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Vorrichtung zum Fördern und Stapeln von Preßlingen Zusatz zum Zusatzpatent
1098 425 Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der Vorrichtung zum Fördern
und Stapeln von Preßlingen von einer Steinpresse mittels eines pneumatisch wirkenden
Greiferförderers, der eine gerade Förderstrecke im Bereich eines Stapelwagens aufweist,
bei der zwischen der geraden Förderstrecke und dem Stapelwagen ein hin- und herbeweglicher
Ablegetisch und ein weiterer pneumatisch wirkender, horizontal verfahrbarer, mit
absatzweise höhenverstellbaren Sauggreifern ausgerüsteter Stapelförderer eingeschaltet
ist, nach Zusatzpatent 1 098 425.
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Bei dieser Vorrichtung werden die Preßlinge von dem Greiferförderer
in der Lage, in der sie von der Presse ausgestoßen werden, von den Greifern des
Greiferförderers erfaßt und auf den Ablegetisch gelegt.
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Bei vielen vorhandenen Drehtischpressen verlassen die Preßlinge jedoch
die Presse nicht in stapelgerechter Lage, d. h., die fertiggeformten Preßlinge liegen
auf dem Pressentisch nicht wie in Abb. 4 des Zusatzpatentes 1 425 dargestellt, sondern
um 900 verdreht. Die genormten Stapelwagen sind so ausgebildet, daß die längste
Kante der Preßlinge in Verschieberichtung des Förderwagens verläuft, damit die übereinander
angeordneten, zu Wänden gestapelten Steine weitgehend gegen Umfallen bei stoßweisem
Verschieben gesichert sind. Außerdem hat diese Stapelweise den Vorteil, daß die
gestapelten Steine besser an den kreisförmigen Querschnitt der für die nachfolgende
Härtebehandlung der Preßlinge dienenden Härteeinrichtung angepaßt werden können.
Den Stapelwagen vor Kopf der Presse zu fahren, ist nachteilig, weil ein zügiges
Abfahren des beladenen Wagens und das Anfahren des folgenden leeren Wagens nicht
möglich ist, so daß beim Wagenwechsel die Presse stillgesetzt werden muß.
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Es ist auch schon eine Transportvorrichtung bekanntgeworden, mit
welcher es möglich ist, von einer Formmaschine kommende Steinformlinge in waagerechter
Ebene in eine für die weiteren Arbeitsgänge gerechte Lage zu schwenken. Hierbei
laufen die aus einem Schneidautomaten kommenden Steinformlinge einzeln über eine
sich drehende Scheibe und werden somit einzeln um 900 verschwenkt. Diese bekannte
Einrichtung hat jedoch den Nachteil, daß sie nicht an Drehtischpressen verwendet
werden kann.
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Um eine stapelgerechte Lage der Preßlinge zu erreichen, hat man schon
die vorhandenen Formmaschinen umgebaut, was jedoch mit verhältnismäßig hohen Kosten
verbunden ist. Auch ist es bekannt, die Greifer des Greiferförderers schwenkbar
auszubilden und die Steine auf dem Weg von der Presse zum
Stapelwagen oder zur Zwischenablage
in die stapelgerechte Lage zu bringen. Dies erfordert jedoch ebenfalls eine mit
verhältnismäßig hohen Kosten verbundene besondere Ausbildung des Greiferförderers
und der Greifer.
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Mit der Erfindung ist es auf einfache Weise möglich, einzelne Preßlinge
oder Preßlingsgruppen während ihres Weges von der Presse zum Stapelwagen auf dem
Ablegetisch bzw. auf einem vielfach verwendeten Zwischenförderer jeweils auf einer
um einen lotrechten Zapfen drehbaren Platte abzusetzen und die gegen Stoß und andere
mechanische Beanspruchungen empfindlichen Preßlinge, ohne sie auf ihrer Unterlage
zu verschieben, in die stapelgerechte Lage zu verschwenken. Bei der Verwirklichung
dieses Erfindungsgedankens bestehen jedoch Schwierigkeiten, weil die Abstände der
einzelnen Preßlinge bzw. Preßlingsgruppen durch den genormten Stapelwagen genau
festgelegt und so klein sind, daß ein gleichzeitiges Verschwenken der einzelnen
Preßlinge, ohne daß sich dabei benachbarte Preßlinge berühren, nicht möglich ist.
