DE341840C - Motorblockantrieb - Google Patents
MotorblockantriebInfo
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- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
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- B61L23/08—Control, warning or like safety means along the route or between vehicles or trains for controlling traffic in one direction only
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Description
Die Wechselstromblockfelder haben als Antrieb bekanntlich einen polarisierten Anker,
der zwischen den Polen eines Elektromagneten schwingt und unmittelbar die Hemmung für
den Blockrechen betätigt. Da nur verhältnismäßig geringe Ströme aus dem von Hand
betätigten Induktor zur Bewegung des Ankers zur Verfügung stehen, müssen die Blockfelder
sehr sorgfältig gearbeitet sein und bedürfen
ίο einer dauernden Überwachung, damit keine
Störungen eintreten. Trotzdem lassen sich diese nicht vermeiden, und die vielfachen Vorschläge
zur Verbesserung des Antriebes, zur Vermeidung des' Klebens der Anker, der Einrichtung
zur Verhinderung des Auslösens durch Prellschläge zeigen, daß ein Bedürfnis vorliegt
zur Beseitigung dieser Störungen und Einwirkungen. Da die gemachten Verbesserungsvorschläge aber die an sich nicht einfache
Einrichtung der Blockfelder nur noch verwickelter gestalteten, waren sie praktisch wertlos
und sind deshalb nicht allgemein zur Anwendung gekommen.
Man ging daher dazu über, den Blockantrieb grundsätzlich zu ändern und hat dies durch
Anwendung eines Motors an Stelle des Elektromagneten zu erreichen versucht, da der Motor
nicht nur mechanisch unempfindlicher ist, sondern auch gegen elektrische Einwirkung
nicht gewünschter Art leichter geschützt werden kann. Es sind z. B. Blockfelder bekannt, bei
welchen die beim Blocken und Entblocken zu bewegenden Sperrglieder zwangläufig von
einem Motor angetrieben werden. Nun hat aber die zwangläufige Bewegung der Sperrteile
des Blockfeldes den Nachteil· daß der Motor eine verhältnismäßig große Arbeit leisten
muß. Infolge der beschränkten Raumverhältnisse in einem Blockfeld kann der Motor
eine gewisse Größe nicht überschreiten, und <jo durch den von Hand betätigten Induktor kann
nur eine gewisse Menge Energie erzeugt werden. Da diese sich auf vier oder manchmal sechs
Felder verteilen muß, könnte es vorkommen, daß die für ein Feld bleibende Energie nicht 4-5
genügt, um ein Blockfeld zu betätigen, dessen Motor die Sperren teile zwangsweise bewegt.
Aus diesem Grunde hat man Blockwerke der üblichen Bauart verwendet und mit einem
Motor versehen, dessen Drehrichtung während eines Blockvorganges mehrfach wechselt. Diese
Einrichtung nimmt jedoch für den Blockvorgang zu lange Zeit" in Anspruch. Denn der
Motor muß bei jedem Wechsel der Drehrichtung anlaufen und nach einigen Umdrehungen
wieder gebremst werden, um dann wieder umgekehrt werden zu können. Wenn die Zeit
dazu auch an sich gering ist, so bedeutet dies doch infolge der öfter notwendigen Wechsel
ein ziemliches Mehr von Kurbelumdrehungen am Induktor. Bei kurzen Zugfolgen muß aber
mit Bruchteilen von Sekunden gerechnet werden, so daß das Bestreben dahin gehen muß,
den eigentlichen Blockvorgang möglichst zu verkürzen.
Dies läßt sich erfindungsgemäß erreichen mit einem Motorblockantrieb, dessen während
des ganzen Blockvorganges in demselben Umdrehungssinne umlaufender Motoranker durch
geeignete Übertragungsglieder unmittelbar die Ümlaufbewegung in die Pendelbewegung der
Blockfeldshemmung umsetzt.
Abb. ι zeigt eine Ausfiihrungsform eines
derartigen Blockantriebes von hinten gesehen und Abb. 2 die Seitenansicht. Der in^dem
Gestell g gelagerte Anker läuft zwischen den Polen eines permanenten Stahlmagneten m.
