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Maschine zum Gießen von Süßwaren in Formen mit Puderfüllung Die Erfindung
betrifft eine Maschine zum Gießen von Süßwaren in Formkästen oder Formen mit Puderfüllung,
insbesondere Mogulmaschine, mit einer automatisch arbeitenden Vorrichtung zum Entnehmen
der Formen oder Formkästen von einem Stapel am Eingangsende sowie einer automatisch
arbeitenden Vorrichtung zum erneuten Stapeln derselben am Ausgangsende der Maschine.
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Bei einer bekannten Mogulmaschine werden die Formkästen, welche noch
früher eingegossene, inzwischen in den Puderformen getrocknete Süßwaren enthalten,
von Hand von einem Hubwagen auf einen aus 6 bis 8 Formkästen bestehenden Stapel
am Eingangsende der Maschine gesetzt, die automatisch jeweils den untersten Formkasten
dieses Stapels in die Maschine einzieht. Der Abtransport der in der Maschine erst
entleerten und anschließend neu gefüllten Formkästen, die am Ausgangsende der Maschine
wieder gestapelt werden, erfolgt in entsprechend umgekehrter Weise von Hand mit
dem gleichen, von Hand geschobenen Hubwagen. Der Zeitaufwand für An- und Abtransport
der Stapel von Formkästen ist bei dieser Maschine verhältnismäßig hoch.
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Bei einer anderen bekannten Mogulmaschine ist am Eingangsende derselben
eine Vorrichtung vorgesehen, welche von einem auf einem auch zum Antransport dienenden
Rollenwagen stehenden Stapel von 30 oder mehr Formkästen jeweils den obersten automatisch
abhebt und in die Maschine einführt, bis der letzte Formkasten von dem Rollenwagen
abgehoben wurde. Währenddessen wird auf einem gleichen Rollenwagen ein zweiter Stapel
Formkästen an die Maschine herangeschoben, seitlich durch Führungen ausgerichtet.
Nach Abheben des letzten Formkastens von dem in Abhebestellung befindlichen Rollenwagen
wird der zweite Stapel samt dem Rollenwagen automatisch oder auch von Hand in die
Abhebestellung bewegt und nun von diesem der jeweils oberste Formkasten abgehoben
usf. Der leere Rollenwagen wird bei der Bewegung des zweiten Stapels mit vorgeschoben.
Er wird anschließend von Hand seitwärts unter der Maschine herausgezogen, neben
der Maschine zum Ausgangsende derselben befördert und dort wieder unter die Maschine
geschoben, um für einen Stapel neu gefüllter Formkästen bereitzustehen. Die Vorrichtung
zum Stapeln der neu gefüllten Formkästen auf einem Rollenwagen am Ausgangsende der
Maschine arbeitet sinngemäß entgegengesetzt der Vorrichtung zum Abheben der Formkästen
am Eingangsende der Maschine. Sobald ein Stapel Formkästen die Sollhöhe erreicht
hat, wird er aus der Maschine um so viel herausbewegt, daß der gleichzeitig bewegte
leere Rollenwagen in die zum Aufsetzen eines Stapels richtige Stellung gelangt.
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Ein Formkastenstapel der zuletzt erwähnten Mogulmaschine enthält 30
bis 60 Formkästen, je nach Höhe derselben. Da eine solche Maschine durchschnittlich
etwa 20 Formkästen pro Minute verarbeitet, ist also alle 1,5 bis 3 Minuten ein Stapel
aus dem Trockenraum an das Eingangsende der Maschine heranzufahren und ein zweiter
Stapel von dem Ausgangsende der Maschine weg zum Trockenraum hinzufahren. Außerdem
müssen die leeren Rollenwagen seitwärts unter der Maschine hervorgezogen, neben
der Maschine zu deren Ausgangsende hinbefördert und dort wieder unter die Maschine
geschoben werden. Da der Trockenraum für die gefüllten Formkästen meistens nicht
dicht neben der Mogulmaschine liegt, sondern oft 20 m und weiter entfernt, erfordert
der Transport der Formkastenstapel auch bei dieser modernen Mogulmaschine einen
hohen Zeit- und Arbeitsaufwand.
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Zweck der Erfindung ist, den hohen Zeit- und Arbeitsaufwand für den
Transport der Formkastenstapel bzw. der Rollenwagen für dieselben auf einen Bruchteil
des bisherigen herabzusetzen.
