DE3415699A1 - Verfahren und vorrichtung zum gaeren von rotwein-maische - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum gaeren von rotwein-maische

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung
  • zur Behandlung von Rotwein-Maische Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Rotwein-Maische, bei dem während des Gärens der Maische in einem Tank Farbstoffe aus den Traubenschalen herausgewaschen werden.
  • Derartige Verfahren sind seit langem bekannt. Bei der Behandlung von Rotwein-Maische ist es nämlich im Gegensatz zur Behandlung von Weißwein-Maische erforderlich, die roten Farbstoffe, die sich im wesentlichen in den Traubenhäuten befinden, aus diesen Häuten herauszuwaschen. Bei heutzutage üblichen Tanks, wie sie beispielsweise in der DE-OS 32 03 161 beschrieben sind, wird die Maische hierzu in einen Gärt ank eingepumpt und dort mittels eines Rührwerkes kontinuierlich oder intermittierend gerührt. Bei dem genannten bekannten Tank, der im wesentlichen die Gestalt eines hochkant stehenden Zylinders aufweist, besteht das Rührwerk aus einer senkrechten axialen Welle, die mit radial abstehenden Rührarmen bzw. daran befestigten Rührflügeln versehen ist.
  • Neben diesem bekannten Verfahren, bei dem das Herauswaschen der Farbstoffe durch ein mechanisches Umrühren bewirkt wird, ist es noch bekannt, die Rotwein-Maische stark zu erhitzen und das Herauswaschen im wesentlichen durch die Hitzeeinwirkung zu erreichen.
  • Es liegt auf der Hand, daß die letztgenannte Hitzebehandlung der Rotwein-Maische bei hochwertigen Weinen nicht anwendbar ist, weil diese dabei eine zu hohe Qualitätseinbuße erleiden würden. Qualitativ hochwertige Weine werden daher in aller Regel auf die erstgenannte Art, nämlich mit einem mechanischen Rührwerk bearbeitet, dessen Einwirkung auf die Rotwein-Maische so schonend ausgelegt werden kann, daß Qualltätseinbußen nicht zu befürchten sind.
  • Es hat sich jedoch gezeigt, daß die erzielbare Rotweinqilalität bei dem Verfahren des mechanischen Durchrührens mehr, als zu erwarten gewesen wäre, von der Art des verwendeten Tanks (stehender Tank mit senkrechtem Rührwerk / liegender Tank mit waagerechtem Rührwerk) und darüber hinaus den Proportionen des Tanks (Durchmesser/Höhe) sowie vom jeweiligen Füllstand abhängt. Die letztgenannte Abhängigkeit ist deswegen besonders wichtig, weil hochwertige Weine in aller Regel nur in sehr geringen Mengen angeliefert werden und daher mitunter noch nicht einmal einen Tank in einem Kellereibetrieb voll ausfüllen, da derartige Kellereitanks für unterschiedliche Weinqualitäten zur Verfügung stehen müssen und daher im hinblick auf die großen angelieferten Mengen üblicher Weine auch möglichst groß ausgelegt werden, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Durch die sehr unterschiedlichen Befüllungen bei Anlieferung hochwertiger Weine ergeben sich jedoch mit den weiter genannten Abhängigkeiten von aer Tankart und der Tankdimensionen immer noch spürbare Unterschiede in der erzielbaren Rotweinqualität.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, aaß bei optimal schonender Behandlung der Rotwein-Maische eine möglichst gleichbleibende Qualität erzielbar ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Maische von unten in den Tank eingefüllt wird, bis der Spiegel oberhalb eines im oberen Teil des Tanks angeordnet ten, die Querschnittsfläche ausfüllenden und Tresterbestandteile der Maische zurückhaltenden Siebes steht und daß die Maische in diesem Zustand für eine vorbestimmte Zeit der Gärung überlassen wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat damit den Vorteil, daß es, abgesehen vom Einfüllvorgang, vollkommen ohne mechanische Beeinflussung der Maische auskommt, weil die Farbstoffe durch das Gären der Maische und die aufsteigenden Bläschen beim Moussieren der Maische "von selbst" aus den Tresterbestandteilen herausgewaschen werden, die sich unterhalb des Siebes ansammeln und in den oberhalb des Siebes befindlichen reinen Traubensaft überführt werden.
  • Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Traubensaft oberhalb des Siebes abgesaugt und unterhalb des zur Unterseite des Siebes aufgestiegenen Tresters wieder in den Tank eingepumpt.