Der Strom wird dem Kollektor k durch die Schleifbürsten b zugeführt, die mit den Anschlußklemmen
& in Verbindung stehen. Unmittelbar mit der Motorachse ist ein Exzenterbolzen
e verbunden, der in eine Gabel I eingreift, so daß die Drehbewegung des Motorankers
in eine Pendelbewegung der Gabel umgesetzt wird. Die Gabel ist durch die Feder f
auf einem Mitnehmer c befestigt, der auf der der Motorachse parallelen Welle w sitzt. Die
Welle w trägt auf ihrem anderen Ende die Hemmung h, die in üblicher Weise in den
Blockrechen r eingreift. Die federnde Verbindung zwischen Gabel I und Mitnehmer g
ao ermöglicht die Handauslösung des Blockfeldes nach Abschrauben des Blockfensters. Durch
ein Blech t sind Anker und Kollektor gegen zufällige Berührungen geschützt. Die_Gesamtanordnung
des Blockantriebes in der vorbeschriebenen Form bietet den wesentlichen Vorteil,
daß jedes Wechselstromblockfeld ohne Schwierigkeiten mit dem Gleichstromantrieb ausgerüstet werden kann. Nach Abschrauben
des "Wechselstrommagneten wird der hakenförmige polarisierte Anker durch die Welle w
ersetzt und das Gestell g mit dem Gleichstromantrieb durch die Schrauben s an der Blockrückwand
befestigt. Nach Anschluß der Blockleitungen an die Klemmen d und Umlegen des
Stromanschlusses am Induktor von der Wechselstromklemme zur Gleichstromklemme ist der
Block wieder betriebsfähig. Der beschriebene Blockantrieb weist gegenüber den vorbekannten
nicht nur den Vorteil auf, daß er wesentlich einfacher ist und ohne weiteres in vorhandene
Blockfelder eingebaut werden kann, sondern er vermeidet auch die besondere Zusatzeinrichtung,
die für jeden Induktor nötig ist, wenn der Block mit wechselndem Gleichstrom betätigt werden soll. Es können daher auch
die vorhandenen Induktoren ohne weiteres beibehalten werden.
Eine gewisse Unvollkommenheit dieses Antriebes liegt noch darin, daß der Motoranker
nach Abschalten des Blockstromes nicht sofort stehenbleibt. Es könnte daher, besonders
wenn der Induktor sehr schnell gedreht wird, also eine außergewöhnliche hohe Spannung
erzeugt wird, und sich der Anker infolgedessen sehr schnell dreht und die Blocktaste nach
dem Blocken sofort losgelassen wird, ehe der Anker zur Ruhe gekommen ist, eintreten, daß
der leer laufende Anker eine Anzahl Zähne des Blockfeldes auslöst und eine teilweise Entblockung
bewirkt. Zur Vermeidung dieses Übelstandes wird ein Zwischenglied einge-. schaltet, durch das nach erfolgter Blockung
eine Sperrung des Ankers eintritt oder eine Einwirkung auf das Blockfeld verhindert wird.
Dieses Zwischenglied kann elektrisch oder mechanisch betätigt werden.
So kann z. B. nach Abb. 3 in den Blockstromkreis ein kleines Relais I eingeschaltet
werden, das den Motoranker α durch den Kontakt 2 kurzschließt, solange kein Blockstrom
in der Leitung 3 fließt. Der beim Blocken fließende Strom geht zunächst über das Relais 1,
das den Kontakt 2 öffnet, so daß der Blockstrom über den Anker α fließen muß. Wird
nach dem Blocken die Blocktaste losgelassen und dadurch der Stromkreis bei 4 unterbrochen,
so schließt sich der Kontakt 2 und der Anker liegt in einem Kurzschluß, so daß seine Bewegung
gebremst wird.
