-
Verfahren und Vorrichtung
-
zur Behandlung von Rotwein-Maische Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zur Behandlung von Rotwein-Maische, bei dem während des Gärens der
Maische in einem Tank Farbstoffe aus den Traubenschalen herausgewaschen werden.
-
Derartige Verfahren sind seit langem bekannt. Bei der Behandlung von
Rotwein-Maische ist es nämlich im Gegensatz zur Behandlung von Weißwein-Maische
erforderlich, die roten Farbstoffe, die sich im wesentlichen in den Traubenhäuten
befinden, aus diesen Häuten herauszuwaschen. Bei heutzutage üblichen Tanks, wie
sie beispielsweise in der DE-OS 32 03 161 beschrieben sind, wird die Maische hierzu
in einen Gärt ank eingepumpt und dort mittels eines Rührwerkes kontinuierlich oder
intermittierend gerührt. Bei dem genannten bekannten Tank, der im wesentlichen die
Gestalt eines hochkant stehenden Zylinders aufweist, besteht das Rührwerk aus einer
senkrechten axialen Welle, die mit radial abstehenden Rührarmen bzw. daran befestigten
Rührflügeln versehen ist.
-
Neben diesem bekannten Verfahren, bei dem das Herauswaschen der Farbstoffe
durch ein mechanisches Umrühren bewirkt wird, ist es noch bekannt, die Rotwein-Maische
stark zu erhitzen und das Herauswaschen im wesentlichen durch die Hitzeeinwirkung
zu erreichen.
-
Es liegt auf der Hand, daß die letztgenannte Hitzebehandlung der Rotwein-Maische
bei hochwertigen Weinen nicht anwendbar ist, weil diese dabei eine zu hohe Qualitätseinbuße
erleiden würden. Qualitativ hochwertige Weine werden daher in aller Regel auf die
erstgenannte Art, nämlich mit einem mechanischen Rührwerk bearbeitet, dessen Einwirkung
auf die Rotwein-Maische so schonend ausgelegt werden kann, daß Qualltätseinbußen
nicht zu befürchten sind.
-
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die erzielbare Rotweinqilalität bei
dem Verfahren des mechanischen Durchrührens mehr,
als zu erwarten
gewesen wäre, von der Art des verwendeten Tanks (stehender Tank mit senkrechtem
Rührwerk / liegender Tank mit waagerechtem Rührwerk) und darüber hinaus den Proportionen
des Tanks (Durchmesser/Höhe) sowie vom jeweiligen Füllstand abhängt. Die letztgenannte
Abhängigkeit ist deswegen besonders wichtig, weil hochwertige Weine in aller Regel
nur in sehr geringen Mengen angeliefert werden und daher mitunter noch nicht einmal
einen Tank in einem Kellereibetrieb voll ausfüllen, da derartige Kellereitanks für
unterschiedliche Weinqualitäten zur Verfügung stehen müssen und daher im hinblick
auf die großen angelieferten Mengen üblicher Weine auch möglichst groß ausgelegt
werden, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Durch die sehr unterschiedlichen Befüllungen
bei Anlieferung hochwertiger Weine ergeben sich jedoch mit den weiter genannten
Abhängigkeiten von aer Tankart und der Tankdimensionen immer noch spürbare Unterschiede
in der erzielbaren Rotweinqualität.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, aaß bei optimal schonender Behandlung
der Rotwein-Maische eine möglichst gleichbleibende Qualität erzielbar ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Maische
von unten in den Tank eingefüllt wird, bis der Spiegel oberhalb eines im oberen
Teil des Tanks angeordnet ten, die Querschnittsfläche ausfüllenden und Tresterbestandteile
der Maische zurückhaltenden Siebes steht und daß die Maische in diesem Zustand für
eine vorbestimmte Zeit der Gärung überlassen wird.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren hat damit den Vorteil, daß es, abgesehen
vom Einfüllvorgang, vollkommen ohne mechanische Beeinflussung der Maische auskommt,
weil die Farbstoffe durch das Gären der Maische und die aufsteigenden Bläschen beim
Moussieren der Maische "von selbst" aus den Tresterbestandteilen herausgewaschen
werden, die sich unterhalb des Siebes ansammeln und in den oberhalb des Siebes befindlichen
reinen Traubensaft überführt werden.
