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"Vorrichtung zur Manipulation von Rollpaletten in Regalen"
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Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Manipulation von
Rollpaletten in Regalen sowie zur Erzeugung einer definierten Vorschubbeweguung
der Rollpaletten, wobei die Rollpaletten auf Laufschienen laufen und zwischen den
Laufschienen eine Schubstange mit einer Mehrzahl von in Förderrichtung wirkenden
Klinken vorgesehen ist und wobei das Regalförderzeug mit teleskopierbaren Kettenförderern
und einem Betätigungselement für die Schubstange vorgesehen ist.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-AS 26 22 017 bekannt. Bei
dieser bekannten Vorrichtung ist das Regalförderzeug mit einem zentrischen, zwischen
den beiden Kettenförderern liegenden Anschlag ausgerüstt, er eine Schubstange mit
Klinken bei seiner Vorschubbewegung beaufschlagen kann, wobei diese Schubstange
sich in der angehobenen, d. h. die Rahmen der Rollpalette mit den Klinken beaufschlagenden
Stellung befindet. Durch die Vorschubbewegung wird die Schubstange dann gegen die
Kraft einer Feder unter sämtliche Rollpaletten, die sich im Regal befinden, hindurchgeschoben,
wobei die Klinken aufgrund einer Gummilagerung jeweils von den darüber befindlichen
Rollpaletten nach unten gedrückt werden.
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Diese bekannte Vorrichtung eignet sich im Prinzip nur für Durchlaufregale,
d. h. solche Regale, bei denen durch eine Regalneigung das Abrollen der dort befindlichen
Rollpaletten in Richtung zum Regalförderzeug, d. h. in Entnahmerichtung, gewährleistet
ist. Zur Verhinderung des Ausrollens befindet sich im Endbereich der Regalschienen
ein Anschlag, so daß das Regalförderzeug die dort befindliche Palette zunächst über
den Anschlag heben muß, um sie übernehmen zu können.
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Die bekannte Lösung weist eine Fülle von weiteren Nachteilen auf,
die u. a. darin bestehen, daß die Schubstange in der Förderrichtung der Rollpaletten
durch Federkraft betätigt wird. Diese Federkraft muß so groß sein, daß sämtliche
sich im Regal befindlichen Rollpaletten gefördert werden können, d. h. umgekehrt,
die Stößelbewegung des Regalförderzeuges muß bei jeder Hubausübung die Kraft dieser
im Prinzip völlig überdimensionierten Feder überwinden. Dadurch, daß die Schubstange
mit den Klinken jeweils bei dem Rückhub alle Rahmen der Rollpaletten beaufschlagt,
muß mit der Rückhubkraft nicht nur die Kraft der Förderfeder überwunden werden,
sondern auch die Kraft durch die Einschwenkbewegung aller Klinken gegen die darunter
befindlichen Gummipuffer. Ein weiterer Nachteil besteht in der zentrischen Anordnung
des Stößels am Regalförderzeug, da der von diesem Stößel beanspruchte Raum nicht
mehr anderweitig nutzbar ist, z. B. für einen Bandförderer zwischen den Kettenförderern.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit der die
Förderung von Rollpaletten in Regalen gesteuert und den jeweiligen Beschickungsverhältnissen
anpassbar ist, wobei die Vorrichtung unabhängig davon einsetzbar sein soll, ob es
sich um ein Durchlaufregal oder um andere Regaltypen handelt und wobei die Bedienung
vereinfacht und der einzusetzende apparative Aufwand verringert wird.
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Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Förderzeug außerhalb des Bereiches der
teleskopierbaren Kettenförderer mit einem Betätigungsstößel zur Erzeugung der Vorschubbewegung
der Schubstange ausgerüstet ist, wobei der Betätigungsstößel eine außerhalb der
Laufschienen der Regale liegende Schubfläche beaufschlagt.
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Dadurch, daß die Schubstange selbst nur dann die Vorschubbewegung
bewirkt, wenn sie vom Betätigungsstößel des Regalförderzeuges bewegt wird, wird
eine definierte Vorschubbewegung möglich, die über die Steuerung des Stößels am
Regalförderzeug aufgebracht wird. Sind z. B. nur wenige Paletten zu bewegen, so
kann die auf die Schubstangen wirkende Kraft sehr viel geringer sein als dann, wenn
eine gesamte Regalstrecke gefüllt ist und alle Paletten synchron bewegt werden sollen.
