-
Gleichstromverbundmaschine für elektrodynamische Bremsung von elektrisch
angetriebenen Fahrzeugen .. Die Erfindung bezieht sich auf Gleichstromverbundmaschinen
für elektrodynamische Bremsung elektrisch getriebener Fahrzeuge. Gleichstromverbundmaschinen
haben bekanntlich den Nachteil, daß bei elektrodynamischer Bremsung, also wenn die
Maschine nicht mehr als Motor, sondern als Generator läuft, die Stromrichtung in
der Reihenfeldwicklung (Hauptschlußwicklung) sich umkehrt und demzufolge das Feld
der Hauptschlußwicklung mit dem der Nebenschlußwicklung nicht mehr gleichgerichtet
ist. Es ergibt sich hierdurch eine ungünstige Feldschwächung bei der elektrodynamischen
Bremsung, und um diese ungünstige Feldschwächung zu vermeiden, ist es schon bekannt,
die Wirkung der Reihenfeldwicklung (Hauptschlußwicklung) aufzuheben, bevor oder
spätestens sobald der Rückstrom auftritt. Im Zusammenhang hiermit ist es des weiteren
bekannt, entweder die Reihenfeldwicklung (Hauptschlußwicklung) durch einen vom Ankerstrom
beeinflußten Minimal- und Rückstromschalter vor dem Auftreten des Rückstromes selbsttätig
kurzzuschließen oder den Rückstrom vermittels elektrischer Ventile von der Hauptschlußwicklung
(Reihenfeldwicklung) selbsttätig fernzuhalten. Es wird auf diese Weise wohl erreicht,
daß bei der elektrodynamischen Bremsung bzw. bei der Energierückgewinnung die nachteilige
Wirkung der Reihenfeldwicklung oder Hauptschlußwicklung aufgehoben wird, jedoch
muß man es mit in Kauf nehmen, daß für die Dauer der elektrodynamischen Bremsung
bzw. der Stromrückgewinnung die Reihenfeldwicklung völlig unbenutzt bleibt.
-
Zur Steigerung der elektrodynamischen Bremswirkung bzw. der Stromrückgewinnung
wäre eine Feldverstärkung erforderlich. Eine Feldverstärkung zum eben angegebenen
Zwecke, d. h. eine Verstärkung der Wirkung der Nebenschlußfeldwicklung, ließe sich
erzielen, indem man gleichzeitig mit dem Kurzschluß # der Reihenfeldwicklung eine
der Reihenfeldwicklungentgegengesetzt gewickelte Hilfsfeldwicklung einschaltet,
die als solche ein dem Feld der Nebenschlußfeldwicklung gleichgerichtetes Magnetfeld
liefert und somit feldverstärkend wirkt. Ein gewisser Nachteil liegt hierbei darin,
daß insgesamt drei Feldwicklungen erforderlich sind, d. h. neben den beiden unbedingt
notwendigen Feldwicklungen, Reihenfeldwicklung und Nebenschlußfeldwicklung, noch
eine dritte Wicklung, eine sogenannte Hilfsfeldwicklung, die der Reihenfeldwicklung
entgegengesetzt
gewickelt sein muß.
-
Der Zweck der Erfindung liegt nun darin, bei elektrodynamischer Bremsung
bzw. bei generatorischem Betrieb einer Gleichstromverbundmaschine die Reihenfeldwicklung
nicht in der bisher gewohnten Weise vollständig außer Wirkung zu setzen, sondern
sie unmittelbar zur Verstärkung des Feldes der Nebenschlußwicklung heranzuziehen
und, die zum gleichen Zweck bis jetzt verwendete Hilfsfeldwicklung zu erübrigen.
Der soeben angegebene Zweck wird nun erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß beim
Übergang vom Motorbetrieb zum Generatorbetrieb und umgekehrt die Reihenfeldwicklung
der Maschine ohne Unterbrechung des Hauptstromkreises selbsttätig umgepolt wird
vermittels eines polarisierten Relais, welches auf zwei magnetische Zweiwegeschalter
wirkt, wobei der Stromkreis während der Umpolung der Reihenfeldwicklung aufrechterhalten
wird entweder durch einen Nebenschlußwiderstand zu den Zweiwegeschaltern oder durch
diese Schalter selbst. Im übrigen kennzeichnet sich die Erfindung noch dadurch,
daß die Reihenfeldwicklung über einen Nebenschlußwiderstand bei Überschreitung eines
bestimmten Stromwertes durch ein Relais selbsttätig überbrückt wird und daß parallel
zur Reihenfeldwicklung regelbare Bremswiderstände vorgesehen sind, die beim Übergang
zum Generatorbetrieb voll eingeschaltet und dann in den folgenden Bremsstufen allmählich
abgeschaltet werden.
