DE3902620C2 - - Google Patents

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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
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    • C12G1/02Preparation of must from grapes; Must treatment and fermentation

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Description

Die Erfindung betrifft eine Gäreinrichtung zur Herstellung von vergorenem Beerensaft, insbesondere Rotwein, mit einem eine obere Einfüllöffnung für Maische sowie eine untere Austragsöffnung für Maische und Wein aufweisenden, vertikal ausgerichteten, zylindrischen Behälter und einem konzentrisch zur Mittelachse des Behälters angeordneten Siebzylinder zur Trennung von Maische und Most.
Bei der Verarbeitung von Weintrauben z. B. zu Rotwein, werden die Trauben zuerst gerebelt, das heißt, die Beeren werden von den Stengeln getrennt. Nachher werden sie gequetscht, in einen Behälter eingefüllt und vergoren. Durch die Gärung wird die Farbe aus der Beerenhaut ausgelaugt. Um eine schöne Farbe des Weines, insbesondere Rotweines, zu erzielen, ist es nötig, die Maische in Zeitabständen umzurühren. Da die Bewegungen von Hand sehr zeitaufwendig und anstrengend sind, wird dieser Bewegungsvorgang durch mechanische Rührwerke auf verschiedene Arten durchgeführt. Diese bekannten zeitgesteuerten Rührwerke bringen zwar eine schöne Farbe, jedoch werden auch die in der Maische allenthalben vorhandenen Kerne der Beeren leicht verletzt, was Bitterstoffe im Wein hervorruft. Zugleich wird die Beerenhaut fast zur Gänze zerrieben, wodurch Trubstoffe (Geläger) bis zu 25% hervorgerufen werden. Diese Weine bedürfen dann einer sehr aufwendigen Behandlung, um filtriert werden zu können. Die Trubstoffe werden teilweise mittels Gelägerpresse gepreßt, wodurch Wein aus Trubstoffen gewonnen wird, welcher von einer sehr minderwertigen Qualität ist. Nach neueren Bestimmungen dürfen aber solche Weine nur mehr an Brennereien verkauft werden, wodurch ein sehr großer finanzieller Verlust entsteht.
Bei einer bekannten Einrichtung der eingangs beschriebenen Art nach der US-PS 41 64 902 werden Maische und Most in einem Abschnitt des Behälters aufgenommen, der seitlich durch eine Siebvorrichtung begrenzt ist, welche in unmittelbarer Nähe der geschlossenen Außenwand des Behälters angeordnet ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieser bekannten Anordnung ist ein kegelstumpfartiger lösbarer Siebeinsatz für die Bodenöffnung des Behälters vorgesehen, mit Hilfe dessen die Maische zunächst zurückgehalten wird, bis der Wein bzw. Most abgeleitet ist, und dann die Maische nach Entfernen des Siebeinsatzes an der Unterseite des Behälters entnommen werden kann. Darüber hinaus sind in der Wand des Behälters Ablaufringleitungen vorhanden, die Abzugsöffnungen aufweisen, die lediglich zur Ableitung von Beerensaft aus dem Bereich des Behälters dienen, der durch die Siebvorrichtung von dem Maische-Most-Gemisch abgeschirmt ist. Bei dieser bekannten Anordnung sind insbesondere im Bereich des Maische- Abschnittes weder Rührwerke noch irgendwelche andere Vorrichtungen zum Bewegen, Durchmischen oder Durchdringen des Beerensaftes bzw. der Maische zu deren Bearbeitung vorgesehen, so daß sich unter relativ großem Zeitaufwand die Herstellung eines Beerensaftes von eher minderwertiger Qualität ergibt. Vor allem aber können mit dieser bekannten Anordnung weder die Farbe noch der Geschmack des Beerensaftes wirkungsvoll beeinflußt werden.