  • Be dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird damit zwar eine mechanische Bewegung des Traubensaftes in Kauf genommen, durch den genannten Kreislauf des Traubensaftes durch die Trester und das Sieb hindurch wird jedoch die Auswaschung der Farbstoffe weiter intensiviert.
  • Bei einer weiteren Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Maische nach Ablauf einer vorbestimmten Gärzeit mittels des um eine horizontale Achse drehbaren Siebes durchgerührt.
  • Bei diesem Verfahren wird eine weitere mechanische Behandlung der Maische durch Umrühren in Kauf genommen, die Behandlungsdauer ist jedoch gegenüber den seitherigen Verfahren mit mechanischem Umrühren der Maische deutlich verringert. Auch kann die Anwendung dieses Verfahrens auf solche Maischen beschränkt werden, bei denen die Tresterbestandteile unterhalb des Siebes zu einem besonders homogenen Gefüge verbacken, so daß ein Durchrühren erforderlich und sinnvoll ist.
  • Schließlich kann bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die Maische zum Beschleunigen des Gärbeginns mittels in dem Sieb enthaltener Wärmetauscher geheizt und/oder während des Gärens gekühlt werden, wie dies an sich bekannt ist.
  • Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Maischetemperatur während des gesamten Gärvorganges weitgehend konstant gehalten wird, indem die zunächst zu kühle Maische auf eine Gärstarttemperatur gebracht und die sich dann von selbst entwickelnde Gärwärme über die Wärmetauscher abgeführt wird.
  • Die Erfindung geht ferner aus von einer Vorrichtung zur Behandlung von Rotwein-Maische mit einem Tank, an dessen Unterseite ein Einfüllstutzen zum Einpumpen der Maische angeordnet und der mit einem den lichten Querschnitt des Tanks senkrecht zur Hochachse überspannenden Sieb versehen ist.
  • Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 32 25 009 bekannt.
  • Der bekannte Tank besteht im wesentlichen aus einem stehenaen kreiszylindrischen Abschnitt, an dessen Unterseite sich ein konischer Abschnitt anschließt, der an seiner Unterseite wiederum in einen weiteren kreiszylindrischen Abschnitt übergeht. Im Bereich des konischen Abschnittes und, darüber hinausgehend, in den angrenzenden Randbereichen der beiden kreiszylindrischen Abschnitte, befindet sich eine unten geschlossene trichterartige Siebanordnung, die in einem gewissen Abstand von der Innenwand des Tanks angeordnet ist und somit den gesamten lichten Innenquerschnitt des Tanks überspannt. Ein Einfüllstutzen zum Einfüllen der Rotwein-Maische befindet sich in einer Position, in der Rotwein-Maische oberhalb der vom Sieb definierten Trennung in den Tank eingepumpt werden kann.
  • Das Sieb bei dem bekannten Tank dient als sogenannte Abtropfeinrichtung, d.h. zum Zurückhalten der Tresterbestandteile der Maische dann, wenn der Tank abgelassen wird. Für die Behandlung der Rotwein-Maische während des Gärens und für das Auswaschen der Farbstoffe hat die Abtropfeinrichtung des bekannten Tanks keine Bedeutung.
  • Der Erfindung liegt demgegenüber ferner die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß eine möglichst schonende Behandlung der Rotwein-Maische während des Auswaschens der Farbstoffe erfolgt, die überdies eine möglichst gleichbleibende Qualität bei unterschiedlichen Maischesorten sicherstellt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Sieb im oberen Bereich des Tanks dicht unterhalb des Spiegels der eingepumpten Maische angeordnet ist.
  • Die Erfindung hat damit den bereits oben zu dem erfindungsgemäßen Verfahren im einzelnen dargelegten Vorteil, daß die Rotwein-Maische zunächst ohne jegliche weitere mechanische Behandlung "von selbst" die roten Farbstoffe aus den festen Bestandteilen auswaschen kann, die in den oberhalb des Siebes befindlichen reinen Traubensaftanteil aufsteigen können.
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Sieb eben ausgebildet.
  • Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Tresterbestandteile der Maische, die aufgrund ihres geringeren Gewichtes nach oben steigen und sich unterhalb des Siebes ansammeln, dort gleichmäßig verteilt werden, was bei einem trichterartigen oder konischen Sieb weniger der Pall wäre, weil dort die Tresterbestandteile seitlich nach oben zum höchsten Punkt des Siebes rutschen würden.
  • Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht der Tank im wesentlichen aus einem hochkant stehenden kreiszylindrischen Teil, und das Sieb ist kreisförmig.
  • Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung bei üblichen Tanks verwendet werden kann, so daß Neukonstruktionen des Tanks selbst nicht erforderlich sind.
  • Auch läßt sich in derartigen Fällen die erfindungsgemäße Vorrichtung bei bereits vorhandenen Tanks leicht nachrüsten.
  • Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist oberhalb des Siebes und unterhalb des Spiegels in der Wandung des Tanks ein Auslaßstutzen angeordnet, der über eine Leistung und eine Pumpe mit einem Einlaß verbunden ist, der unterhalb des Siebes in die Maische mündet.
  • Diese Maßnahmen haben den ebenfalls weiter oben zum erfindungsgemäßen Verfahren bereits geschilderten Vorteil, daß ein geschlossener Kreislauf des Traubensaftes hergestellt werden kann, der für ein noch effektiveres Auswaschen der Farbstoffanteile sorgt.
  • Besonders vorteilhaft ist es dabei, als Einlaß den Einfüllstutzen selbst zu verwenden, weil hierdurch zusätzliche Armaturen entfallen.
  • Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Einlaß eine radiale Leitung des Siebes, die in eine axiale Leitung eines nach unten weisenden axialen Armes übergeht, der an seinem unteren Ende mit einem Sprühkopf mit nach oben weisenden Düsen versehen ist.
  • Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der unterhalb der Tresterbestandteile eingepumpte Traubensaft gleich in Richtung auf die Trester eingepumpt wird, so daß unnötige Turbulenzen im Traubensaftanteil unterhalb des Tresters vermieden werden.
  • Weiterhin sind die genannten Merkmale dann von Vorteil, wenn in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Sieb an der Tankinnenseite in höhenverstellbaren Halterungen gehalten ist. Dann ist nämlich die Art des Einpumpens unabhängig von der jeweiligen Höhe des Siebes, weil der Sprühkopf mit dem Sieb in axialer Richtung verfahren wird.
  • Die Höhenverstellbarkeit des Siebes hat den wesentlichen Vorteil, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung unterschiedlichen Befüllungszuständen des Tanks angepaßt werden kann, wie sie, wie bereits eingangs eingehend erläutert, besonders bei hochwertigen Weinen auftreten können.
  • Schließlich kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung das Sieb in an sich bekannter Weise mit einem Wcirmetauscher versehen sein, um die bereits weiter oben erläuterte Temperierung der Maische vor dem Gären und während des Gärens vornehmen zu können.
  • Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht der Tank aus Stahl oder Edelstahl, er kann aber, sofern die statischen Bedingungen dies zulassen, aus Kostengründen auch aus Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen. Diese Wahlmöglichkeiten hinsichtlich des Materiales gelten auch für die Komponenten des Tanks, d.h. die Rührwerke, Verschlüsse, Siebe und dgl.
  • Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 Eine Seitenansicht (teilweise aufgebrochen) eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und zum Erläutern einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens; Fig. 2 eine Darstellung nach Art eines Ausschnittes aus Fig. 1, jedoch zur Erläuterung anderer Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Vorrichtungen und Verfahren; Fig. 3 eine weitere Darstellung nach Art von Fig. 2 zur Erläuterung weiterer Ausführungsformen erfindungsgemäßer Verfahren und Vorrichtungen.
  • In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt einen stehenden Tank, wie er nach seiner äußeren Gestalt üblicherweise zur Behandlung von Rotwein-Maische verwendet wird. Der Tank 10 besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Teil 11, der oben mit einem Dom 12 abgeschlossen ist, in der sich eine Öffnung 13 befindet, die beispielsweise als Mannloch ausgebildet sein kann.
  • Unten schließt sich an den zylindrischen Teil 11 ein konischer Teil 14 an, der an seiner Unterseite wiederum in einen zylindrischen Abschnitt 15 übergeht. Der zylindrische Abschnitt 15 geht an seiner Unterseite wiederum in einen sich verjüngenden Abschnitt 16 über, der dadurch entsteht, daß der zylindrische Abschnitt 15 seitlich von zwei ebenen Schrägflächen 17 geschnitten ist. Zwischen den Schrägflächen 17 ist eine Austragschnecke 18 angeordnet.
  • Der Tank 10 sowie ggf. vorgesehene Komponenten wie Rührwerke, Siebe, Verschlüsse und dgl. können aus Stahl, Edelstahl oder Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen.
