DE2039725B2 - Vorrichtung zur Herstellung von Gießformen - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von GießformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Gießformen, die aus gleichen Gießformenteilen
aus Sand oder entsprechend formbarem Material bestehen, mit einer Einrichtung zum Herstellen der
Gießformenteile in einer Formkammer zum sukzessiven Herstellen der Gießformenteile zwischen zwei sich
gegenüberliegenden Modellbrettern, von welchen das eine dazu dient, das fertige Gießformenteil auf eine
Führungsbahn hinauszuschieben, auf welcher die Gieß- <>o
formenteile zusammengestellt und schrittweise im Gleichtakt mit ihrer Herstellung vorgeschoben werden.
In Vorrichtung dieser Art kann die Herstellung eines
Gießformenteils und das Zusammenstellen desselben mit vor diesem hergestellten Gießformenteilen grund- f>5
sätzlich mit großer Genauigkeit erfolgen, und damit diese Genauigkeit nicht vor dem Gießen verlorengeht,
das vorgenommen wird, während sich die Gießform auf
der Führungsbahn befindet, muß letztere sehr stabil
sein. In der Praxis wird eine Führungsbahn verwendet, die aus einer formstarren Wange besieht, auf welcher
die Gießform schrittweise unter Überwindung der Reibung vorgeschoben wird. Die Reibung muß eventuell
vergrößert werden, beispielsweise durch Belasten der Gießformenteile mit Gewichten, damit sie mit Sicherheit groß genug wird, um die Formenteile zusammenhalten zu können, bis das Gießen erfolgt und der gebildete Formling genügend erstarrt ist.
Bei Vorrichtungen dieser Art beträgt die Länge der Führungsbahn in der Regel 4 bis 6 m, wobei die Länge
unter anderem von der Erstarrungszeit und damit vom Gewicht der hergestellten Formlinge abhängig ist. Bei
solchen Vorrichtungen ist der vom verschiebbaren Modellbrett ausgeübte Druck ausreichend, den schrittweisen Vorschub der Gießformen zu bewerkstelligen,
wenn der Formsand von einer solchen Qualität ist, daß er den Druck aushalten kann.
Bei einem Vergrößern der Formlinge steigen die Reibungskräfte stark an, und zwar nicht nur wegen des
erhöhten Gewichtes des eigentlichen Gußmaterials, sondern ebenso wegen der längeren Erstarrungszeit,
die eine entsprechende Verlängerung der Führungsbahn erfordert. Wenn der Widerstand gegen den
schrittweisen Vorschub aus diesen Gründen eine gewisse Größe überschreiet, reicht der vom verschiebbaren
Modcllbrett ausgeübte Druck nicht mehr dazu aus. den Vorschub der Gießformen in der vorgeschriebenen
Weise zu bewerkstelligen, entweder weil der Druck an sich zu klein ist, oder weil das Material, aus dem die
Gießformen gefertigt sind, den erforderlichen Flächendruck nicht aushalten kann. Man könnte sich vorstellen,
als Kompensation hierfür den Reibungskoeffizienten zwischen der Führungsbahn und den einzelnen Gießformen
zu reduzieren, läuft jedoch hierbei Gefahr, daß die einzelnen Teile dieser Gießform nicht mehr mit der
erforderlichen Sicherheit zusammengehalten werden, so daß der hergestellte Formling ungenau wird.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist grundsätzlich aus der deutschen Patentschrift 12 11 760
bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung erfolgt das Vorschieben der Formen durch einen hydraulisch angetriebenen
Kolben. Somit weist diese bekannte Einrichtung die Nachteile auf. auf welche oben bereits hingewiesen
wurde.
Nach der deutschen Patentschrift 19 65 945 sieht ein
älterer Vorschlag vor. zum Abstützen von horizontal geteilten kastenlosen Sandformen die Formen seitlich
einzeln abstützende Einrichtungen zu verwenden, so daß gemäß diesem älteren Vorschlag die aufeinanderfolgenden
Formen unabhängig voneinander abgestützt sind.
Weiterhin ist es aus der deutschen Patentschrift 17 83 120 bekannt, zum Transportieren und Abstützen
von horizontal geteilten, kastcnlosen .Sandformen auf
einer Horizontalunterlage die Mittel zur seitlichen ForimtrangabstüUung synchron mit dem Formstrang
zu bewegen.
