des Drehschieberventils von der Geschlossenstellung in die Offenstellung übergeführt. Der Lakedurchstrom durch die Nadel wird schon zu Beginn des Eindringens der Nadel in das Fleisch freigegeben.
Während des weiteren Eindringens der Nadel in das Fleisch wird die Einspritzung fortgesetzt, da in dieser Zeit der Führungsstift im geradlinig parallel zur Nadelachse verlaufenden Teil des Schlitzes gleitet. Beim Zurückgehen der Nadel erfolgen die beschriebenen Vorgänge in der umgekehrten Reihenfolge.
Um die Montage zu erleichtern, ist erfindungsgemäss der Abstreifer, vorzugsweise in Form eines Querbalkens aus Polyamid, abnehmbar am Abstreiferträger befestigt, vorzugsweise an diesem angeschraubt und schliesst das der Auflagefläche für das Fleisch zugewendete Ende des Schlitzes ab. Beim Ausbau der Nadel braucht daher nur der Abstreifer vom Abstreiferträger gelöst zu werden, worauf der Führungsstift aus dem Schlitz nach unten herausgezogen werden kann.
Weitere Kennzeichen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles des Erfindungsgegenstandes, welches in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung mit dem Drehschieberventil in der Geschlossenstellung, wobei die Vorrichtung wegen ihrer grossen Höhe stellenweise abgerissen dargestellt ist. Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1. Fig. 3 stellt das Drehschieberventil der Vorrichtung nach Fig. 1 im geöffneten Zustand dar.
Fig. 4 ist eine Draufsicht zu Fig. 1.
Die Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 4 weist mehrere Nadeln-l-auf, deren jede innen einen Lakekanal --2-- aufweist, der zu mehreren an der Nadelspitze angeordneten Lakeaustrittsöffnungen--3--führt. Der Lakekanal --2-- jeder Nadel --1-- steht mit dem inneren eines rohrförmigen Nadelträgers-4--in Verbindung, dem Lake über einen biegsamen Schlauch--5--von einer Lakepumpe zugeführt wird. Der
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Nadelträger--4--ist in einem Nadelkasten--6--entgegen der Wirkung einer Druckfeder --7-- in bekannter Weise längsverschiebbar gelagert, welcher Nadelkasten--6--durch einen nicht dargestellten Antrieb auf-und abbewegt wird.
Um den Nadeln--l--bzw. den Nadelträgern--4--auch seitlich ein gewisses Spiel zu gewähren, sind die Nadelträger--4--in einer elastischen Führungsplatte --8-- geführt. Ein mit dem Nadelträger--4--verbundener Flansch--9--dient zugleich als Widerlager für die druckfeder --7-- und als Sicherung gegen Herausfallen des Nadelträgers --4-- aus dem Inneren des Nadelkastens-6--.
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eingeschraubt sind. Dieses Drehschieberventil--10--regelt den Lakezustrom zum Lakekanal --2-- der Nadel-l-. Im Ventilgehäuse-11- (Fig. 2) aus Polyamid ist ein Drehschieberkolben --12-- aus Ni-Ro (nichtrostende Stahllegierung) gelagert.
Diese Materialpaarung ergibt besonders günstige Reibungsverhältnisse, obwohl prinzipiell auch das Drehschieberventilgehäuse --11-- aus Ni-Ro ausgebildet werden könnte. Jeder Drehschieberkolben-12--
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Nadel--l--.--14, 15--, in die jeweils ein 0-Ring--16 bzw. 17--eingelegt ist, der den Kolben --12-- gegenüber dem Ventilgehäuse --11-- abdichtet. Ferner hat der den eigentlichen Drehschieber bildende Kolben --12-- zwei Achsstummel--18, 19--, die in polygonförmige Löcher --20,21-- zweier Laschne --22,23--, eingesetzt und in diesen Löchern durch Verpressen befestigt sind.
Durch diesen Verpressvorgang werden die Achsstummel --18, 19--unverdrehbar mit den Laschen--22, 23--verbunden. Die andern Enden der beiden Laschen --22, 23--tragen einen Führungsstift--24--, auf welchen eine Rolle --25-- aus Polyamid drehbar aufgesetzt ist.
Diese Rolle --25-- gleitet in einem Schlitz --26-- einer Kulisse --27--, die an ihrem unteren Ende eine Abstreiferplatte --28-- aus Polyamid trägt, die an der Kulisse mittels Schrauben-29-
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--26-- verläuftNadel--l--und weist nur an seinem der Auflagefläche --30--(z.B. einem Förderband) für das Fleisch abgewendeten Ende eine von dieser Nadelachse wegführende Krümmung-26'--auf. Der Schlitz-26läuft bis zur Abstreiferplate --28-- durch, welche eine Bohrung-31-für jede Nadel --1-- aufweist. Nach Lösen der Schrauben --29-- kann daher die Abstreiferplatte--28--abgenommen und durch Anheben
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Reparatur oder Wartung möglich.