Lediglich die lastfreie Rückzugsbewegung
der Schubstange muß über
ein weiteres Element, z. B.
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eine Feder erfolgen, deren Kraft damit sehr viel geringer ist und
keine zusätzliche Belastung für den Betätigungsstößel am Regalförderzeug darstellt.
Statt einer herkömmlichen Feder könnte auch ein Fallgewicht, eine Gasdruckfeder
od. dgl. mehr, vorgesehen sein.
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Dadurch, daß der Betätigungstößel aus dem Bereich zwischen den Kettenförderern
wegverlegt ist, wird zusätzlich erreicht, daß dieser Bereich zwischen den Kettenförderern
anderweitig genutzt werden kann. Dadurch, daß der Betätigungsstößel nicht auf Maximalleistung
ausgelegt sein muß, kann der entsprechende Tragrahmen am Regalförderzeug auch leichter
und damit kostengünstiger ausgeführt sein.
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In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Schubfläche betätigungswirksam
über eine Kupplungseinrichtung mit der Schubstange verbunden ist, wobei in besonderer
Ausgestaltung vorgesehen sein kann, daß die Kupplungseinrichtung als Seilzug, der
über Umlenkrollen geführt ist, ausgebildet ist. Diese Bauweise ist technisch einfach
zu verwirklichen, sie ist bedienungs- und wartungsfreundlich, allerdings ist die
Erfindung hierauf nicht beschränkt. Je nach Einsatzgebiet könnte hier auch ein Kniehebelantrieb
od. dgl. vorgesehen sein.
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Wie eingangs bereits erwähnt, greift die Schubstange nur dann mit
ihren Klinken an die Rahmen der Rollpaletten, wenn eine Vorschubbewegung in Richtung
auf das Regalförderzeug ausgeführt werden soll. Um die Schubstange anheben zu können,
sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, daß diese mit Hubrampen versehen
ist, um sie aus einer abgesenkten Ruhestellung in eine gehobene Schubstellung auffahren
zu können. Diese Gestaltung hat einen weiteren erheblichen Vorteil, nämlich den,
daß bei Rückzug der Schubstange über eine Feder in die abgesenkte Ruhestellung die
Schubstange selbst Abrollrampen aufweist, was bedeutet, daß die Feder wiederum weniger
stark auszulegen ist. Die Schubstange kann rollengelagert sein, um die Reibung möglichst
gering zu halten. Hier können aber auch Kulissensteine aus hochwertigen Gleitkunststoffen
vorgesehen sein u. dgl. mehr.
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Die Erfindung sieht auch bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten
Art mit außerhalb der Laufschienen angeordneten Endanschlägen sowie Überfahrrampen
an den stirnseitigen Enden der Laufschienen vor, daß die Endanschläge so weit von
den freien Enden der Laufschienen mit den überfahrrampen in Richtung des Regalinneren
versetzt sind, daß nach einem Teilrückzug des teleskopierbaren Kettenförderers bis
zu diesen Endanschlägen die aufgenommene Rollpalette bereits vollständig im Horizontalbereich
des Kettenförderers positioniert ist.
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Mit dieser Anordnung der Endanschläge, bis zu denen die Schubstange
die Rollpaletten zur Übernahme durch das Regalförderzeug schieben muß, wird erreicht,
daß eine übernahme der Rollpaletten ein wenigstens bereichsweises Einfallen der
letzten Laufrolle der Rollpaletten in den Spalt zwischen Regalförderzeug und Schienenende
vermieden wird.
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Um hier ein möglichst stoßfreies und optimales übernehmen der Paletten
zu gewährleisten, sieht die Erfindung auch vor, daß die Überfahrrampen mit einem
im wesentlichen horizontal ausgerüsteten Laufbereich ausgerüstet sind, wobei die
Länge dieses Laufbereiches etwa dem Abstand der Achse der Rollpaletten von ihrem
vorderen bzw. hinteren Rahmenende entspricht.
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Mit dieser Ausgestaltung wird insbesondere erreicht, daß die hinteren
Laufräder in Abzugsrichtung gesehen der Rollpaletten und damit auch der Rollpalettenrahmen
sanft aus dem Bereich des Anschlages abgehoben werden und diesen damit überbrücken
können, wobei der Rahmen dann vom horizontal liegenden Bereich des Kettenförderers
vor Erreichen des Endes der Laufschiene übernommen werden kann.