-
Es soll nunmehr die Erfindung an zwei besonderen Ausführungsbeispielen
beschrieben werden. Es stellen dar: Fig. i ein erstes Ausführungsbeispiel für die
selbsttätige Umpolung der Reihenfeldwicklung bei Übergang von Motor- auf Generatorbetrieb
und umgekehrt und Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit Batteriebetrieb für
die Betätigung der Schalter zum Umpolen der Reihenfeldwicklung.
-
Fig. i veranschaulicht eine Einrichtung, bei der zum Zwecke, den Feldmagnetismus
der dynamoelektrischen Maschine während des Arbeitens als Generator oder während
der Widerstandsbremsung zu verstärken, die Pole der Reihenfeldwicklung mit Bezug
auf den Anker selbsttätig umgewechselt werden.
-
Zu: diesem Zwecke sind die Enden der Reihenfeldwicklung 2 den Schalthebeln
23, 23a zweier zweiwegiger Kontaktschalter entsprechend angeschlossen. Die Anordnung
ist also hier gleich wie bei einem doppelpoligen Zweiwegeschalter. Die Kontakte
werden während der Bremsung auf einer Seite, wie dargestellt, durch Federn. und,
während die Maschine als Motor läuft, auf der anderen Seite durch Elektromagnete
geschlossen gehalten, von denen je einer einem jeden Schalter beigegeben ist und
deren Stromkreise für die Erregerspulen 2q., 24" zwischen den positiven undnegativenStromabnehmern6,
7 geschlossen werden durch ein polarisiertes Rückstromrelais 25, von dessen beiden
Wicklungen die eine, 25a, mit dem Anker in Reihe geschaltet ist und einen Strom
führt, dessenRichtung, j e nachdem ob die Maschine als Motor oder als Generator
arbeitet, wechselt, während die andere Wicklung, 25v, in Reihe mit oder im Nebenschluß
zu der Nebenschlußfeldwicklung 3 angeordnet ist oder durch eine über die Hauptzuführungen
geschaltete Spule hohen Widerstandes dargestellt werden kann. Das Rückstromrelais
25 ist so angeordnet, daß es seinen Stromkreis schließt, .wenn die Maschine als
Motor läuft, und ihn öffnet, wenn die Maschine als Generator arbeitet.
-
Es ergibt sich, daß bei dieser Einrichtung die Umpolarisation der
Reihenfeldwicklung erfolgt, wenn die Magchine stromerzeugend wirkt oder nur wenig
Strom aufnimmt und deshalb diese Umpolarisation vor sich geht, ohne daß sie von
irgendwelchen Stößen auf die Maschine oder das Getriebe begleitet wird.
-
Um im Augenblick der Umschaltung des doppelpoligen Zweiwegeschalters
die Unterbrechung des Hauptstromkreises zu verhüten, wird zwischen Anker i und Reihenwiderstand
q. ein Nebenschluß 26 vorgenommen, der den genannten Schalter 23, 23a überbrückt
und damit die Gewähr gibt, daß zur Zeit der Umschaltung nur ein geringer Spannungsunterschied
an den Kontakten vorhanden ist.
-
Eine Wicklung des Rückstromrelais a5 oder irgendeiner anderen erforderlichen
Reguliervorrichtung, z. B. eines Rückstromschalters 27; der, wenn der Generatorbetrieb
wieder einsetzt, einen Kurzschluß- über einen im Lichtstromkreis 29 liegenden Widerstand
28 wieder aufhebt, könnte zu diesem Nebenschluß, der einen verhältnismäßig hohen
Widerstand von beispielsweise i bis 4 Ohm besitzen mag, parallel geschaltet werden.
Es wäre auch möglich, ohne irgendeinen weiteren Parallelwiderstand die Wicklungen
der Reguliervorrichtung als Nebenschluß zu verwenden.