Die Kulisse--27--, welche von einer Stahlleiste gebildet ist, bildet mit ihrem Gewicht zugleich die Belastung des Abstreifers, so dass die bisher üblichen Abstreiferbelastungsfedern entfallen können. Die Kulisse - ist durch eine Öffnung --32-- der Führungsplatte --8-- hindurchgeführt und ragt an ihrem
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Nadelkastens--6--aus--34--, welcher nach vorne über den Rand des Nadelkastens --6-- vorragt und zur Dämpfung der Stösse des Abstreifers samt des ihn belastenden Gewichtes der Kulisse --7-- dient.
Die Funktion der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt : Der Nadelkasten --6-- wird durch seinen Antrieb zu einer auf-und abgehenden Bewegung im Sinne des Doppelpfeiles-a-veranlasst. Er nimmt die Nadelträger--4--und damit die Nadeln--l--sowie auch die Abstreiferkulisse--27--bei dieser Bewegung mit. Solange sich kein Fleisch unter den Nadeln--l--bzw. der Abstreiferplatte--28--befindet, bleiben die Nadeln-l-und das Abstreifersystem --27,28-- in der in Fig. 1 dargestellten Relativstellung, in welcher alle Lakeventile--10--geschlossen sind.
Kommt aber ein zu pökelndes Fleischstück unter die Nadeln --1-- bzw. die Abstreiferplatte--28--zu liegen, so dringen bei der Abwärtsbewegung des Nadelkastens --6-- die Nadeln --1-- in das Fleisch ein, wogegen der Abstreifer mit seiner Platte-28auf dem Fleischstück aufruht. Dadurch ergibt sich eine Relativverschiebung zwischen Nadeln--l--und Abstreiferkulisse --27--, so dass unter Vermittlung des Führungsstiftes --24-- und der Laschen --22,23-- das Lakeventil --10-- aus seiner Geschlossenstellung (Fig. l) in die Offenstellung (Fig. 3) übergeführt wird.
Wie ersichtlich, erfolgt die Öffnung des Ventils-10-allmählich und die volle Öffnung
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Abwärtshubes des Nadelkastens --6-- dieser wieder hoch, so bleibt zunächst der Abstreifer --27-- jeder Nadel--l--in seiner der jeweiligen Fleischstückhöhe entsprechenden Stellung stehen, während die Nadeln - l-zurückgehen. Dadurch wird der Führungsstift --24-- jedes SChlitzes --26-- in diesem unter Vermittlung der Laschen--22, 23--wieder nach oben geschoben, bis die Rolle--25--und damit der Führungsstift-24-wieder in den gekrümmten Teil --26'-- des SChlitzes --26-- eintritt, worauf sich
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das Ventil --10-- zu schliessen beginnt.
Nach Beendigung des Aufwärtshubes des Nadelkastens --6-- ist die Ausgangsstellung (Geschlossenstellung des Ventils nach Fig. l) wieder erreicht.
Zweckmässig läuft der Abstreifer--28--nicht mehr zur Bewegungsrichtung der Auflagefläche--30-- (Pfeilrichtung--b--) über die Maschinenbreite durch, sondern es ist jeder Nadel--l--eine gesonderte Abstreiferplatte--28--zugeordnet, so dass der Lakezustrom zu jeder Nadel--l--individuell entsprechend der unter der Nadel befindlichen Fleischstückhöhe geregelt wird.
Um nach Arbeitsschluss einen Durchspülvorgang mit reinem Wasser bei geöffneten Ventilen--10-- einfach durchführen zu können, ist eine Einrichtung vorgesehen, die es ermöglicht, mit einem einzigen Vorgang alle Ventile --10-- der Vorrichtung zugleich in die Offenstellung zu bringen. Diese Einrichtung weist zwei zu beiden Seiten des Nadelkastens --6-- auf diesem befestigte Wangen-35- (Fig. l, 4) auf, in denen mittels
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übergeführt, so dass der erwähnte Spülvorgang erfolgen kann. Dies vermeidet, dass sich Lakereste auskristallisieren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Injizieren von Pökellake in Fleisch, mit zumindest einer durch einen Antrieb relativ zu einer Auflagefläche für das Fleisch hin- und herbewegbaren, insbesondere auf-und abbewegbaren Nadel, die einem zu im Bereich der Nadelspitze angeordneten Lakeaustrittsöffnungen führenden Lakekanal aufweist, der an eine zu einer Lakepumpe führende Lakeleitung angeschlossen ist, und mit einem von einem Abstreiferträger getragenen Abstreifer für das Fleisch, der relativ zur Nadel bewegbar ist, wobei diese Abstreiferbewegung ein im Lakekanal der Nadel liegendes Ventil derart steuert, dass die Nadel Lake in das Fleisch einspritzt, solange der
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ist, dessen Drehschieber (12) mit einer Lasche (22,23) drehfest verbunden ist, an deren freiem Ende ein Führungsstift (24) sitzt, der in einem Schlitz (26) des Abstreiferträgers (27) gleitet.
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