-
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Traubensaft
oberhalb des Siebes abgesaugt und unterhalb des zur Unterseite des Siebes aufgestiegenen
Tresters wieder in den Tank eingepumpt.
-
Be dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird damit
zwar eine mechanische Bewegung des Traubensaftes in Kauf genommen, durch den genannten
Kreislauf des Traubensaftes durch die Trester und das Sieb hindurch wird jedoch
die Auswaschung der Farbstoffe weiter intensiviert.
-
Bei einer weiteren Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Maische nach Ablauf einer vorbestimmten Gärzeit mittels des um eine horizontale
Achse drehbaren Siebes durchgerührt.
-
Bei diesem Verfahren wird eine weitere mechanische Behandlung der
Maische durch Umrühren in Kauf genommen, die Behandlungsdauer ist jedoch gegenüber
den seitherigen Verfahren mit mechanischem Umrühren der Maische deutlich verringert.
Auch kann die Anwendung dieses Verfahrens auf solche Maischen beschränkt werden,
bei denen die Tresterbestandteile unterhalb des Siebes zu einem besonders homogenen
Gefüge
verbacken, so daß ein Durchrühren erforderlich und sinnvoll
ist.
-
Schließlich kann bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens die Maische zum Beschleunigen des Gärbeginns mittels in dem Sieb enthaltener
Wärmetauscher geheizt und/oder während des Gärens gekühlt werden, wie dies an sich
bekannt ist.
-
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Maischetemperatur während
des gesamten Gärvorganges weitgehend konstant gehalten wird, indem die zunächst
zu kühle Maische auf eine Gärstarttemperatur gebracht und die sich dann von selbst
entwickelnde Gärwärme über die Wärmetauscher abgeführt wird.
-
Die Erfindung geht ferner aus von einer Vorrichtung zur Behandlung
von Rotwein-Maische mit einem Tank, an dessen Unterseite ein Einfüllstutzen zum
Einpumpen der Maische angeordnet und der mit einem den lichten Querschnitt des Tanks
senkrecht zur Hochachse überspannenden Sieb versehen ist.
-
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 32 25 009 bekannt.
-
Der bekannte Tank besteht im wesentlichen aus einem stehenaen kreiszylindrischen
Abschnitt, an dessen Unterseite sich ein konischer Abschnitt anschließt, der an
seiner Unterseite wiederum in einen weiteren kreiszylindrischen Abschnitt übergeht.
Im Bereich des konischen Abschnittes und, darüber hinausgehend, in den angrenzenden
Randbereichen der beiden kreiszylindrischen Abschnitte, befindet sich eine unten
geschlossene
trichterartige Siebanordnung, die in einem gewissen Abstand von der Innenwand des
Tanks angeordnet ist und somit den gesamten lichten Innenquerschnitt des Tanks überspannt.
Ein Einfüllstutzen zum Einfüllen der Rotwein-Maische befindet sich in einer Position,
in der Rotwein-Maische oberhalb der vom Sieb definierten Trennung in den Tank eingepumpt
werden kann.
-
Das Sieb bei dem bekannten Tank dient als sogenannte Abtropfeinrichtung,
d.h. zum Zurückhalten der Tresterbestandteile der Maische dann, wenn der Tank abgelassen
wird. Für die Behandlung der Rotwein-Maische während des Gärens und für das Auswaschen
der Farbstoffe hat die Abtropfeinrichtung des bekannten Tanks keine Bedeutung.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber ferner die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der vorstehend genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß eine möglichst
schonende Behandlung der Rotwein-Maische während des Auswaschens der Farbstoffe
erfolgt, die überdies eine möglichst gleichbleibende Qualität bei unterschiedlichen
Maischesorten sicherstellt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Sieb im
oberen Bereich des Tanks dicht unterhalb des Spiegels der eingepumpten Maische angeordnet
ist.