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Der Erfindungszweck wird erreicht durch eine Maschine mit einer automatisch
arbeitenden Vorrichtung zum Entnehmen der Formkästen von einem Stapel am Eingangsende
und einer automatisch arbeitenden Vorrichtung zum erneuten Stapeln derselben am
Ausgangsende der Maschine und folgenden erfindungsgemäßen Merkmalen: Eine in Längsrichtung
der Maschine auf einer am Eingangsende derselben vorgesehenen Rollenbahn leicht
verschiebbare Palette mit in vollem Zustand vorzugsweise drei oder mehr in einer
bestimmten Teilung aufgesetzten Stapeln Formkästen, eine automatisch periodisch
arbeitende, hinter den jeweils nächsten Stapel greifende und ihn gegen Anschläge
vorschiebende Vorrichtung, eine
unter der Maschine angeordnete automatisch
periodisch angetriebene Förderbahn zum Fördern der entleerten Paletten zum Ausgangsende
der Maschine, eine in Längsrichtung der Maschine auf einer am Ausgangsende derselben
vorgesehenen Rollenbahn leicht verschiebbare Palette zum Aufnehmen der gefüllten
Formkästen als Stapel und eine automatisch periodisch arbeitende, hinter den jeweils
aufgefüllten Stapel greifende Vorrichtung zum Vorschieben des aufgefüllten Stapels
samt der Palette um eine Teilung sowie zum automatischen Vorziehen der nächsten
leeren Palette von der Förderbahn.
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Die Anzahl der auf einer gemeinsamen Palette aufgesetzten Stapel Formkästen
hängt von den zum Transport der Paletten außerhalb der Maschine verfügbaren Transportmitteln
ab. Die erreichbare Einsparung an Transportzeit wächst mit der Anzahl der Stapel
auf einer Palette. Die Verwendung von Paletten mit je drei Stapeln Formkästen ermöglicht
pro Mogulmaschine die Einsparung eines Transportarbeiters. Durch die Beförderung
der leeren Paletten unter der Maschine entlang von dem Eingangsende zum Ausgangsende
derselben, anstatt in bisher üblicher Weise neben der Maschine, ist es möglich,
zwei Maschinen dichter nebeneinander zu stellen und Werkstattraum einzusparen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Verbindung mit einer Mogulmaschine
ist anschließend beschrieben und in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt.
In den Zeichnungen ist F i g. 1 ein Schema des Transportes der Formkasten, Stapel
und Paletten in den beiden Enden der aufgeschnittenen Maschine, F i g. 2 eine Draufsicht
auf die Fördermittel für die Formkastenstapel bzw. Paletten nach Schnittlinie II-II
in F i g. 1 ohne die sie umgebende Maschine, F x g. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung
zum Einführen eines Stapels Formkästen in die Maschine in größerem Maßstab ohne
die sie umgebende Maschine, F i g. 4 ein Schnitt durch eine Palette und die Fördermittel
nach Schnittlinie IV-IV in F i g. 2 in größerem Maßstab, F i g. 5 eine Draufsicht
auf die Vorrichtung zum Weiterschieben eines aufgefüllten Stapels Formkästen ohne
die sie umgebende Maschine.
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In F i g. 1 ist das Eingangsende der Mogulmaschine mit 1 angedeutet,
ihr Ausgangsende mit 2. Der für die Erfindung unwesentliche Mittelteil der Maschine
ist nicht dargestellt. In dem Eingangsende der Maschine befindet sich eine Palette
P1 mit drei Formkastenstapeln S1, S2 und S3. Die Palette ruht, leicht verschiebbar,
mit ihren Längsstegen 3 auf Rollen 4 einer z. B. aus auf dem Boden der Werkstatt
festen Winkeleisen 5 bestehenden Rollbahn. Sie steht so in der Maschine, daß die
vorderen Kanten des Stapels S1 an den in der Maschine festen Anschlägen 6 anliegen
(F i g. 3), welche etwa die Länge der Stapelhöhe haben. Von dem Stapel S1 wird in
bekannter Weise der jeweils oberste Formkasten F1 an seinen Seiten 7 durch nicht
dargestellte Greifer erfaßt, von denen eine Mehrzahl an zwei mit 8 angedeuteten
Rollenketten befestigt ist und in Pfeilrichtung bewegt wird. Jeder der normalerweise
mit früher gegossener Ware und Formpuder gefüllten Formkästen wird dabei unter Erhaltung
seiner waagerechten Lage bis zur Stellung F2 befördert, bei F3 umgewendet und sein
Inhalt auf eine nicht dargestellte Rinne entleert, bei F4 wieder umgewendet und
etwas unter F5 auf Förderketten 9 mit Mitnehmern 9" gesetzt, die die Formkästen
waagerecht zum Füllen mit Puder und Einstempeln, der Formvertiefungen weiterfördern
bis zur Stellung F6. Bei 10 übernehmen Förderketten 11 mit Mitnehmern die Formkästen
und bewegen sie durch die Station zum Gießen. Die gefüllten Formkästen werden schließlich
von Förderketten 12 ohne Mitnehmer übernommen und laufen in der Stellung
F 7 gegen einen nicht dargestellten Anschlag mit Endschalter. Letzterer löst den
Antrieb für ein Paar periodisch in Pfeilrichtung bewegter, mit 13 angedeuteten Rollenketten
mit einer Mehrzahl von nicht dargestellten Greifern aus, durch welche jeder gegen
den Anschlag stoßende Formkasten aus der Stellung F7 angehoben und in Pfeilrichtung
durch die Rollenketten 13 unter Erhaltung seiner waagerechten Lage erst aufwärts
und dann wieder abwärts in bekannter Weise, wie mit F8 angedeutet, auf den Stapel
S4 gesetzt wird.
