DE3352C - Stempelpresse zur Erzeugung hochfeiner Verblendziegel - Google Patents
Stempelpresse zur Erzeugung hochfeiner VerblendziegelInfo
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Classifications
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- B28B5/00—Producing shaped articles from the material in moulds or on moulding surfaces, carried or formed by, in or on conveyors irrespective of the manner of shaping
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Description
1878.
Klasse 80.
W. SIEDERSLEBEN & CO. in BERNBURG. Stempelpresse zur Erzeugung feiner Verblendziegel.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. April 1878 ab.
Bis jetzt hat man zur Herstellung der feinen Verblendziegel die Handformerei und Nachpresse
bezw. die Dampfpresse und Nachpresse in Anwendung gebracht.
Diese Verfahren leiden jedoch an verschiedenen Uebelständen.
1. Die zur Nachpresse bestimmten Steine müssen abgetrocknet werden, damit sie erst
lederhart zum Nachpressen tauglich sind. Das ungleichmäfsige Trocknen verhindert die Herstellung
eines gleichmäfsigen Fabrikates. Besonders werden viele Steine fur die Nachpresse
unbrauchbar durch das Weifswerden der Kanten.
2. Durch die Hantirung werden sehr viele Steine zu feinen Verblendziegeln untauglich, da
die Dampfpresse, um einigermaafsen rationell zu arbeiten, schnell bedient werden mufs. Aus
vorstehenden Gründen kann man also niemals mit Bestimmtheit wissen, wieviel Verblendsteine
man fabricirt.
3. Verblendziegel, bei denen die acht Kanten gebrochen sein sollen, müssen durch Handarbeit
mittelst Messer, Feile etc. hergestellt werden, was besonders zeitraubend und unvollkommen ist.
4. Lehm und geringere Massen eignen sich zur Verarbeitung mit der Dampfpresse gar nicht.
Alle diese Uebelstände und Manipulationen werden durch die im folgenden beschriebene
Stempelpresse vermieden. Der Stein, aus homogener, steifer Masse (auch Lehm) vollkommen
fertig hergestellt, wird, was wesentlich ist, in weichem Zustande nicht mit der Hand berührt.
Auch die auf der Presse angefertigten Hohlsteine haben wesentliche Vorzüge vor den bisherigen.
Bei letzteren gehen die Löcher ganz hindurch, während bei ersteren die eine Seite
durch eine dünne Schicht geschlossen ist, wodurch der Stein an Haltbarkeit gewinnt und
beim Vermauern der Steine bedeutend an Mörtel gespart wird.
Mit der Presse werden auch angefertigt Profil-, Gesims- und Formsteine aller Art, wobei sich
auch Vortheile herausstellen. So z. B. war es bisher nicht möglich, Profil- und Gesimssteine
mit unterschnittenen Leisten anzufertigen ohne Anwendung von Gypsformen, während diese bei
der neuen Presse nicht erforderlich sind.
Die Construction und Handhabung der neuen
Stempelpresse ist folgende:
Der auf einer kreuzförmigen Grundplatte stehende Ständer α trägt vermittelst der Consolen
al die horizontale Gleitbahn b für die
Form d, sowie die Bahn c mit den schiefen Ebenen für den beweglichen Boden e. Am
Kopfe des Ständers befinden sich der Drehpunkt für den Druckhebel i, sowie die Führungen
k für den auf- und niedergehenden Stempel h.
Die Form d besteht aus einem gufseisernen Mantel und einem mit starkem Zinkblech beschlagenen
Holzfutter. Da hinein ragt der bewegliche Boden e. Auf diesem liegt eine Holzplatte
/, und den dichten Schlufs nach unten bildet eine Gummiplatte g. Die mit der Thonmasse
in Berührung kommende Fläche des Stempels Ji wird ebenfalls durch eine Gummiplatte gebildet. Die Laufbahn c hat zwei schiefe
Ebenen. Die Steigung der ersten ist gleich dem Abschnitt, die zweite gleich der Steinhöhe plus
der Gummiplatte g und der Holzplatte f.