  • Der Tank 10 wird insgesamt von mehreren Beinen 19 getragen, die im Übergangsbereich vom zylindrischen Teil 11 zum konischen Teil 14 am Tank 10 angreifen.
  • Die Hochachse des Tanks 10 ist mit 24 bezeichnet.
  • Im Bereich des konischen Teils 14 erkennt man einen Einfüllstutzen 25, zu dem eine nur schematisch angedeutete Leitung 26 führt. Eine Pumpe 27 ist an die Leitung 26 angeschlossen und kann aus einer Leitung 28, die beispielsweise zu einem anliefernden Fahrzeug führt, Maische über die Leitung 26 und den Einfüllstutzen 25 in den Tank 10 von unten einpumpen.
  • Im oberen Bereich des Tanks 10 erkennt man ein waagerecht angeordnetes, ebenes Sieb 31, das beispielsweise aus einem Rahmenkörper und mehreren eingesetzten Siebeinsätzen 32 bestehen kann. Das Sieb 31 kann um eine horizontal verlaufende Achse 33, die senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 1 angeordnet ist, drehbar angeordnet sein, wie dies mit der Drehrichtung 38 angedeutet ist.
  • Oberhalb aes Siebes 31 kann in der Wandung 34 des Tanks 10 ein Auslaßstutzen 35 vorgesehen sein, von dem eine nur schematisch angedeutete Leitung 36 zu einer weiteren Pumpe 37 führt und von dort weiter als Stichleitung zur Leitung 26, die in den Einfüllstutzen 25 mündet. Es versteht sich, daß die Pumpen 27 und 37 auch ein und dieselbe Pumpe sein können und die Rohrleitungen durch geeignete Ventilanordnungen entsprechend verschaltet sind.
  • Die über den Einfüllstutzen 25 von unten in den Tank 10 eingepumpte Maische ist mit 40 angedeutet. Die Maische 40 enthält feste Bestandteile, sogenannte Trester 41, die aufgrund ihres geringeren Gewichtes nach oben aufsteigen und sich daher unterhalb des Siebes 31 ansammeln, das den gesamten lichten Innenquerschnitt des Tanks 10 überspannt. Erfindungsgemäß wird mehr Maische 40 in den Tank 10 eingepumpt, als dem Volumen unterhalb des Siebes 31 entspricht. Aufgrund dessen steigt Traubensaft 42 durch das Sieb 31 hindurch, bis ein Spiegel 43 erreicht ist, der in einer Höhe d oberhalb aes Siebes 31 steht.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die Höhe d des Spiegels 43 beispielsweise 15 cm. Es muß dabei darauf geachtet werden, daß oberhalb des Spiegels 43 und unterhalb des Domes 12 noch genügend Gärraum zur Verfügung bleibt, damit die Maische 40 während des Gärens noch genügend Raum hat.
  • Wie bereits erwähnt, wird zunächst über die Pumpe 27 die Maische 40 von unten in den Tank 10 eingepumpt, bis der Traubensaft oberhalb des Siebes 31 den Spiegel 43 erreicht hat. Die Maische kann nun zunächst sich selbst überlassen werden, wie dies weiter unten zu Fig. 2 noch erläutert werden wird. Bei einer Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedoch ein geschlossener Kreislauf mittels der Leitung 36 und der Pumpe 37 hergestellt, in dem Traubensaft 42 oberhalb des Siebes 31 abgesaugt und über den Einfüllstutzen 25 oder einen weiteren getrennten Stutzen von unten wieder in den Tank 10 eingepumpt wird. Es ergibt sich dann der mit Pfeilen in Fig. 1 eingezeichnete geschlossene Kreislauf, aus dem man ohne weiteres erkennen kann, daß der den Trester 41 durchspülende Traubensaft 42 ohne weiteres die roten Farbstoffe aus den Traubenschalen, die Bestandteil des Tresters 41 sind, herauswaschen kann.
  • Sofern erforderlich, oder bei bestimmten Weinen aufgrund eines besonders fest zusammenbackenden Tresters 41 erforderlich, kann zum Abschluß des erfindungsgemäßen Verfahrens das Sieb 31 in Rotation um die Achse 33 versetzt werden, beispielsweise mittels eines in Fig. 1 nicht dargestellten Antriebes, so daß sich eine Bewegung in der Richtung 38 gemäß Fig. 1 ergibt. Durch diesen letzten Verfahrensschritt kann dann einmal der Trester 41, der zu diesem Zeitpunkt einen festen Tresterkuchen gebildet hat, zerbrochen werden, und zum anderen kann durch einen letzten Rührschritt beim erfindungsgemäßen Verfahren noch ein weiteres Auswaschen der Farbstoffe aus den Bruchstücken des Tresterkuchens erfolgen.