-
Statt des Nebenschlusses 26 könnten Umschalter verwendet werden, bestehend
je aus zwei federnden Armen, die, an einem Schwinghebel sitzend, auf der einen Seite
schon Kontakt geben, bevor der Kontakt auf der anderen Seite unterbrochen wird,
und somit dafür sorgen, daß der Stromkreis über die Reihenwicklung niemals unterbrochen
wird.
-
Ein veränderlicher Nebenschlußwiderstand 3o, der eine sehr feine Abstufung
bis zum Kurzschluß ermöglicht und mit einem Fußtritt
steuerbar
ist, ist zwischen den Reihenwiderstand 4 und den Schaltarm des zweiwegigen Schalters
23d geschaltet. Dieser Schaltarm ist auch mit einem Ende der Reihenfeldwicklung
2 verbunden. Wenn die Maschine als Motor läuft, wird dieser Widerstand 3o kurzgeschlossen
und unwirksam. Wenn jedoch die Maschine als Generator arbeitet, wird jener Widerstand
zur Reihenfeldwicklung 2 parallel geschaltet, so daß beim Herunterdrücken des obenerwähnten
Fußtrittes der durch die Reihenfeldwicklung gehende Strom praktisch von Null bis
auf ein Maximum verändert werden kann und somit in weitgehendem Maße die Möglichkeit
besteht, dem durch die Nebenschlußwicklung 3 erregten Feld noch eine zusätzliche
Erregung zu geben. Solange die Maschine als Generator arbeitet, braucht das Bremspedal
nicht benutzt zu werden, da ein mit dem veränderlichen Nebenschluß in Reihe geschalteter
fester Nebenschluß 31 alles Notwendige darstellt.
-
Bis jetzt ist die Erfindung lediglich für den Fall beschrieben worden,
daß die Maschine als Generator arbeitet und Strom in die Leitung zurückschickt.
Unterhalb. jener Geschwindigkeit, bei welcher die Maschine eine Spannung liefert,
deren Wert über der Stromspannung der Zuleitung liegt, .erfolgt eine Rückstromlieferung
nicht und ist es erforderlich, den Stromkreis der Maschine durch einen Widerstand
zu schließen, sofern bei geringen Geschwindigkeiten eine elektrische Bremsung verlangt
wird.
-
Wie in Fig. r dargestellt, geht der Widerstandsbremsstrom von der
an der negativen Stromzuführung 7 (Stromabnehmer) angeschlossenen Schleifbürste
des Ankers z über einen Kontaktschalter 32, der entgegen dem Zug einer Feder durch
die Wirkung eines Elektromagneten offen gehalten wird. Die Erregerspule 33 des betreffenden
Magneten ist zwischen die positiven und negativen Hauptleitungen geschaltet. Der
Erregerstromkreis wird geschlossen und unterbrochen durch einen auf der Bremsschaltwalze
sitzenden Kontakt 34. Vom Schalter 32 geht der Stromkreis weiter durch einen mit
dem Schalter 36 gelenkig verbundenen Schalter 35, welcher den ersten Kontakt mit
dem Anlaßwiderstand 4 herstellt und praktisch zu derselben Zeit schließt, wie der
Schalter, mit welchem er gelenkig verbunden ist, öffnet. Von dem angelenkten Schalter
geht der Stromkreis zu einer zweckentsprechenden Stelle des Anlaßwiderstandes q.,
und hiermit ist, wenn beide Schalter 32 und 35 geschlossen sind, auch der Hauptbremsstromkreis
geschlossen. Der Nebenschlußkreis der Maschine wird zu derselben Zeit mit Hilfe
eines kleinen Schalters 37 geschlossen, der dem Schalter 32 angelenkt ist und zu
derselben Zeit wie dieser schließt.
-
Mit dieser Anordnung ergibt es sich, daß Fahrstromkreis und Widerstandsbremsstromkreis
nicht zu derselben Zeit geschlossen werden können und daß der Widerstandsbremsstromkreis
als solcher nicht geschlossen werden kann, bevor nicht der Erregerstromkreis des
Schalters 32 zwischen dem angelenkten Schalter 35 und der negativen Ankerschleifbürste
durch Vermittlung der Bremsschaltwalze oder Bremsschalters unterbrochen ist. Die
Lage des Widerstandsbremspedales ist so eingerichtet, daß das Herunterdrücken mit
demselben Fuße geschehen muß, mit welchem auch das Fahrpedal betätigt wird, und
somit jeweils immer nur ein Pedal betätigt werden kann.