Das Arbeiten mit der Presse geschieht in folgender Weise: Die Form d steht vor der
ersten Steigung der Laufbahn c und wird in der Weise durch einen Arbeiter gefüllt, dafs derselbe
einen durch Aufstofsen auf einen Tisch vorbereiteten Thonballen mit Vehemenz hineinwirft,
so dafs die Form gut ausgefüllt ist.
Nunmehr wird die Form d unter den Stempel h geschoben, nachdem der letztere durch
den am Hebel i arbeitenden Mann gehoben ist. Die richtige Stellung der Form d unter dem
Stempel h fixirt die Arretirung f.
Ein kräftiger Druck auf den Hebel i prefst die in der Form d befindliche Masse zusammen,
so dafs sie überall dicht anliegt. Nun wird der Stempel h wieder gehoben und die Form d
mittelst des darin befindlichen Riemens / (nöthigenfalls
durch eine einfache Windevorrichtung) von einem am Ende der Bahn b stehenden Knaben
vorgezogen. Durch die erste Steigung der Bahn c wird nun der bewegliche Boden e gehoben, und
die in der Form befindliche Masse tritt um ein gleiches Stück aus derselben aus.
Sobald die Mitte des Bodens e auf der nunmehr wieder horizontalen Bahn c steht, beginnt
der zwischen den Ständern m straff gespannte Stahldraht die ausgetretene Masse abzuschneiden,
so dafs der Stein dann die richtige Höhe hat. Hierauf passirt die Form noch die Gummiwalze
n, welche die oberen Steinkanten abglättet.
Beim Weiterbewegen hebt sich der Boden e auf der zweiten Steigung allmälig, bis seine
obere Fläche mit den oberen Kanten der Form d gleichsteht, also der Stein nebst Gummiplatte g
und Holzplatte / vollständig aus der Form ausgetreten sind.
Der betreffende Knabe dreht nun den Stein mittelst der Holzplatte / so weit, bis er unter
letztere greifen kann, legt sein Ziegelbrett auf die obere Steinfläche und dreht den Stein um.
Dann nimmt er die Holzplatte / weg, zieht die Gummiplatte g ab und legt beides wieder auf
den Boden e.
Die Form d wird wieder zurückgeschoben und, während der Stein fortgetragen wird, von
neuem gefüllt.
Da die Presse auf der anderen Seite des Ständers α ebenso eingerichtet ist, so ist mit
zwei Mann Bedienung mehr das Doppelte zu leisten.
Sollen an den Steinen die vier oberen und die vier unteren Kanten gebrochen sein, so wird
eine entsprechend fagonnirte untere Gummiplatte angewendet, während das Brechen der vier
oberen Kanten durch die Vorrichtung e bewirkt wird.
Diese besteht aus einem an einer der Wangen b befestigten Ständer, einem mittelst Bolzen daran
beweglichen Hebel, welcher eine Fac,onplatte trägt, und einer Führung für den Hebel, welche
ein Herunterklappen unter die Horizontale nicht zuläfst.
Ist 'also der Stein g am Ende der Bahn vollständig
aus der Form ausgetreten, so befindet er sich genau unter der Vorrichtung o. Der
Hebel wird niedergedrückt und so die oberen Steinkanten gebrochen.
Bei der Erzeugung von Hohlziegeln befinden sich an dem Stempel h drei Kernstücke, welche
sich in die Masse eindrücken und so die hohlen Räume erzeugen, ohne den Stein vollständig zu
durchlöchern.
Bei Anfertigung von Profil- und Gesimssteinen mufs die Gummiplatte g die entsprechende
Form haben. Bei unterschrittenen Leisten mufs dann dieselbe nicht abgehoben,
sondern abgeschoben werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Stempelpresse zur Erzeugung feiner Verblendziegel in ihrer ganzen Zusammensetzung, wie beschrieben und gezeichnet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3352C true DE3352C (de) |
Family
ID=282376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT3352D Active DE3352C (de) | Stempelpresse zur Erzeugung hochfeiner Verblendziegel |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3352C (de) |
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- DE DENDAT3352D patent/DE3352C/de active Active
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