In der FR-PS 24 40 991 ist eine weitere Einrichtung zur Herstellung von Rotwein beschrieben, bei der der vertikal ausgerichtete, zylindrische Gärbehälter in seinem Inneren drei durch zwei Siebvorrichtungen getrennte übereinanderliegende Kammern aufweist. Dabei werden über ein in den oberen Teil der mittleren Kammer mündendes Rohr die gepreßten Trauben eingebracht, so daß in der mittleren Kammer die festen und flüssigen Anteile der Trauben vorhanden sind und sich in dieser mittleren Kammer ein Tresterkuchen bildet, der sich im Bereich der oberen der beiden ebenen Siebvorrichtungen befindet. Um die Weinqualität zu verbessern, wird aus der untersten Kammer des Gärbehälters Most über eine Leitung zur obersten Kammer des Gärbehälters gepumpt und auf die, die mittlere Kammer begrenzende, Siebvorrichtung gesprüht. Dieses bekannte Verfahren bzw. diese bekannte Vorrichtung haben den Nachteil, daß der Tresterkuchen an der die oberste und die mittlere Kammer trennenden Siebvorrichtung zur Anlage kommt und durch die im oberen Abschnitt des Gärbehälters mündende Sprühöffnung der von der Unterseite des Gärbehälters hergeführten Leitung nicht richtig aufgelockert und somit nicht richtig verwertet werden kann. Hierdurch ergibt sich ähnlich wie bei dem bekannten Stand der Technik nach der US-PS 41 64 902 unter relativ großem Zeitaufwand die Herstellung eines Beerensaftes von eher minderwertiger Qualität, weil der Tresterkuchen nicht in entsprechender Bewegung versetzt oder gar zerteilt werden kann.
Bei der bekannten Vorrichtung nach der DE-PS 34 15 699 liegt der Tresterkuchen - ähnlich wie bei der Anordnung nach der obengenannten FR-PS 24 40 991 - ebenfalls an einer im Inneren des aufrecht stehenden Behälters angebrachten Siebvorrichtung an. Hier wird nun versucht, den Tresterkuchen durch von der Unterseite des Behälters ausgehende Flüssigkeitsstrahlen zu beeinflussen bzw. zu beaufschlagen. Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist, daß die vom Boden des Behälters in großer Entfernung vom Tresterkuchen ausgehenden Flüssigkeitsstrahlen viel zu schwach sind bzw. diesen nicht erreichen, so daß auch in diesem bekannten Fall eine entsprechende Auflockerung oder Bewegung des Tresterkuchens nicht gewährleistet wird. Allerdings kann das horizontal angeordnete Sieb intermittierend um eine horizontale Achse gedreht werden, um den Tresterkuchen aufzulockern, was aber in seiner Wirkungsweise mechanischen Rührwerken ähnlich ist, die eine wirklich schonende Behandlung der Maische nicht gewährleisten. Außerdem sind die im Behälter im Zusammenhang mit der Bewegung der Siebvorrichtung notwendigen mechanischen Teile störanfällig.
Des weiteren ist in Fig. 119/c aus dem Buch "Technologie des Weines" von Prof. Troost, 5. Auflage, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 1980, Seite 199, eine Sprühvorrichtung zur Besprühung des Tresterkuchens vorhanden, doch kann auch hier keine entsprechende Auflockerung bzw. Bewegung erfolgen, weil die Sprühvorrichtung den Tresterkuchen lediglich von oben beaufschlagt. Somit wird auch hier nicht die erwünschte Ausnutzung bzw. Verwertung des Tresterkuchens erzielt. Daraus ergibt sich, daß sich auch mit dieser bekannten Vorrichtung nur Weine von eher geringerer Qualität herstellen lassen.
Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Einrichtungen zu vermeiden und eine Einrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die eine erstklassige Qualität des vergorenen Beerensaftes bei größtmöglicher Wirtschaftlichkeit gewährleistet.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in dem Behälter ein mit Sprühöffnungen versehenes, wendelförmiges Rohr, welches den Siebzylinder umgibt und sich im wesentlichen über die gesamte Höhe des Behälters erstreckt, vorgesehen ist und daß das wendelförmige Rohr über eine Pumpe und eine Entnahmeleitung zur Umwälzung von Beerensaft bzw. Most mit dem Inneren des Siebzylinders verbunden ist.