An Stelle dieser Kurzschlußbremsung kann unmittelbar der Anker gebremst werden, indem
nach Abb. 4 in den Blockstromkreis die Wicklung einer kleinen Luftbremse eingeschaltet
wird, die den Motoranker im stromlosen Zustande festhält. Mittels der Feder i
wird ein Bremsklotz η gegen die auf der Motorachse sitzende Scheibe 0 gedrückt. Bei
fließendem Blockstrom zieht der Magnet φ den Bremsklotz von der Scheibe, und sobald der
Strom unterbrochen ist, tritt die Bremse in Tätigkeit. An Stelle der Bremse kann auch
eine gleichartig wirkende Sperre treten, indem die auf der Motorachse sitzende Scheibe 0 mit
Sperrzähnen versehen und der Bremsklotz als Sperrstück ausgebildet wird.
Die durch Sperrung oder Bremsung bewirkte Materialbeanspruchung kann durch Anwendung
einer elektrisch betätigten Kupplung vetmieden werden. Die Wicklung der Kupplung liegt
ebenfalls im Blockstrom, so daß dieser die Kupplung bewirkt, indem er nach Abb. 5 den
Hebel u gegen den Zug der Feder^u bewegt
und dadurch die Kupplung χ verschiebt, εο daß die Ankerwelle α mit ihrem Kuppelstück ax
über die Kupplung χ das Kurbelstück e mitnimmt. Der frei bewegliche Anker' ist also
nur bei fließendem Blockstrom mit dem Blockgetriebe verbunden. Sobald der Strom unterbrochen
wird, werden beide wieder entkuppelt und der Anker kann auslaufen. no
■ An Stelle dieser elektrisch betätigten Klauenkupplung kann auch nach Abb. 6 eine unmittelbare
magnetische Scheibenkupplung treten. ■ Auf der Welle des Ankers α ist in einem
glockenartigen Gehäuse y eine kleine Spule eingebaut, die in stromdurchflossenem Zustand
die Scheibe ζ und damit den Exzenter e mitnimmt.
Diese elektrisch, betätigten Zwischenglieder nehmen natürlich einen Teil des vom Induktor
erzeugten Stromes auf, so daß sie nur anwendbar sind, wenn der Motor mit dem übrig-
bleibenden Anteil sicher betätigt werden kann. Im anderen Fall wird man zu rein mechanisch
wirkenden Mitteln greifen. So kann man,z. B.
die Anzahl der Umdrehungen des Motors begrenzen. Wenn das Zahnsegment 20 Zähne
hat, genügen 20 Bewegungen der Hemmurg, denen bei direktem Antrieb 20 Umdrehungen
dss Motorankers entsprechen. Läßt man daher den Motoranker nach 20 Umdrehungen anschlagen,
was mit Hilfe einer Zahnrad- oder Gewindeübersetzung keine Schwierigkeiten, bietet,
so bleibt der Anker, nachdem er das Blecken bewirkt hat, stehen. Diesen Anschlag kann
man statt von der Umdrehungszahl des Motors auch von der Stellung des Rechens abhängig
machen. Ist der Rechen in seine unterste Stellung gelangt, so sperrt er die Weiterbewegung
des Ankers in der Blockrichtung, hat der Rechen die oberste Lage erreicht, so wird
der Anker verhindert, sich in der Entblockrichtung weiter zu drehen.
Eine derartige Einrichtung in einfachster Form zeigt Abb. 7. Auf dem Rechen e sitzen
zwei Anschläge 5 und 6. In der gezeichneten oberen Lage des Rechens stößt der Exzenterbolzen
e. gegen den Anschlag 5, so daß sich der Motoranker in der Pfeilrichtung nicht
weiter drehen kann. Der Motor muß, um das Blocken zu ermöglichen, in anderer Richtung
laufen. Dies tritt ohne weiteres deshalb ein, weil Blockstrom und Entblockstrom für
ein Feld entgegengesetzte Richtung haben. Hat der Rechen die untere Lage erreicht, so
stößt der Exzenterbolzen gegen den Anschlag 6, und der Motor kann nur durch den in anderer
Richtung fließenden Strom für die Entblockung bewegt werden. An Stelle der unmittelbar
auf dem Rechen sitzenden An=chlage können von diesem auch bewegliche Anschläge
gesteuert werden.