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An dem in Abhebestellung vor den Anschlägen 6 stehenden Stapel S1
liegt eine Stange 14 an, die in am Maschinengestell schwenkbar gelagerten Hebeln
15 hängt und durch die Formkästen etwas angehoben ist. Wenn der letzte Formkasten
des Stapels S1 von der Palette P 1 abgehoben und so hoch befördert ist, daß
er das oberste Ende der Stange 14 nicht mehr berührt, so fällt diese etwas abwärts
und schließt einen mit 16 angedeuteten Endschalter.
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Wie am besten in F i g. 3 zu sehen, steht der Stapel S1 zwischen zwei
vorderen Anschlägen 6 und zwei in Förderrichtung hinteren Stäben 17. Jeder der Stäbe
17 sitzt zusammen mit einem gegenüberliegenden Stab 18 an einem in dem Oberteil
1' des Eingangsendes der Maschine drehbar gelagerten Doppelhebel 19 fest und ragt
frei von oben bis nahe an die Palette P1 herab. Mit den Doppelhebeln 19 ist je ein
Schneckenrad 20 fest verbunden. Beide Schneckenräder 20 können über mit 20' in F
i g. 1 angedeutete Schnecken und einen besonderen Elektromotor um genau 180° im
Sinn der in F i g. 3 eingezeichneten Pfeile in Drehung gesetzt werden, wie später
näher beschrieben wird.
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Unter bzw. hinter dem Ausgangsende 2 der Maschine sind zwei Rollenbahnen
4', 5' und 4", 5" angeordnet, welche mit der Rollenbahn 4, 5 am Eingangsende der
Maschine in einer Flucht liegen. Zwischen den Rollenbahnen 4, 5 und 4', 5' ist ein
Paar Keilriemen 21 angeordnet, welche über mehrere Riemenscheiben 22 auf Wellen
23 gespannt sind und durch einen nicht dargestellten besonderen Elektromotor in
später beschriebener Weise zeitweilig in Pfeilrichtung angetrieben werden. Die Scheiben
22 sind mit den Wellen 23 zweckmäßig durch einen Freilauf gekuppelt und entgegen
der Antriebsrichtung leicht drehbar. Ein wesentlich kürzeres Paar Keilriemen 21',
das über Riemenscheiben 22' auf zwei Wellen 23' gespannt ist, liegt in einer Flucht
mit den Keilriemen 21 zwischen den Rollenbahnen 4', 5' und 4", 5". Es wird ebenfalls
zeitweilig in Pfeilrichtung durch einen nicht dargestellten eigenen Elektromotor
in Pfeilrichtung angetrieben in später beschriebener Weise.
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Das obere Trum der Keilriemen 21, 21' liegt, bezogen auf die Rollenbahnen,
so hoch, daß die Unterseite der Plattform 3' der Paletten (F i g. 4) so fest auf
den Keilriemen aufliegt, daß eine von einer Rollenbahn auf die laufenden Keilriemen
gelangende
Palette von den Keilriemen weiterbefördert wird. An Stelle
der Keilriemen 21, 21' auf Scheiben 22, 22' können erfindungsgemäß auch Scheiben
mit Gummimantel oder Ketten mit Reibklötzen verwendet werden.