-
Wenn, wie dargestellt, das Fahrpedal auf »Aus« steht, ist der angelenkte
Schalter 35 geschlossen, jedoch der Widerstandsbremsstromkreis unterbrochen, und
zwar am Schalter 32, dessen Elektromagnet durch einen Stromkreis erregt wird, der
zwischen zwei auf dem isolierten Kontakt 34 der Bremsschaltwalze sitzenden Fingern
39, 4r geschlossen gehalten wird.
-
Das Kontäktstück 34 sitzt, ebenso wie das Kontaktstück 42, auf der
Bremsschaltwalze (nicht etwa auf der Fahrschaltwalze) und hat den Zweck, zu verhindern,
daß Fahr- und Bremsstromkreise beide zu gleicher Zeit geschlossen werden können.
-
Nach der Zeichnung befindet sich die mit den Kontaktstücken 42 und
34 besetzte Bremsschaltwalze in der Stellung »Aus«, in welcher Stellung die Kontaktfinger
38 und 39 durch das Kontaktstück 34 überbrückt sind. In dieser Stellung ist also
durch das Kontaktstück 34 und die Kontaktfinger 38, 39 eine Verbindung zwischen
dem Stromabnehmer 7 und einem Kontakt 50a hergestellt, so daß, wenn jetzt das auf
der Walze des Fahrschalters sitzende Segment 2i im Sinne des eingezeichneten Pfeiles
verstellt wird und die Kontakte 50, 50a von dem mit 51 bezeichneten Fortsatz des
Segments 21 überbrückt werden, der Stromkreis der zum Schalter 46 gehörigen Erregerspule
46a ohne weiteres geschlossen werden muß. Zu gleicher Zeit überbrückt das Kontaktstück
52 (Fig. z) die Kontakte 53, 54, so daß der Erregerstromkreis der zu den Umschaltern
23,23' gehörigen Erregerspulen 24, 24.11 geschlossen wird und demzufolge
die Umschalter 23, 23a in die Fahrstellung gebracht werden. Indem die Schaltwalze
des Fahrschalters im Sinne des eingezeichneten Pfeiles nun noch weitergedreht wird,
gelangt die Stufe 51a des Segmentes 21 mit dem Kontakt 5oa in Berührung, und dadurch
wird nun der Erregerstromkreis der
zum Schalter 36 gehörigen Erregerspule
36a geschlossen, also, mit anderen Worten, der Fahrstromkreis über den Reihenwiderstand
endgültig hergestellt.
-
Wird nun die Schaltwalze des Fahrschalters mit ihrem Segment im Sinne
des eingezeichneten Pfeiles noch weiterbewegt, so wird durch die einzelnen Stufen
des Segmentes 21 bewirkt, daß der Reihe nach die Stromkreise der den Kontaktschaltern
16 bis 1611 zugehörigen Erregerspulen 17 bis r711 geschlossen, also
die einzelnen Abschnitte des Reihenwiderstandes Schritt um Schritt kurzgeschlossen
werden.
-
Wenn diese Bremsschaltwalze auf »Aus« steht, sind die Schaltfinger
38, 39 durch einen mit 34a bezeichneten schmalen Teil des auf der Bremsschaltwalze
sitzenden Kontaktes 34 miteinander verbunden, um zwischen Stromabnehmer 7 und Kontaktfinger
50a eine Verbindung zu unterhalten, die für die Erregung der den Schaltern 36, 46
zugehörigen Wicklungen 36a, 46a (beim Überbrücken der Kontaktfinger 50, 5oa durch
den Kontaktfortsatz 51 des Fahrschalters) notwendig ist, aber bei Betätigung des
Bremspedales sofort unterbrochen wird, indem dann der Teil 34a des Kontaktes 34
sich von dem Schaltfinger 38 ablöst. Jedenfalls wird bei der ersten Vorwärtsbewegung
des Bremspedales dieser schmale Teil 34a des Kontaktes 34 von dem Schaltfinger 38
zurückgenommen, so also der Erregerstromkreis der Schalter 36, 46 und irgendeiner
mit ihnen verbundener Haltevorrichtung (z. B. 40) unterbrochen.
