DE3613845C2 - Sandform-Tansportsystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Sandform-Transportsystem an Form- und Gießanlagen, mit einem aus parallelen Schienen beste­ henden Gleitrost und seitlich des Gleitrosts angeordneten, absatzweise auf den Formenstrang zu und in Längsrichtung des Gleitrosts bewegbaren Klemmbacken.

Bei einem derartigen Sandform-Transportsystem sind die Klemm­ backen vorzugsweise pneumatisch auf den Strang aus kastenlo­ sen Sandformen zu bewegbar und in geklemmter Stellung takt­ weise in Längsrichtung des Gleitrostes verschiebbar. Mit die­ ser Mechanik wird der Formenstrang aus der Formanlage zur Gießanlage und über die Kühlstrecke bis zur Endformstation verschoben.

Aus der deutschen Patentschrift DE 20 39 725 ist eine Vor­ richtung zur Herstellung von Gießformen bekannt, bei der suk­ zessive Gießformenteile zwischen zwei sich gegenüberliegen­ den Modellbrettern hergestellt werden, von welchen das eine dazu dient, das fertige Gießformenteil auf eine Führungsbahn hinauszuschieben, auf welcher die Gießformenteile zusammen­ gestellt und schrittweise im Gleichtakt mit ihrer Herstel­ lung vorgeschoben werden. Die Führungsbahn ist dabei mit sich hin- und herbewegenden Organen zum Klemmen und Verschieben der Gieß­ formenteile versehen, die so ausgebildet sind, daß sie inter­ mittierend in und außer Eingriff mit der Außenseite der Gieß­ formen bringbar sind, und daß sie im Eingriff im Gleichtakt mit dem ausschiebenden Modellbrett vorschiebbar sind.

Aus der deutschen Patentschrift DE 36 03 011 ist eine Vor­ richtung zum Transportieren von kastenlosen Sandgießformen bekannt, bei der die Sandgießformen auf Paletten aufgesetzt sind und von einer Formstation zu einer Gieß- und Füll­ strecke auf einem Förderband vorwärtsbewegt werden. Am Ende der Förderbahn ist eine mechanisch wirkende mit Bremsbelägen bestückte Bremseinrichtung angeordnet, die ihrerseits gegenüber der Förderbahn in und entgegen der Förderrichtung des Formenstranges verschiebbar gelagert ist und deren Bremsflächen von unten oder von bei­ den Seiten an der oder den jeweils dort befindlichen Palet­ ten angreifen.

Aus der deutschen Auslegeschrift DE 24 17 197 ist eine Vor­ richtung zum Herstellen von kastenlosen Sandformen bekannt, bei der einzelne Transportplatten vorgesehen sind, auf denen jeweils eine fertige Sandform aufgelegt ist. Weiterhin ist ein Transportband vorgesehen, auf dem die Sandformen von einer Preßstation zur Gießstation transportiert werden, wo­ bei die Transportplatten jeweils so bemessen sind, daß zumin­ dest in Transportrichtung jede Transportplatte etwa so groß ist wie die Abmessung der Sandform in dieser Richtung. Wei­ terhin sind die Transportplatten auf dem Transportband unmit­ telbar aneinanderstoßend geführt und es ist ein Antrieb vor­ gesehen, der mit auf dem Formenstrang zu und in Transportrichtung zubewegenden Führungsschienen an den Transportplatten angreifen kann.

Es hat sich gezeigt, daß die mit den Sandformen in Berührung kommenden Innenflächen der eingangs erwähnten Klemmbacken stark verschleißen, weil sich an der rauhen Oberfläche Sand­ rückstände anlagern, die eine solche Dicke erreichen, daß die zurückfahrenden Klemmbacken entlang der Formen reiben. Die Klemmbacken mußten in sehr kurzen Zeitabständen ausge­ tauscht werden, was die Betriebskosten erheblich belastete. Außerdem führte das starke Kleben des Formsands mitunter zu Beschädigungen an den Sandformen, so daß der Betrieb unter­ brochen werden mußte.

Im übrigen werden zum Klemmen von Werkstücken Schraubstöcke mit von Schrauben durchsetzten auswechselbaren Backen verwen­ det.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sandform-Trans­ portsystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem ein Kleben des Sandes an den Klemmbacken vermieden und der Klemmbackenverschleiß reduziert wird, wobei verschlissene Teile wirtschaftlich austauschbar sein sollen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 gelöst.