-
Die Erfindung hat damit den bereits oben zu dem erfindungsgemäßen
Verfahren im einzelnen dargelegten Vorteil, daß die Rotwein-Maische zunächst ohne
jegliche weitere mechanische Behandlung "von selbst" die roten Farbstoffe aus den
festen Bestandteilen auswaschen kann, die in den oberhalb des Siebes befindlichen
reinen Traubensaftanteil aufsteigen können.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Sieb eben ausgebildet.
-
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Tresterbestandteile der Maische,
die aufgrund ihres geringeren Gewichtes nach oben steigen und sich unterhalb des
Siebes ansammeln, dort gleichmäßig verteilt werden, was bei einem trichterartigen
oder konischen Sieb weniger der Pall wäre, weil dort die Tresterbestandteile seitlich
nach oben zum höchsten Punkt des Siebes rutschen würden.
-
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht der Tank im
wesentlichen aus einem hochkant stehenden kreiszylindrischen Teil, und das Sieb
ist kreisförmig.
-
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
bei üblichen Tanks verwendet werden kann, so daß Neukonstruktionen des Tanks selbst
nicht erforderlich sind.
-
Auch läßt sich in derartigen Fällen die erfindungsgemäße Vorrichtung
bei bereits vorhandenen Tanks leicht nachrüsten.
-
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist oberhalb des Siebes
und unterhalb des Spiegels in der Wandung des Tanks ein Auslaßstutzen angeordnet,
der über eine Leistung und eine Pumpe mit einem Einlaß verbunden ist, der unterhalb
des Siebes in die Maische mündet.
-
Diese Maßnahmen haben den ebenfalls weiter oben zum erfindungsgemäßen
Verfahren bereits geschilderten Vorteil, daß ein geschlossener Kreislauf des Traubensaftes
hergestellt werden kann, der für ein noch effektiveres Auswaschen der Farbstoffanteile
sorgt.
-
Besonders vorteilhaft ist es dabei, als Einlaß den Einfüllstutzen
selbst zu verwenden, weil hierdurch zusätzliche Armaturen entfallen.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Einlaß eine radiale Leitung des Siebes, die in eine axiale Leitung eines nach
unten weisenden axialen Armes übergeht, der an seinem unteren Ende mit einem Sprühkopf
mit nach oben weisenden Düsen versehen ist.
-
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der unterhalb der Tresterbestandteile
eingepumpte Traubensaft gleich in Richtung auf die Trester eingepumpt wird, so daß
unnötige Turbulenzen im Traubensaftanteil unterhalb des Tresters vermieden werden.
-
Weiterhin sind die genannten Merkmale dann von Vorteil, wenn in einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Sieb an der Tankinnenseite in höhenverstellbaren
Halterungen gehalten ist. Dann ist nämlich die Art des Einpumpens unabhängig von
der jeweiligen Höhe des Siebes, weil der Sprühkopf mit dem Sieb in axialer Richtung
verfahren wird.
-
Die Höhenverstellbarkeit des Siebes hat den wesentlichen Vorteil,
daß die erfindungsgemäße Vorrichtung unterschiedlichen Befüllungszuständen des Tanks
angepaßt werden kann, wie sie, wie bereits eingangs eingehend erläutert, besonders
bei hochwertigen Weinen auftreten können.
-
Schließlich kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung das Sieb
in an sich bekannter Weise mit einem Wcirmetauscher
versehen sein,
um die bereits weiter oben erläuterte Temperierung der Maische vor dem Gären und
während des Gärens vornehmen zu können.
-
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht der Tank
aus Stahl oder Edelstahl, er kann aber, sofern die statischen Bedingungen dies zulassen,
aus Kostengründen auch aus Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoff
bestehen. Diese Wahlmöglichkeiten hinsichtlich des Materiales gelten auch für die
Komponenten des Tanks, d.h. die Rührwerke, Verschlüsse, Siebe und dgl.