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Um diesen Abzug besonders stoßfrei auszuführen, ist nach der Erfindung
auch vorgesehen, daß die wirksame Höhe der Überfahrrampen geringfügig geringer ist,
als der Hubweg
der Kettenförderer des Regalförderzeuges.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Vorrichtung
integraler Bestandteil eines Einschublagers ist.
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Bei bisher üblichen Einschubläger ist es nur möglich ggf.
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die gerade entnommene Palette an den ersten Regalplatz zurückzustellen,
dabei wird diese dann von den bekannten Schubstangen in Position gehalten, da diese
sich permanent an den Rollenpaletten anlegen. Dies heißt, daß die zurückzustellende
Rollenpalette gegen die Kraft des Regalförderelementes, d. h. gegen die Kraft der
sich jeweils in Arbeitsposition befindenden Schubstangen, einschiebbar ist.
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Auch sind andere Einschubläger bekannt, deren Schienenneigung so groß
ist, daß die eingeschobenen Rollenpaletten zwangsweise yeyen den unteren Anschlag
fahren. Diese Einschubläger sind allerdings in ihrer Bautiefe beschränkt, da hier
höchstens 7 - 10 Paletten hintereinander angeordnet werden können, da bei Einschub
einer weiteren Palette in ein praktisch volles Regal das Regalförderzeug die von
allen im Regal befindlichen Paletten ausgeübte Kraft beim Einschub der letzten Palette
überwinden muß.
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Mit der Erfindung wird praktisch erreicht, daß eine Beschränkung der
Bautiefe nicht mehr berücksichtigt werden muß, die Regalstraßen können beliebig
lang sein, da die
Vorrichtung in abgesenktem Zustand bei Einschub
von Rollpaletten dieser Einschubbewegung keinerlei Widerstand entgegengesetzt.
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Natürlich kann die Vorrichtung auch integraler Bestandteil eines Durchlaufregallagers
sein, wie dies eingangs bereits erwähnt ist, wobei an dieser Stelle darauf hinzuweisen
ist, daß die Vorrichtung eine neue Regalgeneration möglich macht, insofern als Durchlauf-
und Einschubregale je nach Wunsch des Betreibers eingerichtet werden können, d.
h.
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beispielsweise direkt benachbarte Regalstraßen können unterschiedlichen
Arten der Beschickung und der Entnahme zugeordnet werden.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Regalschienenpaares
mit angedeutetem Regalförderzeug mit Kettenförderern, Fig. 2 - 5 unterschiedliche
Positionen der Schubstange sowie in den Fig. 6 - 8 unterschiedliche Positionen des
Regalförderzeuges im Stirnbereich des Regales mit Übernahme einer Rollpalette.
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Von der in Figur allgemein mit 1 bezeichneten Vorrichtung zur Manipulation
von Rollpaletten 2 (Fig. 2 ff.) ist in Fig. 1 ein Teil eines Regalförderzeuges 3
mit Kettenförderern 4, ein zwischen den Kettlörderern 4 angeordneter Telekopschlitten
5 und ein am äußeren Rahmen 6 angeordneter Hydraulikzylinder 7 dargestellt.
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Ein nur im Ausschnitt wiedergegebenes Regal 8 weist zwei parallele
Laufschienen auf, auf denen die Rollpaletten 2 verfahrbar geführt sind. Die Stirnseite
der Laufschiene 9 ist mit 10 bezeichnet und weist überfahrrampen 11 auf sowie nach
außen verlegte Endanschläge 12, vor die eine stirnseitige Rahmenstange 13 der Rollpalette
2 dann stößt, wenn sich diese Rollpalette bis dort hin bewegt hat.
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Zur Erzeugung einer Vorschubbewegung der Rollpaletten 2 in Richtung
auf die freien Enden 10 der Laufschiene 9 hin, ist zwischen den Laufschienen 9 eine
Schubstange 14 vorgesehen mit einer Vielzahl von Förderklinken 15, die sich in der
Vorschubrichtung insbesondere an einer hinteren Rahmenstange 16 der Rollpaletten
2 anlegen, wie dies weiter unten näher beschrieben ist.
