DE2019977C3 - Abstütz- und Abnahmevorrichtung für im Strangpreßverfahren hergestellte Preßlinge in Form von Stäben, Rohren oder Bändern aus plastischem keramischem Material - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Abstütz- und Abnahmevorrichtung für im Strangpreßverfahren hergestellte Preßlinge in Form von Bändern, Rohren oder Stäben unter Verwendung einer horizontalen Ziehbahn, von der die Preßlinge nach dem Abtrennen vom Preßstrang abgefordert werden.

Es ist bereits bekannt keramische Stäbe, Rohre und Bänder in vertikaler Richtung zu pressen und sie mittels einer Abnahmeleiste auf Holzplanken zum Trocknen abzulegen. Diese vertikale Arbeitsweise hat jedoch den Nachteil, daß infolge der Schwere der Masse sich leicht unterschiedliche Durchmesser der Preßlinge ergeben, so daß es schwierig ist einen engen Toleranzbereich zu halten. Bei größeren Durchmessern kann es sogar vorkommen, daß die Preßstränge reißen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß beim Ablegen der Stäbe, Rohre und Bänder auf Holzplanken oft eine Beschädi- so gung der Oberfläche nicht vermieden werden kann. Auch hat man schon versucht, horizontal zu pressen, indem man mit flexiblen Bändern aus Gummi oder Kunststoffen arbeitete und die Preßlinge mit Hilfe eines unendlichen Bandes weitertransportierte. Hierfür jedoch muß ein bestimmter Feuchtigkeitsgehalt der Masse eingehalten werden, um jegliches Haften oder Kleben auf der flexiblen Unterlage auszuschließen und dadurch Oberflächenbeschädigungen zu vermeiden.

Das horizontale Pressen von Rohren ist in der Kunst-Stoffindustrie bereits bekannt wie aus dem Artikel »Erfahrungen beim Spritzen von Kunststoffrohren« in der Zeitschrift »Kunststoffe« 1955, S. 486 bis 490, hervorgeht In diesem Fall dient die Stützluft einer besseren Kalibrierung der Rohre. Bei keramischen Massen ist für das Ziehen von Röhrchen eine solche Stützluft nicht notwendig. Eine ähnliche technische Vorrichtung wird in der Zeitschrift »Kunststoffe« 1963, auf den S. 777 bis 785 behandelt der auch eine sogenannte Luftringdusche' zur Kühlung des noch warmen Plastikstranges entnehmbar ist Damit wird eine gleiche radiale Luftgeschwindigkeit erreicht und der Körper von allen Seiten gleichmäßig gekühlt Außerdem soll ein Luftkissen zur besseren Kalibrierung des Rohres dienen und als Stützluft für die noch plastischen Rohre.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine Abstütz- und Abnahmevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine verformungs- und beschädigungsfreie Abnahmevorrichtung des Preßlings ermöglicht

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß im Anschluß an das Pressenmundstück ein in seiner Längsrichtung eine oder mehrere Reihen von hintereinanderliegenden, geradlinig oder schlangenförmig angeordneten Öffnungen für den Austritt von Preßluft aufweisendes Profilrohr angeordnet ist auf dessen Oberseite Leitschiene^ in Längsrichtung der Vorrichtung verlaufen, die die öffnungen unter Bildung eines Luftpolsters zwischen sich einschließen, und daß eine Kippvorrichtung für das Profilrohr zum seitlichen Abkippen des jeweils abgetrennten, in Schwebe gehaltenen Preßlings vorgesehen ist Mit dieser Vorrichtung lassen sich Preßlinge beschädigungsfrei abnehmen. Sie ermöglicht es, eine leistungssteigernde Automatisierung des Arbeitsablaufes durchzuführen and merkliche Verbesserungen im Hinblick auf die Qualität der Erzeugnisse zu erreichen. Es wird der Bruchanfall erheblich vermindert

Ferner ist eine Ausgestaltung der Erfindung darin zu sehen, daß am Ende der Ziehbahn eine verschiebbare Lichtschranke angeordnet ist durch welche sowohl das Abschneiden des Preßstranges als auch das Kippen des Profilrohres mit dem Preßling zu einer Abnahmeleiste hin auslösbar ist