-
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten
Zeichnung.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1
Eine Seitenansicht (teilweise aufgebrochen) eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung und zum Erläutern einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens; Fig. 2 eine Darstellung nach Art eines Ausschnittes aus Fig. 1, jedoch
zur Erläuterung anderer Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Vorrichtungen und
Verfahren; Fig. 3 eine weitere Darstellung nach Art von Fig. 2 zur Erläuterung weiterer
Ausführungsformen erfindungsgemäßer Verfahren und Vorrichtungen.
-
In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt einen stehenden Tank, wie er nach
seiner äußeren Gestalt üblicherweise zur Behandlung von Rotwein-Maische verwendet
wird. Der Tank 10 besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Teil 11, der oben
mit einem Dom 12 abgeschlossen ist, in der sich eine Öffnung 13 befindet, die beispielsweise
als Mannloch ausgebildet sein kann.
-
Unten schließt sich an den zylindrischen Teil 11 ein konischer Teil
14 an, der an seiner Unterseite wiederum in einen zylindrischen Abschnitt 15 übergeht.
Der zylindrische Abschnitt 15 geht an seiner Unterseite wiederum in einen sich verjüngenden
Abschnitt 16 über, der dadurch entsteht, daß der zylindrische Abschnitt 15 seitlich
von zwei ebenen Schrägflächen 17 geschnitten ist. Zwischen den Schrägflächen 17
ist eine Austragschnecke 18 angeordnet.
-
Der Tank 10 sowie ggf. vorgesehene Komponenten wie Rührwerke, Siebe,
Verschlüsse und dgl. können aus Stahl, Edelstahl oder Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärktem
Kunststoff bestehen.
-
Der Tank 10 wird insgesamt von mehreren Beinen 19 getragen, die im
Übergangsbereich vom zylindrischen Teil 11 zum konischen Teil 14 am Tank 10 angreifen.
-
Die Hochachse des Tanks 10 ist mit 24 bezeichnet.
-
Im Bereich des konischen Teils 14 erkennt man einen Einfüllstutzen
25, zu dem eine nur schematisch angedeutete Leitung 26 führt. Eine Pumpe 27 ist
an die Leitung 26 angeschlossen
und kann aus einer Leitung 28,
die beispielsweise zu einem anliefernden Fahrzeug führt, Maische über die Leitung
26 und den Einfüllstutzen 25 in den Tank 10 von unten einpumpen.
-
Im oberen Bereich des Tanks 10 erkennt man ein waagerecht angeordnetes,
ebenes Sieb 31, das beispielsweise aus einem Rahmenkörper und mehreren eingesetzten
Siebeinsätzen 32 bestehen kann. Das Sieb 31 kann um eine horizontal verlaufende
Achse 33, die senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 1 angeordnet ist, drehbar angeordnet
sein, wie dies mit der Drehrichtung 38 angedeutet ist.
-
Oberhalb aes Siebes 31 kann in der Wandung 34 des Tanks 10 ein Auslaßstutzen
35 vorgesehen sein, von dem eine nur schematisch angedeutete Leitung 36 zu einer
weiteren Pumpe 37 führt und von dort weiter als Stichleitung zur Leitung 26, die
in den Einfüllstutzen 25 mündet. Es versteht sich, daß die Pumpen 27 und 37 auch
ein und dieselbe Pumpe sein können und die Rohrleitungen durch geeignete Ventilanordnungen
entsprechend verschaltet sind.
-
Die über den Einfüllstutzen 25 von unten in den Tank 10 eingepumpte
Maische ist mit 40 angedeutet. Die Maische 40 enthält feste Bestandteile, sogenannte
Trester 41, die aufgrund ihres geringeren Gewichtes nach oben aufsteigen und sich
daher unterhalb des Siebes 31 ansammeln, das den gesamten lichten Innenquerschnitt
des Tanks 10 überspannt. Erfindungsgemäß wird mehr Maische 40 in den Tank 10 eingepumpt,
als dem Volumen unterhalb des Siebes 31 entspricht. Aufgrund dessen steigt Traubensaft
42 durch das Sieb 31 hindurch, bis ein Spiegel 43 erreicht ist, der in einer Höhe
d oberhalb aes Siebes 31 steht.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die Höhe d des Spiegels
43 beispielsweise 15 cm. Es muß dabei darauf geachtet werden, daß oberhalb des Spiegels
43 und unterhalb des Domes 12 noch genügend Gärraum zur Verfügung bleibt, damit
die Maische 40 während des Gärens noch genügend Raum hat.