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Zur Behebung dieser Schwierigkeiten werden mit der Erfindung zwei
Wege vorgeschlagen, und zwar werden entweder die Preßlinge bzw. Preßlingsgruppen
in zwei Gruppen nacheinander verschwenkt, wobei jeweils der zweite Preßling und
die zweite Preßlingsgruppe gleichzeitig verschwenkt wird, oder die Abstände der
Preßlinge werden während ihres Weges
von der Presse zum Stapelwagen
vergrößert, so daß ein gleichzeitiges Verschwenken möglich ist, und nach Ausführung
der Schwenkbewegung auf ein bestimmtes Maß gebracht.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird mit der Erfindung erstens
vorgeschlagen, daß auf dem Ablegetisch bzw. auf einem Zwischenförderer zur Aufnahme
der Preßlinge dienende, um lotrechte Zapfen drehbar gelagerte Platten angeordnet
sind, von denen die jeweils zweiten Platten mit je einem Gestänge verbunden sind,
die auf dem Weg von der Presse zum Stapelwagen durch eine elektrische, hydraulische,
pneumatische oder mechanische Steuerung die Plattengruppen nacheinander in die stapelgerechte
Lage verschwenken.
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Zum anderen sieht die Erfindung vor, daß auf dem Ablegetisch bzw.
auf einem Zwischenförderer zur Aufnahme der Preßlinge dienende, um lotrechte Zapfen
drehbar gelagerte Ablageplatten angeordnet sind, die bis auf eine in Längsrichtung
der Platten außerdem verschiebbar und mit einem Gestänge verbunden sind, das auf
dem Weg von der Presse zum Stapelwagen durch eine elektrische, hydraulische, pneumatische
oder mechanische Steuerung die Platten gleichzeitig in die stapelgerechte Lage verschwenkt.
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Die Platten sind ferner mit einem zweiten Gestänge verbunden, welches
die Platten vor der Drehbewegung auseinander- und nach der Drehbewegung in den stapelgerechten
Abstand wieder zusammenschiebt.
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In den Abbildungen ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen dargestellt,
und zwar zeigt Abb. 1 einen Zwischenförderer in Vorderansicht, Abb. 2 die dazugehörige
Draufsicht, Abb. 3 den gegenüberliegenden Zwischenförderer in Vorderansicht, Abb.
4 die dazugehörige Draufsicht, Abb. 5 bis 8 eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung.
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Nach Abb. 1 bis 4 besteht die Vorrichtung aus einer Steinpresse 1,
z.B. einer Drehtischpresse, aus der Preßlinge 2 im Arbeitstakt der Presse ausgestoßen
werden. An die Steinpresse ist ein nicht dargestellter Förderer angeschlossen, der
mit Sauggestängen 3 a bis 3 e versehen ist. Links neben dem Drehtisch befindet sich
ein Zwischenförderer 4 a und rechts ein Zwischenförderer 4 b. Die Zwischenförderer4a,
4 b können als endloses Band, als Ablegetisch od. ä. ausgebildet sein. Die Vorrichtung
besteht aus fünf Einzelgreifern 3 a bis 3 e, die in gleichen Abständen eingebaut
sind und wechselweise den Zwischenförderer 4 a oder 4b beschicken. Der Beschickungsvorgang
beginnt immer mit einem der äußeren Einzelgreifer.
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Diese Einzelgreifer werden von einer nicht dargestellten Herabdrückvorrichtung
nach unten bewegt. Durch Schließen der Greiferbacken werden die Preßlinge 2 erfaßt
und von den nach oben gesteuerten Einzelgreifern 3 a bis 3d mitgenommen. Ein nicht
dargestelltes Vorschubgetriebe rückt den gefaßten Preßlang 2 um eine Teilung weiter.
Der zweite Einzelgreifer 3 b hebt - wie zuvor beschrieben - den nächsten vom Preßtisch
1 kommenden Preßling 2 ab.
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Dieser Vorgang wiederholt sich, bis vier der Einzelgreifer Preßlinge
erfaßt haben und mit diesen z. B. über dem linken Zwischenförderer 4 a hängen. Während
der fünfte Einzelgreifer 3e einen Preßling 2 abhebt, legen die anderen vier ihre
Preßlinge gleichzeitig auf den Zwischenförderer 4 a. Danach wechselt das Vorschubgetriebe
seinen Drehsinn und verschiebt
die Greifer in die entgegengesetzte Richtung. Die
Einzelgreifer nehmen nacheinander wieder Preßlinge vom Pressentisch auf.
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Inzwischen wird der mit Preßlingen beladene Zwischenförderer 4 a
von einer Ausgangsstellung 16 in eine Endstellung 17 gefahren. Erfindungsgemäß wird
auf diesem Weg der Preßling 2, wie im nachfolgenden beschrieben, in eine stapelgerechte
Lage gebracht.
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Abb. 2 zeigt den fertig beladenen Zwischenförderer 4 a in der Ausgangssteliung,
Abb. 4 dagegen den Zwischenförderer 4b kurz vor Erreichen der Endstellung 17.
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Während die Preßlinge 2 a und 2 c bereits in die stapelgerechte Lage
geschwenkt sind, befinden sich die Preßlinge 2 b und 2d noch im Bereich des Schwenkvorganges.
Abb. 2 zeigt außerdem strichpunktiert die Formlinge 2 in stapelgerechter Lage.