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung in Seitenansicht

F i g. 2 die Vorrichtung nach F i g. 1 im Querschnitt, F i g. 3 das Profilrohr in Draufsicht,

Fig.4 einzelne Profilrohre mit verschiedenen Leitschienen im Querschnitt

Die in F 1 g. 1 und 3 schematisch wiedergegebene Vorrichtung kann auch halbautomatisch betrieben werden. Der hergestellte Preßstrang aus plastischer keramischer Masse wird über ein als Luftschiene dienendes Profilrohr 1 geführt, welches an die Preßluftzuführung 7 angeschlossen ist. Als Preßgas kann Kalt-, Warmoder auch Heißluft verwendet werden. Die durch eine Kolben-, Schnecken- oder Vakuum-Strangpresse 9 erzeugten Preßlinge 12 werden durch die erfindungsgemäße, unmittelbar an die Presse angeschlossene Vorrichtung in der Schwebe gehalten und durch den Druck der Presse bis zu einer Lichtschranke 4 gefördert und gleichzeitig vorgetrocknet, soweit Heißluft verwendet wird. In diesem Augenblick wird ein Abschneider 5 zwischen dem Pressenmundstück 13 und dem Profilrohr 1 in Tätigkeit gesetzt und über ein Magnetventil 10 mittels Luftdruckzylinder 11 das Profilrohr 1 um etwa 45° zu einer daneben angeordneten Abnahmeleiste 6 hin gekippt wobei der in der gewünschten Länge abgeschnittene Preßstrang in Stab-, Rohr oder Bandform an die Abnahmeleiste 6 abgegeben wird. Die Lichtschranke 4 ist je nach der gewünschten Länge der Preßstränge verstellbar. Während des Abschneidens

der Masse und des Kippens des Profilrohrs 1 ist die Funktion der Strangpresse 9 kurz unterbrochen. Bei der halbautomatischen Vorrichtung wird dann der abgeschnittene Preßling 12 auf eine darunter angeordnete Holzplanke 8 von Hand abgelegt, die d.mn in einen Trockenraum gebracht wird.

Die Profilrohre i können in beliebiger Weise mit einer oder mehreren Reihen von öffnungen versehen werden, welche geradlinig oder schlangenförmig verlaufen können. So läßt sich z. B., wie in F i g. 3 dargestellt ist, die Verteilung der in gerader Linie angeordneten Öffnungen 2 des Profilrohres 1 erkennen. Dabei richtet sich die Form der Profilrohre 1 zweckmäßig nach den herzustellenden Produkten. So sind in Fi g. 4 einige Querschnitte von Profilrohren i mit darauf befestigten Leitschienen 3 wiedergegeben. Wie aus diesen Querschnitten ersichtlich ist, genügt bei der Herstellung von Stäben oder Rohren nur eine Reihe von Öffnungen 2, die loch- oder schlitzförmig sein können, während bei der Herstellung von Bändern je nach der ίο. gewünschten Breite mehrere Reihen von Öffnungen 2 nebeneinander erforderlich sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Abstütz- und Abnahmevorrichtung für im Strangpreßverfahren hergestellte Preßlinge in Form von Stäben, Rohren oder Bändern aus plastischem keramischem Material unter Verwendung einer horizontalen Ziehbahn, von der die Preßlinge nach dem Abtrennen vom Preßstrang abgefördert werden, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an das Pressenmundstück ein in seiner Längsrichtung eine oder mehrere Reihen von hintereinanderliegenden, geradlinig oder schlangenförmig angeordneten öffnungen (2) für den Austritt von Preßluft aufweisendes Profilrohr (1) angeordnet ist, auf dessen Oberseite Leitschienen (3) in Längsrichtung der Vorrichtung verlaufen, die die öffnungen (2) unter Bildung eines Luftpolsters zwischen sich einschließen, und daß eine Kippvorrichtung für das Profilrohr (1) zum seitlichen Abkippen des jeweils abgetrennten, in Schwebe gehaltenen Preßlings (12) vorgesehen ist

2. Abstütz- und Abnahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Ziehbahn eine verschiebbare Lichtschranke (4) angeordnet ist, durch welche sowohl das Abschneiden des Preßstranges als auch das Kippen des Profilrohres (1) mit dem Preßling (12) zu einer Abnahmeleiste (6) hin auslösbar ist

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