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Durch Hämmer gespieltes pneumatisches Musikinstrument. Die Erfindung
betrifft ein pneum,ati.sches Spielwerk für Musikinstrumente, welches durch ein Notenblatt
beeinflußt wird, das für jeden Ton mehrere Schlitze hat. Diese Schlitze lassen nacheinander
verschiedenstarke Luftströme auf den Anschlagbalg wirken, so daß durch ein verschiedenes
Längenverhältnis der einem Ton zugeordneten Schlitze eine verschiedenartige Anschlagwirkung
hervorgerufen werden kann. Der Anschlagbialg ist, wie bekannt, ungeteilt; es werden
.auch mehrere miteinander gekuppelte AnschlagbäJge vermieden.
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Man hat bereits vorgeschlagen, zwei auf den Anschlagbalg wirkende
Ventile an einen gemeinsamen Kanal so anzuschließen, daß jedes dieser beiden Ventile
eine Windkammer und einen in die Außenluft führenden Kanal absperrt. Bei dieser
Anordnung würde aber jedes Ventil den Kanal ruft der Außenluft verbinden, sobald
dieser durch das andere Ventil gegen die Außenluft abgesperrt ist, wenn nicht in
dem den Anschlagbalg mit den beiden Windkammern und mit der Außenluft verbindenden
Kanal e ein Zwischenventil eingeschaltet wäre.
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Gemäß der Erfindung sind nun die Ventile und der Kanal so ausgebildet,
daß jedes Ventil für sich, ohne Zuhilfenahme eines derartigen Zwischenventils, den
Kanal gegen die Außenluft absperren kann. Dadurch, daß das Zwischenventil fortfällt,
wird die Herstellung des ganzen Werkes vereinfacht; der Mechanismus spricht besser
an, .und Windverluste werden vermieden.
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Die Zeichnung bringt den Gegenstand der Erfindung zur Darstellung.
Das in Fig.2 wiedergegebene Notenblatt a besitzt für jeden Ton zwei Schlitze b und
c. Die Schlitze b, welch zuerst zur Wirkung kommen, bringen einen schwächeren, die
Schlitze c einen stärkeren Anschlag hervor. Wenn der Schlitz b nur sehr kurz ist,
so ist d!ie a!uf den Hammer ausgeübte schwache Schlagwirkung nur von kurzer Dauer,
und es kommt hauptsächlich die durch den Schlitz c hervorgerufene stärkere Schlagwirkung
zur Geltung, so daß ein starker Anschlag erzielt wird. Ist der Schlitz b erheblich
länger"so daß der Schlitz c erst später zur Wirkung kommt, so kann die starke Schlagwirkung;
welche erst gegen das Ende der Hammerbewegung einsetzt, nur noch sehr geringen Einfluß
ausüben, und es kommt infolgedessen ein schwacher Anschlag zustande. Es kann also,
wie leicht ersichtlich ist, durch verschiedene Bemessung der Länge der beiden einem
-Tone zugeordneten Sehlitze der Anschlag in weitestem Maße geändert werden.
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Fig. z zeigt, in welcher Weise die Schlitze b und c zur Wirkung auf
den Anschlagbalg d gebracht werden. Der Schlitz b wirkt auf einen von dem Saugstock
ausgehenden Kanal e, welcher in bekannter Weise zu einem durch eine Membran f gesteuerten
Relaisventil g führt, dass je nach seiner Stellung den Kanal h entweder mit der
Außenluft oder mit dem Salugraum i verbindet. Der Kanal la führt unter die
Membran k, welche das Doppelventil l steuert, das den Anschlagbalg
d in bekannter Weise beeinlußt, indem es sein Inneres entweder mit der Außenluft
oder mit
dem Saugraum in verbindet. In dem Raum na
herrscht
eine sches rache Saugwirkung.
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Der Anschlagbalg wird ferner durch d'as Ventil o beeinflußt, welches
den Balg entweder mit dem Raum n, in welchem eine stärkere Luftverdünnung als in
dem kaum m Vorhand den ist, oder mit der Außenluft verbindet. Das Ventil o wird
durch die Membran p gesteuert, auf welche direkt der vom Saugstock herführende,
durch den Schlitz c beeinflußte Kanal q wirkt.
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Die Ventile l und o und ihre Wirkungsweise sind am sich bekannt. Neu
ist ihre Verbindung miteinander und ihr dadurch erzieltes Zusammenwirken. Tritt
der Schlitz b über eineÖffnung am Saugstock, so wird durch das Ventil g Außenluft
in den Kanal h eingelassen und durch deren Wirkung auf die Membran k das
Ventil l umgestellt, so daß es eine Verbindung zwischen dem: Saugraum und
dem zum Gehäuse des' Ventils o führenden Kanal r herstellt. Durch den Kanal r und
den von dem Gehäuse des Ventils, a ausgehenden Kanal s wird das Innere des` Anschlagbalges
d mit dem Saugraum m verbunden, so daß eine der Windspannung im Raum m entsprechende
schwache Schlagwirkung auf den Hammer t hervorgebracht wird. Nach kurzer Zeit kommt
der Schlitz c zur Wirkung auf den Kanal q und stellt das Ventil o um:, so daß es
den Kanal r absperrt und den Kanal s mit dem Saugraum n verbindet. Nunmehr wird:.
der Balg d infolge des stärkeren Unterdruckes im -Raum ia mit großer Kraft zusammengezogen
und eine entsprechende starke Schlagwirkung auf den Hammer t ausgeübt.
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In dem Notenblatt können auch mehr als zwei Schlitze für jeden Ton
angebracht werden. Die Zahl der den Anschlagbalg d beeinflussenden Ventile und der
mit ihnen verbundenen Saugwindräume ist dann entsprechend zu vergrößern. Von den
beiden Ventilen, welche in der Gesamtreihe die äußersten Stellungen einnehmen, ist
immer das eine mit dem Innern des Anschlagbalges, das andere mit der Außenluft zu
verbinden. Die Gehäuse der benachbarten Ventile sind durch Kanäle miteinander zu
verbinden, welche durch daisjenige der beiden Ventile, welches die stärkere Saugwirkung
vermittelt, abgeschlossen wird, wenn dieses die mit ihm verbundene Sauges indkaminer
geöffnet hat.