Dadurch, daß an den besonders glatten Oberflächen der Blech­ streifen praktisch kein Formsand mehr haften kann, tritt auch kein Reibverschleiß ein. Die Klemmbacken haben eine we­ sentlich höhere Standzeit und es brauchen dann, wenn der Ma­ terialabtrag das zulässige Maß überschritten und/oder die glatte Oberfläche beschädigt hat, lediglich die Blechstreifen und nicht die ganzen Klemmbacken ausgewech­ selt zu werden. Dies bedeutet eine weitere Verringerung der Betriebskosten.

Die lösbare Befestigung der Blechstreifen kann mittels Senk­ kopfschrauben erfolgen. Vorteilhafter ist es jedoch, die Blechstreifen durch Heftschweißung zu halten. Hierzu werden die Blechstreifen, die etwa dieselbe Höhe wie die Klemm­ backen haben, gegenüber den Klemmbacken um einige Millimeter nach oben versetzt, so daß sie unten etwas zurückspringen und oben etwas überstehen. An diesen Kehlstellen werden dann die Heftschweißungen angebracht, die sich später mit einem Meißel leicht wieder lösen lassen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung zu sehen. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil des Transport­ systems,

Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gleitrost und die Klemmbacken,

Fig. 3 eine einzelne Klemmbacke in der Ansicht vom Gleitrost aus.

Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, besteht der Gleitrost 1 aus einer Vielzahl von Schienen 2, die aus hochkant stehenden Rechteckprofilen bestehen und durch Zugstangen 3 zusammen, und durch Distanzbüchsen 4 auf Abstand gehalten sind. Seit­ lich oberhalb des Gleitrostes 1 liegen die Klemmbackenpaare 5, 5′, die durch Pneumatikzylinder 6, 6′ betätigbar sind. Die Klemmbacken bestehen aus U-Profileisenstücken und sind durch Laschen 7, 7′ miteinander lösbar verbunden. Die Pneuma­ tikzylinder sind an Konsolen 8 gelagert, die durch Traversen 9 paarweise unter dem Gleitrost hindurch verbunden sind. Die Traversen 9 ihrerseits sind auf Längsbahnen 10 gleitgela­ gert, so daß sich das ganze System in Längsrichtung des Gleitrostes verschieben läßt. Als Verschiebeeinrichtung die­ nen weitere Hubzylinder 11, die ihren Hub über die Pleuel 12, 13 einer Welle 14 auf die Klemmbackenreihe übertragen. Die Hübe der einzelnen Zylinder 6, 6′, 11 sind so aufeinander abgestimmt, daß sich der in Fig. 1 durch Pfeile 15 angedeute­ te Bewegungsablauf der Klemmbacken ergibt, durch den der For­ menstrang 16 im Takt der Formeinrichtung vorwärtsgeschoben wird.

Die Klemmbacken 5, 5′ sind durchgehend mit Blechstreifen 17, 17′ aus Edelstahl belegt, wobei die bei den Verbindungsla­ schen 7, 7′ bestehenden Lücken noch verengt sind, um auch dort keinen Ansatzpunkt für Sandrückstände zu schaffen. Wie Fig. 2 am deutlichsten zeigt, sind die Blechstreifen 17, 17′ gegenüber den Klemmbacken 5, 5′ etwas nach oben versetzt. An den dadurch entstandenen Rücksprüngen bzw. Überständen wer­ den die Blechstreifen durch Heftschweißung 18, 18′ befe­ stigt.

Claims (5)

1. Sandform-Transportsystem an Form- und Gießanlagen, mit einem aus parallelen Schienen (2) bestehenden Gleitrost (1) und seitlich des Gleitrosts (1) angeordneten, absatz­ weise auf den Formenstrang (16) zu und in Längsrichtung des Gleitrosts (1) bewegbaren Klemmbacken (5, 5′), dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (5, 5′) auf der dem Formenstrang (16) zugewandten Innenfläche mit einem auswechselbar be­ festigten Blechstreifen (17, 17′) aus Edelstahl belegt sind, der eine glatte Oberfläche aufweist, an der kein Formsand des zu transportierenden Formenstranges mehr haften kann.

2. Sandform-Transportsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen (17, 17′) dieselbe Höhe wie die Klemmbacken (5, 5′) aufweisen.

3. Sandform-Transportsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen (17, 17′) gegenüber den Klemm­ backen (5, 5′) nach oben versetzt sind.

4. Sandform-Transportsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen (5, 5′) an den überstehenden und/oder zurückversetzten Stellen durch Schweißen gehalten sind.

5. Sandform-Transportsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißung eine lösbare Heftschweißung (18) ist.