Weiterhin ist aus der deutschen Patentschrift 12 65 922 zur kontinuierlichen Herstellung von Gußstücken eine Art Wanderrost mit einem feststehenden
Rostteil und einem heb- und senkbaren Rostteil bekannt, wobei die Einrichtung mit einer angetriebenen
Rollenkette ausgestattet ist. Diese bekannte Einrichtung dient jedoch ausschließlich zum Fördern von
Gießformen, nachdem der Einguß erfolgt ist.
richtung zur Herstellung von Gießformen der eingungs
genannten Art zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau auch zur Herstellung von besonders großen Gußteilen geeignete Formen mit hoher Genauigkeit gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor,
daß die Führungsbahn mit sich hin- und herbewegenden Organen zum Vorschieben der Gießformenieile
versehen ist, die so ausgebildet sind, daß sie intermittierend in und au3er Eingriff mit der Außenseite der
Gießformen bringbar sind, und daß sie im Eingriff im Gleichtakt mit dem ausschiebenden Modellbrett und
mit der gleichen Geschwindigkeit vorschiebbar sind.
Gemäß der Erfindung ist der Vorteil erreichbar, daß dem verschiebbaren Modellbrett die mit dem Vorschub
der zusammengestellten Gießformenteile verbundene Arbeit ganz oder teilweise abgenommen wird und
gleichzeitig kann der Flächendruck zwischen diesen geeignet niedrig gehalten werden, weil nunmehr jeden
falls ein wesentlicher Teil der zum Vorschub erforderli- Chen Kraft über die Außenseiten der Gießformenteile
auf die Teile ausgeübt wird.
Es ist dabei von Wichtigkeit, daß die Bewegung der Organe zum Verschieben der Gießformenteüe in der
Vorschubrichtung genau mit der Verschiebung des Modellbretts
koordiniert ist, durch welche ein gerade hergestelltes Gießformenteil an die bereits gebildete Gießform
gereiht wird. Anderenfalls würde der notwendige Zusammenhalt der Gießform verlorengehen. Die
Schwierigkeiten in dieser Hinsicht können erfindungs- 3c
gemäß bevorzugt dadurch überwunden werden, daß dV Organe zum Vorschieben der Gießformenteile so ausgebildet
sind, daß sie während der normalen Herstellung der Gießformenteile auf die Gießform eine solche
Kraft in Vorschubrichtung ausüben, die allein nicht i<
dazu ausreicht, den Reibungswiderstand zwischen der Führungsbahn und der Gießform zu überwinden. Die
zusätzliche Verschiebekraft muß dann vom verschiebbaren Modeilbrett über das zuletzt hergestellte Gießformenteil
oder die zuletzt hergestellten Gießformenteile geliefert werden, welches volle Sicherheit dafür
gewährt, daß die Organe zum Vorschieben der Gießformenteile in der beabsichtigten Weise funktionieren.
Diese Organe können vorzugsweise so eingestellt sein. dab sie 70 bis 90% der erfordcrlicl/cn Verschiebekryft
aufbringen. In der Praxis sollten die Organe zum Vorschieben der Gießformenteile jedoch auch allein dazu
imstande sein, die volle Verschiebekraft auf die Gießform auszuüben, z. B. ur.i die Führungsbahn bei einer
Unterbrechung des Gießens räumen zu können. Ferner kann bei der Auslegung der Organe /um Vorschieben
der Gießformenteile darauf Rücksicht genommen werden, daß der Widerstand gegen das Verschieben der
Gießformenteile auf der Führungsbahn bei vorübergehenden Betriebsstörungen ganz erheblich vergrößert
werden kann.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Organe zum Vorschieben der Gießformcnteile aus zwei auf je einer
Seite der Führungsbahn verlaufenden und mit dieser parallelen Seitenschienen bestehen, die so von der Füh-
rungsbahn getragen werden, daß sie sich in ihrer Längsrichtung verschieben lassen, und mit einer ihnen
gemeinsamen Einrichtung verbunden sind, die sie hin- und herbewegen kann wobei sich von den Seitenschienen wenigstens die eine in Querrichtung zu der auf der
Führungsbahn stehenden Gießform hin und von dieser weg bewegen läßt. Di' Querbewegung sollte nur von
ganz geringer Größe sein, beispielsweise ein oder einige wenige Zehntel Millimeter, da die Querbewegung
eher eine Druckentlastung zwischen der Gießform und den Seitenschienen als ein eigentliches Trennen dieser
Teile voneinander ermöglichen soll. Während der Rückwärtsbewegung der Seitenschienen in bezug auf
die Gießform dürfen nämlich keine Fremdkörper zwischen die Gießform und die Seitenschienen eindringen
können, da solche Fremdkörper ein Verschieben der Gießformenteile und sich dadurch ergebende Ungtnauigkeiten der hergestellten Formlinge verursachen
könnten.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage ist nachstehend an Hand der teilweise stark schematischen Zeichnung näher erklärt. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der für die vorliegende Erfindung wesentlichen Einzelheiten der Anlage und
F i g. 2 einen Querschnitt hauptsächlich längs der Linie 11-11 in F i g. 1 und in größerem Maßstab.