Durch Vermeidung einer aktiven Einwirkung harter mechanischer Teile auf die Beerenhäute und eventuell auf die Beerenkerne und Behandlung derselben durch auf das Innere des Tresterkuchens wirkende und diesen von innen her auflockernde Strahlen von Beerensaft bzw. Most, wird in jeder Hinsicht eine hervorragende Weinqualität gesichert. Es wird eine Auflockerung des Tresterkuchens bzw. Maischekuchens bei schonender Behandlung der Beerenhäute, eine Verbesserung der Ausnutzung der Maische, eine Verbesserung des Bukets und ggf. der Farbe des Weines unter Vermeidung von Bitterstoffen sowie Trubstoffen im Wein gewährleistet. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung ist noch darin gelegen, daß die Trubstoffe im fertigen Beerensaft nur 3 bis 4%, bei den mit den bekannten Vorrichtungen hergestellten Beerensäften hingegen bis zu 20% des Gesamtvolumens ausmachen.
Eine optimale Verwendung der Maische ergibt sich dadurch, daß der Abstand einander gegenüberliegender Teile des mit Sprühöffnungen versehenen wendelförmigen Rohres etwa der doppelten Reichweite von einzelnen Strahlen von Beerensaft bzw. Most entspricht. Dadurch, daß aus einander gegenüberliegenden Sprühöffnungen austretende Flüssigkeitsstrahlen einander erreichen bzw. überlappen, wird eine besonders gute Durchdringung der Maische und damit eine Qualitätssteigerung des Weines erzielt.
Zu Reinigungszwecken ist es äußerst vorteilhaft, wenn der Abstand von Teilen des wendelförmigen Rohres zur Wand des Behälters und zur Wand des Siebzylinders kleiner als die Reichweite von Flüssigkeitsstrahlen ist, die aus Sprühöffnungen austreten, welche der Wand des Behälters oder der Wand des Siebzylinders gegenüberliegen.
Eine größere Vielfalt des gesamten Arbeitsablaufes und insbesondere des Gärprozesses wird dadurch gewährleistet, daß das mit Sprühöffnungen versehene wendelförmige Rohr gesondert einstellbare bzw. regelbare Betriebsabschnitte aufweist, die über Verbindungsleitungen an Ventilvorrichtungen angeschlossen sind, mit welchen die Betriebsabschnitte steuerbar sind.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen von Steigleitungen und Querleitungen gebildet sind, in die Mehrwegventile, insbesondere Dreiwegventile, zur Steuerung der Betriebsabschnitte eingesetzt sind.
Äußerst günstig ist eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß in eine von dem Siebzylinder ausgehende Entnahmeleitung für das mit Sprühöffnungen versehene Rohr eine Niveausonde zur Steuerung der in die Verbindungsleitungen eingesetzten Ventilvorrichtungen eingebaut ist, die an eine selbsttätige elektrische Steuereinrichtung angeschlossen ist. Durch diese Maßnahme kann der Gärprozeß in besonders einfacher Weise automatisiert werden.
Nach einem weiteren vorzugsweisen Merkmal der Erfindung kann der Siebzylinder an seinem unteren Ende durch einen kegelartigen Boden verschlossen sein, der mindestens einen Auslauf hat. Durch diese Maßnahme wird eine wesentliche Erleichterung des Betriebes erreicht.
Zur rascheren Austragung der Maische ist es günstig, wenn das untere Ende des Siebzylinders vom Boden des Behälters einen Abstand hat, der etwa 15% ± 5% der Gesamthöhe des Behälters entspricht.