  • Ein Durchrühren mittels des Siebes 31 an der Oberfläche der Maische 40 ist dabei vollkommen ausreichend, weil - wie erwähnt - sich die festen, die Farbstoffe enthaltenden Bestandteile des Tresters 41 ohnehin an der Oberfläche der Maische 40 befinden. Dadurch wird auch eine unzulässige Bewegung der Maische 40 im unteren Bereich des Tanks vermieden, die allenfalls zum Ausfallen von Trubstoffen, d.h.
  • einer Qualitätsverminderung des Weines führen würde.
  • Nach Beendigung des Auswaschvorganges, sei es mit oder ohne abschließendes Durchrühren der Maische, kann dann der Traubensaft 42 in an sich bekannter Weise unten aus dem Tank 10 abgelassen werden. Hierzu kann beispielsweise eine in Fig. 1, linke Hälfte, unten eingezeichnete Vorrichtung aienen, bei der ein trichterförmiges Sieb 45 im Abstand von der Wandung 34 im Bereich der Teile 11, 14, 15 angeordnet ist. Damit wird unterhalb des Siebes 45 eine Saftkammer 46 definiert, von der ein Stutzen 47 nach außen fiihrt. Durch den Stutzen 47 kann der Traubensaft 42 abgelassen werden, während das Sieb 45 den Trester 41 zurückhält.
  • Weiterhin kann man jedoch auch den zylindrischen Teil 15 mit einem ebenen kreisförmigen Sieb 48 versehen, wie dies die rechte untere Hälfte von Fig. 1 zeigt, so daß die Saftkammer durch den sich verjüngenden Abschnitt 16 gebildet wird und Ger Traubensaft 42 über die Austragschnecke 18 selbst abgelassen werden kann.
  • In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der auf eine mechanische Einwirkung auf die Maische 40 in Form eines geschlossenen Traubensaft-Kreislaufes verzichtet wird.
  • Wenn sich der Trester 41 in der geschilderten Weise unterhalb des Siebes 31, das in Fig. 2 lediglich schematisiert dargestellt ist, ansammelt, fängt die Maische 40 nach einer gewissen Zeit an zu gären. Sowohl im Trester 41 wie in dem unterhalb des Tresters befindlichen Traubensaftanteil 42a bilden sich Gärbläschen 50, die nach oben steigen und den Trester 41 durchqueren. Durch die Gärbläschen 50 und die mitgerissenen Flüssigkeitsteilchen werden die roten Farbstoffe aus den Traubenschalen des Tresters 41 herausgewaschen und mit den Gärbläschen 50 nach oben in den oberhalb des Siebes 31 befindlichen reinen Traubensaft 42 befördert.
  • Auf diese Weise ergibt sich ein Auswaschen der roten Farbstoffe durch den Gärvorgang selbst ohne jegliche mechanische Beeinflussung der Maische 40.
  • In der rechten Hälfte von Fig. 2 ist noch eine Variante des Siebes 31 dargestellt, bei der dieses mit einem Wärmetauscher 71 versehen ist, der über Leitungen 72 nach außen führt und dort an eine entsprechende Einrichtung angeschlossen ist, die nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Mit Hilfe des Wärmetauschers 71 kann zunächst die eingefüllte Maische, die relativ kühl ist, auf die sogenannte Gärstarttemperatur gebracht werden. Bei dann ablaufender Gärung kann die entstehende Gärwärme dann durch Einleiten eines Kühlmittels in die Leitung 72 abgeführt werden, so daß die Maische 40 nicht überhitzt wird.
  • Fig. 3 zeigt eine weitere Variante, bei der wiederum ein geschlossener Kreislauf des Traubensaftes vorgesehen ist. In Abweichung vom Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird jedoch der Traubensaft nicht unterhalb des Siebes 31 in den Tank zurückgefördert, sondern vielmehr in eine radiale Leitung 60 des Siebes 31 selbst, die sich in einem Teil des Siebes 31 befindet, der in Fig. 3 als abgebrochener Ausschnitt im Schnitt dargestellt ist. Im Bereich der Hochachse 24 geht das Sieb 31 in einen axial nach unten vorstehenden Arm 61 über, in dem sich eine axiale Leitung 62, die mit der radialen Leitung 60 verbunden ist, befindet. Der Arm 61 mündet unten in einen Sprühkopf 63, der mit nach oben gerichteten Düsen 64 versehen ist, die an die axiale Leitung 62 angeschlossen sind.