In der Zeichnung bezeichnet 1 die in der Anlage enthaltene
Vorrichtung zur Herstellung der Gießformenteile, die von bekannter Art sein urd eine Formkammer
2 enthalten kann, in welcher die Gießformenteile sukzessiv zwischen zwei sich gegenüberliegenden Modellbrettern
hergestellt werden, von denen nur das linke oder hintere in der Zeichnung gezeigt ist. Nach vollendeter
Herstellung eines Gießformenteiles wird dieses Modellbrett 3 in Vorwärtsrichtung durch die Fcrmkammer
2 bewegt und schiebt das gebildete Gießformenteil 4 auf eine Führungsbahn 5 hinaus, wo es zu der
aus bereits hergestellten Gießformtnteiien 6 gebildeten Form hinzugefügt wird.
Bei der gezeigten Ausführungsform besieht die Führungsbahn 5 aus einer formstarren Wange mit einer
genau gearbeiteten Oberfläche, auf welcher die Gießform 6 in der durch den in F i g. 1 gezeigten Pfeil 7
angedeuteten Richtung vorgeschoben wird. Die Führungsbahn oder die Wange 5 ruht aul' geeigneten Fundamenten
8.
Längs der Seiten der Wange 5 sind Schienen 9 angebracht,
die bei der gezeigten Ausführungsform von U-Eisen gebildet werden, deren der Gießform 6 zugekehrte,
plane Seilen geschliffen oder auf andere Weise mit der erforderlichen Genauigkeit gearbeitet sein können,
damit sie sich in feste Fläclicnanlage gegen die Seiten der Gießform bringen lassen. Die U-Schiencn
ruhen längsverschiebbar auf Rollen 10, die von der Wange 5 getragen werden.
Wie am besten aus F i g. 2 ersichtlich ist, sind die U-förmigen Seitenschienen 9 durch gabelähnliche Rahmen
11 miteinander verbunden, die bei der gezeigten Ausführungsform aus T-Eisen ausgeführt gedacht sind
und aus einem Steg 12, der sich in Querrichtung unier
der Wange 5 erstreckt, sowie zwei emporragenden Schenkeln 13 bestehen, welche mit je einer der beiden
Seitenschienen 9 verbunden sind. Es wird angenommen, daß diese Verbindung in F i g. 2 bei der linken
Schiene fest, .ber justierbar ist, während zwischen der
reclner. Scitenschicne 9 und dem entsprechenden Schenkel 13 der Gabel eine pneumatische Vorrichtung
eingeschaltet ist, die aus einem an der Schiene festsitzenden Zylinder 14 und einem zugehörigen Kolben 15
besteht, der vom Schenkel 13 getragen wird. Dieser Kolben 15 weist einen Kanal 16 auf, der in Verbindung
mit einer nicht gezeigten Quelle für ein Druckmedium zum Drücken der Schiene 9 gegen die Seitenfläche der
Gießform 6 steht.
Die Stege 12 der verschiedenen Rahmen 11 tragen jeweils zwei Führungsrollen 17, die gegen die Seitenf'q-
:hen der Wange 5 anliegen.
In Fig. 1 ist der mittlere Rahmen 11 mit einem sich
hin- und herbewegenden Mechanismus in Form eines pneumatischen oder hydraulischen, doppeltwirkenden
Zylinders 18 verbunden, dessen Kolbenstange 19 über einen zweiarmigen Hebel 20 mit dem Steg 12 des Rahmens
11 drehbar verbunden ist. Hierdurch kann den beiden Schienen 9 zur gleichen Zeit eine hin- und hergehende
Bewegung längs der Führungsbahn oder Wange 5 mitgeteilt werden. Während des vorwärts gerichteten
Hubes dieser Bewegung ist die pneumatische Vorrichtung 14, 15 druckmediumbelastet, so daß die
Gießform 6 zwischen den beiden Seitenschienen 9 eingeklemmt wird. Während der Rückholbewegung ist das
Druckmedium dagegen entspannt, so daß die beiden Schienen 9 fast reibungslos längs der Seiten der Gießform
6 zurückgleiten können. Wie bereits erwähnt, kann der sich hin- und herbewegende Mechanismus 18
während des normalen Betriebes der Anlage so eingestellt sein, daß die über den zugehörigen Rahmen 11
und die beiden Seitenschienen 9 auf die Gießform ausgeübte Kraft allein nicht dazu ausreicht, den Vorschub
der Gießform zu bewerkstelligen, der vielmehr erst eingeleitet wird, wenn das Modellbrett 3 über das zuletzt
hergestellte Gießformenteil 4 einen supplicrenden Druck auf die Gießform 6 ausübt.