Günstige Druckverhältnisse im gesamten System werden dadurch erreicht, daß die Pumpe zur Erzeugung des Druckes der Sprühflüssigkeit eingesetzt ist, die sich vorzugsweise unterhalb einer Niveausonde befindet und von dieser gesteuert wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung, teilweise im Schnitt, und zwar in einem ersten Betriebszustand,
Fig. 2 dieselbe Einrichtung in einem zweiten Betriebszustand,
Fig. 3 dieselbe Einrichtung nach der Fig. 1 in einem dritten Betriebszustand, und
Fig. 4 die erfindungsgemäße Einrichtung in einem vierten Betriebszustand.
In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung nach den Fig. 1 bis 4 besteht aus einem stehenden zylindrischen Behälter 1, in den ein wendelförmiges Rohr 2 eingesetzt ist, das Sprühöffnungen 3 aufweist. Des weiteren umfaßt der Behälter 1 einen zu seiner Mittelachse konzentrischen Siebzylinder 4. Die Wand des Behälters 1 ist mit 7 bezeichnet. Das Rohr 2 ist in Betriebsabschnitte I, II, III unterteilt, die über Steigleitungen 9 und Querleitungen 13 enthaltende Verbindungsleitungen angeschlossen sind. Die Verbindungsleitungen zu den einzelnen Behälterabschnitten schließen weiter eine vom Siebzylinder 4 ausgehende Entnahmeleitung 14 ein. In die Leitungen 9, 13 und 14 sind zwei Mehrwegventile 10, ein Kugelventil 11 und zwei Sperrventile 12 eingesetzt. An die Entnahmeleitung 14 ist eine Niveausonde 17 angeschlossen, die über ein Bogenstück 15 und einen Gewindestutzen 16 mit einer Förderpumpe 19 verbunden ist. Der Auslaß der Förderpumpe 19 ist mit der Steigleitung 9 verbunden. Mit 20 ist ein Auslauf für Flüssigkeit bezeichnet. Mit 21 sind die aus den Sprühöffnungen 3 austretenden Strahlen von Druckflüssigkeit bezeichnet. Der Behälter 1 weist weiter eine obere Einfüllöffnung 22 für Flüssigkeit sowie eine obere Einfüllöffnung 24 für Maische und Most auf. Die Einfüllöffnung für die Maische kann, wie bei 23 (in Fig. 1) bezeichnet, auch seitlich in der Wand 7 des Behälters 1 vorgesehen sein. Der allgemein als "Siebkorb" bezeichnete Teil besteht aus dem Siebzylinder 4 sowie einem kegelartigen Boden 27. Der zwischen dem Siebzylinder 4 und der Wand 7 des Behälters 1 befindliche Ringraum bildet den Gärraum 25 zur Aufnahme der Maische.
In Fig. 1 und 3 ist mit 28 der sich im Laufe des Gärprozesses formende Maischekuchen bezeichnet. Die Öffnungen des Siebzylinders 4 sind mit 29 bezeichnet. Im Bereich des Bodens 18 des Behälters 1 ist eine Austragsöffnung 31 für Wein und Maische vorgesehen. Das Bezugszeichen 32 weist auf, vorzugsweise aus Winkelprofilen hergestellte, Füße des Behälters 1 hin, die den Sockel desselben bilden. Eine Ableitung 33 ist vom wendelförmigen Rohr 2 durch die Wand 7 des Behälters 1 hindurch zu einem Sperrventil 38 geführt. Bei 35 ist eine Verbindungsleitung zwischen den Einfüllstutzen 22 und 24 dargestellt. 39 bezeichnet einen ungelochten Abschnitt des Siebzylinder 4.
Bei einer solchen Einrichtung zur Herstellung von vergorenem Beerensaft, insbesondere Rotwein, mit dem die obere Einfüllöffnung 22 für Flüssigkeit und die obere Einfüllöffnung 24 für Maische aufweisenden Behälter 1 sowie der Siebvorrichtung 4 zur Trennung von Maische und Most besteht die Siebvorrichtung aus einem im Behälter 1 aufrecht stehenden Siebzylinder 4 und dieser Siebzylinder 4 ist von einem mit Sprühöffnungen 3 versehenen wendelförmigen Rohr 2 mit Abstand umgeben, das sich im wesentlichen über die Länge des Siebzylinders 4 und damit über die gesamte Höhe des Behälters 1 erstreckt und an ein Beerensaft bzw. Most förderndes Drucksystem 34 angeschlossen ist. Der Siebzylinder 4 ist konzentrisch zur Mittelachse des zylindrischen Behälters 1 angeordnet.