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Die Schubstange 14 wird über eine nicht näher dargestellte Feder in
einer zurückgezogenen abgesenkten Stellung gehalten, wie diese in Fig. 2 schematisch
angedeutet ist. Über
Umlenkrollen 17 ist die Schubstange 14 mit
einem Seilzug 18 verbunden, dessen anderes Ende von einem in einem Hohlrohr 19 geführten
Schubelement gehalten ist, welches an der Stirnseite eine Schubfläche 20 aufweist.
Diese Schubfläche 20 korrespondiert mit dem Kolben 21 des Hydraulikzylinders 7,
d. h. wenn der Kolben 21 in Fig. 1 nach links bewegt wird, drückt die Schubfläche
20 nach innen in das Hohlrohr 19, wodurch der Seilzug die Schubstange 14 in Fig.
1 nach rechts bewegt, d. h. auf das Regalförderzeug 3 zu.
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Diese Vorschubbewegung ist in den Fig. 2 - 5 näher in den einzelnen
Positionen dargestellt. Hierbei ist die Vorschubbewegung, d. h. die Förderrichtung
der Rollpaletten 2 nach links angegeben, was in Fig. 2 und 3 mit dem Pfeil 22 angedeutet
ist. Wie sich insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ergibt, ist die Schubstange 14 auf
ihrer Unterseite mittels Laufrollen 23 gelagert und weist an ihrer unteren Lauffläche
24 eine Hubrampe 25 auf, so daß bei der Bewegung aus der in Fig. 2 dargestellten
Stellung in die angehobene Stellung gemäß Fig. 3 die Schubstange aus einer Ruhelage
in die gehobene Arbeitslage verfahren wird. In dieser Position greift die in Fig.
2 mit 15a bezeichnete erste Klinke hinter die Rahmenstange 16 der Rollpalette 2
und fördert diese bei einer weiteren Bewegung der Schubstange 14 in Richtung des
Pfeiles 22 nach links. In Fig. 4 ist neben einer Rollpalette 2 auch eine Rollpalette
2a eingezeichnet.
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Erkennbar werden bei der Rückzugsbewegung gemäß Pfeil 26 in den Fig.
4 und 5 die Klinken 15 von den Rahmenstangen 13 bzw. 12 bei der Bewegung der Rollpaletten
2 nach links niedergedrückt. Bei völligem Rückhub aus der in Fig. 5 wiedergegebenen
Stellung in die in Fig. 2 wiedergegebene Stellung wird die Schubstange 14 wieder
abgesenkt durch Ablaufen über die Rampe 25 nach unten.
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Ist die Vorschubbewegung einer Rollpalette bis nach vorne beendet,
diese Bewegung ist durch die Anschläge 13 begrenzt, so kann die Rollpalette 2 vom
Regalförderzeug 3 übernommen werden. Dabei werden zunächst die Kettenförderer 4,
die mit einer vorderen Auflauframpe 27 ausgerüstet sind, aus der in Fig. 6 wiedergegebenen
Stellung in die in Fig. 7 wiedergegebene Stellung nach rechts verfahren und untergreifen
mit ihren Auflauframpen 27 die vordere Rahmenstange 13 der Palette 2. Werden nun
die Kettenförderer in Gang gesetzt, so heben diese die vordere Rahmenstange 13 über
den Endanschlag 12. Der Beginn dieser Bewegung ist in Fig. 7 dargestellt. Neben
der Betätigung der Kettenförderer werden diese auch dann teilweise zurückgezogen,
wenn das hintere Laufrad auf die Überfahrrampen 11 aufgefahren ist, wobei die Abmessungen
so getroffen sind, daß das hintere Laufrad 11 gerade dann am stirnseitigen Bereich
der Überfahrrampen um ein geringes Maß abgehoben wird, wenn sich die hintere Rahmenstange
16 gerade auf den horizontalen Bereich der Kettenförderer befindet. Diese Stellung
ist
in Fig. 8 wiedergegeben. Damit wird jede Einfallbewegung hinter dem stirnseitigen
Bereich 10 der Laufschienen 9 vermieden, wie sich dies besonders deutlich aus Fig.
8 ergibt. Die nächste Palette 2a kann nunmehr wiederum bis zum Anschlag 12 gefördert
werden oder aufgrund einer geringfügigen Neigung der Laufschienen 9 von selber dort
hin rollen, Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch
in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die
Erfindung insbesondere nicht auf die Art der Ketten förderer, die Art des hydraulischen
Stößels, die Klinkenaufhängung an der Schubstange u. dgl. mehr, beschränkt.