-
Eine weitere Bewegung der Bremsschaltwalze wird den Kontakt 34 von
den Schaltfingern 39, 41 zurücknehmen und demzufolge den Erregerstromkreis des den
Schalter 32 offen haltendenElektromagneten unterbrechen. Die Folge ist, daß der
Schalter 32 dann unter der Wirkung seiner Feder schließt. Dadurch wird der Hauptwiderstandsstromkreis
geschlossen, ebenso wird auch der angelenkte Schalter 35 geschlossen, während der
angelenkte und zu derselben Zeit schließende kleine Schalter 37 den Nebenschlußkreis
über mehrere Widerstände schließt. Die betreffenden Widerstände werden bei weiterer
Bewegung der Bremsschaltwalze der Reihe nach kurzgeschlossen, und zwar durch ein
auf der Bremsschaltwalze isoliert sitzendes Kontaktstück 42. Die eben erwähnten
Widerstände könnten bequemerweise einen Teil des Nebenschlußwiderstandes 5 verkörpern.
Das Kontaktsegment 43 auf dem Fahrschalter könnte in diesem Falle zum angegebenen
Zweck entsprechend zugeschnitten werden.
-
Eine mäßige elektrische Bremsung setzt ein, unmittelbar nachdem der
Stromkreis des Ankers durch den Reihenwiderstand 4 geschlossen ist, d. h. unmittelbar
nachdem der Schalter 32 schließt. Die Bremsstärke vergrößert sich im Maße des Kurzschlusses
des Nebenschlußwiderstandes durch den Kontakt 42.
-
Der Nebenschlußkreis könnte statt, wie oben beschrieben, durch einen
kleinen Schalter 37 auch durch einen auf der Bremsschaltwalze sitzenden isolierten
Schleifkontakt geschlossen werden, der den Stromkreis für die Dauer der weiteren
Vorwärtsbewegung des Bremspedales geschlossen hält. Eine weitere Vorwärtsbewegung
des Bremspedales wird den Nebenschlußwiderstand 30 von der Reihenwicklung
:2 allmählich abschalten, bis schließlich der Nebenschluß gänzlich aufgehoben ist
und so eine kräftige elektrische Abbremsung bis auf ganz geringe Geschwindigkeiten
erzielt ist.
-
Die elektrische Bremsung wird, auch wenn ein Stromabnehmer von der
Leitung abkommen sollte, wirksam bleiben, da sie durch das von der Reihenwicklung
unterhaltene Feld bewirkt wird. Die Nebenschlußwicklung 3 wird über den Anker ebenfalls
erregt gehalten, und zwar durch den über Schalter 36 geschalteten nicht induktiven
hohen Widerstand 45. Schalter 36 schließt zusammen mit Schalter 46 den Stromkreis
vom positiven Pol zum Anlaßende des Reihenwiderstandes 4.
-
Der genannte Widerstand 45 wird als Nebenschluß zur Nebenschlußwicklung
3 wirken, sobald der Strom mit der Rückbewegung des elektrischen Bremspedales auf
»Aus« unterbrochen wird.
-
Zur Sicherung gegen übermäßige Bremsung, falls der Fahrer das Bremspedal
im Notfalle und bei voller Geschwindigkeit des Fahrzeuges plötzlich in vollem Ausmaße
herunterdrückt, ist eine Sicherheitsvorrichtung, bestehend aus einem über die Reihenwicklung
2 geschalteten entsprechenden Nebenschlußwiderstand 47, geschaffen. Der Stromkreis
dieses Nebenschlusses soll durch einen Schaltarm 48 unterbrochen gehalten werden.
Schaltarm 48 wird -normalerweise durch eine Feder in der Offenstellung gehalten.
Ein Weicheisenanker, sitzend an dem eben erwähnten Schaltarm, wird durch einen Elektromagneten
angezogen, dessen Wicklung 49, wie dargestellt, entweder in Reihe mit dem Bremsstromkreis,
dem Hauptstromkreis oder, wie ebenfalls schon beschrieben, in Nebenschluß oder in
Reihe mit dem festen Nebenschlußwiderstand geschaltet wird. Ein Übermaß an Strom
wird diesen Schalter schließen und somit bewirken, daß über das Reihenfeld ein Nebenschluß
gelegt und so lange unterhalten wird, bis die die Überlastung verursachenden Zustände
durch die Verlangsamung des Fahrzeuges geändert worden sind.