In F i g. 1 ist angedeutet, daß die Schienen 9 aus Sek»ionen
zusammengesetzt sein können, die auf geeignete Weise, z. B. durch Laschen 21, miteinander verbunden
sind. In diesem Fall kann es zweckmäßig sein, daß die
bei der rückwärtsgehenden Bewegung vordere Schicnensektion, also in F i g. I die linke Schienensektion, in
bezug auf die andere Schienensektion einen ganz kleinen Vorsprung zur Gießform hin aufweist. Dieser Vorsprung
sollte nur von der Größenordnung Vio mm sein und dient dazu, die Gefahr eines Abschabens der Seiten
ίο der Gießform während der Rückholbwegung der
Schienen auszuschalten.
Der Vollständigkeit halber soll noch hervorgehoben werden, daß auch andere sich hin- und herbewegendc
Organe zum Vorschieben der Gießformenteile als solehe
mit Seitenschienen 9 angewendet werden könnten. Beispielsweise kann die Führungsbahn 5 wie eine Art
Wanderrost ausgebildet werden, der aus sich abwechselnden festen und beweglichen Roststangen besteht,
von welchen die letztgenannten sich teils in Längsrich-
tung der Führungsbahn hin- und herbewegen, teils heben
und senken lassen, so daß sie während der Vorschubbewegung die Gießform 6 ein wenig von den feststehenden
Roststangen abheben, während sie bei der Rückholbewegung so weit gesenkt sind, daß sie die Unterseite
der Gießform nur leicht oder gar nicht beruhren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Gießformen, die aus gleichen Gießformenteilen aus Sand oder
entsprechend formbarem Material bestehen, mit einer Einrichtung zum Herstellen der Gießformenteile in einer Formkammer zum sukzessiven Herstellen der Gießformenteile zwischen zwei sich gegenüberliegenden Modellbrettern, von welchen das
eine dazu dient, das fertige Gießformenteil auf eine Führungsbahn hinauszuschieben, auf welcher die
Gießformenteile zusammengestellt und schrittweise im Gleichtakt mit ihrer Herstellung vorgeschoben
werden, dadurch gekennzeicn ne t, daß die Führungsbahn (5) mit sich hin- und herbewegenden
Organen (9) zum Vorschieben der Gießformenteile (4) versehen ist, die so ausgebildet sind, daß sie in
termittierend in und außer Eingriff mit der Außenseite der Gießformen (6) bringbar sind, und daß sie
im Eingriff im Gleichtakt mit dem ausschiebenden Modellbrett (3) und mit der gleichen Geschwindigkeit
vorschiebbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Organe (9) zum Vorschieben der
Gießformenteile (4) aus zwei jeweils längs einer Seite der Führungsbahn (5) verlaufenden und zu
dieser parallelen Seitenschienen bestehen, die längsverschiebbar von der Führungsbahn (5) gehalten
sind und mi' einei Einrichtung (18, 19, 20) verbunden
sind, durch welche sie hin- und herbewegbar sind, wobei wenigstens d.z eine kr Seitenschienen
in Querrichtung zu der auf der Führungsbahn (5) stehenden Gießform (6) hin und von dieser weg bewegt
werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenschienen miteinander durch
gabelähnliche Rahmen (11) verbunden sind, die sich unter der Führungsbahn (5) erstrecken und von denen
wenigstens einer mit der Einrichtung (18, 19. 20) zum Hin- und Herbewegen verbunden ist, wobei
wenigstens die eine der Seitenschienen (9) mit zugehörigen, emporragenden Schenkeln (13) der Gabeln
(11) durch eine pneumatische Einrichtung (14, 15, 16) verbunden ist, durch welche die betreffende Seitenschiene
in festen Eingriff mit der anliegenden Seite der Gießform (6) bringbar ist.
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