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Um die Preßlinge in diese Lage zu bringen, sind auf den Zwischenförderern
4 a, 4 b, die mit Rollen 5 auf einer Laufbahn 6 verschiebbar sind, Ablageplatten
7 a bis 7d mit den Zapfen 8 drehbar gelagert.
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Die Ablageplatten haben weitere Zapfen 9 a bis 9 d, die in Steuerstangen
10, 11 wechselweise eingreifen.
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Die Enden der Steuerstangen fassen mit Rollen 12, 13 in Führungsbleche
14, die durch Konsolen 15 mit der Laufbahn 6 fest verbunden sind.
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Werden die Zwischenförderer 4 a, 4 b nun von dem nicht gezeigten
Antrieb in Bewegung gesetzt und streben von der Ausgangsstellung 16 zur Endstellung
17, so werden die beiden Steuerstangen 10, 11 durch die Führungsbleche 14 entsprechend
Kurven 18, 19 gesteuert. Hierbei werden zunächst die Ablageplatten 7 a und 7c mit
den daraufliegenden Preßlingen 2 in die stapelgerechte Lage verschwenkt und darauffolgend
die Ablageplatten 7 b und 7 d (Abb. 4).
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Laschen 20, 21 dienen zur besseren Führung der auskragenden Steuerstangen
10, 11, um ein Durchfedern der Stangenenden zu verhindern.
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Der in Abb. 2 gezeigte Abstand zwischen den Preßlingen 2 ist durch
verschiedene Faktoren genau vorbestimmt. In den meisten Fällen ist dieser Abstand
jedoch zu klein, um die Preßlinge gleichzeitig zu verschwenken. Um dies zu erreichen,
werden die einzelnen Platten 7 a bis 7 d vor der Schwenkbewegung auseinandergezogen
und nach der Schwenkbewegung wieder in die stapelgerechte Lage zusammengedrückt.
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Dies ist in Abb. 5 bis 8 gezeigt. Eine Steuerstange 26 nimmt die
in einem Tragkörper 27 mit den Zapfen 22 a bis 22 c gelagerten Ablageplatten 23
a bis 23 c mit, und zwar nur um die im Tragkörper 27 vorhandenen Verschiebungsräume
24 a und 24 b. Reziprok zu diesen Verschiebungen erhält die Steuerstange 26 Leerlaufräume
25b und 25 c. Wird nun die Steuerstange 26 in Pfeilrichtung bewegt, so bleibt die
Platte 23 c in ihrer Lage, da der Tragkörper 27 bei 24c eine Verschiebung nicht
zuläßt. Die Steuerstange 26 kann sich jedoch ohne Hindernis in Pfeilrichtung bewegen,
da der Leerlaufraum 25c dieses ermöglicht.
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Ist die Strecke des Leerlaufraumes 25 b zurückgelegt, so nimmt die
Steuerstange 26 die Platte 23 b über den Zapfen 22b so lange mit, bis das Ende des
Verschiebungsraumes 24b Halt gebietet. Die Platte 23 a wird um die Länge des Verschieberaumes
24 a mitgenommen, und zwar von Beginn der Steuerstangenbewegung an, da hier kein
Leerlaufraum(25a) vorhanden ist. Nachdem die Bewegung der Steuerstange 26 beendet
ist, ist die Lage, wie in Abb. 7 und 8 gezeigt,
erreicht. Die Platten
haben ihre Abstände in vorherbestimmten Größen verändert. Nach dem Auseinanderschieben
werden die Platten 23 a bis 23 c durch ein an alle Platten angreifendes Gestänge
28 in die stapelgerechte Lage geschwenkt. Hiernach werden die Platten, wie zuvor
beschrieben, aber in umgekehrter Reihenfolge, wieder zusammengeschoben.
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Ist die Zeiteinheit, in der sich die Zwischenförderer 4a, 4 b von
der Anfangsstellung 16 in die Endstellung 17 bewegen, zu klein, um ein gruppenweises
Verschwenken zu ermöglichen, so kann der Schwenkvorgang durch entsprechende Steuerung
der zweiten Plattengruppe bereits einsetzen, nachdem die erste Plattengruppe einen
Teil ihrer Schwenkbewegung vollendet hat. Ebenso kann auch das Auseinander-bzw.
Zusammenschieben der einzelnen Platten bereits während der Drehbewegung durchgeführt
werden.
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Die Erfindung ist nicht an das beschriebene Ausführungsbeispiel gebunden,
sondern kann auch dann angewandt werden, wenn die Preßlinge nicht, wie beschrieben,
um 900, sondern um einen anderen beliebigen Winkel verschwenkt werden müssen. Diese
Forderung tritt dann auf, wenn der erfindungsgemäße Stapelautomat an eine bereits
vorhandene Steinpresse angeschlossen werden soll, bei der die Preßlinge nicht in
einer rechtwinkligen Lage die Presse verlassen.
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Auch kann an Stelle der beschriebenen mechanischen Steuerung mit
den Kurven 18, 19 eine hydraulische, elektrische oder pneumatische Steuerung verwendet
werden.