-
Wie bereits erwähnt, wird zunächst über die Pumpe 27 die Maische 40
von unten in den Tank 10 eingepumpt, bis der Traubensaft oberhalb des Siebes 31
den Spiegel 43 erreicht hat. Die Maische kann nun zunächst sich selbst überlassen
werden, wie dies weiter unten zu Fig. 2 noch erläutert werden wird. Bei einer Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedoch ein geschlossener Kreislauf mittels
der Leitung 36 und der Pumpe 37 hergestellt, in dem Traubensaft 42 oberhalb des
Siebes 31 abgesaugt und über den Einfüllstutzen 25 oder einen weiteren getrennten
Stutzen von unten wieder in den Tank 10 eingepumpt wird. Es ergibt sich dann der
mit Pfeilen in Fig. 1 eingezeichnete geschlossene Kreislauf, aus dem man ohne weiteres
erkennen kann, daß der den Trester 41 durchspülende Traubensaft 42 ohne weiteres
die roten Farbstoffe aus den Traubenschalen, die Bestandteil des Tresters 41 sind,
herauswaschen kann.
-
Sofern erforderlich, oder bei bestimmten Weinen aufgrund eines besonders
fest zusammenbackenden Tresters 41 erforderlich, kann zum Abschluß des erfindungsgemäßen
Verfahrens das Sieb 31 in Rotation um die Achse 33 versetzt werden, beispielsweise
mittels eines in Fig. 1 nicht dargestellten Antriebes, so daß sich eine Bewegung
in der Richtung 38 gemäß Fig. 1 ergibt. Durch diesen letzten Verfahrensschritt
kann
dann einmal der Trester 41, der zu diesem Zeitpunkt einen festen Tresterkuchen gebildet
hat, zerbrochen werden, und zum anderen kann durch einen letzten Rührschritt beim
erfindungsgemäßen Verfahren noch ein weiteres Auswaschen der Farbstoffe aus den
Bruchstücken des Tresterkuchens erfolgen.
-
Ein Durchrühren mittels des Siebes 31 an der Oberfläche der Maische
40 ist dabei vollkommen ausreichend, weil - wie erwähnt - sich die festen, die Farbstoffe
enthaltenden Bestandteile des Tresters 41 ohnehin an der Oberfläche der Maische
40 befinden. Dadurch wird auch eine unzulässige Bewegung der Maische 40 im unteren
Bereich des Tanks vermieden, die allenfalls zum Ausfallen von Trubstoffen, d.h.
-
einer Qualitätsverminderung des Weines führen würde.
-
Nach Beendigung des Auswaschvorganges, sei es mit oder ohne abschließendes
Durchrühren der Maische, kann dann der Traubensaft 42 in an sich bekannter Weise
unten aus dem Tank 10 abgelassen werden. Hierzu kann beispielsweise eine in Fig.
1, linke Hälfte, unten eingezeichnete Vorrichtung aienen, bei der ein trichterförmiges
Sieb 45 im Abstand von der Wandung 34 im Bereich der Teile 11, 14, 15 angeordnet
ist. Damit wird unterhalb des Siebes 45 eine Saftkammer 46 definiert, von der ein
Stutzen 47 nach außen fiihrt. Durch den Stutzen 47 kann der Traubensaft 42 abgelassen
werden, während das Sieb 45 den Trester 41 zurückhält.
-
Weiterhin kann man jedoch auch den zylindrischen Teil 15 mit einem
ebenen kreisförmigen Sieb 48 versehen, wie dies die rechte untere Hälfte von Fig.