Die Niveausonde 17 bildet den Steuereingang für eine, den Ventilvorrichtungen 10, 11, 12 zugeordnete, selbsttätige elektrische Steuereinrichtung (nicht dargestellt), welche ggf. einen Rechner, insbesondere Mikroprozessor, enthält.
Das untere Ende des Siebzylinders 4 hat vom Boden 18 des Behälters 1 einen Abstand A, der etwa 15% ± 5% der Gesamthöhe H des Behälters 1 entspricht. Zu Reinigungs- oder Austragzwecken kann mindestens ein, vorzugsweise im unteren Teil des Behälters 1 gelegener Abschnitt des mit Sprühöffnungen 3 versehenen Rohres 2 mit einer erhöhten Anzahl von Sprühdüsen pro Rohrlängeneinheit versehen sein. Für dieselben Zwecke können ausgewählte Abschnitte des Rohres 2 mit größerer Wandstärke für besonders hohe Drücke ausgestaltet sein. Die beiden letztgenannten Details sind in den Zeichnungen nicht näher dargestellt.
Zwischen Bogenstück 15 und Steigleitung 9 ist eine Pumpe 19, ggf. mit umkehrbarer Pumprichtung, zur Erzeugung eines Druckes für die Sprühflüssigkeit, sowie ggf. mit einer Saugwirkung für bestimmte der Betriebsabschnitte I, II, III des Rohres 2 eingesetzt, wobei sich die Pumpe 19 unterhalb der Niveausonde 17 befindet. Es ist aber auch möglich, an den Gewindestutzen 16 eine bereits vorhandene, gesonderte Pumpe (nicht dargestellt) anzuschließen. In den Verbindungsleitungen 9, 13, 14, 15 dienen die Dreiwegventile 10, das Kugelventil 11 und die Sperrventile 12 zur Steuerung des Weinerzeugungsprozesses. Der Abstand einander gegenüberliegender Teile des mit Sprühöffnungen 3 versehenen Rohres 2 entspricht etwa der doppelten Reichweite von einzelnen Strahlen 21 von Druckflüssigkeit, so daß aus einander gegenüberliegenden Sprühöffnungen 3 austretende Strahlen 21 einander erreichen oder überlappen. Der Abstand des Rohres 2 zur Wand 7 des Behälters 1 bzw. zur Wand des Siebzylinders 4 ist kleiner als die Reichweite von freien Flüssigkeitsstrahlen, die aus Sprühöffnungen 3 austreten, welche der Wand 7 des Behälters 1 bzw. der Wand des Siebzylinders 4 gegenüberliegen. Auf diese Weise werden die genannten Wände gereinigt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung dient vorwiegend zur Herstellung von Ros´- oder Rotwein. Die Maische wird, vorzugsweise über die Einfüllöffnung 23, in den Gärraum 25 des Behälters 1 gegeben. Gegenüber einem Zerreiben der Beerenhäute, wie es bei bekannten mechanischen Rührwerken stattfindet, ist bei der erfindungsgemäßen Einrichtung der Vorteil gegeben, daß hier die Beerenhäute äußerst schonend behandelt und allmählich ausgelaugt werden. Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Einrichtung durch harte mechanische Teile verursachte Quetsch- oder Rührvorgänge vermieden und eine schonende Behandlung mit Strahlen von Flüssigkeit, insbesondere Most, vorgenommen werden, kann in jeder Hinsicht eine Qualitätssteigerung des vergorenen Beerensaftes bzw. Weines und eine Reduzierung des Herstellungs- und Materialaufwandes erreicht werden.