Die
Schalter 36, 46, die die Anschlüsse für Motorbetrieb herstellen, können, wie dargestellt,
so angeordnet werden, daß sie bei Betätigung des Fahrschalters der Reihe nach geschlossen
werden und so die Nebenschlußwicklung bei Schließung des Schalters 46 vor Schalter
36 (letzterer schließt die Verbindung vom positiven Stromabnehmer zum Ende des Reihenwiderstandes
4 in vollem Maße) erregt werden kann. Zu diesem Zweck könnte am Fahrschalter ein
besonderer Kontaktfinger 5o vorgesehen werden, der zusammen mit einem Fortsatz 51
der Schaltwalze den Stromkreis der Erregerspule 46a des ersten Schalters 46 schließt.
Zu derselben Zeit tritt ein auf der Schaltwalze des Fahrschalters angeordneter schmaler
Kontakt 52 auf der positiven Seite mit zwei Schaltfingern 53, 54 in Berührung, die
mit dem Schalter 46 bzw. dem unteren Kontakt des Rückstromrelais 25 verbunden sind.
Hierdurch wird der Stromkreis der den Elektromagneten zugehörigen Erregerspulen
24, 24a geschlossen, so daß die Umschalter 23, 23a in die Fahrstellung gebracht
werden. Indem das Fahrpedal noch weiter heruntergedrückt wird, wird dieser Erregerstromkreis
wieder unterbrochen, da er, wenn der genannte Stromkreis durch das polarisierte
Rückstromrelais 25 unterhalten wird, nicht mehr erforderlich ist. Bei weiterem Herunterdrücken
des Fahrpedals wird auch der Schalter 36 und somit der Hauptstromkreis zum Reihenwiderstand
4 geschlossen. Wenn die Maschine als Generator läuft, schließt der Anker des Relais
den Stromkreis der Haltemagnetwicklung 40 und des den Lichtwiderstand 28 steuernden
Schalters 27.
-
Die Art der Schaltung zur Umkehrung der Reihenfeldwicklung ist nur
als Beispiel angeführt worden. Ohne vom Grundgedanken der Erfindung irgendwie abzuweichen,
könnte auch irgendeine andere Schaltungsweise oder an Stelle des doppelpoligen Zweiwegeschalters
elektrische Ventilröhren oder Metalldampfgleichrichter zur Verwendung vorgesehen
werden.
-
Die Anwendung der Erfindung bei einer ReihenschluBmasehine ist im
wesentlichen so, wie es oben beschrieben wurde, nur mit dem Unterschiede, daß statt
Benutzung eines polarisierten Relais die Umschalter 23, 23a während@ der ganzen
Dauer der Bewegung des Fahrpedales durch Schließung und Unterhaltung des von der
Schaltwalze zu dem obenerwähnten Finger 54 führenden Stromkreises betätigt werden.
Im anderen Falle könnten die genannten Schalter durch die erste Bewegung des Fahrpedales
mechanisch geschlossen und während der übrigen Bewegung des Pedales geschlossen
gehalten werden.
-
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch die in Fig. 2 dargestellte Einrichtung,
bei der die beiden zweiwegigen Schalter 23, 23a, die die Anschlüsse der Reihenfeldwicklung
2 zwecks Feldstärkung während des Generatorbetriebes und der Widerstandsbremsung
selbsttätig umschalten, durch Elektromagnete betätigt werden können, die von einer
im Fahrzeug untergebrachten kleinen Schwachstrombatterie 6o erregt werden. Der Erregerstromkreis
wird geschlossen durch die mit 25 bezeichnete Zunge eines mit einem einzigen Kontakt
versehenen polarisierten Rückstromrelais, dessen eine Wicklung mit dem Ankerstromkreis
in Reihe liegt und dessen andere Wicklung mit dem Nebenschlußkreis in Reihe geschaltet
ist und seine Kontakte schließt, sobald die Maschine als Generator wirkt. Die genannte
Zunge 25 ist mit der positiven Klemme der Schwachstrombatterie elektrisch verbunden.