  • Wie man aus den in Fig. 3 eingezeichneten Pfeilen erkennt, stellt sich wiederum ein geschlossener Kreislauf des Traubensaftes 42 ein. Dieser wird mittels der Pumpe 37 über den Auslaßstutzen 35 oberhalb des Siebes 31 abgesaugt und über die Leitung 36 in die radiale Leitung 60 eingepumpt, gelangt über die axiale Leitung 61 zu den Düsen 64 und wird mit diesen von unten gegen den Trester 41 gespritzt bzw. gespült. Der Traubensaft 42 durchströmt damit in gezielter Richtung den Trester 41 und das Sieb 31 und gelangt somit, mit Farbstoffen angereichert, wieder in den Bereich oberhalb des Siebes 31.
  • Schließlich zeigt Fig. 3 noch eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung, weil man im linken Teil von Fig. 3 eine höhenverstellbare Halterung 75 erkennt, mit der das Sieb 31 im Tank 10 in Richtung der Hochachse 24 verstellbar ist, um sich unterschiedlichen Befüllungszuständen des Tanks anpassen zu können.

Claims (15)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Behandlung von Rotwein-Maische, bei dem während des Gärens der Maische (40) in einem Tank (10) Farbstoffe aus den Traubenschalen herausgewaschen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Maische (40) von unten in den Tank (10) eingefüllt wird, bis der Spiegel (43) oberhalb eines im oberen Teil des Tanks (10) angeordneten, die Querschnittsfläche ausfüllenden und Tresterbestandteile (41) der Maische (40) æurückhaltenden Siebes (31) steht und daß die Maische (40) in diesem Zustand für eine vorbestimmte Zeit der Gärung überlassen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Gärens Traubensaft (42) oberhalb des Siebes (31) abgesaugt und unterhalb des zur Unterseite des Siebes (31) aufgestiegenen Tresters (41) wieder in den Tank (10) eingepumpt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennseichnet, daß die Maische (40) nach Ablauf einer vorbestimmten Gärzeit mittels des um eine horizontale Achse (33) drehbaren Siebes (31) durchgerührt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Maische (40) zum Beschleunigen des Gärbeginnes mittels in dem Sieb (31) enthaltener Wärmetauscher (71) geheizt und/oder während des Gärens gekühlt wird.
  5. 5. Vorrichtung zur Behandlung von Rotwein-Maische mit einem Tank (10), an dessen Unterseite ein Einfüllstutzen (25) zum Einpumpen der Maische (40) angeordnet und der mit einem den lichten Querschnitt des Tanks (10) senkrecht zur Hochachse (24) überspannenden Sieb (31) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (31) im oberen Bereich des Tanks (10) dicht unterhalb des Spiegels (43) der eingepumpten Maische (40) angeordnet ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnt, daß das Sieb (31) eben ausgebildet ist.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tank (10) im wesentlichen aus einem hochkant stehenden kreiszylindrischen Teil (11) besteht und das Sieb (31) kreisförmig ist.
  8. 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Siebes (31) und unterhalb des Spiegels (43) in der Wandung (34) des Tanks (10) ein Auslaßstutzen (35) angeordnet ist, der über eine Leistung (36) und eine Pumpe (37) mit einem Einlaß verbunden ist, der unterhalb des Siebes (31) in die Maische (40) mündet.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß der Einfüllstutzen (25) ist.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß eine radiale Leitung (60) des Siebes (31) ist, die in eine axiale Leitung (62) eines nach unten weisenden axialen Armes (61) übergeht, der an seinem unteren Ende mit einem Sprühkopf (63) mit nach oben weisenden Düsen (64) versehen ist.
  11. 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (31) um eine waagrechte Achse (33) drehbar ist.
  12. 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (31) mit einem Wärmetauscher (71) versehen ist.
  13. 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (31) an der lankinnenseite in höhenverstellbaren Halterungen (70) gehalten ist.
  14. 14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Tank (10) aus Stahl oder Edelstahl besteht.
  15. 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Tank (10) aus Kunststoff, vorzugsweise glasfaserverstärktem Kunststoff besteht.
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