Es ist bekannt, daß Siebvorrichtungen zur Trennung von Maische und Most so gestaltet werden, daß die Sieböffnungen Kerne, die einen Durchmesser von mehr als 2 mm haben, nicht durchlassen. In diesem Zusammenhang sind Schlitze von 2 mm Breite und 15 mm Länge üblich.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung beträgt das Volumen des Siebzylinders 4 vorzugsweise 14% des Volumens des Behälters 1. Dies gilt insbesondere für Behälter mit ca. 5000 l Rauminhalt. Der Behälter 1 kann z. B. eine Höhe H von ungefähr 275 cm und einen Durchmesser von etwa 150 cm aufweisen. Diese Abmessungen können je nach Wunsch weitgehend variiert werden.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist wie folgt:
Zur Herstellung von vergorenem Beerensaft wird, ggf. nach vorheriger Trennung der Beerenkerne von den Beerenhäuten, die Maische umgewälzt, um die Entstehung eines verdichteten Maischekuchens zu verhindern. Die Maische wird also bewegt. Diese Bewegung bzw. Umwälzung der Maische erfolgt durch Strahlen 21 von Beerensaft bzw. Most, von innen her.
Der Betriebsablauf der erfindungsgemäßen Einrichtung kann durch Handeinstellung oder durch Programmsteuerung der Ventilvorrichtungen 10, 11, 12 der einzelnen Betriebsabschnitte I, II, III des mit Sprühöffnungen 3 versehenen wendelförmigen Rohres 2 so beeinflußt werden, daß sich eine große Vielfalt von Weinerzeugungsmöglichkeiten ergibt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung besteht aus säurefestem Material, insbesondere rostfreiem Stahl oder Kunststoff. Aus den Zeichnungen ist die Funktionsweise auf Grund der Struktur der Verbindungsleitungen 9 und auf Grund der angedeuteten Strahlen 21 von Druckflüssigkeit sowie der angedeuteten Stellung der Ventile klar ersichtlich. Auch die Flüssigkeitskreisläufe in den Betriebszuständen sind angedeutet.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung nach dem Befüllungsvorgang, Fig. 2 bei eingesetzter Gärung, Fig. 3 bei starker Gärung und Fig. 4 in der Entleerungsphase.
Nach Einbringung der Maische in den Behälter 1 wird das mit Sprühöffnungen 3 versehene Rohr 2 in Übereinstimmung mit Fig. 1 in Betrieb gesetzt, wo es über die ganze Länge des Siebzylinders 4 wirksam wird. In diesem Betriebszustand ist der Druckkreislauf ausgehend von der Pumpe 19 über die beiden Sperrventile 12, den oberen Betriebsabschnitt I, das obere Dreiwegventil 10, den mittleren Betriebsabschnitt II, das untere Dreiwegventil 10 sowie den unteren Betriebsabschnitt III des mit Sprühöffnungen 3 versehenen wendelförmigen Rohres 2 geschlossen. Eine spezielle Regelung dieses Kreislaufes erfolgt dadurch, daß das Ventil 11 in der vom Siebzylinder 4 wegführenden Entnahmeleitung 14 ganz geöffnet, teilweise geöffnet oder ganz geschlossen wird, wodurch der Druck im wendelförmigen Rohr 2 individuell geregelt werden kann.
Einige Zeit nach dem Befüllungsvorgang steigen bei unbeeinflußter Gärung die Beerenhäute und die ggf. vorhandenen Beerenkerne nach oben und bilden den ziemlich festen Maischekuchen 28, der sich immer mehr verdichtet. Um einen allenfalls vorhandenen Maischekuchen 28 aufzulockern oder die Bildung eines solchen überhaupt zu verhindern, wird bei eingesetzter Gärung das mit Sprühöffnungen 3 versehene Rohr 2 weiter betrieben. Um die Entstehung eines oberen Maischekuchens 28 zu verhindern, kann in der Folge der obere Betriebsabschnitt I eingesetzt werden (Fig. 3). Der in diesem Betriebszustand wirksame Kreislauf des Drucksystems ist durch die Pfeile F sowie die durchgehende Linie in den Rohrleitungen 9, 13 und dem Betriebsabschnitt I ersichtlich. Je nach Art des Verfahrens können nun die Leitungsabschnitte I, II, III des mit Sprühöffnungen 3 versehenen wendelförmigen Rohres 2 in Betrieb genommen werden, um die Umwälzung der Maische zu bewirken; der letzte Betriebsabschnitt III des mit Sprühöffnungen 3 versehenen wendelförmigen Rohres 2 dient zugleich zur Austragung der Maische mittels Most. Außerdem dient das mit Sprühöffnungen 3 versehene Rohr 2 bei entsprechender Einstellung des Betriebsdruckes als Reinigungsvorrichtung (siehe insbesondere Fig. 4). Die Sprühöffnungen 3 können als Düsen ausgebildet sein.