Derartige Anschläge zur Verhinderung des Weiterdrehens des Ankers nach Erledigung
des betreffenden Blockvorganges haben aber noch einige weitere Vorteile. Bei Verwendung
eines Gleichstrommotors mit permanentem Magneten ist die Drehrichtung des Motors abhängig
von der Stromrichtung. Es muß also ein geblocktes Feld in ganz bestimmter Richtung
von dem Strom zwecks Entblockung durchflossen werden, damit sich der Anker von dem festen Anschlag wegbewegen kann.
Es sind daher durch diesen Anschlag die Hälfte der Auslösemöglichkeiten durch Gleichstrom
ausgeschaltet. Außerdem hat der durch den Anschlag festgehaltene Anker einen geringeren
Widerstand als ein umlaufender Anker. Wenn nun ein Feld infolge irgendwelcher Hemmungen
etwas schwergängig ist, und das leichter gehende Feld seinen Blockvorgang erledigt
hat, und dessen Anker gegen den Anschlag gekommen ist, so erhält das schwergängige
Feld mehr Strom als vorher und kann die Hemmungen dann besser überwinden.
Eine verhältnismäßig einfache mechanische Einrichtung zur Festhaltung des Motorankers
nach erfolgtem Blocken ergibt sich aus der Anwendung einer Bremse oder Sperre, die vorübergehend
während der Bewegung der Druckstange des Blockfeldes wirkt, wie Abb. 8 zeigt. Durch einen auf der Druckstange 7 sitzenden
Reiter 8 wird ein kleiner unter Federdruck stehender Hebel 9 von der Bremsscheibe 0 abgehoben.
Bei der Bewegung der Druckstange wird infolge eines Einschnittes am Reiter 8 vorübergehend der Hebel 9 durch die Feder
gegen die Bremsscheibe 0 gedrückt, so daß beim Hochgehen der Druckstange der noch
umlaufende Motoranker α vorübergehend gebremst wird.
Claims (8)
1. Motorblockantrieb, gekennzeichnet durch einen, während des ganzen Blockvorganges
im selben Sinne umlaufenden Motoranker in Verbindung mit einem die
Umlaufsbewegung in eine Pendelbewegung der Hemmung umsetzenden Getriebe.
2. Motorblockantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung
des Motorankers nach Beendigung des Blockvorganges durch ein elektrisches oder
mechanisches Zwischenglied aufgehoben oder ihre Einwirkung auf das Blockfeld verhindert
wird.
3. *Motorblockantrieb nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Motoranker bei Nichtfließen des Blockstromes
durch den Kontakt eines Relais kurzgeschlossen ist.
4. Motorblockantrieb nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch
den Blockstrom magnetisch eine Bremsung oder Sperrung aufgehoben wird, die den Motoranker in stromlosem Zustand festhält.
5. Motorblockantrieb nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
sich frei drehende Motoranker nur bei fließendem Blockstrom mittels einer elektrischen
betätigten Kupplung mit dem Blockgetriebe verbunden wird.
6. Motorblockantrieb nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der*,
Motoranker an der Weiterdrehung durch Anschläge verhindert wird, die von dem Blockrechen in seinen Endlagen in die
Anschlagsstellung gebracht werden.
7. Motorblockantrieb nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Motoranker während der Druckstangenbewegung vorübergehend gebremst oder gesperrt wird.
8. Motorblockantrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbewegung
des Motorankers durch einen unmittelbar mit seiner Achse verbundenen Exzenterbolzen in die Pendelbewegung einer
Gabel umgesetzt wird, die federnd auf einer der Motorachse parallel liegenden Welle
befestigt ist, wobei auf dem andern Ende dieser Welle unmittelbar die Hemmung
für den Blockrechen angeordnet ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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DE341840T | 1921-02-15 |
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