1 zeigt, so daß die Saftkammer durch den sich verjüngenden Abschnitt 16 gebildet
wird und Ger Traubensaft 42 über die Austragschnecke 18 selbst abgelassen werden
kann.
-
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei
der auf eine mechanische Einwirkung auf die Maische 40 in Form eines geschlossenen
Traubensaft-Kreislaufes verzichtet wird.
-
Wenn sich der Trester 41 in der geschilderten Weise unterhalb des
Siebes 31, das in Fig. 2 lediglich schematisiert dargestellt ist, ansammelt, fängt
die Maische 40 nach einer gewissen Zeit an zu gären. Sowohl im Trester 41 wie in
dem unterhalb des Tresters befindlichen Traubensaftanteil 42a bilden sich Gärbläschen
50, die nach oben steigen und den Trester 41 durchqueren. Durch die Gärbläschen
50 und die mitgerissenen Flüssigkeitsteilchen werden die roten Farbstoffe aus den
Traubenschalen des Tresters 41 herausgewaschen und mit den Gärbläschen 50 nach oben
in den oberhalb des Siebes 31 befindlichen reinen Traubensaft 42 befördert.
-
Auf diese Weise ergibt sich ein Auswaschen der roten Farbstoffe durch
den Gärvorgang selbst ohne jegliche mechanische Beeinflussung der Maische 40.
-
In der rechten Hälfte von Fig. 2 ist noch eine Variante des Siebes
31 dargestellt, bei der dieses mit einem Wärmetauscher 71 versehen ist, der über
Leitungen 72 nach außen führt und dort an eine entsprechende Einrichtung angeschlossen
ist, die nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Mit Hilfe des Wärmetauschers
71 kann zunächst die eingefüllte Maische, die relativ kühl ist, auf die sogenannte
Gärstarttemperatur gebracht werden. Bei dann ablaufender Gärung kann die entstehende
Gärwärme dann durch Einleiten eines Kühlmittels in die Leitung 72 abgeführt werden,
so daß die Maische 40 nicht überhitzt wird.
-
Fig. 3 zeigt eine weitere Variante, bei der wiederum ein geschlossener
Kreislauf des Traubensaftes vorgesehen ist. In Abweichung vom Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 wird jedoch der Traubensaft nicht unterhalb des Siebes 31 in den Tank
zurückgefördert, sondern vielmehr in eine radiale Leitung 60 des Siebes 31 selbst,
die sich in einem Teil des Siebes 31 befindet, der in Fig. 3 als abgebrochener Ausschnitt
im Schnitt dargestellt ist. Im Bereich der Hochachse 24 geht das Sieb 31 in einen
axial nach unten vorstehenden Arm 61 über, in dem sich eine axiale Leitung 62, die
mit der radialen Leitung 60 verbunden ist, befindet. Der Arm 61 mündet unten in
einen Sprühkopf 63, der mit nach oben gerichteten Düsen 64 versehen ist, die an
die axiale Leitung 62 angeschlossen sind.
-
Wie man aus den in Fig. 3 eingezeichneten Pfeilen erkennt, stellt
sich wiederum ein geschlossener Kreislauf des Traubensaftes 42 ein. Dieser wird
mittels der Pumpe 37 über den Auslaßstutzen 35 oberhalb des Siebes 31 abgesaugt
und über die Leitung 36 in die radiale Leitung 60 eingepumpt, gelangt über die axiale
Leitung 61 zu den Düsen 64 und wird mit diesen von unten gegen den Trester 41 gespritzt
bzw. gespült. Der Traubensaft 42 durchströmt damit in gezielter Richtung den Trester
41 und das Sieb 31 und gelangt somit, mit Farbstoffen angereichert, wieder in den
Bereich oberhalb des Siebes 31.
-
Schließlich zeigt Fig. 3 noch eine weitere Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, weil man im linken Teil von Fig. 3 eine höhenverstellbare Halterung
75 erkennt, mit der
das Sieb 31 im Tank 10 in Richtung der Hochachse
24 verstellbar ist, um sich unterschiedlichen Befüllungszuständen des Tanks anpassen
zu können.