Claims (9)

1. Gäreinrichtung zur Herstellung von vergorenem Beerensaft, insbesondere Rotwein, mit einem eine obere Einfüllöffnung für Maische sowie eine untere Austragöffnung für Maische und Wein aufweisenden, vertikal ausgerichteten, zylindrischen Behälter und einem konzentrisch zur Mittelachse des Behälters angeordneten Siebzylinder zur Trennung von Maische und Most, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Behälter (1) ein mit Sprühöffnungen (3) versehenes, wendelförmiges Rohr (2), welches den Siebzylinder (4) umgibt und sich im wesentlichen über die gesamte Höhe des Behälters (1) erstreckt, vorgesehen ist und daß das wendelförmige Rohr (2) über eine Pumpe (19) und eine Entnahmeleitung (14) zur Umwälzung von Beerensaft bzw. Most mit dem Inneren des Siebzylinders (4) verbunden ist.
2. Gäreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand einander gegenüberliegender Teile des mit Sprühöffnungen (3) versehenen wendelförmigen Rohres (2) etwa der doppelten Reichweite von einzelnen Strahlen (21) von Beerensaft bzw. Most entspricht.
3. Gäreinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand von Teilen des wendelförmigen Rohres (2) zur Wand (7) des Behälters (1) und zur Wand des Siebzylinders (4) kleiner als die Reichweite von Flüssigkeitsstrahlen ist, die aus Sprühöffnungen (3) austreten, welche der Wand (7) des Behälters (1) oder der Wand des Siebzylinders (4) gegenüberliegen.
4. Gäreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Sprühöffnungen (3) versehene wendelförmige Rohr (2) gesondert einstellbare bzw. regelbare Betriebsabschnitte (I, II, III) aufweist, die über Verbindungsleitungen (9, 13, 14, 15) an Ventilvorrichtungen (10, 11, 12) angeschlossen sind, mit welchen die Betriebsabschnitte (I, II, III) steuerbar sind.
5. Gäreinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen von Steigleitungen (9) und Querleitungen (13) gebildet sind, in die Mehrwegventile, insbesondere Dreiwegventile (10), zur Steuerung der Betriebsabschnitte (I, II, III) eingesetzt sind.
6. Gäreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in eine von dem Siebzylinder (4) ausgehende Entnahmeleitung (14) für das mit Sprühöffnungen (3) versehene Rohr (2) eine Niveausonde (17) zur Steuerung der in die Verbindungsleitungen (9, 13, 14, 15) eingesetzten Ventilvorrichtungen (10, 11, 12) eingebaut ist, die an eine selbsttätige elektrische Steuereinrichtung angeschlossen ist.
7. Gäreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebzylinder (4) an seinem unteren Ende durch einen kegelartigen Boden (27) verschlossen ist, der mindestens einen Auslauf (20) hat.
8. Gäreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Siebzylinders (4) vom Boden (18) des Behälters (1) einen Abstand (A) hat, der etwa 15% ± 5% der Gesamthöhe (H) des Behälters (1) entspricht.
9. Gäreinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (19) zur Erzeugung des Drucks der Sprühflüssigkeit sich unterhalb einer Niveausonde (17) befindet und von dieser gesteuert wird.
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