Richtungsmesser. Die Erfindung hat zum Gegenstand ein 1-Ießgerät,
welches dazu dient, Neigungen bezüglich einer senkrechten oder wagerechten Ebene
zu bestimmen. Geräte dieser Art, bei «-elchen ein um eine Achse schwingbarer, sich
durch Schwerkraft stets senkrecht einstellbarer Zeiger vorhanden ist, welcher einer
in einer kreisrunden Fassung nach innen ragend angeordneten Gradeinteilung entlang
spielt, sind schon in Vorschlag gebracht worden. Sie gestatten jedoch nur ein Ablesen
der Gradeinteilung von seitwärts. Nun kommt es aber in der Praxis vielfach vor,
z. B. im Bauhandwerk, daß .das Gerät ganz am Boden oder sogar unter Wasser zur Anwendung
gebracht werden sollte. In .einem solchen Falle ist die Feststellung einer Neigung
unbequem oder kann nur auf umständliche Art und Weise vorgenommen werden. Gemäß
Erfindung ist nun .die Bestimmung einer Neigung nicht nur von seitwärts, sondern
auch von oben möglich, indem !die Fassung mit einer auf einen Teil ihres Umfanges
sich erstreckenden D.urchbrechung versehen ist, die vorteilhaft mittels einer durchsichtigen,
eine Gradeinteilung aufweisenden Scheibe geschlossen ist. Durch :diese Scheibe hindurch
ist der an seinem freien Ende zweckmäßigerweise parallel zu seiner Achse umgebogene
Zeiger leicht ersichtlich, so :daß .der Apparat genau wie eine Wasserwaage benutzbar
ist, nur mit dem Unterschied" d'aß im Gegensatz zu .derselben noch der Neigungswinkel
abgehsen werden kann. Die Luftblase einer Wasserwaage kommt bekanntlich sofort zur
Ruhe, was gegenüber einem durch immer kleiner werdende Schwingungen sich langsam
seiner Ruhelage nähernden Zeiger vorteilhaft ist. Um nun einen solchen Zeiger möglichst
rasch zur Ruhe zu bringen, ohne ihn jedoch an seiner freien Schwingung zu hindern,
sind am Zeiger des vorliegenden Gerätes quer zur Schwingungsebene liegende Flügel,
die unter Umständen ebenfalls zur Ableaung des Neigungswinkel benutzbar sind, zur
Dämpfung -der Zeigerbewegungen angeordnet. Zur Stillsetzung des Zeigers und der
Magnetnadel ist es bei Kompassen allgemein üblich, die Zeigerachse entsprechend
zu beeinflussen. Zweckmäßigerweise wird auch beim Apparat gemäß Erfindung eine ähnliche
Hemmung, die an und für sich bekannt sein kann, angewandt.
Das Gerät hat einen Zeiger ca mit zwei dessen Schwingungen dämpfenden
Flügeln b unid einem gegabelten Schwergewicht c. Durch letzteres wird der Zeiger
stets in lotrechter Stellung gehalten. Der Zeiger kann aus einem Stück oder aus
mehreren Teilen
zusammengesetzt sein und ist an einer Achse d befestigt,
welche in zwei in einer Metallfassung i gehaltenen Glasplättchen e mit konischen
Spitzen gelagert ist. In die Glasplättchen e sind gegebenenfalls zur Herabminderung
.der- Reibung Steine f eingelassen. Um jede Neigung einstellen oder jede Veränderung
einer angenommenen Neigung genau überwachen zu können, befindet sich zwischen den
beiden Glasplättchen e an der Metallfassung i befestigt eine Ringscheibe g, die
mit einer ringsum geschlossenen Einteilung h versehen ist. Wie. in Fig. i angedeutet,
bilden die Teilstriche Gruppen, welche abwechselungsweise in ihrer Strichlänge steigen
und fallen, zum Zwecke, eine rasche A'blesung zu ermöglichen, wobei auch die Flügel
als Zeiger benutzbar sind. Das freie Ende der oberen Zeigerzunge ist gabelförmig
ausgebildet; ihre beiden Finger greifen auf beide Seiten der Ringscheibe g und sind
an ihren freien Enden ,dicht unterhalb einer in der Fassung i. eingelassenen, deren
Durchbrechung in abschließenden durchsichtigen Scheibe nach außen gebogen. Diese
ist mit einer Einteilung versehen und ermöglicht so, ,den Neigungswinkel des Gerätes
von oben festzustellen, wenn dies bequemer sein sollte. Bei `Fasserbauten kann es
leicht vorkommen, daß der Apparat ins Wasser getaucht werden muß ; ein Ablesen der
Zeigerstellung von seitwärts wäre dann gar nicht möglich, während :das Ablesen von
oben gut möglich und namentlich bequemer ist, wenn sich der Apparat nahe am Boden
befindet. In der einen Glasplatte e ist ein auf beiden Seiten daran anliegender,
aus einem Drahtstück gebildeter Hemmfinger o drehbar gelagert, mittels dessen der
Zeiger durch Anlegen an dessen Achse sofort stillgesetzt und so in einer bestimmten
Stellung gehalten werden kann.. Die Fassung i hat zwei oder mehr Lappen
k, mittels derer das Gerät an Geräten, z. B. Setzlatten o. dgl., aufgeschraubt
werden kann. Statt aufgeschraubt, kann der Apparat eingebaut werden in jede Art
Richtungsgegenstände, wie z. B. inLineale. Es kann dann '(las Gerät mit .dem Lineal
z..B. zuerst an eine in richtiger Stellung aufgehängte Werkstattzeichnung angelegt,
die Neigung einer aufzuzeichnenden Linie durch die Gl.a"splättchen e hindurch festgestellt
und dann das Gerät am Werkstück in- gleiche- Stellung angesetzt werden. Seine äußere
Form braucht nicht kreisrund' zu sein, wodurch errriöglicht sein soll, den Apparat
zu gebrauchen, ohne denselben in ein Gerät einzubauen oder an einem solchen anzuschrauben.