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In dem Ausgangsende 2 der Maschine sind an der Rückseite des Stapels
S4 von Formkästen zwei Schieber 24 vorgesehen, die an in dem Maschinengestell um
Wellen 25 schwenkbaren Hebeln 26 hängen. Die Hebel 26 werden über ein Gestänge 27,
28 und ein Exzenter 29 durch einen nicht dargestellten besonderen Elektromotor zeitweilig
geschwenkt, wie später beschrieben ist. An den beiden Schiebern 24 sind Haken
30 an Stangen 31 angelenkt, die zum Vorziehen der nächsten leeren Palette
dienen. Die beschriebene Maschine arbeitet folgendermaßen: Von dem Stapel S 1 auf
der Palette P 1 im Eingangsende der Maschine werden bei F1 Formkästen abgehoben,
durch alle Stationen der Maschine befördert und schließlich am Ausgangsende der
Maschine bei F 8 auf den Stapel S4 auf der Palette P2 gesetzt. Sobald der letzte
Formkasten des Stapels S1 über das oberste Ende der Stange 14 hinausgehoben ist,
fällt die Stange 14 etwas abwärts und schaltet über den Endschalter 16 den Elektromotor
für Antrieb der beiden Schneckenräder 20 ein, welche nach einer halben Umdrehung
in Pfeilrichtung wieder anhalten. Dabei greifen die beiden Stäbe 18 hinter den Stapel
S2 und schieben diesen in die vorherige Stellung des Stapels S1 (s. F i g. 3), wobei
die Palette samt dem Stapel S 3 auf der Rollenbahn 4, 5 entsprechend weiterrollt
und auch die Stange 14 wieder etwas gehoben und der Endschalter 16 geöffnet wird.
Nach völligem Abheben des Stapels S2 wird der Formkastenstapel S3 in gleicher Weise
in Abhebestellung gebracht. Die Vorderkante der Palette P 1 hat dann nur noch einen
geringen Abstand von den Keilriemen 23.
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Ehe der nunmehr an der Stelle des Stapels S 1 (F i g. 1 und 3) befindliche
Formkastenstapel S 3 völlig abgehoben ist, wird eine nächste Palette mit drei Formkastenstapeln
so weit auf die Rollenbahn geschoben, bis sie die Palette P 1 berührt, wobei ihr
vorderster Stapel dann die in der Zeichnung dargestellte Stellung des Stapels S2
hat. Die leere Palette P 1 wird mit ihrem vorderen Ende auf die Keilriemen 21 geschoben,
wenn der erste Formkastenstapel der näcL:iten Palette in Abhebestellung geschoben
wird, wie beschrieben. Sobald der Stapel S4 auf der Palette P 2 im Ausgangsende
2 der Maschine mit dem letzten Formkasten F8 seine Sollhöhe erreicht hat, schaltet
ein nicht dargestellter, zweckmäßig durch einen Greifer an den Rollenketten 13 betätigter
Endschalter den Antriebsmotor für die Exzenter 29 ein. Die Exzenter machen eine
volle Umdrehung, schieben den Stapel S4 über die Schienen 24, Hebel 26 und Gestänge27,
28 mitsamt der PaletteP2 auf der Rollenbahn 4', 5' um eine Stapelteilung T weiter.
Dieser Vorgang wiederholt sich nach Auffüllen jedes nächsten Stapels Formkästen.
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Wenn die Palette P2 in die Stellung zum Aufsetzen des letzten Stapels
Formkästen S6 (F i g. 5) gelangt ist, wird durch einen nicht dargestellten Endschalter
der Elektromotor für den Antrieb der Keilriemen 21 eingeschaltet, welche die (eine
oder mehrere) auf den Keilriemen liegenden Paletten so weit zu dem Ausgangsende
der Maschine bewegen, bis die vorderste Palette P 3 ganz unter die vorher von ihr
angehobenen Haken 30 an Stangen 31 gekommen ist, welche beim späteren Weiterschieben
der Palette P2 nach völligem Auffüllen des letzten StapelsS6 auf derselben die Palette
P 3 in die zum Aufsetzen des nächsten Stapels gefüllter Formen oder Formkästen richtige
Stellung mitnehmen. Sobald der letzte Stapel Formkästen S6 aufgefüllt ist und automatisch
aus dem Ausgangsende der Maschine hinausgeschoben wird, so gelangt die Palette P
2 über die Keilriemen 21', deren Antriebsmotor automatisch eingeschaltet wird und
die volle Palette auf die Rollenbahn 4", 5" befördert, wonach die Keilriemen 21'
wieder anhalten.
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Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
in Verbindung mit einer Mogulmaschine. Vielmehr liegt die Anwendung des offenbarten
Formenstapel-und Palettentransportes an jeglicher Art Maschine zum Gießen von Süßwaren
mit jeglicher Art Formen, welche am Eingangsende der Maschine einem Formenstapel
entnommen und am Ausgangsende wieder zu einem Formenstapel aufgesetzt werden, im
Rahmen der Erfindung.