Der Stromkreis wird zum negativen Pol der Schwachstrombatterie durch die parallelen
oder in Reihe geschalteten Elektromagnetwicklungen 24, 24a geschlossen. Mit
dieser Anordnung wird sich die Abänderung der mit Bezug auf Fig. i beschriebenen
Bremsschaltwalze wie folgt gestalten: An Stelle des Stromkreises zu der Erregerspule
33 der gelenkig verbundenen Schalter 32, 37, die den Stromkreis des Ankers i mit
seiner ReihenfeldWicklung 2 und auch den Nebenschlußkreis (die Erregerspule 33 öffnet
die Schalter, sobald sie unter Strom gesetzt ist) zu Bremszwecken an einer Anzapfung
des Reihenwiderstandes 4 schließen, können die erwähnten Schalter, 32, 37
durch einen eine Wicklung 62 geringen Widerstandes besitzenden Elektromagneten erregt
werden, der, wenn er unter Strom steht, die Schalter schließt und gespeist wird
durch einen Stromkreis, welcher von der positiven Klemme der Schwachstrombatterie
zu einem auf der Bremsschaltwalze sitzenden Kontaktfinger 63 führt. Der Stromkreis
zu einem zweiten Kontaktfinger 64 wird für die Dauer der weiteren Bewegung des elektrischen
Bremspedales durch einen auf der Bremsschaltwalze isoliert sitzenden Gleitkontakt
65 unterhalten. Dieser Gleitkontakt schließt den Stromkreis zwischen den genannten
Fingern, unmittelbar nachdem der Stromkreis zwischen den beiden den Erregerstromkreis
der Schalter 36, 46 unterhaltenden Schaltfingern 38, 39 unterbrochen ist, und zwar
durch Rücknahme des schmalen Kontaktes 34, unmittelbar nachdem das elektrische Bremspedal
gedrückt ist, so wie es oben mit Bezug auf Fig. i beschrieben wurde.
-
Von dem zweiten Kontaktfinger 64 führt der Batteriestromkreis durch
die geringen Widerstand besitzende Magnetspule 62 der miteinander gelenkig verbundenen
Bremsschalter 32, 37 und dann durch einen Schalter
35, der dem Schalter
36 angelenkt ist und den Stromkreis von der Oberleitung zum Ende des Reihenwiderstandes
4 unterbricht, sobald das Fahrpedal auf ;>Aus« gestellt oder der Erregerstromkreis
der Schalter 36, 46 durch Betätigung des Bremspedales an den Kontaktfingern 38,
39 unterbrochen wird. Der Schalter 35 wird geschlossen, wenn der Schalter 36 geöffnet
wird, und geöffnet, wenn der Schalter 36 geschlossen wird. Somit ist es unmöglich,
eine elektrische Widerstandsbremsung zu bewirken, bevor nicht der Fahrstromkreis
entweder durch Stellung des Fahrpedales auf »Aus« oder durch Unterbrechung des Erregerstromkreises
der Schalter 36, 46, bei Betätigung des Bremspedales, unterbrochen worden ist.
-
Um zu gewährleisten, daß die Umschalter 23,23a den Stromdurchgang
durch die Reihenfeldwicklung 2 in solcher Richtung halten, daß der Strom das Feld
zu Bremszwecken verstärkt, falls eine Stromabnehmerrolle vom Fahrdraht abspringen
sollte und 'in diesem Falle dann das polarisierte Rückstromrelais 25 mangels
Stroms in seiner Wicklung unwirksam bleibt, ist auf der Bremsschaltwalze ein dritter
Finger 66 vorgesehen, der mit dem schon einmal erwähnten langen Gleitkontakt 65
gleichzeitig mit der Schließung des Stromkreises der den Schaltern zugehörigen Elektromagnetspule
62 in Berührung gebracht wird. Dieser dritte Finger, der vom positiven Pol der Batterie
6o aus während der übrigen Bewegung des elektrischen Bremspedales unter Strom gehalten
wird, wird einen Stromkreis zum festen Kontakt des polarisierten Rückstromrelais
25 schließen und unabhängig die Spulen 24 und 24a der den Umschaltern zugehörigen
Elektromagnete erregen, so daß die Umschalter in solch einer Richtung schließen,
daß der Strom durch die Reihenfeldwicklung die Maschine zur Stromerzeugung zwingt
und ihr die Möglichkeit gibt, als kräftige Widerstandsbremse zu wirken, da der Stromkreis
durch einen Teil des Reihenwiderstandes geschlossen wird. Der übrige Teil der Bremsschaltwalze
bleibt so, wie es an Hand der Fig. i schon beschrieben worden ist.
-
Der Schalter 8 ist nichts weiter als ein Umschalter für Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt. Je nach der Einstellung dieses Schalters 8 durchfließt der Strom
den Anker i in der einen oder der anderen Richtung. Auf das Wesen der Erfindung
selbst hat dieser Schalter 8 unmittelbar keinen Einfluß.